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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 27.03.1908
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1908-03-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19080327020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1908032702
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1908032702
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1908
- Monat1908-03
- Tag1908-03-27
- Monat1908-03
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Eonnt»«e nur Warunftrah« SS »ott »l dt« '/,» Uhr Lt' «tvspalug« «rundzeU- ica. 8 SUbkn i 2b Ramilte» - -i»chnchtr, «Vs.; Eeschas«,»»' LLigeu aus der Pnvn'. feite Heile «, PI.; dz- -iveispalttge He,ie Textieite 68 Pf. '^n -tumrilern »zach Tom. und KcleUagen: d> einwalt,ge «rundjei.- rXl Ps., aus PriruNVu^ 40 Pf., Familie,mach »lchten dte undzeit.' Lb Ps. — KtNwärt qe Aufträge nur gegen Borausdetuhlung * 2edev Btlegblatt koste LV P)en»üge. ZW in,inf»cN,t«r unck f«in»1»r husküfteun». MW lNorikÄrw > ^ r??> trete» teviilä^rI-eaeieasee-. « össiss p»bei!<sk. VUS7ÜV I ILlonibrskri in » Scfte König Zoftsrniski' ALev orkicze Lesev. Die sächsische Erste Kammer beriet heute den Entwurf zu einem Forst- und Feldstrafgesetz. 10VV Mark Belohnung werden laut Polizeibericht demjenigen zugesichert, der über den Verbleib des aus Berlin verschwundenen Kaufmanns Oskar Lcvin Auskunft zu geben vermag. Zn Limbach und Hartmannsdorf wurde vorgestern abend ein ziemlich starker Erdstoß verspürt. Der Reichstag setzte heute die Beratung des Etats des Reichskanzlers und des Auswärtigen Amtes fort, wobei Fürst Bülow eine Rede über die Wahlrechtsfrage hielt. Der Prinz und die Prinzessin von Wales sind gestern abend in Köln eingetrossen. Neueste Drahtmel-unae» t on, 20 März. Zur Reise des Kaiserpaares. Venedia- Der Deutsche Kaiser bcaab sich beute srüb um 10 Uhr mit dem Könige von Italien, der ibii .wn Bord der „Solicnzollern" abholte. in einem italienisch^ Königsboote zu Besichtigungen. Die Kaiserin machte eine Gvndelfaürt und besichtiatc die Paläste Giovanelli ind Martinen«». Auch Prinz August Wilhelm und Prinzessin Viktoria Luise unternahmen vormittags Leüchriqunas- saürten. Venedig. (Pnv.-Tel.) Der Kaiser äußerte den Wunsch, heute vormittag das Arsenal Hu besuchen und das erste italienische Unterseeboot einznweihen. Der Kaiser hat der Mannschaft für die Serenade, die sie ihm dargebracht, wiederholt seinen Dank ausgesprochen. Deutscher Reichstag. Berlin. tPriv.-Tel.) Ter Reichstag setzte heur« die Beratung des E t a t s d e s Reichskanzlers und des A u bin ä r t i a e n Amtes fort, wobei F ü r st B ü l o w eine Rede über das Wahlrecht hielt. Die Ausführungen des Vorredners, sagte er. über das Verhältnis der Beamten zum Staat unterschreibe ich. Heute wende ich mich zu den Wahlrechts-Resolutionen. Rechenschail über bundesstaatliche Angelegenheiten habe ich hier nicht abzu- lcgcn. Ein Eingriff in die Wablrcchtsverhältnisse der Bundesstaaten würde verfassungswidrig sein. Eine rein liche Scheidung zwischen Rechten des Reiches und denen der Einzelstaaten isl notwendig. Ich muß auch dem wider- wrechen, daß irgendein Organ des Reiches sich in solche einzclstaatliche Anaeleaenbeitcn einmischt. Auch in der Schweiz und in Amerika würde das unzulässig sein. Meine Erklärung im preußischen Abacordnetenhanic war keine Kritik des ReichstaaswahlrechtS. Ich spreche nur aus, daß sich die Uebcrtragnng des ReichstaaswahlrechtS ans Preußen nicht empfehle. Sie sind so empfindlich, meine Herren, gegen jede Störung, die von außen, wie von oben kommt. lGroße Heiterkeit.) Da hüten Sie sich doch auch vor Störungen untereinander, vor Störungen des Verhältnisses zwischen Reich und Einzelstaaten. Was im übrigen das Reichstags- Kunst uns Wissenschaft. k* Im Residcnztheatcr -galb man gestern zum fünfzig sten Male den »Walzerlraum". Die Operette hat sich mit ihrer reizvollen Musik hie Gurrst des Publikums in so hohem Maße erworben, daß sie wohl noch einige Zeit auf dem Repertoire des Refidenztheatcrs bleiben dürfte. DaS Haus war aut besucht und die Stimmung diesseits und jen seits der Rampe eine vorzügliche. Nach dem zweiten Akte wurden den Hauptdarstellern zahlreiche prachtvolle Blu menspenden überreicht. Besonders wurde die fesche Franzi tFrl. Witzani) hierbei bedacht, n. a. erhielt sie einen Blu- »renkorb mit einer Puppe, die sie als Kapellmcisterin dar stellt. Auch Herr Kapellmeister Dellinger wurde Lei seinem Erscheinen aui der Bühne lebhaft akklamiert und eben falls durch einen mächtigen Lorbeerkranz ausgezeichnet. Es war ein, iu jeder Beziehung gelungener, angeregter Abend. 1°* Mozart-Berein. Das am Mittwoch im Vereins- Haufe zum Besten -er .FlnruH-Gtiftung" veranstaltete, er freulicherweise recht gut besuchte E x t ra - K o n z e r t wurde eingclcitct mit Rein hold Beckers Sinfonie in E--Dnr, Op. 140, die bei dieser Gelegenheit die erste voll ständige Aufführung erlebte. Wir halten es für recht ver dienstlich, daß die hochamchnlichc Orchester-Bereinigung mit Herrn Kapellmeister Max v. Halen an ihrer Spitze sich des wivkungskräftigen Werkes unseres einheimischen Tondichters angenommen hat: der starke Erfolg war Lolin, der den Auchwand von Zeit und Kraft reichlich lohnte. Becker, ciu vielseitig begabtes Talent, gilt als Meister des Vokalstils: er gab »ns eine Reihe von prächtigen Liedern und imposanten Ehören, die in der musikalischen «Welt zum Teil weiteste Verbreitung fanden. Vorteilhaft bekannt machte er sich als Opcrnlomponift (»Fraucnlob", „Ratbold") sowie als Schöpfer recht beachtlicher Instrumentalwerke IBiolinkonzerte, sinfonische Dichtung). Auch die E^)ur- Linfonie zeigt allenthalben den feinsinnigen Musiker mit abgeklärtem, reifem Können, das sowohl in dem Reichtume an melodischer Erfindung wie in -er die formsichere Mei stesthand bekundenden Architektonik zutage tritt. Ein i« düsterem Tone gehaltenes Andante bildet die Einleitung zum Allegro, von Kampf und Leidenschaft durchgtttht, mit Wahlrecht anlangt, nun. Sie greifen ia das preußische Wahl recht an. WcShalb soll da das Reichstagswahlrecht so sarrokanct sein? Redner teilt auszugsweise einen Artikel mit. in welchem am NeichStaaswahlrecht scharfe Kritik ge übt wird. Der Kritiker war der freisinnige Denker Fried rich Ternbnra. lHcitcrkeit.) Sie machen ans dem Nsichs- taaswahlrccht ein Dogma, einen Fetisch. Soll ich Ihnen erst beweisen, daß es ein für olle Staaten und Verhältnisse passendes Wahlrecht überhaupt nicht gibt? Herr Naumann übte vorgestern Zensur am Wahlrecht: in Süddeutschland tu, Preußen -10. Mecklenburg 5o. (Große Heiterkeit.) Um icdcs Mißverständnis ausznschließen. sage ich Ihnen aus drücklich. die verbündeten Rcaierunaen denken an leine Aenderung des ReichstaaswahlrechtS. Aber was für das gleich ant ist. braucht noch nicht für die Einzelstaaten zu sein. Im Reiche handelt es sich um arvße nationale Aufaaben. um Kolonien, um Sozialpolitik: i» den Einzelstaaten um Kirche und Schule. Im Reiche tragen alle die Lasten, wirken alle an der großen nationalen Anf- aabe mit. Hier ist also das gleiche, allgemeine Wahlrecht berechtigt. Unbegreiflich ist mir, wie die bürgerlichen Par teien an der Erlangung des ReichstaaswahlrechtS in de» Einzelstaaten Mitwirken können. Sie sollten sich doch in Preußen darüber klar sein, daß, wenn dort das Wahlrecht eingeführt werde, dies aus ihre Kosten geschehe. Auch in Frankreich huldigt man der Theorie, daß man durch das Rote Meer des Radikalismus zum gelobten Lande komme. Ich kenne diese Theorie vom roux->- wer. Es ist nun das Unglück, daß. wenn man nicht vom Stabe Moses und Arons geführt wird, leicht im Roten Meer ersaufen kann. iGroßc Heiterkeit.) Bei uns ist die Gefahr, daß das gleiche, allge meine Wahlrecht die nndnldsamste Partei zur Geltung brin gen könnte, und das geheime Wahlrecht im Reiche habe ich ia selbst mit den stärksten Kanteten u,»geben. Ich bin gewiß kei« Geguer des geheimen Wahlreüus. Ich will auch «icht verkennen, daß die moderne Entwicklung neu« Abhängigkeiten geschaffen bat. Die vrenßische Regierung erkennt ia auch die RefvLmbedürstigkeit des prc»ßischen Wahlrechts an. aber sie lehnt es ab. ein Wahlrecht einzu- flihren. etwas zu tun. was den preußischen Staat er schüttern könnte, der das Deutsche Reich geschaffen hat. iBei- iall rechts.» Herr Bebel hat freilich am Montag gesagt, der preußische Staat könne ruhig verschwinden, das wäre kein Unglück. Dieser Ausspruch steht aus derselben Höbe, wie di« Bebelsche Aeußeruna auf dem Internationalen Sozialistenlonarcß in Amsterdam, Deutschland müsse aus demselben Wege zur Republik gelangen wie Frankreich. Daraus kann ich nur erklären: Deutschland kann Preußen nicht missen, und Preußen kann das Deutsche Reich nicht entbehren. Beide sind zusammcngcschmiedct worden durch die Politik des Großen Kurfürsten, durch den aroßcn König und durch die Genialität Bismarcks. Ich kann Ihnen vor dem In- und Auslände erklären, dieier Zu sammenhang zwischen Preußen und Deukschland kann nicht zerstört werden weder durch Angrisse von außen noch durch iilne-'e Krisen, l^ebbaiter Beifall.) Berlin. (Priv.-Tel.) Die B u d g e t k o m m ilsi o n dcsReichstags setzte heute die Beratung der k o l o n ta l e n Anleibejragen fort. Die Meinungen ^ehen auseinander, zunächst über das Tempo der Amortisation, ferner darüber, ob jedes einzelne Schutzgebiet seine eigene Anleihe haben oder ob eine allgemeine Kolonialanleihe begeben werden soll. Alle diese Fragen sollen in einer Unterkommission geklärt werden. Berlin sPriv.-Tel.) Zu dein beigelegten Konsli > ' auf der Z o u r n a l i st e n - T r ib ü ne des Reickstags noch eine größere Anzahl von Sqmpathiekunogebun gen und Glückwünschen zu der siegreichen Durchführung de; Demonstration eingegange». Der Liberale Volksverein in Bade,., der nur aus Süddeutschen besteht, protestiert auss entschiedenste dagegen, daß Gröber seinen, eines Volksvertreters unwürdigen i Ausdruck aus die süddeutsche Gemütlichkeit abzuwälzen juche Ter Deutsche Schriftstellcrrerband, unterzeichnet Viktor Blüth gen, beglückwünscht die Journalisten zur siegreichen Durchführung des Kampfes, in der Hoffnung, daß die Frucht dieses Kampst- die Hebung des journalistischen Standesgcsühls und die Erkennt nis von der Notwendigkeit eines Zusammenschlußes sein wcroe auf einem rückgratstarken Organismus sür berechtigte Fon dcruiigen und für berechtigte Abwehr. Meiningen. Der Herzog von Sachsen-Mei- ningenhat an den Oberbürgermeister von Meiningen am etne Eingabe des Gcmeinderats, im Winter a u f e i n e r p r o v i j o rischen Bühne spielen zu dürfen, folgendes Tele gramm gerichtet: „Lbcrbürgermeiiicr, Meiningen. ,<>>»' Martin, D. Marz. En leid es mir tili, kann ich dem mir onsgesprochcnen Wunsche nicht ciitsvrcchcn. Vor alle» Dingen kann ich einen solchen NvtbeyeU nicht u<ii der Würde unseres Iniiiluts. oni dos zn unserer Ehre fetzt die Augen vieler gerichtet sind, im E>nli»ng jindc». Ade, auch von dem praktische» Standpunkt ans bin ich gegen eine» solchen provisorischen Bau mit oUligatvriichcm Unternehmen. Tie kiosic» für denselben, so,nie sür den Betrieb mürben sich nich, decken bei beschränkten Räumlichkeiten, und da hierbei out Fremdenbesnch kaum zu rechnen wäre, .zenersgeiabr grvh. Amens, halt für Publikum im Winter in primitiven Anlagen nicht ver lockend. Auch müsse der Neubau des Theaters setzt doch haupl- sächlich unter diesem unter Anspannung aücr uoch versügiichcn Kräfte erreichbaren Provisoriumsbau leiden. Bin nicht leichicn Herzens und nur noch rcisticher Ucberteguiig zu dieser Eptschei düng gekouiüre». dle ich Ihnen telegraphisch mitteile, um die herr schenden lkttgewihheiteubaidtunlichst zu beenden, gez. Georg.'' Kottbus. Heute früh 0 Mir wurde der Zugführer Heinrich Hosimann von hier vor Antritt ieines Dienstes beim Ucherschreiten der Gleiie an» dem hiesigen Bahnhöfe von einer Leermaschine erfaßt und übcrfahrcn. Er war sofort tot. Paris. Der nationalistische Deputierte Berru beab sichtigt, unter Hinweis ans die A kläre Rochctte in der heutigen Kammeriitznna einen Antrag einzubringen, durch den den Parlamentsmitgliedern verboten werden soll, dem Berwaltungsrate einer Fingnzaeicllschait oder eines Snu- dikats zur Ausgabe von Aktien anzuacliörcn. Stockholm. Dein hicsiaen -'.wie ist die Mitteilung zngcgangen, daß der önig und dir Königin von Ena- lanü mit der Prinzessin Viktoria am -'0. April einen Be such in Stockholm abznstattcn gedenken. Petersburg Tie Aerztc bezeichnen das BetinLei' StössclS, der an schwerer Neurasthenie leidet, als ein solches, daß eine ernste Wendung zu befürchten ist. K o n st a n t > n o v e l. Am 2l. d. Mts. wurde eine ans acht Soldaten und zwei Gendarmen bestehende Eskorte, welche vom Markte heimkchrcnde bulgarische Bauern i n Sandschak Serres begleitete, überfallen und nieder- qeich offen. Tie Bauern blieben unverletzt. Tic Tai. soll aus Veranlassung bulgarischer Baiidenchets und btt aarischcr Bauern geschehen sein. Acht verdächtige Baneru wurden verhaftet. Am 22. d. Mts. wurden zwei bnlaari'che Komitatschts in einem befestigten Hause zerniert und naa, -wertvollem, ausgezeichnet kontrastiertem Gcdankcnmaterial, geistreich verarbeitet und esfektschön zu packenden Höhe punkten gesteigert: sieghafter Glanz ist namentlich über den Schlußteil ausgcbreitet, der einen frcukwollcn Auf schwung nimmt von hinreißender Wirkung. Das F-Dur- Andante atmet wehmütige, cntsagungsreiche Stimmung, untevbrochen von Momenten ichmerzlicher Verzweiflung, die in -ihrer Häusling und dynamischer Wucht der Einheit lichkeit des Gairzen nicht immer förderlich erscheinen. Ori ginelle Züge weist das Scherzo-Idyll aus, wunderhübsch instrumentiert, ,zart und duftig gehalten, vom Zauber ro- inantischen Hauches verklärt. Kunstvolle Arbeit gibt auch dem Schlußsätze das Gepräge mit prägnanten Themen, in trefflicher Gegensätzlichkeit entwickelt. Die Ausnahme des Werkes war eine überaus herzliche und begeisterte: der Komponist wurde stürmisch -begrüßt und gefeiert, er mußte wiederholt am Podium erscheinen. Das verstärkte Orchester tat im allgemeinen seine Schuldigkeit: innigere Verschmel zung der einzelnen Gruppen und cftvas strafscrc Zucht in der Führung -könnten nichts -schaden. An nächster Stelle im Programm stand das 2. Divertimento in D-Dur sür Strcichorchostcr, Flöte, O-boc, Fagott und Hornquartctt von W. A. Mozart, der unS auch in diesem Werke ein Wunderland schauen läßt, in dom Ströme voll Loben, Wohl laut. Zartheit und Schöne fließen. Ein, nie versiegender Gosundbrunncn für ästhetisches Empfinden, der an Werk -ivächst, je mehr man unter der entarteten Moderne zu leiden Hat. Zu einem »Extra-iKonzcrt" wurde die Ausfüh rung auch Lurch die Mitwivkung der Kaisers, und Königl. Kammersängerin Frau Lula Mysz-Gmeiner. Die hervorrageildc Künstlerin bot eine Blütcnlese köstlicher Liedgaben, mit künstlerischem Feingeschmackc zu einem duf tigen Strauße gewunden. Am Bcchstein i» ganz ausge zeichneter Weise von Herrn Ed. Bchm begleitet, fang sic -Weifen von Mozart, Beethoven, Brahms und weckte Helles En-tzücken durch die meisterhafte Behandlung ihres klang schönen Organs sowie mit der durchgeistigte» Erfassung des StimmnngSgeHaltcs in Wort und Ton. Der rauschende Beifall ließ sich nur durch Gewährung von mehreren Zu gaben beschwichtigen. L. k. „Bieux Saxe." Das Herz jeden Sammlers von alten Porzellanen schlagt höher bei den beiden Worten „Vieux 8axo". eine Reitze köstlickister, erlesener Tinge ersteht vor seinen Angen. heiß begehrt und schwer erhältlich Ei» qanzes Zeitalter wird lebendig mit seiner verfeinerten Lebenskunst, seiner Anmut, der mit Grazie umhüllte» Frivolität der unwider stehlichen Liebenswürdigkeit. Die Porzellanlunst des ach> zehnten Jahrhunderts in kunsiaewerblicher Beziehung io wohl als in Erzrnaninen höchster künstlerischer Absichle» spricht eine lebhaftere und überzeugendere Sprache als mancher dicke kulturhistorische Band. Es fehlte über diesen vornehmen Kunstzmeig lange an einem zniaimnensassenden Werk, das für de» Laien anregend wirkte und zngleim den ernsthaften Sammler wie den Kunsthistoriker befrie digte. Diesem Manko ist nun abaolwlscu. In der Verlags anstalt von Marauardt u. Eo.< Berlin 4V. 80. ist ein Wert erschienen, das allen Wünschen gerecht werden dürfte: Meißner Porzellan. Seine Geschichte und künst lerische Entwicklung im 18. Jahrhundert. Mit 4 farbigen Vollbildern, lv Dovvclton-Drncktafcl». 240 Abbildungen iw Text. Broschiert Ml. 10. Es hat den Ehesredaltour des „Dresdner Journals", Hofrat Will» Doenges, zum Berfasser. In dem Werk steckt ein tüchtiges Stück Leben», arbeit. Man fühlt bei der genußreichen Lektüre die Lieln des Knnstblstortkers zu seinem Gegenstände und bewunden den ehrlichen, erfolggekrönte» Fleiß in der Zysalmmw tragung aller Details, die zu der Vervollständigung de» Gesamtbildes dienen konnten Es ist wahrhaftig Biene« sleiß, der in dem 800 Seiten starken Bande enthalten ist Man fand wohl hier und da gelcaentlich Beitrüge zu der Entwicklungsgeschichte des Meißner Porzellans und des rasch verblühten Instituts: Dvcnges bietet, gestützt auf wertvolles, auszugsweise in den Tert aufgenvmmenes Urkundenmaterial, die ganze Geschichte von der Entwicklung unter Nötiger 11708) über Herold und Kaendler bis zu Marcolint il814). Es ist hochinteressant — und nicht alle», für den Sammler und Freund des „Visux 8axe" —. die Anfänge zu verfolgen, die ersten Versuche, denen dann rasch ^ine außerordentliche Blüte folgte, durch die der Name dar schöne«, altertümlichen Elbstadt ruhmvoll in alte Lande ge-
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