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Dresdner Nachrichten : 17.04.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-04-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188104174
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18810417
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18810417
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 13-14 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1881
- Monat1881-04
- Tag1881-04-17
- Monat1881-04
- Jahr1881
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 17.04.1881
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Kr. ,V7 — rl»otz»Nl«Ut«W. Volt' i> — SonntLg.ä«, I V. ^pril IW» sch,? A ... M Ik der am dculsve» w ibiit?', Einrichtung ist In diesem Fuste allem Streit vie Spitze abgebrochen. E» dletdt sich eben ganz egal — nach Melken ober Triebtlchthal. - Die Leipziger Theaterfrage bist?« eine,, wahren (»riö-Apfel zwischen den bärtigen Stadtverordnete» und vem Ratbskoliegium. In der letzten Stadtverordneten.Sitzung er- klärte Oberbürgermeister 0r. Georg!, daß die Vorbereitung de» neuen Pachtbcrtraaeö in Slrbclr sei. daß die Sacde aber man cherlei Schwierigkeit bereite, besonders bezüglich der Orchester« «rage. Sodann verwies das Stadtverordneten Kollegium einen Antrag zur Rückäußcrung an seine» VerfassungSauSfchuß: ob rS in der Kompetenz deö Rath« liege, Thelie des TbeaterinventarS ovne Zustimmung der Stadtverordneten an dritte Perlenen zu überlassen, wie dies Direktor Neumann mit Wissen deö Raths für die Nibeiungeii-Au'sabruvgca In Berlin getdan habe. - Zur Agitation gegen da» Tabaks Monopol bat die Tavaklabrik von Kien»» u. Lorenz in Bautzen aus da» Papier, in welches sie Ivren ordinären Rlppentabak eiiiwlckelt, mit großen Buchstaben folgendes Plakat drucken lassen: Deutscher ippentabak sonst 8 Pf., jetzt 32 Pi. da» Piund .'c., in Folge 7. Juli I87st geschevenen Erböhung der Steuer siir Tabak von 2 Ps. auf 22'^ Pf. und deS Zolles tür aus ländischen Tabak von 12 P'. auf 42>n Ps. daö Piund. Fürst Bismarck, damit »och nl.lt zu,,leben. sagt: ,,der Tabak muß noch mebr blute»", er will Tabaköinonopol, coie z. B. in Frankreich, wo der arme Mann zehnfach Tabaksteuer zahlt; den» die Tabak- reale verdient dort Im Durchschnitt 430 Proe.. davon aber a» seinen Havanna-Cigarren nur 87 Proe.. dagegen a» ordinärem Rauchtabak 507 Proc. und an ordinärem Schnupftabak gar 858 Proe. ES kostet dort der billigste Tabak 5 Mark daö Piund. — Stab langem Winterschlaf« erwacht beute daS Park« Hotel in Blasewitz zu neuem Leben. Herr Hotel >er Faller er öffnet dasselbe heute wieder und widmet eS vornehmlich den Hotel-Zwecken, da der Garten nicht mebr wie trüber zu einem Eoncertaarten benutzt und im Restaurant nur in Flaschen Bier vcrschänkt wird. Im klebrigen ist daS Hotel durchaus renovirt. — Au' der Chansscc von Tharandt nach g-relberg wußte an voriger Mittwoch el» geriebener Gauner vier Handwcrksburschen: einen Schlachter, einen Stellmacher und zwei Schriftsetzer, zu einem „K ü in n> e I b ä ttche»-Spiele" zu verlocken und zwar so. daß man sich gleich am Waldrand den Spieltisch improvisirte. Eö dauerte nicht lange, so hatte der Jntustrlerittcr iämmtlichr Habe der vier Burschen und iogar dle Uhr vcv Einen „genommen", woraus er clienkö verschwand. - In Folge r er Depmativn des Fabrikanten - Hereins in Meerane, die in Berlin zwar dem Reichskanzler selbst nicht Vertrag halten konnte, wird ab>r doch nächste» Sonnabend Reglerungsraih a.D. Beutner aus Berlin in Meerane einrreffen und (aui Anregung deö Ged. Rath Böttcher I» Dresden) mit dem Fabrikantcnvcrcin über die Wollzölle verhandeln. — Daö am Cbarstestag Mittags 2 Uhr von Dresden strom auf fahrende Dampfschiff „Außig" erltlt an der Station Dres den-Neustadt dadurch einen einvlertelstündlgen A u 1 en tba l t, indem es in Folge dcS starken Windeö mit dem vorderen Tveiie am den Grund der Elve auffiidr. Den Kraltanttrengungen der Bootsleute gelang eö endlich, daö Schiss wieder ilotk zu machen, io daß es ohne Schaden genommen zu habe», seine Fahrt sort- setzen konnte. - llntcr den zahlreichen Sommergästen inB!ai'ew!tzbefindet stch dieses Iabr vcr engl, und ranz. Gesandte, welcher Vieser Tage seinen Wohnsitz dorti- lbst genommen hat. — P o 11 z e i be ri ch t. Rüst weit von dem Grabe seiner vor Kurzem verstorbenen Gaklin hat sich Sonnabend mW in rer 7. Stunde aut dem Trinitatiöfricdboie ein in der Pirnaische» Vorstadt wohnhafter Nrivatns durch 2 Nevolvccschüsse ge- tödtet. — In der städtischen Slrveiköanstalt bat sich am Clmr- freltag ein schon viclbestra'tcr erst 24 Jahre alter Handardeiler durch Erhängen entleibt. -- Im raschen Fahren um die Ecke der Bader- und Weißegnste erhielt Freitag Slachminag eine mit mehreren Personen »eichte Droschke durch Anprall der Räder an die Trottoirkante einen io heiligen Stof!, das? der Kutscher vom Bocke stürzte un. cinigeSchritte ffsttgeschlcli! wurde. Einen Schaden erlitt er glückuchcrwcise nicht, da das Pffrv sofort angchaltrn werden konnlo. - In einer Ltrehput- fadrtk aui der Piltnixerstra e criic: Donnerstag Abend ein mit Lacktren von Hüten beich-ältlgter Arrest . een Kleidungsstücke unverirhenerwetse an einer ans dem,:» oo cn urbentenSpiritus- lampe in 'Brand aerlckben. io reccuecncc Wunden, da» er Sonnabend irüh im Stacstkranlenpaicjc daran verstorben ist. — Heute hält der Gesangverein „Kosmos" in Braun ö Hotel zum Beilen seines Fabnenionds ein Concect ab. — Gestern wirb der Herr Baumeister leicht aulgeathnict haben, aiö er die Stützen wegnehmen lassen konnte, nwlche bei dem schwierigen Umbau des Eckpartcrrcs, Schioßstraße und Aitniarkt, in wahriait beängstigender Bleiie das ganze Haus zu ballen halten, bevor man ihm nun vollständig die längst ge wünschten testen Füße schaffen konnte. Pitt größter Um- und Vorsicht sind die Eisenträger eingezogen und die steinernen Eck. Weiler auigedaut worden, zwischen denen sich nun ein breiter Eingang zu dein neuen prächtigen Eckiadea befindet, so daß der Erker nichr mehr wie viSver aui Säulen za rüden hat. Die ganze Hadcmronk des Hauies bat nun von der Schloßstraße viö Altmarkk eine gleiche Höhe und Svmetrie erhalten, nene Etagen- balken und eingezogen und mächtige Lcchan'ensterö'tnnngen ge schaffen worden uny wird nun das Gan-e nach Fcrtigstclinng einen großstädtischen Andiick gewähren. - Henke nehmen in der Großen Wirtschaft dcS König!. Großen Gartens die seither beliebten Lommer-SonntagS- Coucerte deö Herrn Musikdirector Trenkler ihre» Anüng. - Im König!. Belvedere rinden von heute bis Ende dieses MonatS täglich Konzerte von der Kapelle Leo 2. Grcna- dicr-RegimentS, Kaffer Wilhelm, unter Direktion des Herrn Trenkler stall. - Der MännergeiangverBn V orw ä r t-" ln Strehlen vernnstairct am >. Ostettewneige >m daiigen Gasthofe ein Kon- zerr und wird in dcmielden u. A die komische Over: „Der Drei zehnte" von Karl Höpiner zur nochmaligen Anstührnng bringen. -- I» der 8ooiol trunaar«o, weiche jeden Nlittwoch un Dachsbau iKreuzirraße» sich ver'aminclt, hielt Lehrer Stei nen einen Vortrag über daö Thema: „I.'esprit ckn tomps äs !u. r«!Li»«»k-.ce". Redner schilderte die Veränderung der Gesinnung! gegen Ende des MlttcialtccS untre den Priestern und Rittern ' und bezeichne« die Entstehung eines freien BürgcrstandcS aw epochemacheut sür den Zciigegt. Daraus wies er hin aus die großartige Erneuernug der Raturstudien und am die Wieder erweckung der aikkiaEiichen Schätze, wodurch auch in Kunst und Kirche ein« bedeutende Veränderung herveigestährt wurde. T. eoii ». >5. «vrff. Im 5 tnttdauaellrnichachtk gestern Mitt-rgz- !2 vtvr da, «rveau her Einbrochste'ie' des vbllinuerKobienbcrawerüc« in »er Secvdt,« von I52,R'Mtr. erreicht. Der Schackst hat somit eine Tiefe von k>2.2Mtr. unter dem Straßen-Niveau. Heute wird im ?> ermenschnctste zum letz ten Male die Plumpe gesenkt, um den für daS Saugwerk noth- wcndigen Sumpf hcrzusteüea, welcher 2 Nicker tief worden soll. Hiermit wird man m ungcsahr acht bis zev» Tagen fertig wer ben. Gleichzeitig treibt man in 'üblicher Richtung zu der circa drei bis vier Meter vorn Schachte rnsternten Hauptipaitc ver Tvermalguclle einen Stollen in gleicher Scedöhr der Einbruch- steile, und glaubt man die'en Stollen bis längstens Ende cleieö MonaiS vollenden zu können. Damit werken die langwierigen, ge'äbelichen und kostspieligen TcnfniigSardeikcn zum endlichen glücklichen Ziele dnrchgeiührt sein, und »rieb man sich dann mit vollster Beruhigung der Hoffnung lstngeben können, daß der Kurort Tcpiiv tortan wieder sich ungestört weiter entwickeln nnb blühen werbe. In den überstutheren Koblenwerkcn steht daS Wasser noch in de: Serhöhe von ist» Meter, während ini Thcr- malschachre der Waneespiegcl von vcr Scchöhe l.',2 Nieter bis aui die Scel'öl e von 175 Meter schon in zwei Stunden steigt, also einen Auftrieb von l.'> Nieter über de» in den Kohlcinchäch- ren herrschenden Wasserstand zeigt, wenn die Wassrrhebnng iin O.uellenichachte cingeste it wird. — Eine neuere Zwammenknnst von Fabrikanten In Fal kenstein iübrie zu dem Beicdlune, von einer anönahmSioien Einstellung der Wednaldeit abzuicben und nur an leoiue Niän- >>er, unveroeiraidete Frauenzimmer und an Haiidleute keine Ar beit mehr anSzugebcn, dagegen älteren Neistern die '.urbeit zu belassen. Jeder der anweiei.den Fnri'anten verpflichtete sich unterschriM'ch zur Be'oiznng der B schlüsse. Trotz cteler blo- partiellrn Arbeitseinstellung boffl «an doch «nsolge der Minder« Produktion von Gardinen eine spätere Besserung der Lage der Weber zu erzielen. — In einem Grundstück bet Dresden fiel am in eine unverdeckte a Sri» vbrnrrt auü Verüben , - Als ein Giienbadnzug kürzlich in den vichtenstetner Bahn- bok einfuhr, ward ein Mann bemerk», brr sich hinten an den Zug angebängt und so eine Gratl»fai> rt sich verschafft batte. Bel LaUnderg batten überdies Schulkinder vielfach laut geruien: „'S bängt Jemand hinten v'ran", dir Zugbcamten batten ba» aber für Scherz gehalten. Der H'Ichtensielner Bab»hoiS«Inspektor navm de» Mann ln eine Strafe von 30 Mark. Das war Jenem zu viel, er rekurrirte und muß nun 80 Mart Strafe zahlen. - Aus Wien ist gestern in Chemnitz eine au» Prolessoren und Technikern bestehende wissenschaftliche Deputation einge- trofscn, u>» hie dort befindlichen größeren Fabriken zu besichtigen. — Die Wunrerweiber und Herenincinerinnr» gedeihen aus dem v'ande immer noch Ein solches Weib, die SOiährige Ar« bctterSirau Maria Franziska gesch. Arnold grb.P>etschm.mn au« NcuschirgiSwalde. beschäitigte neulich die Strafkammer zu Bautzen und ward, da sie schon sechs Mal bestraft werbe» mußte, nunmehr mit l Iabr Gelängniß bedacht. Daß solch« Weiber den Schwindel gern betreiben, ist natürlich, sie verdienen ia Gelb damit, baß aber Leute für solche» Unsinn, wie ihn v>e Arnold beim Gutsbesitzer Dreßler in Nieberottenbori auSgelührt, wo sie baS Vieh „versprach", Zauberiprüchc versagt«, den Stall auS- räucherte u. s. w. noch Gelb bezahle», wie diese» Dreßler mevr- iach gethan. baö ist heutzutage unnatürlich und stark. In Cune» waibe übte sie ihre Heilkunst auch an Menschen, speclell an dem vom Schlage getroffene» Gutsbesitzer Domschke, selbstredend ohne Ecs'lg aber gegen Zavlung. Dort legte sie sich sogar einen an keren Namen bei und nannte sich vie „Henseln auS Schlrgiö walke" und behauptete lm Kriege Krankcnwärterin gewesen zu sein, den Holgärtner ln Dresden curirt und eS „vom König selbst schriftlich" zu bade», daß sie curiren dürfe. — Der Döbelner Iabmiarkk, der auf den 26. Juni Mt. würde diesmal mit dem hiesige» Jahrmarkt zusammciifallen: um dies zu vermeiden, wird in Döbeln schon am 20., 2l. und 22. Juni Jahrmarkt adgelialte». — In KöliigSbrück ward kürzlich wieder einmal Feuer angelegt, aber schnell gelöscht und bald auch ein Verdächtiger, der schon wegen BrandstlftungSverdacht gesessen hat. verhaltet. Im Dorie Laußnitz brannte dieser Tage ein Gut nieder und ward auch der muthmaßllche Brandstl'ter elngezogen. Sonderbar ist, baß die beiden vermuthlichcn Brandstiitcr sowohl, wie die beide» Kalamitoici, je einen und denselben Namen führen, ohne doch mit einander irgendwie verwandt zu sei». — Bezüglich der'Notiz über die goldueHochzeit deS Zwillicht- webrrö Seiffcrt in Waiterödorf ist zu bemerken, daß dieses WalterSvoii bet Großichönau liegt. - Bischosc> werda, 16. April. Gestern Abend Ist einer der ältesten Veteranen deö sächsischen Staatsdienstes, der prnsto- »icle K. Sächs. Forstinspektot SlgiSmnnd Sinz, in dem hoben Alker von 02 Jahren Verschiede» und Ist damit auch die kleine Schaar der Veteran:» der Freiheitskriege 1813-I8l5 wiederum aelichtct worden. In B! s ch ofSwe r d a brannte am Freitag Akenb i> Ubr ein Petr- leum- uno Tbeerichupptn. in vem große» Kompler der Herrmann',chcn Tuchfabrik di-ht a» den Fabrikgebäuden gelegen, tolal nieder. Die städtische Feuerwehr tliat inil Eriolg daS Niöglichste, die 'Weitcrverbreitnng deö Feuers zu hindern. — Versteigcrnngc» in den Amtsgerichten : Am >0. d.: Woikcmlcin: Karl Langbammcr'öGrundstück in Großolberökon, 27lo M.: 'älcnsalza: I. Trang. Israel ö Grundstück in Äieu- schönverg, lti.üo N!.; Bautzen: I. KaiichS Grundstück In Wur- ichen, l iOO M. : am 20. d.: Meißen: Friedrich Habniich'S Grundstück in Wölkisch, 7640 Nt.: Zittau: Karoline ZiMiner- mann's Grundstück das., 26,400 M.; Stollverg: Hermann Kop- vcl ö Hanö- und Garlengrundst. das,, 4520 Nt.: Drcöte»: Fr. Aug. SchusterS Hauo- und Garkengrundslück in Riederlößnitz, >000 Nt.; Frohbnrg: Ehr. Wilh. Kluge S Grundstücke inTorpitz -N!d Wüste, 27,0'B, 100. 750 M.; Auerbach: Carl Aug. SenertH !' " nd stück inRützcngrün, 1350 Nt.; Radeberg : Ernst Leuthold'S c lacsiück ln Liegnu, 4R!0M.; Schwarzenoerg: AdellncMälh. i!.rei S Grundstück in Rltterogrün. >2,'>06 Nt.; Bauven: Av- c rc, s Ntncke'S Grundstück in Nendorf, 651 M.; — nur 21. d.: Bresden: Cciuralvank f. Landcrwcro u. Baute» in Ltgn.,Grund stück cillhler. 14,560 N!.; F. W. Han Pt's Villa m 'Niedersedlitz, 2>.<B0 M.; Ooblen: W. E. Köhier'g Grundstück in Druden, ^800 M.; Crimmitschau: Carl Löffier'o Grundstück in Leitels- hain. l006 M.: BischoiSa crda: Christiane Hcnriclte Hemrich'ö lstrnndstück in Belmsdori, 465<>Nt.; Wolkenstcin: G.E.Ncicvel'S Hans daselbst, 11,460 Nt. tarirt. - 2imtSgeri t. AnS 'Slnlaß deö von dem „Deutschen Reiorm-Vereln" am 21. Januar im „Tivoli" veranstalteten io. Vortragsabend, bei welchem der BuäTrnckeretbesitzer IulstiS Rnvpclt anö Berlin über den sogenannlrn „Berliner Fort- shriltsring" sprach, erschien»» „Leipziger Tageblatt" elüRcierak, worin der „Rcsorm-Vcrcin" als Iudcnhetz-Vcrcin bezeichnet und gesagt war, ein Redner der Gegenpartei «Herr Privatus Lingle, 'aabc in Folge deö von der Partei der Clnberuier verursachten Grohlenö, Zstchcns und Gestampie mit den Füßen nicht zu Worte komme» könne», auch sei ein bckannrer Sozialdemokrat nicht zum Worte gelangt rc. - kurz. daS bezügliche Re,erat enthielt eine an scheinend tendenziöse Färbung und liciaui gelangtest, der hier e>- scheinend Zestchriit „Deatichc Rciorm" ein -lrtikel zum Abdruck, wei cherGegeiistaiid eineoStrafantrages wegen Beleidigung zwischen Vem Hauptrctakteur des ,.L. T." Friedrich Hüttner, sowie dem hier stationirten Revorter des ,,L. T." Carl Hesse einerseits und dem Kaufmann und Redakteur der Zeitschrift „Deutsche Rewrm" Ateranter Friedrich Pintcrt und dem vcr mtwoctliche» Redakteur dieses antiiemiktichen Organs, Adolph Schmidt, wurde. In dem lnkrimirken Aulsatz war dem „Leipziger Tageblatt" der Vorwurf der Verlogenheit gemacht, dasselbe inlt dem Ausdruck „Moniteur vom goldenen Kalv" bezeichnet, sowie ierner gesagi. eö übertreffe daö unstätbigste Iudenblatt vieuicruialcmö: weiter war von triiikgeidicmitischen 'linichanungen gesprochen und tu Bezug aus den Verfasser deö Referates, Hesse, trocken gesagt, derselbe sei eiu von Juden bestochener, verlogener Berichterstatter n. i, w. Der pens. xcenß. Kanzleiraih Z. vermag als Zeuge nicht in Abrede zu stellen, daßeöa lerdingslnr Saaieunrublggeworben icl, als ein Sprecher der Gegenpartei auitrete» gewollt habe, und der -Hanptzcugc der kläoerilchen Partei, Privaluö Lingke. versichert, daß nicht nur der Vortrag des Berliner Redners ln- lolge der Schmähungen und Angriffe aui eine Anzahl geachteter Männer iüdiiLrr Abkunft ein aufferü unwürdiger gewesen, son Herr, c: selbst tnto'.gr der s'andaürcndcn Vorgänge im Saale a!S Megcnrrkncr nicht zu Worte gekommen sei. Unter den von der klägerischen Partei vorgclabcnen Zeugen befand sich auch der sozialdemokratische ReichstagSadgeordnete Mar Kayscc, doch war dieser, wie sich herauosteffte, bei Vem nurerwähntcn Vortrag gar nicht anweiend gewcien und es erledigte sich daher seine Ver nehmung. AlS juristische Vertreter der Parteien plalbirten die Herren Rrchtöanwalt Hippe >ür Hüttner und Hesse, Stabt- ralb a. D. Müller <>n Vertretung de» Herrn »lechtSanwait Fränzel) iür die Beklagten. Aul Grund der Beweis aninahmc gelangte das von Herrn Amtsrichter Or. Thost zu der Ncberzeugung, daß die den Klägern gemachten Vorwürie nicht zutreffend 'eien, wenn schon daS betr. Referat im „Leipziger Tageblatt" etwas tendenziös und parteiisch gefärbt sei und er kannte daher unter Auferlegung der Kosten wegen Beleidigung gegen Pinkert auf 3oo M. Strafe evcnt. 20 Tage Gelängniß, gegen den verantwortlichen Redacteur der „Deutschen Reicum", Atvlvb Schmidt, aui >00 M. Straff' evcat. 7 Tage Gelängniß, auh ist de» Beleidigten je eine Autzsenigung ceSUrtheilSiprucheS an, Konen der Beklagte» zuzustcllcn und derTenor des Erkennt nisses 14 Tage »ach Estitritt der NcchlLkralt In der „D. 3i." zu veröffentlichen. — Wegen Betrugs batte sich der ehemalige Lehrer Carl Ernst Pictzffh, aus Putzkau gedürrig und 47 Jahre alt, vor dem Schöffengericht untre Vorsitz dcS Herrn Lanbgerlchsörath v. Kha>o zu verantworten. Der noch unbescholtene Auge: kl gtc shützte vor. sich zur seit, alö er die anscheinend betrügerische» Handlungen beging, in einem nicht normalen j geistige» Zustand befunden zu haben, bei welchem seine freie Wlllcnotvätlgkeit als ausgeschlossen z» erachteu gewesen scl i unb war zur begntachillchen Aeußerung Uerübcr Herr Polizei« arzt Nr. Donau als tzsacvvrrira, , ist legt stellen- und «äuzllch «Uttelloö utiv gung vieles Umstanve». sowie durch tlr einer ihm zustehruh«« Pension, überhaupt treten eine Anzahl hiesiger Restaurateur« schädigt, vrz. sich baarr Darieden von >0 Mk. schafft, sowie Zechschuihtn II» Beträgen von OOP,. «,» ...-o kontradlrt baden. Die Verhandlung lleseete sür den Angeklagte» ein ungünstiges Rrlnltat und erfolgte dem. von HerrnAmt-anwalt Frhr. v. Trubcrn gestellte» Ltrarankrag gemäß seine Verurtbeilun» Aov. Frlctr. Scholz autz Mdllentor< in l v ivu ourm «ericvw«' ie falsche Vorspiegelung t durch lein aanÄAu!« ! vertnögenürechtllch ge« f. und 1 Mk. ve »Pf. bis Mk. s.k zu 5Wochru Gesä»gnik. — Iov. Frlctr. Scholz autz Mö»^..... „ Schleslrn. ein schon einmal vorbestrafter Handarbeiter, gab sich möglichste Mü-e. kein Schöffengericht plausibel zu macken, baß er am 30. September v. I. einen dem Sohne de» Gastwirtbtz Kurpreutcr in Relchenbsrg arbkrlgen Schirm nur au» Verlebe» mitgenommen, aber nicht gestohlen habe, konnte aber mit Vieser Ausstucht, abgesehen von dem Umstanve, daß der ihm angeblich abhanden getommkne Schirm ein total andere» Au»sehrn als der K'sche batte, keinen Ankiana finden, da er bereit» «rüber mlt einer Art Geständniß, bez. mit widersprechenden Angaben lein Schuldbewußtsein, wenn auch indirekt, bekannt hatte. Wegen einfachen Diebstahl» würbe S. mit einer I2täglgrn Griängniß. straie belegt. - „Mucken Sie nicht aut!" äußerte dir Bestellerin eine? Kleides, alö Ihr von der Damen- schneiderst, Marie Ernestine Geißler daS fertige Kleid, wozu diese angeblich die ihr übergebenen 24 Ellen Stoff vollständig verbraucht batte, üdcrbracht wurde und sich dteG. kem Borwur! vcr Veruntreuung gegenüber zu vertbeidtae» lm Begriff war. E» strengte dleierhalb die Erstgenannte eine Beleidlgungöklage an. Ein herzugczogener Sachverständiger kvnstatltte nun, baß seiner Ueberzcugung nach von den 24 Ellen Stoff hätte aller dings ein Thetl üdrig ditiben können und baö von Herrn Assessor Ur.RInk präsidlrte Schöffengericht erblickte daher au» In Bezug auf den seitens der Bestellerin gemachten Vorwuri eine Beleibt gung nicht re., fand aber in der Aeußerung: „Mucken Sie nicht ani!" eine Verletzung von 8 185 des R.-St.-G.-V. für erwiesen und brleate die Beklagte daher mit 8 Mk. Strafe eventuell rin Tag Gefängniß. »er deurlchcii 0«t. lkopcuSaze» , SiocNioN» . . tzcrraranda . , 4t. Peiecibur, Moskau , , Samdura , > Memec . . . Par!» ... München. , MereoroloatsMe Beobacheunge« re«l»arte !u Laucdurg om l». A»rU u« 8 Uhl vt»rg«»1. 7«» LÄ 768 5Z 7«8 t'c-rlin Wien ikreSI«« ! 770 Ueierstcht »er «itteru»-. »c, aenE »<r»u»«»»«n peraturvertzäNnMen dauecl üde, Sk»»d,»adieu, dem OUI««>«»!«», w,»d. letch, 7 leichl leicht sttü» still sch>«ach „M INIl «lll sriich sau still schwach «»tle». woNenlo» «ottinl»! «aNeul«» Wolken,«» »oikriit»« «olkenlo» wollen lo» Dunst wolkenlo» wolle nlo» w«>keulo» »»IkenI»» « 8 7 « » Sustdru» «ch Dem- I, «uhUmd UM» dem uii- Inaern Mailand» herrscht meist Mn»stUlc. walncu» über Centraleuroha stellenweile lrilche »stliche ünd südöstliche Winde »>» lreceu. üi» c „Nangretches Tepcesstoiwgedie! mit trübem oder wolkiaem Wetter uu» ichwachcu Winden aus verschiedener Mchmna läge»! über de» hritiicheu Insel», tzronk- reich und Südwcs.'demlchland. Ans leMccem Scediei fanden seit gestern fast allent- halden SNederschläge statt, ^rtedrtchshasc» hatte Nacht» Regen. »eraturvertzallmlsen oauect »der Snmdinaeieu, dem Osts ««gebiet». Nutzte»»» nördliche» und östlichen Scniralenropa die Irockeue, fast wolkenlofe Witterun verändert sorl. Im OsSecdeite» Mid lm Innern Mailand» herrscht meist > - WaFerftchnd der «lbe ««b M»id«» am 16. «peil BudwcIS -s- 2, Prag -s- 63, Pardubitz -i- 68, Mriutk -s- 78, Leitmerltz -s- 48, Dresden — >8. Ta«eSgt!chtchtt. TentscheS Reich. Bekanntlich hat die NeicdSregierung die BllchoiSwabl in Trier nicht genehmigt. Die Klerikalen zetern darob, aber sie vcrratbe» sich, indem sie zugeben, man bade ge wußt. daß der Regierung die Wahl nicht paffen werde. Der „Deutsche Rcichüanzeiaer" veröffentlicht nun eine interessante, von ?tatti'ciltel von Elkaß-Lothringen. General Manteussel kontraiignirte kaiserliche Verordnung, worin aui ein Gesuch deö 87>ährigcn Straßburger Bischolö ccm Kanonikus Stumps ge stattet wird, die Würde eines Bischolö iu p»rtjdas und die kan»- nijchr InnNutlon als Koadjutor der Bischöfe von Straßburs mit dem Rechte der Nachfolge «„.unebmen. Dadurch wirb Li« BischotSwahi beim Tode des Bischolö Racß ln Ltraßburg Ustt jeder Konflikt vermieden. Die vielbesprochene antisemitische PetItion ist an den Reichskanzler ahgelieffrt worden. Sie besieht auS 26Bän- den mH 14.000 Pelitioncbvgen und hat 255,000 Unterschriften, davon stammen 38,ovO au« der Provinz Brandenburg iautz Berlin allein I2,l»0>, circa 50,000 au» Schlesien, 214)00 auö Weltphaien, 20,tioo au» dem Rheinlande, looo aus Würtem berg. Baden und Hobenzollcrn zusammen und circa 6000 auß 2'avrrn. Die „Germania" findet diese« Resultat einer breivieUei- iähsi.ien Agstatio» sehr enttäuschend. In Kiel baden vie NtveulrnnzSarkeltrn zu einer weiteren gr> ßariigen Beieltigung beSKriegSvaienS d«aon«rn. lstvhcr war der Haien von 4 FortS und den Uferbefestigungen bei Nlölrenort gedeckt, nunmehr soll sich aber ein Kranz weiterer FoetS von der Mündung deö EiderkanalS ab herum um bie Bucht noch dein östliche» liier viö Möltenort ziehen und somit bic gaiizc. Bucht totalster von den Geschützen dieser Befestigungen beherrscht werden könne». Proff-ssor Helmholtz, dem unlängst da» Doktor-Diplom in Cambridge citheilt wurde, begiebt sich nach Dublin, wo ihm von der dortigen Universität dieselbe Anerkennung zu Thcil werben wird. Der Vorstand deö Vereins deutscher Tnbaksadrikanten und Händler batte sich bekanntlich an den BunteSrath mlt dem An träge gewandt, den Verkauf von T a b a k s u rrog a ten zu ver bieten ; da »melde indessen noch keine Antwort erbalten, so hat er noch einmal eine Eingabe in Vieser Angelegenheit an den BrmdcSralv gerichtet mlt brr Bitte, sich bald über eine Maßregel, durch welche dem Unwesen gesteuert werden könne, schlüssig zu machen. Der deutsche MilltärbevoUmächtigte in Petersburg, Geiieial Werder, soll die Versicherung erhalten haben, daß, sobald in Dcutschlaud da» Kominanto einer Division frei wirb, er von Petersburg abbermen und dasselbe erhalten werbe. General Werde, gehört bekanntlich zu der historiichrn Whlstp»rtle im Winter Palai«, welche außer ihm au» dem verstorbenen Kaiser Alexander U.. General Schweinitz und Echuwaloff bestand. Die Hochzeit der Prinzessin Victoria von Baben mit dem Kronprinzen von Schweden soll hoch in diesem Ialne nicht mehr stattfinden, wabrlcheintich erst Im nächsten Früdilng. und iollen die Eltern der Braut wünschen, die Hochzeit im Schlöffe von Karlsruhe avzuhatten. Durch da» Entgegenkommen der Kurte find di« Schwierig keiten behoben, weiche sich der Vermählung de» lvrotrstanttschrui Hcizogö Paul von Mecklenburg mlt der (katholischen) Prinzessin Marie Wtndischgrätz entgegenstellten. <iiu kleiner Durchgänger, den die Scham über eine schlechte Censur in die Weite getrieben, ist dieser Tage in Oranienburg bei Berlin settgenommen worben. Am Abende deö großen EensurtageS traf in vem Kvevpen'schen Gasthofe zu Ora nienburg ein lungev, etwa >5Iährigr» Bürschchen Hbehst ermübec au, labte sich an Svene unv Trank nnb begab sich unmittelbar daraus zur Ruhe. AtS der junge Reisende am nächsten Morgen beim Frühkaffce saß, trat daS Schicksal in Gestalt emeS Gen darmen an ihn heran, welcher ihn um Vorlegung seiner Papiere ersuchte. Die »Antwort, baß er Gvmnasiast autz Berlin und am einer Frrlenrclie begriffen sei, befriedigte den Gendarmen nicht, er fühlte dem Bürschchen weiter am ven Zalm u»0 so beichtete den» dieser bald, baß er der Sohn desBamirrS PH. auö Berlin sei, Richard mit Vornamen heiße und auö Furcht vor Strafe für seine schlechte Censur mit de», für de» Kassenwart bestimmten "clde durchgebraimt sei. Der, Weg von Berlin nach Oranien bürg halle er zu Fuß zurückgclegt; vo» ba wollte er weiter i» die West. Der Exkursion wurde nun natürlich ein unfreiwilliges Zir! gesetzt. Ocstrrrelüi. DaS „N. Wiener Tgbl." meidet, nach bei, Vermäbluugvsrlerllchkeiten werbe Gras Anvraffp wieder das Ministerium beö Acußer» übernebnicu. Auö'N u l,borl bei Wien meldete der dortige SicherbeltS- wachposten, daß Abcndö gegen »ch» »hr ctn Mann oberhalb des Sverrschlffeb eine D hna m i tp a t r onc In den Donau«Kanal geworfen habe, die im Wasser rxplobirtr. Derselbe rntffvy, so baß
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