Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.09.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-09-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188009205
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18800920
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18800920
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1880
- Monat1880-09
- Tag1880-09-20
- Monat1880-09
- Jahr1880
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.09.1880
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
»rfthetrrt til-ttch ftüh SV, Uhr. tsrteNi», Gpudttto, Johaimisgasie »3. Michß»»,, »er Resatttonr vevrnttag» 10—12 Uhr. Nachmittag- 4—6 Uhr. Wr dtr NL«l>abr etn,ejandrn Nt«iw» sti« «edactt»» Mch« der für die uächst- Nummer bestimmten au Wochentagen dis Nachmittags, an Souu- ' ,ev früh bis'/.V Uhr. r, de» Filiale, str Z»j^ L«ah»r: Vtt» Niem«. UuiversitLtSstr. 22. MÜS ö-iche,Natbarin«ostr. 18,p. »M ««^8 " Uhr. 289. WpMtr JagMM Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- nnd Geschäftsverkehr. Montag den 20. September 1880. MttzAuflage 16.400. Lsennmuntoortt« viertelt. 4» »-ML, mrt. Bringerlohn i ML. durch di« Post bezogen 6 SN. Jede einzelne Nummer 24 Pf. Belegexemplar 10 M. Gebühren für Extrabeilage» ahne Postbe'örderung 8» Ml. Mit Pvstbefbrderuug 4« Ml. Scherate bgesp. Petitzeile 80 Vf- Größere L »ritten laut unserem PrtiSverzeichniß. — Ladcllarftcher Satz nach höherem Tarif. Reklame, „Irr »em Redatttamßrich die Spaltzeile 40 Pf. Inserate find stets an d. teaedttta» zu senden. — Rabatt wirb «tcht gegeben Zahlung pr,,mi»i»»aiio c durch Postvor oder orschuß. 74. Jahrgang. Bestellungen auf das vierte Quartal 1880 des Leipziger Tageblattes (Auflage L«»,2V1>) wolle man möglichst bald an die Unterzeichnete Expedition, Johannisgasse Nr. 33, gelangen lassen. Außerdem werden von sümmtlichen hiesigen Zeitungs spediteuren Bestellungen auf das Tageblatt angenommen und ausgeführt. Aus wärtige Abonnenten müssen sich an das ihnen zunächst gelegene Postamt wenden. Der Abonuementspreis beträgt pr. Quartal 4 Mark ZI» Pfennige, inclusive Bringerlohn Z Mark, durch die Post bezogen « Mark. Für eine Extrabeilage sind ohne Postbeförderung 39 Mark, mit Post- öcförderung 48 Mark Beilegegebühren unter Bora ns bezahlung zu vergüten. Preis der Jnsertionsgebühren für die 5 gespaltene Petitzeile 20 Pfennige, für Reklamen aus Petitschrift unter dem Nedactions- strich 40 Pfennige. Größere Schriften werden, gering abweichend von dieser Norm, nach unserm Preisverzeichniß berechnet, wogegen bei tabellarischem und Ziffer-Satz Berechnung nach höherem Tarif eintritt. Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung pruenumerando oder durch Postvorschuß. Das Tageblatt wird ftüh 6V, Uhr ausgcgeben und enthält die bis zum vorhergehenden Abend eingelaufenen wichtigsten politischen und Börsen- Nachrichten in telegraphischen Original-Depeschen. Mit seiner „Volkswirth- schaftlichen Beilage" bildet es zugleich das größte Handels- und Börsenblatt Sachsens. Es bringt namentlich auch sämmtliche wichtige deutsche nnd über seeische Handelsberichte. Außerdem erscheinen im Leipziger Tageblatt die vollständigen Gewinnlisten aller Classen der Königlich Sächsischen Landes-Lotterie und die Nummer-Verzeichnisse der ausgeloosten Königlich Sächsischen Staatsschuldscheine. Leipzig, im September 1880. 4«88er«rüviMkftv Mrmx ü«8 ^kMllelieo Üer>rk8verel08 vonuorstax, clso 23. Svptowdvr, 4d«nä8 6 Udr, 1» ävr Lnutoml«, Itt«dix8tr»88e. legeiorännag: Herr Pros. 0r. kreune: „vre /Vnrtomie äe, mensedlicben l asse» mit besonäerer Serüellsicktigurig cker kussdeltteiüuog." vr. kl«88. Politische Ilebersicht. Letpzts, 19. September. Eine Reihe nationalliberaler Kund- «bungen gegen die Secession der Herren Forckenbeck, Bamberger u. G. steht bevor. Wie in der Provinz Hannover, wird demnächst auch in Baden eine Landesversammlung der aationalliberalen Partei zur Erörte rung der Secessionsfrage abgehalten werden. Be kanntlich ist von den badischen ReichstagSabgeord- nelen nur einer, der Abg. Pflüger, der Secession beigetreten. Dabei ist interes ant, daß Herr P'Iüger schon seit längerer Zeit erklärt, ein Mandat zum Reichstag nicht wieder annehmen zu wollen. Im Uebrigen wird a»S seinem Wahl kreise mitgetheilt, daß sein Uebertritt zur Seces sion bei seinen bisherigen Anhängern eine ganz überwiegende und entschiedene Mißbilligung findet. Bei unS im Königreich Sachsen wirv, wie un seren Lesern bekannt ist, der Reich Sv ereiu am 26. d. M. ebenfalls eine Versammlung zur Be sprechung der Secession halten. — Wie wir dem „Hannoverschen Courier" eutuehmen. hat der Abgeordnete für de» Wahlkreis Harburg für die heute (Sonntag) stattfindende Bcrsamn» luna der Parteigenossen in Hannover Resolutionen seinen Wählern zur und Beurteilung vvrgelegt: 1) Wir nationalliberaleu wir mit den berger und Genossen ausgesprochenen politischen Grundsätzen uud Anschauungen vollkommen überein- Ammen, auch di, Erreichung derselben Ziele erstreben haben keine Veranlassung, unS von der liberalen Partei zu trennen, obgleich xn in der Erklärung der Herren Bam- 3) Wir erkennen nach wie vor daS Programm, welche- in dem Wahlaufrufe deS Central-Wahlcomite der nationalliberalen Partei vom 16. Juni 1878, sowie in dem Wahlaufrufe zur Landtaaswahl in der Provinz Hannover vom August 1879 und in dem Wahlaufrufe deS Central-Wahlcomit«- zu Berlin vom Jahre 1879 enthalten ist, als für uns maßgebend an. und sprechen unsere Ueberzeugung dahin auS, daß diese- Programm, welches die Zollfragen ausschließt, durch keine Abstimmung der Mehrheit der Mitglieder der nationalliberalen Partei verletzt worden. 4) Die Vorwürfe, welche unserem Parteigenosten R. v. Bennigsen in einigen öffentlichen Blättern gemacht sind, weisen wir auf oaS Entschiedenste zurück. Wir erklären, daß sein bisherige- Wirken uns nur Veranlassung giebt, ihm unser Vertrauen ganz un geschmälert und unerschüttert in erhalten. K) Eine Commission von 5 Mitaliedern der Partei wird beauftragt, auf Grund der Beschlüsse ,ub 1, 2 und 3 eine dieselben, so weit nöthig, weiter auS- sührende Erklärung, mit den Namen der Theilnehmer der Versammlung, welche sich nicht dagegen erklären, unterzeichnet, zu veröffentlnhen. Harburg, 14. September 1880. A. Srumbrecht. Wir haben gestern über den bevorstehenden Zoll «nschluß der Unterelbe berichtet. Eine frühere Mittheilnng, daß weder der erste April noch der 1. Äuvi 1881 zum Termin deS Ein tritte- vonA 1 tona i» den Zollverein bestimmt sei, fand in dem unfern Lesern bekannten Schreiben deS FiuanzmiuisterS Bitter an den Vor stand des Allouaer Verein- gegen den Zollan- schluß directe und officiele Bekräftigung, lieber diese- Schreiben wird mr- au» Berlin ge schrieben: Der Minister Azur Zeit nicht in Termin ' Anschauungen innerhalb der nationalliberaleu Patte» vermindert hat, vermögen wir nicht zuzuge stehen. Eine gewisse Verschiedenheit dieser Anfichten hat, wie m aklm größeren Parteien, von jeher bestanden und sich hauptsächlich bei deren Geltendmachung seit der Gründung der Patte» aezeiat. In einer großen liberalen Patte» würden dies« Differenzen noch schütter hervortreten und daher können wir dazu durch Auflösung und Zersplitterung der nationalliberalen Pattei nicht mttwirken. t hin mit dünn» Worten zu, daß n Lage sei, Aufschluß über den deS Anschluffe- »u rtthetten." Um so unab weiSlicher muß da» Gefühl de- Befremden» über die unmotwitt« Ueberfiürzung sein, mit welcher diese ganz« Angelegenheit betrieben worden, bevor eine genaue Prüfung der thatsächlichen Grundlagen ihrer Durch- mhrbarkrit stattgefunden. Da» Glerche gilt von dn Verlesung der Zollabfertigungsstelle auf dn Unter elbe. DaS räthselhafte Schweigen, daS hinübn seitens dn Regierung beobachtet wird, läßt wohl oder übel keinen anderen Schluß »u, al» daß sich dem Plane technische und commerzulle Schwierigkeiten entgegen- stellen, deren Uebnwindung selbst dem Fürsten -iS- marck unmöglich erscheinen dürfte. DaS ist so un zweifelhaft, daß eS gar nicht einmal dn Heranziehung anderer Motive bedarf, so schwer dieselben auch an und für sich in- Gewicht fallen dürften, vielleicht hält eS der Reichskanzler (und Stimmen auS seinn Umgebung widersprechen dieserAnnahme nicht) doch nicht rech» für angezeigt, gerade in der letzten Session der Reichstagslegislaturperiode eine Frage »um AuStrag zu bringen, die nicht einmal verfassungsmäßig unbestritten dasteht, gegen welche sich ein großer Theil der National- liberalen und nicht bloS diejenigen, welche jetzt aus der Fraction auSgeschieden, engagitt haben, und deren Vertagung Herr v. Bennigsen in der Sitzung vom 10. Mai nur in der Absicht beantragt hat, der ReichS- regierung eine Rückzugsbrücke zu baue.», nicht aber ein späteres Compromiß vorzubereiten. ES ist nirgend- und nie conftatirt worden, daß die schroffe Ablehnung, mit welcher der ehemalige StaatSsecretair deS Innern, Herr Hofmann, in jener Sitzung den Antrag per» beantwortete, auch wirklich Bennigsen beantwortete, auch wirklich den Intentionen des Fürsten BiSmarck entsprochen habe. Man braucht darum noch nicht so wett zu gehen, wie einzelne Optimisten unter den nationalliberalen Abge ordneten, die sich überreden wollen, daß jene Divergenz der Ansichten den Rücktritt Hofmann'S mit beeinflußt habe. Aber ohne Zweifel wird Fürst Bismarck sich geeignetensallS nicht gebunden erachten durch die Erklärungen, die sein Vorgänger im preu ßischen Handelsministerium abgegeben. Eine Wieder aufnahme der Zollgrenzverlegungsfrage hieße einen Lerfaffungsconfllct heraufbeschwören. Wir kommen auf die in Magdeburg bevor* stehende Neuwahl zum preußischen Landtage zurück, nachdem wir die Parteitage gestern dargelegt haben. Wie die „Magdeburgtsche Zeitung" meldet, hat sich ein Bürger der Stadt, der in den letzten Jahren mit der Fortschrittspartei gegangen ist, wieder holt an Herrn von Forckenbeck gewandt, damit Dieser einen Candidaten für die bevorstehende Ab geordnetenwahl bezeichne, da Herr LaSker zu unbeliebt sei. ES ist darauf von Herrn Lipke in Berlin ein Brief eingelaufen, um dessen Ab druck das Blatt ersucht worden ist. Hier folge da- Schreiben: Sehr geehrter Herr! Der Herr Oberbürgermeister von Forckenbeck, welcher gerade jetzt durch seine kommunale Thätigkeit sehr in Anspruch genommen ist, hat mir Ihre de,den Briefe vom 23. August und 9. September übergeben, die Angelegenheit mit mir durchbrochen und mich ebeten, die Briefe in seinem Namen zu beantworten. Rügen die Chancen für Lasker günstig oder nicht ünstig stehen, auf keinen Fall konnte, sobald einmal eine Candidatur von irgend einer Seite aufgestellt war, einer von unS als Eandidat auftreten. Laster ist eine so bedeutende Kraft, die Behandlung, welche er von der rechten Seite der Nationalliberalen er fahren, und zwar lediglich aus Eonnivenz gegen die ausgesprochene Antipathie des Fürsten Bismarck, eine so unwürdige und ungerechte, daß es für jeden Wahl kreis, der wirklich liberal ist, eine Ehrensache sein muß, LaSker zu wählen und die Lücke auszusüllen, die durch ferne Abwesenheit im Abgeordnetenhaus sich bereits sehr fühlbar gemacht hat. Magdeburg hat aber um so mehr Veranlassung, dies zu tyun, da er bereits die Stadt vertreten und nur im Interesse der Parte», um noch einen Sitz derselben zu sichern, auf die weitere Vertretung verzichtet hat. Eine so intelli gente Wählerschaft wie dieMagdeburgs darf sich nicht von persönlichen Anipathien leiten lassen, sondern ediglich die Sache im Auge halten Geschieht dies, o kann kein wahrhaft liberaler Mann schwanken, andern wird bei der bevorstehenden Neuwahl LaSker eine Stimme geben. Herr Oberbürgermeister von Forckenbeck läßt Sie dringend bitten, Alles, waS in Ihren Kräften steht, dazu beizutragen, daß LaSker gewählt wird. Mit vorzüglicher Hochachtung ganz ergebenst Lipke, ReichStagSabgeordneter. Die.Magdeburgische Zeitung", welche sich dagegen erklärt, daß der Stabt von Berlin aus ein Candidat, Herr Lasker, octroyirt werde, äußert sich zur Sache dann wie folgt: Zur Orientirung für Auswärtige, die unsere Ver hältnisse nicht kennen, wollen wir nur bemerken, daß die sogenannte vereinigte nationalliberale und Fortschritt-Partei schon bei der letzten Wahl bestand („einige Nationaltiberale und die Fort schrittspartei" nannte man st« damals nicht ganz un zutreffend) und daß die nationalliberalen Wahlmänner, die dann für Herrn v. Shbel ge stimmt haben, im harten Wahlkampf gegen diese vereinigte nationalliberale und Fortschritt-Partei gewählt worden sind. Daß diesen wablmännern nun anaedroht wird, sie würden nicht als wirtlich liberale Männer betrachtet werden können, wenn sie den Eandidaten jener vereinigten nationalliberalen und Fortschritts partei nicht ohne alles Zaudern und Schwanken wählten, ist doch recht hart. Wir wissen nicht, Wa di« Wahl unS bringen wird; aber auch, wenn sie unS Herrn LaSker brächte, würden w,r bei der Meinung bebarrrn, daß man ganz wohl für Herrn v. Forckenbeck (selbstverständlich, ohne daß man sich damit verpflichtet, unbesehen Alle- mitzumachen, waS derselbe etwa unternimmt) Eympath,en haben kann und darum doch noch lange nicht der Meinung zu sein braucht, daß man nun auch Herrn LaSker mit in Kauf nehmen müsse. Die guten Eigen- schäften desselben haben wir immer anerkannt werden wir auch in Zukunft stet» gern rühmen. Der Kronprinz Rudolf von Oesterreich ist am Sonnabend mit dem Courirrzuge der An- nach Wien zvrückgekehrt. und ückgekehrt. Der ab ihm von» Schlosse au- da- Halter Bahn deutsche Kronprinz ga Geleit bis zum Bahnhof, den eine zahlreiche Menschenmenge umstellt hatte; die Verabschiedung auf dem Perron war eine sehr herzliche. Krön- Prinz Rudolf reiste mit einem Gefolge von 20 Personen, zu deren Beförderung ein Salon- uud ein Schlafwagen in den Zug eingestellt worden waren. Der Kaiser hatte sich von seinem hohen Gast im Schlosse verabschiedet. Nach dem „Berliner Tageblatt" wird der Statthalter für Elsaß-Lothringen, Ge neral-Feldmarschall Freiherr v.Manteuffel, dem Kaiser bei dessen demnächstiger Anwesenheit in Baden-Baden über die Verwaltung der ReichSlaude persönlich Bericht erstatten. — Der Reichstag seinerseits dürfte kaum in die Lage kommen, über die Verwaltung in den Reichslanden ein Urthcil abzugeben, denn wenn er an sich auch wohl dazu berechtigt ist, so fehlt doch seit dem Rücktritt des Herrn Herzog die geeignete Zwischeninstanz, die dem Reichstage Rede und Antwort stehen könnte, da Herrn Hofmann, der sein neues Amt erst am 1. October antreten wird, doch nicht wohl zuzu« muthen ist, über die inzwischen erfolgten Regie rungsacte Rechenschaft abzulegen. * * * Nach den letzten telegraphischen Nachrichten würden die Flotten der Großmächte mit Montenegro cooperiren, um die widerspenstigen Albanesen zur Raison zu bringen. Achttausend Albanesen haben Dulcigno und die Festung be setzt und zwei dort garnisonirende Bataillone vertrieben. Riza Pascha, der keinen Befehl hatte, sich in einen Kamps einzulassen, hat sich nachGo- riza zurückgezogen. Die Pforte hat sich also m»t allerln Schlichen auS der Assaire gezogen. Sie hatte vorher den Mächten in einer Note versichert, eS bestehe daS Programm und die Auf gabe de» neuen Cabinet- in der schleunigen Lösung der schwebenden Fragen, wie die-dem festen Willen des Sultan- entspreche. Und zum Beweise, wie eschickt Said Pascha und College»» in der Lösung 'webender Fragen sind, wird mit gleicher Ge schwindigkeit folgendes, seinem Inhalte nach er logene- Telegramm verbreitet: „Den neuesten der Pforte . - - - . - _ Dank den zuaegangenen Nachrichten zufolge hat, Anstrengungen R»za Pascha'-, vie Er zeugungen R»za Pascha regung in Albanien einer verhältnißmäßigen Ruhe Platz gemacht, welche Riza Pascha ohne weitere Unterstützung und ohne Blutvergießen die Ueber- gabe DulcignoS an Montenegro ermöglichen dürfte." DaS diese Erfindung nichts weniger als neu ist und allen übrigen Nachrichten au» Dulcigno widerspricht, genirt Said Pascha nicht im Gering sten. Während der osficielle Riza Pascha „ohne Blut vergießen" die Uebergabe von Dulcigno ermöglicht, hat sich der faktische Riza Pascha von Dulcigno zurückgezogen. Als der Gouverneur von Dulcigno, Hadschi Nadschidi Aga, ihm meldete, daß die dortigen regulären Truppen nicht geneigt seien, gegen die Albanesen zu kämpfen, welche da- Ge biet de» Padischah vertheidiaten, gab Riza Pascha den schon angetretenen Marsch nach Dulcigno plötzlich auf und kebrte nach Scutari zurück, wo seine persönliche Sicherheit nicht gefährdet ist, so lange er sich ruhig verhält. Wie eS heißt, würde am 22. September da- Bombardement Dulctg- no- beginnen. Mit wahrhaft stürmischer Hast berichtete gestern der Telegraph über den Verlaus der französi schen MmisterkrisiS. Da- vorläufige Resultat der selben ist, daß der Minister de- Innern Cou- stan», der Iustizminister Cazot und der KriegS- minister Farre »hre Entlassung eingereicht haben. noch nicht vor. Der Gang der Krisis war ein anderer, als man im Allgemeinen erwarte« konnte. Nicht Fretzciuet also hat seine Entlassung ein gereicht. sondern die Verfechter schärferer Maßregeln gegen die Orden. ConstanS, Cazot und Farre! Drese Vorgänge bedeuten mehr al» eine bloße MiuistrrkriftS, sie bedeuten eine Regierung»;. krisiS. Auf Seiten Freycinet'S steht Grevsy, «mehr: entweder Grevy oder Gam- »rage y. sie heißt nun me betta. ES stehen Frankreich für die nächste Zeit sehr aufregende Tage bevor. Die Nachricht von der KrisiS kommt i» der That überraschend. Heber ihre direkten Ursachen zeigen die Nachrichten de- officiösen Telegraphen große Lücke». Noch gestern lauteten die Meldungen versöhnlich, Grevy sollte bereit» von Patts w»eder nach dem Iura abgerrist sein, bi» Nachmittag» der Telegraph die obige überraschende Meldung brachte. Die Mi nisterberathungen fanden, wie mitgetheilt, am Donnerstag. Freitag und Sonnabend statt. Da» Resultat war, daß kein al» endgültig zu be-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite