5» William H. Scheide 4. Sie gehört dem ersten Ostertag zu. 5. Vorhanden waren Partitur und Stimmen. 6. Die Partitur dürfte von JSB geschrieben worden sein; die Schriftzüge des Stimmensatzes müßten auch in anderen Kantaten der Sammlung wiederkehren. 7. Die Wasserzeichen von Partitur und Stimmen müßten gleichfalls in anderen Kantaten der Sammlung wiederkehren. 8. Unter den Stimmen müßte sich eine Dublette für die beiden Violinen und ein dreifacher Continuo finden, einschließlich eines „transponierten Orgelbasses“ entsprechend JSBs üblicher Praxis in Leipzig. 9. Wenn die Kantate sich in jeder Beziehung an das herrschende Ordnungs prinzip zwischen JLB 9 (Mariae Reinigung) und JLB 10 (2. Ostertag) einordnen soll, müßte sie auf der Titelseite der Partitur die Zuweisung di Bach tragen. 10. Sie müßte mindestens einen Chor enthalten („In allen kommen Chöre vor“). Welche Form hat nun die Kantate? Welches sind die Merkmale Johann Ludwig Bachscher Kompositionen? Der erste, der meines Wissens darüber schrieb, war Mosewius (s. oben), der damals Johann Sebastians „frühste Künstlerperiode“ zu beschreiben vermeinte. Als nächster Verfasser von Bedeutung widmete Philipp Spitta zwei Seiten seiner Bachbiographie (I, 5 68f.) den Werken JLBs. Neuere Studien finden sich bei Fritz Treiber, Die thüringisch-sächsische Kirchenkantate %ur Zeit des jungen J. S. Bach (1700-1723) Archiv für Musikforschung 1937, S. 129 und bei Karl Geiringer, a. a. O. S. 122 bis 127. Eine detaillierte Beschreibung findet man in einer unter Geiringers Anleitung entstandenen Dissertation von Angela Maria Jaffe, The Cantatas of Johann LudwigBach, Boston University 1957. Hier wird auch der (nicht immer geglückte) Versuch unternommen, die Texte mitzuteilen, wodurch der den Kantaten zugrunde liegende Aufbau deutlich wird. Dieser ist, wie sich zeigt, in allen 17 Kantaten im wesentlichen unverändert, und zwar in folgender Gestalt (Abkürzungen: ja = jambisch, tr = trochäisch, anap. =anapästisch, S=Sopran, A=Alt, T=Tenor, B =Baß, Ch=Chor): Metrum ja tr. anap. S A T B Ch Kombinationen 1. Alttestamentlicher Text 1 2 3 4 5 6 7 ’ 2. Rezitativ 28 17 3. Arie (9 da Capo) 16 29 1 4. Neutestamentlicher Text 30 5. Arie (3 tr da Capo) 6 11 6. Rezitativ 28 16 1 7. Chor 5 31 1 6 6 BCh, B u. ST, ATB, SA 10 3 3 1 11 2 2 1 AT 1 242 4 AT, 2 TB, TBCh, AB 5324 2 AT, TB 4214 2 AT, SA, ST, TB, ATB 16 32 8. Choral (8 mit 1 Strophe, 8 mit 2 Strophen, 1 mit 3 Strophen) Fußnoten 27—32: siehe folgende Seite.