i. Allgemeine Einleitung Dem Or. me(l. H e i n r i tl) Kraft Es ist ein kostbar Gut, mit dem die Großstadt Dresden durch die nacb- barliche Dresdner Heide beglückt ist, im nüchternen Zug der Zeit nicht immer so hoch gewürdigt, so treu behütet, als es unbestreitbar verdient, ein ein maliges Geschenk an die Hunderttausende, die jenes Häusermeer beherbergt, über dem an allzuvielen Tagen eine dichte Dunst- und Rauchhaube hängt. Nicbt wundern kann uns der Drang hinaus, der bei jeder Gelegenheit die Bewohner erfaßt, wundern nur die mangelnde Einsicht, daß ein dafür osfenliegendes Kleinod bis aufs Äußerste gegen jede Beeinträchtigung zu schützen ist, die seinem unersetzbaren Wert als Gesundungsstätte irgendwoher drohen könnte. Da liegt ein Naturgebiet von etwa 10000 b-c Ausdehnung, annähernd 16 lcm lang von Ost nach West, von Radeberg bis Oberlößnitz, durch schnittlich ^ I^m tief von Nord nach Süd, am nördlicbsten Ausläufer nach Lausa zu fast io lma durcbmessenö. Die ursprüngliche Dresdner Heide hat im Westen durch das Entstehen der Antonstadt, auf einem Gebiet, das bis IÜZH „auf dem Sande" hieß, eine beträchtliche Einbuße erfahren, die schwerste einmal durch das keilförmige Vordringen der militärischen Anlagen der Albertstadt mit den Gefechts- und Schießständen aus ihrer östlichen, dem Exerzierplatz aus dem Heller an ihrer westlichen Seite. Maß der rund 7Z ba, so hatte er sich 1861 bereits auf iZo bs ausgedehnt; um die Jahrhundertwende waren bereits 600 ba in das militärische Reservat einbezogen. Nicht minder tief einschneidend in den bis dahin geschlossenen Bestand waren die Bahnbauten der Linien Dresden-—Radeberg 18/jZ und Klotzsche-—-Königsbrück i88ch die breite Trennungslinien durch das zuvor zusammenhängende Fvrstareal zogen. Seine Entstehung als geographisch-geologische Einheit verdankt das Gebiet dem einstigen erdgeschichtlichen Einbruch zwischen dein Lausitzer Granitmasslv und dem Meißner Syenitmassiv und der späteren Anschwem mung des jetzigen Heidesandes mit seiner Neigung zu Dünenbildung, be sonders im westlichen Teil, während nach Osten zu Granit und Gneis hervor treten und in dem feuchten Gebiet im Südost, in der Ullersdorfer Gegend, in der die Prießnitz ihren Einzug in die Heide hält, eine stärkere Humus- bilöung statthat. Um den Südhang dieses Plateaus schlängelt sich — von Schmilka bis Meißen wesentlich von Südost nach Nordwest ziehend — die Elbe in einer