Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.09.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-09-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188009133
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- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18800913
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18800913
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1880
- Monat1880-09
- Tag1880-09-13
- Monat1880-09
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- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.09.1880
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Grschet»t tLgüch früh 6^. Uhr. »»«««I «a «e»ed«M S-Haum-Aaff« »Z Rmchßxode, »er »rd«N»,. vormittags 10—12 Uhr. Nachmittag- 4—» Uhr. lr dt« NtUtgode «inDetaudter NUm»- U-tt »acht gäj dt« ched-ett»« Mch» drr für die nächst- Nnnuner desttmmt« o» W ocheutage» dis Nnchmttto-S. an Sonn- efttngenftühdtS'/.SUtzr. L» NoNUat«, flr,»l.L«otz«t: ptt» Klenn», UmocrsttLtSstr. 22. Ws»K LsfchLLatharioeostr. 18,p. nnr Ks '/^ Uhr. MMtr JagMM Anzeiger. Organ fir Politik, Localgeschichte, Haudrls- md GeschäDdrrkehr. «»fla«e 1K.20«. viertelt- tncl. Bciugerlohu ä WO durch die P«m bezog« « V» Jede einzelne Nummer 2» Pf. Belegexemplar IS M. Gebühr« für Extrabeilage« «hur Paßbefvrdnmng »0 ML Mit Poswefördermig 4« ML rostrote Saefp. Petrtzeil« 20 P» Größe« Eebriften laut PreibverzeiLnitz. — l Satz »och »«lam, «Nee de» »<d«Ü,,ch>4ch die Vpaltzeile 40 Pf. Jnftrat« find stet»and. »o seuden. — «abatt »ird nicht gegeben. rmisir oder durch Postvorschuß. ^ 282. Montag den 13. September 1880. 74. Jahrgang. Versteigerung aus dm Abbruch. Lämmtttche Baulichkeiten in den der Stadtgemeinde gehörigen Grundstücken Nr. 14 und 15 der Münz,aste sollen «»setrennt Donnerstag, de« 16. M. vormittags 11 Uhr, UN «athSstele auf de« «hhrvch «ersteigert werden. Die BersteigerungSbedingungen, in welchen die zu versteigernden Baulichkeiten speciell aufgeführi find, liegen in unserem vauantte (RathhauS, 2. Stockwerk, Zimmer Nr. 1) zur Einsichtnahme auS. Leipzig, am 7. September 1880. Der NaG der Ttodt Letpztg. vr. Georgi. Stöß. Politische Aebersicht. Leipzig, 12. September. Wir kommen auf den vor einiger Zeit in einem entlegenen Winkel der Schweiz abgehaltenen Congreß deutscher Socialdemo kraten zurück, um aus den Verhandlungen einige Ergänzungen zu unserem ersten Berichte zu geben. Die Versammlung entpuppte sich durchaus als eine Filiale der rothen Internationale. In der 6. Sitzung wurden neben anderen Or- ganisationsauträgen folgende Anträge an genommen : Zur Herstellung einer regelmäßigen Verbindung der Socialisten und Eocialiftenvereine de- Auslandes unter sich und mit der Partei in Deutschland, sowie rur Pflege de- Verkehrs »wischen letzterer und den Bruderparteien deS Auslandes, wird eine BerkehrSstelle außerhalb Deutschlands geschaffen, welch« den Verkehr zwischen den einzelnen Vereinen zu vermitteln, alle Beschwerden, Anträge rc. entgegen »u nehmen und in geeigneter Weise zu erledigen hat. An der Regel alle Jahre, spätestens aber alle drei Jahre soll ein Parteicongreß stattfinden. Die Form der Einberufung steht den autorisirten Personen zu. Ferner wurde beschlossen, daß der tn Z ü r i ch erscheinende „Socialdemokrat" daS einzige officielle Organ der Partei sein soll. In der 7. Sitzung wurde noch beschlossen, in Zürich ein Parteiarchiv zu gründen und Flugblätter herauS- zugeben; in Deutschland sollen dagegen in An- oetracht der ungünstigen Verhältnisse keine neuen Zeitungen gegründet werden. In Bezug auf daS Verhalten bei den Wahlen wurde folgender Be schluß gefaßt: Die anwesenden Vertreter der social-demokratischen Arbeiterpartei deutscher Zunge empfehlen ihren deutschen Parteigenossen, sich mit allen Kräften an den ftattfindenden Wahlen für Reichstag, Landtag und Commune zu betheiligen und »war aus agitato rischen und propagandistischen Rücksichten. Ins be sondere empfehlen sie den Parteigenossen in Deutsch land die allgemeinste und energischste Lhätigkeit für die im Jahre 1881 stattfindenden allgemeinen Reichs- tagSwahlen und zu diesem Zwecke die Vornahme fol gender Schritte: L) Aufnahme der Agitation in den einzelnen Wahlkreisen und fefteiOrganisirung in jeder geeigneten Weise. 2) Vornahme regelmäßiger ISeld- sammlunaen. 3) In allen Wahlkreisen, ohne Rück sicht auf die Zahl der Gesinnungsgenossen, bei der Dahl selbstständig vorzugehen und eigene Candidaten aufzustellen. Für den Fall von Stichwahlen em pfehlen die Anwesenden den deutschen Parteigenossen im Allgemeinen Wahlenthaltung. (Außer den von der Partei bereit- eroberten Wahlkreisen werden 21 weitere Kreise al- officielle erklärt.) Schließlich wurde noch einstimmig folgender Be schluß gefaßt: Der Congreß deutscher Socialisten, in Erwägung, daß die Befreiung der Arbeiterclasse daS Werk der vereinigten Proletarier aller Länder sein muß und daß die deutsche Socialdemokratie von jeher ihren internationalen Charakter betont bat. stimmt dem Vorschlag der belgischen socialiftischen Arbeiterpartei auf Einberufung eine- socialiftischen WeltcongreffK mit voller Sympathie zu und beauf tragt die Parteivertretung, den Congreß mit zwei Vertretern zu beschicken. BemerkenSwerth sind dieZustimmungSeiklä cungen, welche dem Congresse von deutschen, schweize rischen, niederländischen, belgischen, französischen, ungarischen, polnischen, russischen Socialisten zu gingen. In diesen Zuschriften wird die „Noth- wendigkeit der engsten Solidarität der Socialisten aller Sprachen" betont. Ja dem Gruß auS Mar seille werden die deutschen Socialdemokralen auf- gesordert. ,cha« heilige Werk der p r o l e- tarischen Emancipation durch die uni verselle Revolution mit Energie s-rtzusetzen." Daß hier in Leipzig vor Kurzem einige 30 Socialistensührer, welche in einer geheim« Ver sammlung über dies« „Congreß" Bericht erstatte te», verhaftet, alsbald aber wieder freigelassen wo»« find, ist unser« Lesern bekannt Die Organisation der ssciuldemokratischen Par tei scheint nn«, nach dies« Anzeichen zu schließ», keineswegs gebroch« zu sein. Grund gmug für die OrdanngSparteien. um v»r der revolutionär« Propogond« aus der Hut zu sein. Die hannoverschen Nationalliberalen werden sich, wie bereits gestern kurz erwähnt, dem nächst auf eine« Parteitage zusammenfinden. Rach, stehend theil« wir dm Wortlaut der Einladung »u der auf Sonntag, d« lS. d. M, anberaumtm Versammlung mit. Sie lautet: Der vor Kurzem erfolgte Austritt einer Anzahl von Mitgliedern deS Reichstage- und des preußi' schen Abgeordnetenhauses auS der national liberalen Partei läßt eS den Unterzeichneten drin gend erforderlich erscheinen, daß die National- liberalen der gesammten Provinz Hannover ihrer Stellung zur Secession einen klaren und bestimm ten Ausdruck geben. Zu diesem Zwecke laden wir Eie zu einer am Sonntag, den 1«. d. M., 12 Uhr, im Saale der hiesigen Börse abzubaltenden Partei versammlung ein, ersuchen Sie zugleich, Vertrauens männer und Parteifreunde, denen dieses Schreiben nicht zugegangen ist, zum Besuche veranlassen zu wollen. Hannover, 10. Eept. 1880. R. v. Bennigsen. Benfey, Rechtsan walt. Dollberg, Kaufmann. Ehr len« h o l tz, Oberlehrer. EverS, Direktor. Heiliger, RechlSanwalt. Hoppe, Justizrath. Hornemann, Mitglied deS Landtages, v. d. Horst, Senator. Lügender«, Echatzrath. Hurtzig, Bürgermei ster a. D. Jänecke, Commerzienralh. Kaste in, Lehrer. Klein, Senator, vr. König, Schatz- rath a. D. Kuhlmann, Bürgervorsteher. La- Porte, Mitglied des Reichstages. Mackensen, Mitglied deS Landtages. Mahraun, Seminar- director. vr. Müller (Wülfel), Mitglied deS Landtage-. Eduard Meyer, Fabrikant Rei- chard, Redacteur. Rümpler, Senator. Schlä ger, Mitglied deS Landtages. Zum Berge, Redacteur. Eine Correspondenz der „Magdeb. Zeitung" auS Hannover äußert sich zur Sache wie folgt: „Daß '.n der Versammlung alle politi schen Schatnruugen der hannoverschen libe ralen Partei vertreten warm, namentlich von dem am weitest« rechts gehend« ReichStagSab- geordnetm Laporte bis zu den LandtagSabgeord- neten Hornemann, vr. Müller und vr. Schläger, dürfte unzweifelhaft voraussetzen last«, daß gleiche Richtung und Festhaltung an dm bisherigen Prin- cipien in der Provinz allseitige Zustimmung finden werden, zumal, wenn v. Bennigsen, wie e» den erfreulich« Anschein hat, wieder lebhafter als vor wenig« Jahren an die Spitze der poli tisch« Agitation zu treten entschlösset ist. Wird Letztere« durch die Separation wirklich erreicht, dann wird sie einen nicht zu unterschätzend« Nutzen für das politische Leben in Deutschland zu Wege bringen. Deß sind wir sicher." Die Berliner Fortschrittspartei hat be schlossen, sich auf da« Innigste der Gruppe LaSker- Forckenoeck anzuschließen. So kann denn auch oas „Berliner Tageblatt" vom 11. d. M. melden: „Dieser Tage sind die hier in Berlin anwesenden Mitglieder deSCentralwahlcomitä der Fort schrittspartei zusammengetreten, um Stellung zu der Erklärung der Herren v. Forckenbeck und Genossen zu nehmm. E» wird ua- darüber als zuverlässig mitgetheilt, daß einstimmig die be sonder« von Lrrchow und Klotz vertretene An sicht sich geltend machte, daß zu der neuen libe ralen Partei eine durchaus freundliche und entgegenkommende Haltung einge nommen werden müsse. Demgemäß wurde denn auch beschloss«, auf die Parteiprefle, wo da- etwa noch nöthig wäre, in diesem Sinne einzuwirk«. Dieser Beschluß ist um so verständiger, als die liberale Bersommlung einig war in der Betonung der Absicht, mit der Fortschrittspartei in Fühlung z« verharren und insbesondere bei d« Wahl« d« Menwärtigen Besitzstand derselben in keiner Weise zu tangiren, dagegen aber bei der Eroberung «»«Mandate ein Bündniß zu schließ«." Die Rmiernvg trifft bereit» Vorbereitung« für die nächste Session des Reichstage«. Die Bernfung de« SchatzsecrelairS Scholz nach FriedrtchSrnh sollte weseutlich d« Zweck Hab«, bezüglich Verstirben Reichstag bestimmt« Steuer vorlage» «tue Entscheidung zu treffen. Nach der neu« Geschäftsordnung de- BuadesrathS soll« ja die wichtiger« Vorlagen für d« Reichs tag so zeitig vorbereitet werden, daß die ve- rathung derselbe» ün Plmum de» BundeSraths im Zusammenhang« und unter Theilnahme der Mimster der Civzelstaatm erfolg« kann. Diese Mtnifiersessioa — so wird officiöS berichtet — soll nach den vorläufig« Andeutungen imDecem- der, spätesten» im Januar nächst« Jahre» statt find«, es Ist also unerläßlich, daß die Vorlagen an den Bnndesrath im Lanse der nächsten Monate fertig gestellt »ad mitgetheilt werden. Die von Gambettistischer Seite französischen Ministerpräsident« in « d« ezug ans die Ausführung der Märzdecrete in Seme ge setzte Opposition bewegt sich plötzlich wieder in einem langsamer« Tempo. Anderseits bringt auch der „National" eine osficivse Note, wonach die stricte Ausführung der Decrete keinem Zweifel mehr zu unterlieg« scheint. In opportunistischen Kreisen behauptet man, Frey einet werde Erklärung« geben, die ihm gestattet« im Mi nisterium zu verbleib«, klebrigen« hat der Herr Ministerpräsident auf den 18. d. M. den CabinetS- rath berufen. Derselbe, welcher unter dem Vor sitze Grevy'S stattfinden wird, soll über die Frage betreffs der Congregationen ent scheiden. — Zur Lage bringt die „N. Z." aus Paris die folgende bcmerkenSwerthe Correspondenz: Die Lage wird ihre nächste Entwicklung durch die Beschlüsse Gambetta'S gewinnen. Stürzt Gam- betta jetzt Fr eh ein et, wie er daS kann, so wird ein stürmischer Ruf danach sich erheben, daß Gam- betta selbst daS Ministerium übernimmt. AuS diesem Grunde arbeiten die erbittertsten Feinde mit an dem Sturze Frehcinet'S. Will aber Gambetta heute eine Verwaltung bilden, so kann er seine Minister nur auS dem radikalsten Tbeile seiner Anhänger ent nehmen; es würde ein Eabinet werden, in welchem, wie ein Freund JuleS SimonS mir dieser Tage sagte, Herr Brisson die Rechte führen wird. ES ist weiter nichts klarer, als daß ein radi- caleS Cabinet, an dessen Spitze der Redner von Cherbourg steht, ganz Frankreich in Erregung bringen würde. Diese Verhältnisse legen Gambetta Schonung gegen Frehcinet auf, so lebhaft seine Empfindlichkeit gegen den Ministerpräsidenten ist, der die Rolle als Marionette zu dienen ganz energisch abgelehnt hat. Gambetta will oiS nach der nächsten Wahl im Hintergrund bleib«, er möchte am liebsten bis zu einem Kriegsausbruch warten; er muß wissen, wie sein Eintritt in die Regierung in Frankreich und Europa aufgefaßt werden wird. Am klarsten ist bis heute, daß die Congregationen die Kosten deS jetzigen ConflicteS bezahlen werden; die Folgen der Maßregeln gegen diese werdö.r aller ding- tiefer greifen, aiS die gegen die Jesuiten, denn sie gehen unmittelbar gegen den größten Tbeil deS französischen BolkSschulwefenS. Jedenfall dürfen wir hier einer ereignißrecchen Zeit entgegensetzen. lieber die innern Verhältnisse Portugals ver lautet im Allgemeinen wenig in der europäisch« Presse. Neuerdings indessen hat Herr E. D. Hen- riquez, welcher hinlänglich Gelegenheit gehabt hat seinen Gegenstand, zu studir«, «ne Skizze der gegenwärtigen Lage Portugals veröffentlicht, die keineswegs danach angethan ist, Diejenigen zu be ruhig«, welche an der Zukunft de» klein« Staats interessirt sind. Sollte seine Schilderung aber auch übertrieben sein, — so heißt eS in einer Correspondenz der „Allge meinen Zeitung" — so führt er doch viele Thatsachen an, welche den Beweis liefern, daß der Fortschritt des Lande- durchaus nicht allen Voraussetzung« ent spricht. Die gerade am Ruder stehende Partei hat viel dazu beigetragen, daS Land aufzuschließen. Mehr denn b'/, Millionen sind für Chausseen, neue Land straßen, Eisenbahnen und Telegraphen verausgabt worden' in diesem Augenblick wird an der Herstellung von Häfen gearbeitet. Leider schaffen die für diese Arbeiten benöthigtenSummen ein chronische- Deficit, obgleich in späterer Zeit der Staat sicherlich nicht dabei zu kurz kommen wird. Armee und Marine sind nicht in den rechten Händen und ohne Bedeutung Die nominelle Stärke der Armee be trägt 30,000 Mann, von welchen jedoch 8000 stet- auf Urlaub sich befinden; die Armee recrutirt sich durch die Conscription; da die Löhnung deS Gemeinen jedoch nur 33 Pfennige per Tag beträgt, so ist der Dienst ein äußerst unpopulärer Die Marine zählt ein Panzerschiff, fünf Dampfcorvetten und neun Ka nonenboote; allein die Tüchtigkeit dieser kleinen Flotte ist eine durchaus fragwürdige. AlS der Prinz von Wale- Lissabon besuchte und der König wünschte, demselben über die Barre hinaus daS Geleite zu geben, konnte mit knapper Noch ein Schiff auf getrieben werden; es war jedoch so schlecht bemannt und befehligt, daß eS beinahe durch eines der engli schen Schiffe in den Grund gebohrt wurde. Die Richter sind schlecht be»ahlt; diejenigen des höch sten Gerichtshofes erhalten 10.000 per Jahr, allein sie genießen den Ruf ehrlicher «nd achtbarer Männer. E»e besitzen die unerhörte Macht, die Entscheidung eines Schwurgerichtes umzustürzen, indem sie dieselbe all „ungerecht" «. klären. Herr Hennquez meint, daß ohne diese« Vor recht Geschworenengerichte selten dazu zu bring« sein würden, ein Schuldig zu sprühen. Die Polizei glänzt nur durch ihre Abwesenheit, und di« Bürger Lissabons und Oportos steh« zusammen und be sold« Privatvoliziften, um ihre Straßen und Mah nungen zu überwachen. Sanitätsvorkehruna« »i» ftiren im Innern gor nicht und das Voll vo> findet sich m beklaaenSwerther Unwissenheit. Di« öffentliche Schuld beläuft sich derzeit auf 84,000M> Lstrl. außer der schwebenden Schuld, die Zin sen betraaen ungefähr 3,800,000 Lstrl. wenn «an bedenkt, daß die Gesammternkünfte de« Landes sich nur auf etwa 8,800,000 Lstrl. belaufen, so kann man ersehen, daß Portugal, wie einig« sein« Nach barn, sich durchaus nicht in gesund« .Finanzlage befindet. „Die Pforte giebt Dulciau» heran«, Fürst Ntkita begnügt sich mit ve« militotrischen stntus qno, die Klottmdemonstration ist verschob«" — diese friedliche Kunde brachte un- gestern der Telegraph, Und in der That zu einem länger« Temportsirm schien die Lage nicht mehr angethan zu sein. Noch vor Kurzem war durch die Türkei den Mächten die Aufrechterhaltung de- Status guo in dem bezüglichen Rayon vorgeschlagm Word«. Letzterer Proposition entsprechend sollen veide Theile daselbst definitiv in dem Besitz der von ihn« gegenwärtig besetzt« Positionen verbleib«; die Albanesen behalten danach Gruida, Dinofche, Wladva, Schigschanik und Natagosch, die Mon tenegriner dagegen den Wald von StaniSlowa und die Dörfer von Bikian und Gorni Gostil. Mau hob bei Motivirung diese- Vorschlags al- wesentltch hervor, daß dadurch in den in Rede stehenden Distrikten Blutvergießen vermieden wer den würde. Wir hoff«, daß diese friedliche Wen dung dies« verwickelten Angelegenheit sich auch bestätig« wird. ** Aus Sla-t und Land. Leipzig, 11. September. Ja V erfolg Bor- unseres Bericht- in Nr. 275 d. Bl., die bereitung der Gewerbekammer-Wahlen be treffend, Hab« wir heute noch nachzutragen, daß die in der Versammlung vom 4. d. Ml», fest gestellte Wahlliste, weil ohne vorausgegangene Ver ständigung mit den JnnungSvorstci^den zu Stande gekommen, nicht ohne Anfechtung geblieben ist Ja der in Folge Dessen am 7. o. MtS. im „Stadtgarten" stattgesunden« Versammlung all« Innung-Vorstände, zu welcher auch die Ver treter d« Polytechnisch« Gesellschaft eingelad« war«, wurde beschlossen, die ob« «wähnte Wahlliste ein« erneuten Abstimmung zu unter werfen. DaS Resultat dieser Abstimmung «gab die Bestätigung von 40 der aufzestellten Wahlmänner- Eandidaten, wogegen die übrig« 12 derselben tn der Minorität verblieben. Behufs nothwendiger Ergänzung d« Wahlliste wurde darauf eine auS b Mitgliedern bestehende Commission gewählt und ermächtigt, in Vereinbarung mit der Gewerbe-Com mission der Polytechnischen G-sellschast 12 andere Wahlmänner-Candidaten aufzustellen und dm Druck der den Urwählern zu behändigenden Wahlzelle! zu veranlassen. Auch wurde von der Versammlung anerkannt, daß jeder d« Anwesenden verpflichtet sei, der vereinbart« Wahlliste, al« für ihn obli gatorisch, Folge zu geben, sowie daß die Kost« des Drucke» und der Verbreitung d« Wahlzettel von den betheiligtm Innungen und Corporation« antheilig zu trag« seien. Nachdem nun in d« gestern Abend stattgefundenen Sitzung der vereinigten Commission« die Ergän zung der Wahlliste vereinbart Word« ist, thnlen wir dieselbe nachstehend mit, und wollen gern hoff«, daß dieselbe, als alle GewerbSzweige beäick- sichtigend und aus der Einigung aller gewerblich« Körperschaften hervorgegangm, auch allen Gewerbe treibenden Leipzigs als Richtschnur dienen möge: Bäcker-Obermstr. Fritzsche, Holzbildhauer Martin, Böttchermstr. Schaale, Conditor Rerschel, Cravat- tenfabr. Aldag, DrechSlermstr. Eberhardt, Firmen, schreib« Knotek. BootSbaumstr. und Fischer Ober- mstr. Köhler, Fleischermstr. Hartig, Friseur För ster, Glasermstr. Fritschmonn, Goldarbeit« Müll«, Holzhändl« Clauß, Schmiedemstr. Wilt'g, In strumentenmacher Fürst«, Klempnrrmstr. Wckbelmy, Klempnermstr. Bach. HandelSgärtner Mönch, Kupferschmiedemstr. Salzmann, KUrschnermftr. ScdÜtz, Lackirer Hartmann, Buchbindermstr. Feste, Maurermstr. Backhaus, Gastwirth Grün, Schloffermeister Beulshausen, Schneidermeister Farl, Schuhmacher-Obermeister Schönlein, Sei fenfledermeister Kling«, Seilermeister Luther, Steinmetzmstr. Damm sen., Tapezier« Hannicke, Tischlermstr. Günzel, Ttschlermstr. Heinrich, Uhr macher Albrecht, Stellmachermsir. Aintzsch^Ziw- mermstr. Handwnck, Tvlograph Aarland, Mecha niker Kühn. GaStechniker Bohn, Schloflermstr. Pippig. Tapezierer Michaud, Hutmacher-Ober«str. Köst, Mal« Berthold, Kohlenhändler Rabe, Cigarrenhändler Gäbler, Kaufmann C. W. M. Todt, Barbier Schaube, Gelbgieß« Günzel, Steiudruckereibesitz« Dathe, Architekt Roßbach, Stuccateur Heydrich, Lohgerber-Oberu»str. Nan- mann. * Leipzig. 12. September. In der Ange, legenheit de« vielbesprochenen Leipziger Siege«- den kmol« macht sich wird« einmal ein Lebens zeichen bemerkbar. Bekanntlich herrschte zwischen uns«« beiden Stadtvntretungen — dem Rath und den Stadtverordneten — eine Meinung-v«, schiedenheit üb« die Wahl dr« Platzes und es wird deshalb in der nächst« öffentlichen Plenarsitzung de» Stadtvnordnetmcolleg'nms der Oekonomie-, Vau- «nd Finanz-Ausschuß sein Gutachten in der fraglich« Angelegenheit abgeb«, so daß jedenfalls dann ein endgültig« Beschluß de» Collegium» er folgen wird.
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