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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.09.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-09-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188009257
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18800925
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18800925
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1880
- Monat1880-09
- Tag1880-09-25
- Monat1880-09
- Jahr1880
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.09.1880
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«rPhedtt tLglich früh S»/. Uhr. ledarüoa »ud AAtzguni-gaffe 44. gpwchßaubr» der Ledarltem Bormtttag» 10—12 Uhr. IiaHmÜtagA 4—0 Uhr. MRk Pßt MUFPEPr WURM» V« 'E der für die nächst- bestiuuut« . an Wochentag« R« I Uhr RachmsttogB. t» Souu» »chKestMgeufrühbl- V.» Uhr. k» »« FUWle, che ZttLmatz«: Ott» Menun. UniversttLisstr. 22, LS4. Vripiiger Lagtblall Anzeiger. Organ für Politik, Lvralgeschichtr, HandrlS- md GcfchWdcckehr. Sonnabend dm 25. September 188V. Metz-Auflage 16^0«. Ldeemnettwecw »tertch. 4'/-ML, iucL Brmgerloh» I ML, dnrch di, Pich dqog» » «L ged« «tu»«» «n»»u 24 U. Belegexemplar 1« «. Gebühre» für Extrabeilage» ohne Postbefvrlxrung 4» ML mit Postbefürderuog 44 ML »otzttr L^sP. Prtttzeile 20 «. Grüße rr Schrift« laut uviuem Preisverzeichnis ^ " Satz »ach ürttane, «Un w» gttacüsaeßttch di« «paltzeile 4ü PL Inserate sind stet» aa d. EepedVi«, pi sende». — «aba« »ird nicht »egebeu. Zahlung pr»«a»«r»u4» r durch Po »der ßoftvorschug. 74. Jahrgang. Wegen der Messe ist unsere Expedition Morgen Tonntag Bormittags bis 12 Uhr geöffnet LxpsäNIIsiü ÄV8 L.vlp«lavr Zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung bei Gelegenheit de- am 2«. dsS. MtS. stattfindenden Nennen» haben wir für nöthig erachtet, folgende Anordnungen >u treffen: I) An diesem Tage find Nachmittag- von IS-6 Nhr der Scheiben»«« vom Schleußiger Wege bi- »um Johannaparr und von der Brandbrücke ab bi» »um Kirschwehr für den öffentlichen Fahr- und Reitverkehr, ingleichen der Scheibenweg vom Schleußiger Wege ab bi- zum Echeibengehölz auch für den Fußverkehr gesperrt. S) Wagen, die in die Rennbahn gelangen wollen, haben den Hinweg durch die Münz»affe, den Klotzplatz nach dem Schleußiger Wege, den «ückweg durch da- Scheibengehölz und den Johanna- Park zu nehmen. 8) Diejenigen Wagen, welche nur bi- an den Eingang zur Rennbahn bei der Einmündung de- Scheibenweges in den Schleußiger Weg fahren, haben den Rückweg durch die Köruerstratze zu nehmen. 4) Auf dem Hinwege haben alle Wagen recht- zu fahren und sich streng in der Reihenfolge »u halten. ») »nf tze« Schleutztger «ege Vars kein «agen halten. Dir bringen diese Anordnungen hiermit zur öffentlichen Kenntniß, mit dem Bemerken, daß unsere Organe angewiesen sind, die Beobachtung derselben auf da- Strengste zu überwachen. Zuwiderhandlungen »erben mit Geldstrafe bi- zu 3V Mark oder Haft bestraft. " ' Ler «ath un» da- Poltzet-Nmt Per Stadt Leipzig. vr. Georgi. vr. R ü d er. Daegner, becr. Leipzig, am L4. September 1880. Freiwillige Subhastation. Bon dem Unterzeichneten Königlichen Amtsgerichte soll Pen 4. vctoper 1880 auf Antrag der Erben da- zum Nachlasse Krane« Johann« «»fixe» »erepel. Schnadel »erw. gew.. eb. RLHntß in Bolkmar-tzors gehörige Grundstück Rr. 44 de» Brandcatafter- Abth. v. Nr. SOI de» s buchs und Fol. SS4 de- Grund- und Hypotheken buche- für Lolkmar-dorf, welche- Grundstück am 8. tember 1880 ohne Berücksichtigung der Oblasten auf 14.180 Mark aewürdert worden ist, freiwilliger Welse versteigert werden, wa» unter Bezugnahme auf den an hiesiger Gerichtsstelle aushLngenden Anschlag hierdurch bekannt gemacht wird. Leipzig, am II. September 1860. A-nigliche- Amtsgericht, NdttzrUnng II. Steinberger. Beck. Bekanntmachung. Die wegen Bornahme von Pflasterungsarbeiten angeordnete Sperrung der Nürnberger Straffe für den Fährverkehr wird, soviel die Strecke an der Steruwartenstraffe bi- zur Linden straffe anlangt, von Sanntag, de» 80 Geptewder er. an wieder aufgehaden, dagegen muß die Strecke vou der Ltndenstraffe bi- zur K-ntg-stra gesperrt bleiben, auch wird nunmehr die Strecke von der Ktntg-straffe bi» zur Ha-Pttalstraste Montag, de» 87. Geptewder vr. an bi- auf Weitere- wegen der Pflasterungsarbeiten für de« Fährverkehr gesperrt. Leiptzig, am L2. September 1880. Ter Nach der Stadt Le^zt^. »ßntg» straffe noch von vr. Georgi. Wegen Reinigung der Lokalitäten find die Laffenz S7. und Ä Montag, de» Bekanntmachung find die «affen-immer ln d, len. gesch^ss, Leipzig, den L3. September 1880. er Stadt-Stenereinnahwe enstag, de» 88. d. M. Abfertigung der nach au-wärt- sich abmrldenden Personen wird hierdurch nicht unterbrochen. Ler Nath »er Stadt Leipzig. vr. Georgi. Koch. Das neue französische Labinet. Seit Thier- einer schmachvollen Jntrigue zum Opfer fiel und die Präsidentschaft der französischen Rttmblik in die Hände Mac Mahon'S. eine» ebenso unfähigen wie charakterlosen Politiker-, legen mußte, herrscht in den Pariser Ministerhotels da» Gesetz der Freizügigkeit bi- zu dieser Stunde, in welcher Herr Grevy die oberste Gewalt in Frankreich be hauptet. Die Borgänae bei der jüngsten Cabinet-- krifi- find in aller Welt MMde, dam der Rück- tritt Freycinet'- ruft diesseits und jenseits des Rheine» da» lebhafteste Bedauern hervor. Dieser maßvolle und umsichtige Politiker nimmt in das Privatleben die größte Anerkennung im ganzen Au»- laude für feine Leitung der Geschäfte mit. Freycinet hatte zwei Jahre mit glänzendem Erfolge gewirkt, al- nach Washington'» Rücktritt im December 1879 fein Ansehen ibn zu dessen Nachfolger em pfahl. WaS er al- Conseilspräsident und Minister de» Auswärtigen gewesen, ist noch im frischen An denken. Ob er da- Zeug zu einem Staat-manne im höheren Sinne des Worte- besitzt, stehe dahin; außer Zweifel ist aber, daß er ein ehrlicher Mann " ' " " ' s. ein Fa« ist, ei» klarer mathematischer Kopf, sche von gewaltiger Arbeitskraft und ein aufrichtiger fachmann Freund de» ständigeu F gemäßigten Fortschritte- und de- an« rieden» w im Innern und mit dem AuS lande. Freycinet'-Politik ist die de- linken Cen- trums; daß er die der republikanischen Linken au-» führen und bekennen sollte, hat ihm nie recht zu Gesicht gestand«. Ll- Redner zeigte !er eine ge wisse Schüchternheit, wmig Schwung, wenig durch schlagende Momente, dagegen Klarheit, Einfachheit, und m Ding«, in dm« er zu Hause ist, Festig keit und bedeutende praktische Begabung. Er ist ein Mann, der sich um sein Vaterland verdient gemacht hat. Ueber die inner« Vorgänge und eigentlich« Motive, welche zu dem Rüatrut Freycinet'» führ ten, ist nicht nur die ausländische, sondern auch die französische Presse noch sehr im Unklar«. E- herricht nur ziemlich allseitig die Ueberzeugnng, »- -'^' '- ^iteu über die AuSfüh- dm Vordergrund die wahre Ursachedcr Krisi- oewesm. Ist die letztere aber nicht iu der Frage der Cougregation« enthalten, so kann man sie füa- üch nur auf dem Gebiete der auswärtigen Politik such«, «ud da» ist der Grund, warum die KrifiS überall in Europa ein« so mächtigen Eindruck «»acht hat, begreiflicher Weise aber ganz be sonder» in Deutschland die allgemeine Aufmerk samkeit auf sich lenk« muß. Mit Freycinet ist der einzige Mau» au» dem Cabiuet geschieden, der dem Kammerpräsidenten Gambetta gegenüber seine Selbstständigkeit zu wahr« wußte. Die Vräsidialge sch äste de- um« Cabiuet» über nimmt der bisherige UnterrichtSmmister Kerry, die au-wärtigen Angelegen heit« Barthelmy Saint- Hilaire. der ehemalige Privatsecretair Thier»'. Jedenfalls wird St.-Hilatre von Gambetta ab- hängiger feio, al- es der zurückgetreteue Staats mann gewesen ist. Wir glaub«, übereinstimmend mit der gesammt« französisch« Presse, an eine Fortsetzung der bisher dem Ausland« gegenüber ei,gehalten« Politik. Deutschland wird aber thim, mit äußerster Wachsamkeit den Gambe 'm- Cabiuet zu prüf«, um t zu schütz«. Dem mal der Ruf an, da rr aut ettistt- Revanchestreben in sich zu verkörpern, und ein gut Theil feiner Popularität beruht vielleicht auf dieser Voraussetzung. Wir zweifeln nicht, daß die neue Regierung Alle- thun wird, um der Welt den Glaub« zu bmehm«, als ob jetzt plötzlich ihre Politik principiell entgegengesetzte Wege ewschlagen werde; allein Vertrau« läßt sich mit der ein fach« Versicherung, daß mau dessen würdig sei, noch nicht erzverb«^ e- werd« thatsächliche Be weis« abzuwart» fern. ES wäre ei» müßige- Beginn«, wollt« wir die Möglichkeit«, die sich iu der Ferne zeig«, erörtern: man könnte dabei leicht pessimistisch wer den. Allein verschärfte Vorsicht ist gewiß geboten, und darum ruf« wir: Viäeant consules ..! ruugen ewige > der Lage in geeignet I >er ve- Co « « Wir fügen dm vorstehenden Au» Ergänzung« hinzu, welche das S Pari- zu vervollständigen wohl geeignet 'sind. Wie bekannt, haben sieben Mitglieder de- Cabi- netS de Freycinet ihre Portefeuille» auch in dem neuen Ministerium behalt«, die Herren Cazot iz), Eoch-ry (Post- und Telegrapheuweseu), onstau- (Innere- und CultuS), Farre (Krieg), Ferry (Unterricht), Magnin (Finanz«) und Tirard (Ackerbau und Handel). IuleS Ferry hat, wie erwähnt, an Freycinet'» Stelle den Vorsitz Übernommen, während de» Letzter« Portefeuille auf Barthülemy Saint-Hilaire Uberge- gang« ist. Die Ernennung St-Hilaire'- zu« Minister der auswärtigen Angelegenheit« kommt ziemlich überraschend. Während der Präsidentschaft ve» Her« Thier-, seine- langjährig« intim« Freundes, versah Barthelemy Samt-Huo geltlich und mit findend« Delikatesse deutschaftSsecretair, indem er sich als ein ebenso unermüdlicher wie gewissenhafter Arbeiter erwieS. BarthLlemy Saint-Hilaire ist ein nam hafter Gelehrter, aber auch schon während der Re stauration politisch thätig gewes«. Er ist am 19. August 1805 geboren und Unterzeichnete, wäh rend er Mitarbeit« de- »Globe" war, 1830 mit Thier-, Mignet, Römusat, Carrel ». A. dm Pro test der Journalist« gegm die Preßordouuanzm. Kurz nach Errichtung der Juli-Monarchie mtsagte er der Publicistik und wandte sich schriftstellerischen Ar- beitenzo, als der« Früchte seit 1832 eine Uebersetzung der Werke des Aristoteles erschien. 1838 wurde er zum Professor der griechisch« und römisch« Philosophie vom Collie de Franc« ernannt, 1839 zum Mit- gliede der Akademie der moralisch« und politisch« Wissenschaft« gewählt, vom März bi» Juni 1840 war er Gmeralsecretair im Unterricht-ministeriu«. 1848 vertrat er in der Constituante wie in der Legislative da» Departement Seine-rt-Oise, war 1851 bei dem Staatsstreiche in Maza» iuterntrt und legte, da er Napoleon dm Eid nicht leist« wollte, 1852 seine Professur nieder, von 1871 bi- 1873 suugnt« er bei Thiers. In politischer Beziehung de« link« Cmtrum angehörig, trat er nach dem Sturze Thier»' nur noch selten d» die Oeffmtlichkeit. Außer sein« ob« erwähnt« Ar beit« find von ihm al» Ergebnisse seiner Kor- schnogm über die Philosophie und die Religion« de- Orients in dm .^lömoir«' der Akademie und iu dem ,^louiiull ckes »ruots« eine Reib« vou Ab handlung«, außerdem aber auch verschiedene ge schätzte Schrift« erschien«, vou welch letzteren wir hier nur erwähn« ^8ur Is« V-ckas" (1854), Lettre« snr (1856), „Loackätm et 8» religion" (1859), rie äs Ä»l»omvt" (1863). Sämmtlich« Pariser Jouruale geben dem durch die Ernmnuug varthälemy Saint-Hilaire'- zum Minister des Auswärtig« hervorgerufenen Er staun« Au-druck. Die radicale und die cou- fervative Press« lassen e- au spöttisch« Bemerkung« nicht fehl«. Der „Figaro" druckt dm Brief »b, welch« Bcnth-lemy Saint-Hilaire unter« 11. März 1880 an die „Deutsche Revue" richtete, wort» er unverhohlen seine Bewunderung für den Fürsten Bi-marck ausdrückte und die auswärtige Politik de- Reichskanzler- al- lediglich auf die Aufrecht erhaltung de- Fried«- bafirt anerkannte. Dieser Brief zog keim erst« Abdrucke Herrn St^Hilaire von Seit« der chauvinistischen Presse heftige An griffe zu. Nach auß« -in giebt, wenn nicht alle Anzeichen trügen, sein Name Gewähr dafür, daß die friedliche, von abmteuerlichm Einmischungen in fremde Angelegenheit« sich fern haltmde Politik Freycinet'- ihre Fortsetzung erfahren wird. Politische Ilebersicht. Lelprt«. L4. September. Die Siegtshoffauugen im Lager der Secession sind sehr herabgestimmt, denn die mit so viel Ueberschwenalichkeit eingeleitete Bewegung hat längst ihre Grenze gesund«. Zudem bringt fast jeder Tag neue Beweise dafür, daß die Namen LaSker, Forckenbeck und Bamberaer in dem außerpreußischen Deutschland eine die Mast« de» liberalen Bürgerthum- bezwingende Gewalt nicht au-zuüben vermögm. So lieg« auch heute zwei Kundgebungen aus der natioualliberaleu Partei in Hefsen-Darmstadt vor, die ganz in Uebereinstimmung mit den Aeußerungen au- andern nicht preußisch« Ländern und au- dm neuen preußisch« Provinz« die secessionisttschen Bestrebungen energisch zurückweism. In der Ge neralversammlung de- national« und liberal« Verein» in Gießen erklärte der Reich-tag-abge- ordnete G areiS: „Wir hier in Oberhessen können un» d« Luxus einer Theiluna der Liberal« nicht gestatt«; ein Sieg der Reactionaire wäre die un vermeidliche Folge einer solch« Spaltung; dämm möge innerhalb de- Verein* Jeder seiner weiter recht» oder link» gehmd« Meinung folg« und An-druck geben; zum Au-tritt kann, darf und wird ihn diese seine Meinung nicht führ«, wenn er e- wirklich gut meint mit der liberal« Sache." Ebmso erklärte der Au-sch»ß der hessischen Fortschritt-Partei (d. h. nach dortigem Sprach gebrauch der Nattouulliberaleu in Wor«<), daß er nach wie vor der Sammelpunkt «ller na- acttonaire, Ultramontau« und Demokrat«." E§ tritt immer deutlicher hervor, daß. von vereinzelt« Männern abgesehen, außerhalb de- östlichen Preußen» und einiger Seestädte die srcesssontfii- scben Bestrebungen nirgend- vod« und Verstäud- niß find«. — Aus Kassel meldet die „Allg. Ztst." dom 23. d. M.: Eine Versammlung von Vertrauensmännern de» nationallrberalen Sahlverein- faßte folgend« Resolution: Die Wähler der Partei »erd« durch den Lu-ttitt der LS nicht derart berührt, daß auch unter ihn« eine Spaltung hervorgerusen würde; ein «in- müthige- Zusammengehen ist vielmehr dringend gebot«. Die Wähler bekennen sich fest uud rück haltlos »u den liberal« Grund de« Programm au-gedrückt natür ' alte« »nalliberalen welche in d. da» der Partei und dm AuS» getretenen gemeinsam war. Sie werd« nur einen solchen Eandidaten aufstellen, der volle Bürgschaft gewährt, diese Grundsätze mit Entschiedenheit »u be- thütigen. Dre Wähler würden e» freudig begrüßen, wenn au- der augenblicklichen Bewegung eine groß« liberale Partei hervorginge, in welcher sich alle wahr haft liberalen und nationalen «emeute vereinigt«. Die Ausübung der Seefischerei ist vou jeher die Veranlassung ru kleinen Reiberei« zwischen Deutschland und sein« maritim« Nachbarn ge wesen. Im Anfang de- Sommer- erließ Fürst Hohenlohe in Vertretung de- Reich-kanrler- etoe Bekanntmachung, iu welcher die deutsch« Fischer vor dem Emdringm in die dänischen Fischereigründe gewarnt wurd«, da ein däuisches Kanonenboot, der „Billomoe-", angewiesen sei, die fremd« Fischer, welche innerhalb der KÜstengewässer zu fisch« versucht«, von dort zu entferum. AlS zu diesen KUfiengewäffern gehörig war von der dänischen Regierung etwa» willkürlich der Raum bezeichnet, welcher sich bis zu einer Entfernung von drei Seemeilen von der äußerst« Grenze de- Landes in da- Meer erstreckt. Die Bucht«, der« Eingang eine Breite von zehn See meilen nicht überschreitet, sollt« zugleich al-ge schlossene Gewässer betrachtet werde«. Bei Er füllung der ihm zugewies«« Aufgabe ist da- Kanoumboot stellenweise so rücksicht-l»S verfahr«, daß die deutsch« Fischer die lebhaftest« Klag« erhob« Hab«, welche «blich auch bi-zum Sitze der Retch-regieruna gedrungen sind. E- ist nicht «n- wuhrscheiultch, daß demnächst unter Handlung« mit der dänisch« Regierung angekoüpst werde», um die Grmzm de- Seeterritorium- nach beiderseitiger Uebereinkunst definitiv festzustellm. Von ander« Nation« hat Dänemark da» Zugestäuduiß noch nicht erlang« können, daß ihm bi« zu drei See meilen Entfernung von der dänisch« Küste das alleinige Recht de» Fischfang- zukomme. Allem Anscheine nach entspricht es nicht d« Thatsach«. wenn die Schwierigkeit«, die der Er- nenuung eine» Nachfolger- für d« bairische» Gesandt« iu Berlin, Heim, v. Rudhardt, «tgegenstehm, immer nur in der Auswahl der eventuell iu Betracht zu ziehend« Person« gesucht »erd«. „Handelte es sich nur darum, — s» schreibt mau uns an- Berlin — ein« Diplo mat« an-fiudia zu mach«, der hier genehm wäre, in Münch« in den verdacht allzu großer , lt zu komm«, so wäre Herr vou Rudhardt schon längst ersetzt. Indessen nicht di« Candidateufrage bietet da» anschei nend unüberwtudllcheHinderuiß der Erledigung dieser Augelegeuheit, souder« die Stellung, welche derselben anae» «ommm. Es iss dies« delicai« Seite der Frage cm- erklärlich« Gründen nicht näher zu berühr«; doch weiß »an hier in vertrant« Kreis« sehr genau, daß nicht Herr v. Rudhardt es ist, wel. cher so entschied« aus Geunathmmg für d« ihm anarthan« vermeintlich« „Usfrour' besteht, uud daß dessen Eatlaffuug-aesuch »nr deshalb nicht ge» »ehmigt Word«, weil Dies für München hieße, sich einer vollendet« Thatsach« einfach unterwer fen. E- ist denn auch daß dies- leidige Affaire tritt de» vuude-rach- stad« werde." Wie man uns aus Berlin verständigt, hat sich ohne doch «4. m«- de Lösung
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