Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.09.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-09-11
- Sprache
- Deutsch
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188009113
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- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
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- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1880
- Monat1880-09
- Tag1880-09-11
- Monat1880-09
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- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.09.1880
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Erschein tilglich früh 6»/. Uhr. >«-«»«, «ch OepedM», IvhavuiSgass« SS. Ihwchßaaöe« der Lebetttmu «oöaittagS 10—12 Uhr. Nachmittag» «—« »hr. I«de rt»»«<«ld«rr » st» dt« UriacN»« »erttndltch. der für die aächst- «uuuu« desttm«tt» « Vacheula^u dt« Hr «achmittaa», a« So»», «rd Festtag« sttlhbts'/.» Utzr. » »r, FUialr, fSr A«uch»r: >» «ran». u»iv«sit«tspr. rr. 1» LHsche.Latdarinenstr. 18^». a»r ««^8 Uhr. Nipugcr TagtblaN Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, HandrlS- und GcschWvnkchr. »«sl»ge IS.20V. L» nr»n»e»iWrri» viertelt.4' /, ML, mcl. Bringerlohn b durch di« Post bezog« S ML Jede einzeln« Nummer 2t Ps. Belegexemplar l O Pf. Gebühren für Lxrradeilag«» »hae Postbesvrdcrung »st ML mit Postbesbrderung «st ML 2»srreir dgesp. Petitzeü« 20 Pf. Grvßerr Schnttcn laut mrserru» PreiSverzeichniß. — Ladellarilcher Satz nach höhere« Lar». Uer1»»e, «1er »e« lte»,sfl,«ß,zch die SpaltzcU« 40 Pf. Inserate sind stet« an d. Trpeditts, za senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung pr»oao»««a4a »der durch Postvorschuß. 28«. Sonnabend dm 11. September 1880. 74. Jahrgang. Jur gefälligen Achtung. Unsere Expedition ist morgen Sonntag den 12. September nur Vormittags bis '>-9 Uhr geöffnet. ZLrVseFFttsr» «ks» U^a^^LF«LFe». Versteigerung aus den Abbruch. GSmuttltche Baulichkeiten in den der Stadtgememde gehörigen Grundstücken «r. 14 und 15 der Müursasse sollen ungetreuut LoaaerStag, den 1V. d. M.. vormittags 11 Uhr, a» «athSftele auf de« «bdrvch versteigert werden. Die Bersteigerungsbedingungen, in welchen die zu versteigernden Baulichkeiten speciell aufgesührt sind, liegen in unserem vauamte (RathhauS, L. Stockwerk, Zimmer Nr. 1) zur Einsichtnahme auS. Leidig, am 7. September 1880. Der «artz der Stadt stet«»». 0» Georgi. Stoß. Bekanntmachung. Im Mvaal Augaft d. I. gingen bei der Armenanstalt ein: ». an Geschenken: 8 40 al- AuSglerchSobject, durch das Gewerbe-SchiedSgericht, ' »von Herrn Friedrich Wilhelm Müller, . alS Sühne m Sachen A. E. G. W., - als 1. Rate auf ein BergleichSobject in Sachen .ff. W. K. .5 ff. Sch., durch Herrn Rechts anwalt Troitzsch, . alS Sühne m Sachen G. O. i ^rch den ffriedenSrichter Herrn G. A. Jauck »e°., > EachverstLndigengebühr von Herrn Kaufmann Roser.feld, durch daS Königliche Amtsgericht, . alS Sühne in Sachen R. ./^ L ^ ^rch den ffriedenSrichter Herrn ff. A. Eonrad. - die Hälfte einer Vergleichszahlung von Herrn Kaufmann Joseph Brothers, durch daS Gewerbe- Schredsgericht; d. an der «rmencasse gesetzlich rufallende« Gelder«: - diverse Strafen, Sonntag-entheiligung betr., durch den Rath, - dergleichen auf Erund von 8- 35 deS Jagdpolizei-GesetzeS vom 1. December 18««, duoh daS Poliieiamt, < unerhoden gebliebene Zinsen von Anleihen der vormaligen Lerpzig-Dre-dener Eisenbahn, durch lk 1K 29 6 10 3 3 10 S 40 11 14 . — 101 . — die Königliche StaatSschulden-Casse, für Mufikerlaubniß und Gestattung von Schaustellungen, durch den Rath. 399 4(1 Leipzig, den 8. September 1880. Das Urmeu-Directorim». Ludwig-Wolf, Stadtrath. Lange. Vas Vombtmftst an) die UUramorckmrn. DaS vom Kaiser befohlene Dombaufest ist, wie wir schon neulich ausführlich darlegten, keineswegs im Sinne der »ltramontanen Partei und der mit der preußischen Regierung in Conflict gerathenm .Fkirchensürstm". Daß dre wenigen noch im Amte befindlichen Bischöfe einer Einladung zur Theil- uahme an der Feier Folge leisten sollten, ist bei der Stellung, welche sie der staatlichen Absetzung de- Erzbischofs Melcher- gegenüber einnehmen, keineswegs wahrscheinlich. DaS Entgegenkommen, welche- daS Kölner Domcapitel zeigt, muß übrigens lebhaft wieder daran erinnern, daß die preußische Regierung selber eS war, welche im Gegensätze zu den ausgesprochenen Wünschen deS CapitelS die Erhebung deS Herrn Melcher« aus den erzbischöflichen Stuhl bewirkte. Gerade so hatte sie dem Trafen LedochowSki, der den Domherren von Gnesen und Posen und der polnischen Geistlichkeit gar nicht genehm war, die erzbischöfliche Würde durch Unterhandlungen mit de« Papste verschafft. Sie hat eS ebenso bereuen müssen, wie vierzig Jahre vorher bei Clemens August von Droste, den der Minister von Alten- steiu kurz vor'seiner Wahl rum Metropolitan von Köln al« einen Mann bezetchnete, den er „mehr mals einer bischöfliche» Divcese innerhalb der königlichen Lande voraesetzt zu sehen ge wünscht" babe. Und Altmstem war wahr lich nicht der Mann dazu, um besonderer Be fangenheit und Eonniveuz gegen Rom und die Römlinge geziehen werden z« können. ES bot sich eben in den genannten Fällen die alte und immer »«der von Seiten de- Staat- zu seinem Schaden mißachtete Erfahrung, daß mit dem UltramontauiS- m«S kein Pactiren möglich ist, und daß derselbe fernen Hochmuth und Starrsinn um genau eben soviel steigert, als ihm nachgegedea wird. Dieselbe bittere Lehre scheint jetzt auch Herrn von Puttkam« uicht erspart bleiben zu sollen. Er hat sich beeilt, die Bestimmung deS „Krie- dmSgesetzeS" vo« 14. Juli, «ach welcher da» Spenden der Sacramente und daS Lesen der Messe i» verwaisten Pfarrei« nicht »ater Strafe zu stell« sei, in ein« Art zu interpretiren (Erlaß an d« Oberpräfident« von Pos« vom 17. August d. I ), die in ihrer übergroße« Milde zu manchen schweren Bedenken Anlaß geben konnte. ES wäre nrcht schwer, zu beweis«, daß eS dem Wortlaut wie dem Geist jene- Gesetze- widerspricht, die» helien geistlichen Amtshandlung«, die bisher ver vote» war«, die jetzt nur erlaubt werdm, vo« Staat- weg« und auS d« Taff« deS Staat- M bezahlen: und DaS ordnet der »b«gmav»te Miuifierialerlaß au. Doch Die- bei Seite gelassen, so ist eS bemer- kenswerth, welche Aufnahme die Milde deS Herrn von Puttkamer im Posenschen findet. Die kürzlich unter Assistenz eine- MilrtairdetachementS erfolgte Verhaftung eines Wandervtcars hat keineswegs die Beachtung gefunden, die sie verdiente. Dieser Bicar hatte die Verordnung deS Herrn CnltuS- minister- als einen für ihn vermuthlich sehr trif tigen Anlaß betrachtet, seinen Hob» und seine Renitenz gegen die Gesetze deS weltlichen Staate» wenn möglich noch zu steigern. Die nothwendig gewordene Verhaftung aber war für die sanatisirte Bevölkerung deS Städtchens, in dem sich diese Tragikomödie abspielte, daS Signal einer kleinen Emeute, die leider nur mit der Waffe und uicht ohne Blutvergießen gedämpft wurde. Herr von Puttkamer erntet eben keinen Dank mit seiner Politik der Versöhnung, nicht bei der hohen Prälatur, nicht bei den parlamentarischen Pala dinen de- Klerikalismus und auch nicht bei dem katholischen Volke. Wer hieran noch zweifeln mochte, wer etwa da- feine Wort von David Strauß „Mit jedem Fuß breit, den der Kölner Dom in die Höhe strebt, schwillt dm Römlingen mehr »nd mehr der Kamm" jür eine Uebertreibvng hielt, Dm kann die Aufnahme belehr«, welche die Herr« vom Eeutrum und die ultramontane Presse der staatlich angeordnetm, unter dm AnSspici« de- Kaiser- stattfiudend« Dombaufeier bereit«. Vielleicht ist die Hoffnung nicht unberechtigt» daß die unwürdige Sprach«, welche die „Germania" bei diesem Anlaß führt, an denjenigen Stell« der RegierungSkreije Eindruck mach« wird, wo ei» a» sich erklärliche» Wohlwollen und der Wunsch «ach dem Fried« zur alleinigen Richtschnur der Kirchmpolittk gemacht wurde. Politische Ueberficht. Leipzig. 10. September. In dm ostadrtatifchen Gewässern fetzt sich sehr langsam, anscheinend »m der Pforte Zeit zu geb«, sich zu besinn«, di« internationale Ar mada zusammen. Eiu «glifcher Staatsmann hat diel« Tage eia« uagemem bezeichnend« Aus spruch über die Flotteavemonstratiou gethau; er verglich die Flotte der Großmächte mit eia« eisern« Ruth«, die daS letzte Erziehungsmittel für die stvrrige Pforte sei: „ES bauert lange, bi» sich eine Matter zur Anschaffung einer Ruthe ent- schließt; sie «m»t sich auch seufzend vor, daS Instrument »ur als Drohung zu benütz«, bi- sie schließlich doch tüchtig Gebrauch davon macht." Der Vergleich hinkt in einem Puncte; die einzeln« Zweige rur Ruthe sind schon Vorhand«, aber die letzt«« ist noch uicht geflochten. Wenn die Türke jetzt ihr lange» BerschleppnugSfpiel einstellen und wenigst«- m der montenegrinischen Grenz rage nachgeb« sollte, so wäre die Furcht vor der von russischer Seite in Bulgarien geflochten« Ruthe alS die Angst vor der Flottendemonstration der Hauptgrund für diese Wandelung. Zur Lage meldet uns da» Wolff'sche Bureau au- Konstan tinopel vom Donnerstag: „Riza Pascha zeigte )« Pforte am 7. d. M. telegraphisch an, «treffe Anstalten, noch an dem nämlich« Tage mit 4 Bataillon« nach Dulcigno abzugehm, um die Uebergabe de- Platze» an Montenegro vorzube- reiten." Von einer wirklich« Entscheidung ver lautet bis zur Stunde noch Nicht-. Ein Gerücht will sogar wissen, die Pforte bereite neue Schwie rigkeiten vor, um die Action d« Mächte weit« hinauSzuschieb«. Um da-Reiseziel de» BaronS H aymerle hüllt sich ein förmliche» Geheimniß. Wed« Berliner noch Wiener Blätter wissen Bestimmtes darüber zu meld«. Die „Nat.-Ztg." äußert sich wie folgt: „Baron Haymerle hal, nach übereinstimmend« Meldung verschiedener Blätter, FriedrichSruhe am Sonntag Abend verlast«, um sich nach Ham burg zu begedm. Seitdem fehlt jede beglaubigte Nach richt üb« die weitere Reiseroute de» österreichischen Staatsmannes. Die Nachricht, welche zuerst die „Post" verbreitete, Herr v. Haymerle sei nach London gereist, har keine Bestätigung bi» jetzt gefunden und wird von Berlin au» auch entschie den bestritt«. Daß Herr v. Haymerle sich eher in dn Richtung nach Galizien zu beweg« wird, als in der nach England, scheint un» nach allen Vorgängen da- Wahrscheinlichere." Wir kommen an dieser Stelle auf ein« in dem Artikel „DaS Dombaufest und die Ultra- mou tauen" «wähnt« Vorfall zurück. Die -Germania" bringt nämlich «in« ausführlich« Bericht üb« die am 3. d. M. zu Wilatowo bei Kwieciszewo erfolgte Verhaftung de« maigesetz widrig amtirmden Priest«- Kutzner, bei we.chn Soldaten deS preußisch« 2l. Infanterieregiment» mitgewirkt hättm und, trotz d« „Resignation der nur durch vielfach noch unterdrückte» Wehklag« ihre Empfindung« rundgebend« aufgeregt« Massen", geschossen und Kolbevstöße nach all« Richtungen au-getheilt Hab« soll«. Man muß eine schleunige Aufklärung des von d« „Germania" schwerlich richtig dargestellt« Vorfalls abwart«. Wmn em Priester sich ohne staatliche Genehmi gung hartnäckig ein Amt aumaßt, ist eS nur zu billig«, daß er daran durch alle gesetzlich« Mittel verhindert wird. Ab« die Zuziehung von Militair bei sein« etwa nothwendig werdendm Verhaftung dürfte doch nur im äußerst« Nothfall geschehen und müßte dabei jeder Ausschreitung der etwa durch Schmährufe erbittert« Soldat« energisch eutgeg«gewirkt wnd«. Ja diesem Sinne äußern sich dre Berlin« Blätter. Interessant ist eine Notiz deS Bairisch« „Vater land" üb« Herrn von Fechenbach, d« Ur heber de- gestern von un» besprochen« reactio- nären Programm». Danach hätte der Herr, übrigen» Katholik, bi- vor 4 Jahr« stet- liberal gestimmt uuv wäre sogar, freilich ohne Erfolg, als liberal« Candidat ausgetreten. Diese, sein Programm eigeathümlrch illustrirendm, Mit theilung« sind jevoch bei dem trüb« Charakter der Quelle nur mit groß« Vorsicht auszunehmm. Herr v. Puttkamer, der preußische CultuS- mmist«, hat, wie Berliner Blätter melden, dem Kais« üb« die Kölner Dombaufeier Vor trag gehalten. Die Fei«, für weiche beide Maje stät« große- Interesse an dm Tag legen, wird sich allem Anschein nach glänzend «twiaeln. Nach eiu« vielfach »«breitet« Angabe läge e- in der Absicht, sämmtliche deutsche Souveraine zur Thetloahrne einzulad«. Die Angelegenheit soll, so weit eS sich um die von Berlm aus Lu- treffenden Anordnung« handelt, noch vor der Ab reise de» Kais«», die in 8—10 Tag« zu erwart« steht, zur» Abschluß gelaugea. Der Herausgeber oer „Natioualliberalen Eorrespoudeuz", vr. Böttcher, ist d« Partei treu geblieben. An- seinem Wahlkreise i« Waldeck'scheu wnk der „Kölnisch« Zeitung" geschrieben: „Wäre vr. Böttcher aus der abschüs sig« Bahn nach link- weit« gegangen, so hält« wrr gesteh« müssen, daß seine Anffaffuug der national« Interessen und die rmserige entgegen- gesetzt wären und wir auf ihu al» unfern Ver treter Verzicht« müßt«. Wir freu« un« des halb, daß Bennigsen ih« in Kreiburg di« Hand ««eicht und daß er sie auaeuomm« hat. Wir freu« m»S, daß Rudolf v. Bermigs«, unbeirrt durch die Verdächtigung« alt« und neuer Feinde, seine parlammtarrsche Aufgabe sowohl im Reichstage al» im preußisch« Adgeordaeten- bause mit allen Kräften de» Geiste» und mit aller Energie furchtlos zu erfüllen «tschlofl« ist and nach wie vor nicht nur in der Provinz Han, uover, sondern im ganz« Deutsch« Reiche von sein« Gesinnungsgenossen al- ihr bewährt« Füh rer freudig anerkaunt wird. Wir hoff« sogar, daß vr. Vvlk und feiue Gesinnungsgenossen, welche durch vr. LaSker und dessen Anhang herausgedrängt wurd«, sich nun wieder mit der nationalliberalen Fraktion vereinig« werd«, und wünsch«, daß im nächst« Reichstage diejenige Gesinnung die herrschende werde, welche die Inter essen de- Reiche» höher stellt al- die der Partei und da» gute politische Einvernehmen der Frei- conservativen und Nationalliberalen weiter pflegt." Dn zum StaatSsecretair deS Reichsamte- des Innern «nannte Oberpräsidevt v. Bötticher ist am 6. Januar 1833 in Stettin geboren. Nachdem er in den Jahren 1863—68 bei den Re gierungen in Gumbinnen, Danzig, Ettalsund und Potsdam al- JustitiariuS fungirt hatte, trat er im Jahre 186k als HülfSarbeiter in da» Handelsministe rium ein. Im Jahre 1669 wurde er alS HülfSar- beiter in da» Ministerium de- Innern berufen und wurde im Jahre 187L zum Geheimen Regierungs- raih und Vortragenden Rath daselbst ernannt. Die sen Posten vertauschte er dann im Jahre 1873 mit demjenigen de- Landdrost in Hannover. Im Jahre 1876 erfolgte seine Ernennung zum Regierungsprä sidenten in Schleswig. Spät« ersetzte « den Baron v. Echeel-PIeffen als Oberpräfident vo« Schleswig- Holstein Im Reichstage vertrat « den zweiten schleSwig-holsteinischen Wahlkreis, unterlag aber bei der Neuwahl, die in ffolge sein« Beförderung zum Oberprästdenten stattfinden mußte, gegen den national liberalen Eandidaten Professor vr. Hinschius. Luch dem preußischen Abgeordnetenhaus« gehörte Herr von Bötticher in den Jahren 1867—70 an. Man weiß, daß er in der Zolltarifcommission eine eifrig« T hätigkeit entfaltet hat und daß er als in besonderem Ansehen bei de« Reichskanzler stehend gilt. Die Theaterfrage in Ungarn hat eine betrübmde Wendung genommen. DaS ungarische Ministerium hat, ohne Angabe eine- Grundes, dem Theater-Direktor in Hermannstadt die Eon-, cession verweigert und wird nun auch zweifellos dem Theater-Director in Schäßturg die anaesuchle Concession nicht bewilligen. W« die m der Theaterjrage bekundete Taktik aufmerksam verfolgt, Dem wird es ganz klar, daß da- ungarische Mini sterium auf «ne vollständige gewaltsame Unter drückung des DeutschthumS hinzielt. Man hat in den leitenden magyarisch« Kreis« die Absicht, in der nächst« Saison m keinem deutsch« Theater Ungarn» spiel« zu last«. In Preßvurg ist die Theatersrage noch unerledigt, in Budapest wird die Bewilligung zur Verpachtung verzögert, in TemeSvar giebt es kein deutsche- Theater und in Siebenbürgen werden die Concession« verweigert. Mit einem Wort, das Drutschtbum soll in Ungarn unterdrückt werden, und dazu scheint deui Minister- Präsidenten Koloman TiSza, welcher die Seele dies« Aktion ist, kein Mittel zu schlecht zu sein. Bezüglich der Kaiserreise in Galizien dauert eine höchst unerquickliche, gespannte Dis kussion zwischen russischen und österreichi schen Blättern fort. Spiel« die österreichisch« Blätt« die Polen au», so antworten die russi schen mit dm Rutheuen. D« „Bereg", ein der russisch« Reginung direct nahe stehende» Blatt, meint, alle wohlmeinend« Ruff« könn- tm dem Entschlüsse de- Kaiser» Franz Joses, Galizien zu besuch« und die dor tigen Verhältnisse kennen zu lern«, nur ihre Sympathie entgegenbringen. In solch« Lunähe- ruug zwischen dem Monarch« und vem Volke liege eine Gewähr für die Zukunft. „Uns bleibt nur der W^sch," so setzt dn „Bereg" hinzu, !„daß die in der Mitte d« russisch« Uuterthan« deS öster reichisch« Kais«» durch dm Besuch wachgerufenen Hoffmmg« sich «füll«. Wir begrüß« die An kunft de» Monarch« in Galizien al» ein« freu dig« Strahl, «glänzend im Leb« von mehr als drei Million« ,sem« russisch« Uuterthan« " Die Wiener Blätt« dt«« natürlich in gleich« Weise. Wie «»ütznt, Hab« sich die Mächte der P so r te gegenüber Üb« die hellenische Angelegenheit ehr bestimmt geäußert. Die betreffende Note ist rtzt bekannt geworden. Wien« Blätt« enthalten otgende Inhaltsangabe: Die Unterzeichneten Hub« auf Befehl ihr« Re- aierungen di« Ehre, Sr. Hcellenz Lbeddin Pascha kundzuihun. daß, da die Lntscherbring der Berliner Eonserenz nach reiflicher Ueberleaung und in ffolge ein« sergsälttgen Prüfung der verschieden«, erst von dn ottomanrschen und bann von der griechischen Regie rung vorgeschlagen« DraceS getroffen wurde, die ver- mitlelnden Mächte nicht zuzustimmen in der Lage find, daß üb« diese Angelegenheit di« DiScusfion wiedereröffnet werd«. Sie könn« sich nur an di« Entscheidung der Loaferenz, welch« sie gebilligt Hab«, halten und sie von Reue« der Hohen Pforte als konform dem vertrage «nd de« Hcotokolle von Berlin anempfehl«. Die Regierung« von Deutschland, Oesterreich- Ungarn, ffrankreich, Großbritannien, Italien und Rußland befind« sich demnach in der Unmöglichkeit, dre Unterzeichneten zu autoristrrn, irgend welch« DrS- X.
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