Zum Trio A-Dur BWV 1025 Von Karl-Ernst Schröder (Basel) Die folgenden Ausführungen nehmen Bezug auf den Artikel „Das Trio A-Dur BWV 1025: Eine Lautensonate von Silvius Leopold Weiss, bearbeitet und erweitert von Johann Sebastian Bach“ von Christoph Wolff. 1 Im Mittelpunkt meiner Anmerkungen steht ein Vergleich zwischen den Quellen A und B zu BWV 1025 und den relevanten Lautentabulaturen. Die Hauptquelle für die Weiss-Sonate ist das Manuskript Mus. 2841-V-l der Sächsischen Landesbibliothek Dresden. 2 Vermutlich war diese Handschrift jedoch nicht die Vorlage für das Trio BWV 1025. Das Rondeau befindet sich zusätzlich in München, Bayerische Staatsbibliothek, Ms 5362, fol. 40'f. 3 Dar über hinaus existiert eine Teilkonkordanz zum Schlußteil der Fantasia in der Handschrift Mf 2002 des Diözesanarchivs Wroclaw. Wie von Wolff bereits dargelegt, lassen sich die fünf das Trio BWV 1025 überliefernden Handschriften in zwei Quellengruppen aufteilen: Quelle A, P 226 (und St 444, eine Abschrift von P 226, die auch alle Fehler von P 226 beibehält): Diese von Bachs Hand mit „Cembalo“ überschriebene Stimme stellt nicht die Weiss-Sonate, sondern eine Art „Contrepartie“ zur Weiss-Sonate dar. Die Anordnung der Sätze korrespondiert mit der der Weiss-Vorlage. Quelle B: St 462 (und deren Abschriften St 442, St 443). Hier entspricht die Cembalo-Partie der Weiss-Sonate. Bei der Anordnung der Sätze wurden Entree und Courante vertauscht. Die Cembalo-Stimme der einleitenden Fantasia, also jenes Satzes, der in der Weiss-Sonate nicht vorkommt, ist hinsichtlich der ersten 39 Takte (der ersten Hs.-Seite in P 226) in den beiden Quellengruppen nahezu identisch. Quelle B und die Weiss-Vorlage In den Suitensätzen entspricht wie gesagt der Cembalo-Part aus Quelle B der Weißschen Lauten-Sonate, wobei der Cembalo-Diskant durchweg eine Oktave höher als der Lauten-Diskant liegt und der Baß zahlreiche Ergänzungen erfuhr (genaueres hierzu in dem erwähnten Beitrag von Christoph Wolff im BJ 1993). Darüber hinaus scheinen mir aber einige Details der Transkription wert zu sein hier gesondert aufgeführt zu werden, da sie einigen Aufschluß über einerseits die mögliche Vorlage und andererseits den Aufwand geben, der hier betrieben wurde, um aus einem Lautensolo ein schlüssiges Trio zu machen. 1 BJ 1993 S. 47 ff. 2 SILVIUS LEOPOLD WEISS / 34 Suiten für Laute solo / Faksimiledruck / ... / Mit quellenkundlichen Bemerkungen von / WOLFGANG REICH, Leipzig 1977. 3 Den Hinweis auf diese Konkordanz verdanke ich Herrn Andre Burguete, der seinerseits von Herrn Timothy Crawford auf die Übereinstimmung aufmerksam gemacht worden war.