BESPRECHUNGEN Vom Klang der Zeit. Besetzung. Bearbeitung und Aufführungspraxis bei Johann Sebastian Bach. Klaus Hofmann zum 65. Geburtstag, hrsg. von Ulrich Bartels und Uwe Wolf, Wiesbaden: Breitkopf & Härtel, 2004. 199 S. Im Zentrum dieser Festschrift für den ehemaligen stellvertretenden Direktor des Göttinger Johann-Sebastian-Bach-Instituts stehen Fragen der Besetzung. Bearbeitung und Aufführungspraxis der Werke Johann Sebastian Bachs. Wenngleich die meisten Autoren ehemalige und jetzige Mitarbeiter des Göttinger Instituts sind, so zeichnet sich das Buch doch durch eine große thematische Breite und Methodenvielfalt aus. Die Themen erstrecken sich von instrumenten- wie instrumentationstechnischen Problemen über die Funktion und Größe von Bachs Chor bis hin zu Fragen der musikalischen Semiotik und der Bach-Rezeption im 19. Jahrhundert. Die Aufsätze zu instrumententechnischen Aspekten verfolgen verschiedene Fragestellungen. Christine Blanken betrachtet in ihrem Beitrag die Orgelkom positionen in der ..Sammlung Scholz" vor dem Hintergrund der Instrumente, die Caspar Gottlieb Scholz in Nürnberg zur Verfügung standen. Es zeigt sich dabei, daß zahlreiche Bearbeitungen (und Vereinfachungen), die Scholz vor genommen hat. auf Beschränkungen der jeweils von ihm gespielten Orgeln zurückzuführen sind. Oktavierungen des Basses etwa, oder auch die Zu sammenfassung von Mittelstimmen werden so vor dem Hintergrund der Instrumente verständlich. Hierdurch erhöht sich zwar nicht der Quellen wert der Scholzschen Versionen für die Bach-Forschung, jedoch werden sie als Beispiele einer praktischen Aneignung Bachs in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts verständlich. Eine kleine Anmerkung sei noch zu einer Standortangabe erlaubt. Die Handschrift LM 4842 befindet sich nicht, wie angegeben (S. 45), in der Bibliothek der Yale School of Music sondern in der Irv ing S. Gilmore Music Library, New Haven. Alfred Dürr lenkt in seinem Artikel den Blick auf das Violoncello piccolo und seine Verwendung in Bachs CEuvre. während Reinmar Emans die Arien mit obligatem Flöteninstrument untersucht. Seine Überlegungen kreisen ins besondere um die Gruppe von virtuosen Traverso-Partien. die sich zwischen dem 6. August 1724 und dem 23. Mai 1725 konzentriert. Die Partien bilden nicht nur aufgrund ihrer Virtuosität eine recht homogene Gruppe, sondern greifen auch motivisch häufig auf ähnliches Material zurück. Es ist mithin