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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 02.09.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-09-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188009029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18800902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18800902
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1880
- Monat1880-09
- Tag1880-09-02
- Monat1880-09
- Jahr1880
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 02.09.1880
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Grschedrl tSglich früh 6V. Uhr. Nröortl»» »^ SiPtötlt»» Jvhaauisgasie 88. AW»ckid»»»r» »n «köarti»,: vormittag« 10—12 Ubr. Nachmittags 4—0 Uhr. Mr «« »ückz«rb« etn^jandlrr M«im- sä»»« »acht sild dx Rk»«n»a Mchl «Endlich. Luuahme der für die nüchft- zrnde Nummer bestimmte» »te au Wochentagen bi» Nachmittags, au Soau- > Festtag» früh bis '/»8 Uhr. Sa »e> Filiale» fiir Z»sHi»mch»«: Vit» Klemm. UniversttätSstr. 22, LLiche.Kathanuenstr. Id.p. »ur bis '/,8 Uhr. UchMr Ia-Maü Anzeiger. Organ für Politik. Localgrschichte, Handels- und Eeschästsverkchr. Auflage 16.150. LSe,aeme»t§»rei« viertelt- 4'/, ML, mcL Bringerlohn L ML. durch die Post bezog» « ML Jede einzelne Nummer 28 Pf. Belegexemplar lo Pf. Debüdren für Extrabeilagen »hue PostbefVrdrrung 3» LtL Mit Postbefbrderung 48 ML Lastnilr Lgrsp. Petttzeil« 20 Pf. vrüHerr L chnsten laut unferem PreiSverzrichnitz.—TabellarilLer Satz nach höherem Tarif. Urrtam» »Mer N» »röakti««ßrtch d,r Spaltzeil« 40 Pf. Juferatr sind stets au d. <e»e bitte» zu s enden. — «adatt wird aicht gegeben Zahlung pr»aam»»»uSa oder durch Postvorfchutz. 271. Donnerstag den 2. September 1880. 74. Jahrgang. Zum 2. September 1880. Hu hohes Lied vom deutschen Liege, Ertöne neu durch alles Land, Verkünde laut vom heil'gen älriege, Der Deutschlands Völker einig fand: Wie aus der Brüder treuem Bund allein Das Reich erwuchs und frei nun ist der Rhein! Was jetzt, erhöht zum stolzen Baue, Ein Bollwerk ist für Licht und Recht, Zersplittert lag's in manchem Gaue, Des Neides und der Zwietracht Knecht: Und in des Bruderzwistes düsterm Schein War Deutschland machtlos und bedrängt der Rhein! Hoch als nach bangen Lchmerzenstagcn Erlösend uns die Stunde schlug, Da stillte Beides, Leid wie Klagen, Des deutschen Adlers kühner Flug: Als Schutz der Heimat zogen im Verein Die deutschen Brüder all' zur Wacht am Rhein! Und Sieg nach Sieg auf Frankreichs Boden Errangen sie mit ihrem Blut, Bis ans der stillen Saat der Todten Erblüht' der Deutschen bestes Gut: Das deutsche Reich erstand aus Nacht und Pein! Der Friede herrscht und unser ist der Rhein! O hohes Lied vom deutschen Siege, Verklinge nie im deutschen Lmw, Den Enkeln künde noch vom Kriege, Aus dem des Reiches Macht erstand: Daß durch der Brüder festen Bund allein Es mächtig ward und frei der deutsche Rhein! Seda«. Als vor Kurzem das republikanische Frank reich nach schweren Niederlagen in Paris und Cherbourg das Fest seiner militärischen Wiedergeburt feierte, da schaute das deutsche Volk diesem prunkenden, durch alle Künste offi- creller Beeinflussung gehobenen Schauspiele neid los und gelassen zu in dem stolzen Bewußtsein der eigenen Kraft und Stärke. Wenn Deutsch land heute den zehnten Gedenktag jener gewal tigen Schlacht feiert, in welcher es unter der Theilnahme aller seiner Stämme den mächtigen Widersacher niederwarf, das napoleonische Frank reich zertrümmerte, den geschlagenen Kaiser kriegS- gcfangen davonführte, so sind die Zornesflammen gelöscht, welche unS damals in den heiligen Kampf trieben. -Mvr aus Ruhmbedürfniß oder kriegerischem Thatendurst feiern wir heute unser Sedan, denn Nicht- steht uns ferner, als den reizbaren, jetzt wie eS scheint in friedliche Bahnen einleNlenden Nachbar zu verletzen: aber wir beweisen, das Herz voll Stolz und Freude, der Welt damit, daß Europa mit uns, als einendmächtigen Volke, zu rechnen hat, das frei und selbstbewußt seine Cultur ver folgt und für die Interessen des Frieden- mit allen Machtmitteln einzustehen bereit ist. In den brausenden Jubel deS Tage- mischt sich aber auch das Gefühl innigsten Danke- für die glorreich erkämpfte Gegenwart und eine noch hoffnungsvollere Zukunft. Der Geist kleinlicher Zwietracht und Eifersucht, der bis dahin Deutsch land zum Gespött des Auslandes machte unv zur Ohnmacht verdammte, ist mit dem stolzen Siegesläufe der deutschen Heere auf Frankreich blutgetränktem Boden, so Gott will, für immer aus dem Leben der Nation verbannt. Wieder aufgerichtet ist das Kaiserreich unter der Zollern Standarte und mit Hingebung und Vertrauen blicken heute die deutschen Fürsten und mit ihnen Millionen treuergebener Unterthanen aus dieses Symbol der Einigkeit, der Freiheit und Stärke! Eine wehmüthige Erinnerung bewegt indessen unser Herz, gedenken wir des Opfertodes, den Tausende und Abertausenve von braven Kämpfern für die Herbeiführung dieses hochherrlichen Zu standes, für die politische Wiedergeburt des Vater landes erleiden mußten. Nur durch ihren un vergleichlichen Heldenmuch ist das hehre Ziel erreicht worden. ES waren Väter, Brüder, Söhne, welche damals von den feindlichen Kugeln und Bajonnetten erbarmungslos niedergemäht wurden , und die jenseits de- Rheine- ihr Grab in fremdes Erde gefunden haben. Ja, in Treue und voll Dankgefühl ehren wir ihr Andenken, überhaupt aller Derer, die für die Zeitgenossen und für spätere Geschlechter, welche auf diesen Siegen stehen, heldenmüthig Kraft, Gesundheit und Leben eingesetzt haben. An unserer Jugend wird eS sein, frisch und freudig die Arbeit der Väter fortzuführen und für die volle Erfüllung der Aufgaben de- deut schen Volke-, nach innen wie nach außen, einzu stehen. Ihr gehört die Zukunft; um so mehr ist eS Pflicht, die Erinnerung an da- Geschehene in ihren Herzen wach und lebendig und die Be geisterung für da- Vaterland rege zu erhalten. Und so freue sich denn Jung und Alt dieses schönen TageS in Treue gegen Kaiser und Reich, aus Kirchen und Kapellen ertöne Orgelton und Glockenklang, das Volk ziehe hinaus auf die Festplätze zu Gesang und Spiel und von den im Feuerschein erglühenden Bergen erschalle weit in das deutsche Land hinaus der Heroldsruf: DeS Flammenstoßcs Geleucht facht an, Der Herr hat Großes an uns gethan! Politische Uebersicht. Lei-zig. t. September. Ausfällig erscheint, daß der Name LaSker'Sin der Liste der neuen liberalen Gruppe fehlt. Der selbe legte vor Monaten Gewicht darauf, seine fort dauernde Zugehörigkeit zur nationa »liberalen Partei zu betonen, und wollte diese Zugehörigkeit nicht alterirt wissen durch die Thatsache seine- Ausscheiden- au- dem engeren parlamentarischen Verbände. Doch wäre eS wohl verfehlt, hieraus weitere Schlüsse zu ziehen, und eS darf kaum be- zweifelt werden, daß der Lbg. LaSler sich der „Deutsch-liberalen Parte»" (derNameist, wie e« beißt, von Bamberger vorgeschlagen worden) nach deren erfolgter Eonstituirung im Reichstage anschließen wird. Daß der Lbg. Blum (Heidel berg) unter den Dissidenten fehlt, hat sicherlich überrascht. Wie wir vernehmen, gehört er weder zu Denen, welche die Zustimmung zu dem Manifest versagt, noch zu Denen, welche ihren Beitritt Vor behalten haben. Vielmehr hat Derselbe mit Rück sicht auf die schwierige parteipolitische Lage seine- engeren StaatSverbandeS eS nicht für angängig erklärt, sich in Zwiespalt mit seinen badischen Col lege» zu setzen. Luch au- anderen Staaten kommen ähnliche Leußerungen, so daß bei aller Bestimmtheit und Klarheit, durch welche sich die Situation von heute von derjenige» der letzten Wochen unterscheidet, da- Manifest immer nur als der vorbereitende Schritt zur Klärung der Parteiverhältnisse, nicht aber als da- letzte und entscheidende Wort anzusehen ist. A»ch darüber ist noch ein gewisses Dunkel verbreitet, ob und in welchem Umfange die neue Partei auf den Personalbestand der FortschrittSfraction einwirken wird. Man weiß, daß eine ganze An zahl von Mitgliedern derselben, so die Abgg. Hänel, Neßler, Büchtemann, sich, de- Richter'schen Terrori-mu- müde, in einer liberalen Mittelpartei wohler fühlen würden, als in dem Verbände, in dem sie sich jetzt befinden. Was die Gliederung der „Neuen Gruppe" anbetrifft, so gehören von den 28 Männern 13 dem Reich-tage, 11 dem preu- ßi sch en Abgeordnetenhaus?, und 3, nämlich Rickert, Struve und ThileniuS, beiden an. Gewählt find vo» den Secesfionisten zum preußischen Abgeord netenbause in der Provinz Ostpreußen 3, nämlich Kieschke, Weißermel und Platen, in der Provinz Westpreußen 3: Drawe, Rickert und Bollerthun, in der Provinz Schlesien 3: v. Hoenika, vr. Meyer, Seyffarth (Liegnitz), in der Provinz Branden burg 1: Bessert, m Lauenburg (Schleswig-Hol stein) 1: Berling, in der Provinz Sachsen 2: Sachse, Struve, in der Provinz Nassau i.- Thi- leviuS. In den Reichstag find gewählt: AuS Preußen: Provinz Schlesien 2: vr. Braun, v. Bunsen, Provinz Sachsen 3: v. Forckenbeck, Struve und Trautmann, Provinz Westpreußen 1: Rickert, au- Lauenburg: Westpbai, au- Nassau: ThileniuS, a»S Mecklenburg-Schwerin: vr. Witte, au- Schwarzburg-Sonder-Hausrn: Lipke, au- Schwarzburg-Rudolstadt: Knoch, au- Pro vinz Pommern t: Schlutow; Süddeutschland entsendet nur vier Abgeordnete, nämlich Baiern Freiherrn v. Stauffenberg und Jegel. Baden den «bg. Pflüger und Hessen den Log. Bamberger. Die Hansestädte sind in der Gruppe gar nttdt vertreten. Der Osten. Deutschland« überwiegt also bei dieser Secession. Treffend bemerkt dazu die „Kölnische Zeitung":
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