Bach in der deutschen Dichtung 51 \\ erk zu greifen, einen Einblick in das Wesen und die entscheidendsten Lebensereignisse des Helden bieten. In dieser Hinsicht ist Adolf Strube mit seinen Geschichten uw Buch, Händel, Schiitfj 33 zu nennen. Das alleinige Anliegen der Sammlung von Alfons Bo pp Johann Sebastian Bach — der große Musikant Gottes 134 ist es, nachzuwei sen, daß Bach eine religiöse Natur war. Kurt Ihlenfeld steuerte als pro filierter Vertreter der evangelischen Gegenwartsdichtung im Bachjahr ein Bändchen 135 bei, dessen Episoden nur bedingt dem Bereich der Belle tristik zuzuordnen sind. Dem die Sammlung beschließenden, im besten Sinn des Wortes erbaulichen - aber auch kritischen - Gespräch in der Jo hannesgruft zwischen Geliert und Bach wird sich niemand entziehen kön nen, zumal dann, wenn er das kleine Prosawerk einmal vom Dichter selbst vorgetragen gehört hat. Der christliche Tenor, auf dem Ihlenfelds Bachbild basiert, ist nicht zu überhören, wobei der Dichter die Bemerkung im Erd- mann-Brief, daß Bach den Ruf nach Leipzig als eine Fügung Gottes be zeichnet, nicht mit der amusischen Haltung der Köthener Fürstin in Ver bindung bringt, sondern den Wechsel allein der Sehnsucht nach der Kirchen musik zuschreibt. Zu einer besonderen Kategorie der Musikprosa haben sich in verstärktem Maße nach dem letzten Kriege Jugendbücher entwickelt, in denen - dem Verständnis junger Menschen angepaßt - zugleich als Einführung in einen Teil der Musikgeschichte, vom Werdegang berühmter Komponisten er zählt wird. W ir können feststellen, daß in den Bach betreffenden Arbeiten i mit viel Verantwortungsbewußtsein zu W^erke gegangen worden ist. The- t mansch ergänzen sich Derjunge Johann Sebastian 136 und Der große Kantor 137 von [ Rosemarie Schittenhelm und bieten ein abgerundetes Lebensbild. Die 3 einzelnen Notenbeispiele und Klavierkompositionen in Verbindung mit 3 den den Text untermalenden Illustrationen tragen dazu bei, Jugendliche E auch zur Musik Bachs hinzuführen. Die junge Autorin, aus deren Feder 7 wir eine Reihe überzeugender Arbeiten kennen, hält sich an biographisches t L Material und hütet sich so vor Übertreibungen und ausgesprochen senti- n mentalen Szenen. Als Übersetzung aus dem Amerikanischen liegt ein Werk \*on Opal ff Wheeler und Sybil Deucher 138 vor, das sich ebenfalls recht nützlich o erweist. W enn in diesem Buch manche Stelle etwas überschwänglich gerät und die Zeichnungen von Mary Greenwalt befremden, so ist doch die löb- ,xl liehe Absicht herauszustellen, auch im Ausland die Jugend mit deutschen IVl Musikern vertrautzu machen. Friedrich Herzfeld 139 und Else Schmük- eei . 133 Berlin 1936. i-ei 134 Donauwörth 1956. 58I 130 Geschichten um Bach. Witten/Ruhr 1950. aci 136 Stuttgart 1950. tet 137 Stuttgart 1954. sei 138 Johann Sebastian Bach. Würzburg, Wien 1956. eei 139 Der Meister Tön 9 und Weisen. Berlin 1951, S. 5—28.