Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 06.10.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-10-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188010061
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18801006
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18801006
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1880
- Monat1880-10
- Tag1880-10-06
- Monat1880-10
- Jahr1880
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 06.10.1880
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
straße Cent- lötzlich stürzte nt«« aduog. - Rn >ahu- nach- l eine , das i ge. > der ohen raod- uldig. . eine -chuld packte reppe l und Con. lttelst m. — est«n ahren reck« n die ittelst rächt. Wie elbst. au« )ahre c an» g in «. — : im >cha- er zu ufge- lrand durch de» rbei- »ieder Woh- »liche aal« «licht, terer innen Thä- eson- !llnz asten rerrn und de« »bge- aern, rben. der and» n ist e. in eßen. » der mit ker nten Hrn. nden gkeit env- (ob auch ohn- leten Vermischtes. n- Berkehrsnotiz. Der gester» den Ml» errvähnte anderweite, durch de» Wegfall der Expreßzüge zwischen Berlin und Aachen vcraulaßte Fahrplan der Hessischen Nordbstz« wird un» heute veu amtlicher Stelle al» zutresteud bezeichnet. Nur da- Eine ist richtig zu stellen, daß »er an Stelle d«< Bebra«Kassel-Scherfeder Schnellzug» lotende Personeuzug keinen Anschluß nach der »deren Ruhrthaidaha hat. — Ein schöne» Jubiläum. Wie au» Hamburg geschrieben wird, feierte ein vvrtiger Trichinenbeschauer eia sonderbare» Jubiläum, näm lich fein „tausendstes Schinkenjubiliium", d. h. er hatte in 1000 amerikanischen Schinken Trichinen entdeckt und jüngst den tausendsten der Polizei über wiesen. Wenn man htnzusügt. daß die- Resultat in der Zeit dom 1. Januar 1879 bis jetzt erzielt ist, und »aß in Hamburg 3 t Untersuch« für Trichinen amtlich anaestellt sind, so erhält man ein Bild von der furchtbaren Gefahr, welche die Trichinen bilden. ES ist grave jetzt, wo mit dem Eintreten der kälteren Jahreszeit der Verzehr von geräuchertem Schweinefleisch zunimmt, darauf ernstlich hiuzuweise». — Es ist ein wunderliches Jahr Heuer und allen Anzeichen nach schwerer, ein Jahr Soldat zu werden, als drei Jahre. Ueberall her, namentlich aus dem Süden und Westen, kommen Nachrichten über den bedenklichen Ausfall der Prüfungen für Einjährig-Freiwillige. Nur ein paar Beispiele. In Frankfurt bestanden von 33 jungen Leuten nur 8 die Prüfung, in Wies baden von 5 — Keiner. — — Die Philologen und Schulm Lnner waren in Stettin versammelt und gingen über die Frage, l ob die Schüler zu viel zu arbeiten hätten, zur Tagesordnung Uber, d. h. sie glauben- nicht. Rector Eckstein meinte, die Söhne der Geheim« räthe in den großen Städten hätten die Klage aufgebracht und die Geheimräthe sie nachgebetet. Auch auf die Schülerverbindungen und da» Kneipen kam die Rede. Direktor Memeyer sagte: oie Schuld der Eltern läßt sich in zwei Worten aussprechen: Taschengeld und Hausschlüssel! — — Der literarische Congreß in Lissabon ist glücklich beendet und die Resultate sind im Ganzen befriedigend; der Antrag von Deutschland (DierckS). eine permanente Commission einzusetzen, die zur Aufgabe hätte, sich mit den Regierungen der Länder, die mit dem internationalen Schnft- üellerverband noch keine Convention hätten, be treffend Schutz deS geistigen Eigenthum», in Ein vernehmen zu setzen und damit auf einmal der Freibeuterei, die von den Schriftstellern jener Länder geübt wird, radikal ein Ende zu machen, wurde allerdings leider nicht in dem Sinne ange nommen, wie er gestellt war, so daß die geistige Arbeit bis auf Weiteres Amerika, Rußland, Ungarn :c. gegenüber immer noch ungeschützt sein wird, was im höchsten Grade zu bedauern. Den Congreß im nächsten Jahre in Deutschland und zwar aus sächsischem Boden, in Dresden, abzuhal ten, wurde abgelehnt, da schon von der Versamm lung in London Wien zum Vorschlag gebracht, aber auS Höflichkeit für Portugal gegen L ssabon für später in Aussicht genommen worden war. Ja Anbetracht der Entfernung Lissabons von allen großen Staaten, war der Congreß zahlreich genug oesucht; in da» EhrencomitL wurden nun ge wählt: G. Frehtag, Bodenstedt, Brockhaus, in das ErecutivcomUL: DierckS und Fastenrath. — Die letztenGrüße derBerschütteten. Da» traurige Tagewerk, die Leichen der in der Seuhamgrude verunglückte» Bergleute zu Tage zu fördern, geht seinen langsamen Gang. Am 30. Sep tember wurden deren acht an» Tageslicht gebracht. In der Wasserflasche eine- derselben fand sich fol gender an seine Frau geschriebener Brief: „Liebe Margarete! Wir sind hier jetzt unser vierzig bei sammen. Einige beten, meine Gedanken aber ver weilen bei unserem lieben kranken Kinde. Ich denke, eS und ich werden gleichzeitig in den Himmel kommen. Gott schütze dich, liebe- Weib, und die Kinder. Liebe» Weib, lebe wohl. Meive letzten Gedanken sind bei dir und den Kleinen. Lehre diese für mich beten. O. wie gräßlich ist unsere Lage." (DaS kranke Kind war am Tage der Explosion gestorben.) Mit welcher Ergebung die Verschütteten ihr Ende erwarteten, zeigt folgende Inschrift, die an einer BentilationSthÜr in der Tiefe de» Schachte» entdeckt wurde: „Wir leben »och Alle. 3 Uhr. Gott erbarme sich unser. Wir beten Alle zu ihm um Hülfe. Robert Johnson." Aus eiuer Planke in einem anderen Theil de» Schachte» fand man folgende, in festen Schrift- züqeu geschriebenen Worte: „Gott der Herr war mit un». Wir sind Alle bereit für den Himmel." — Zum Morde de» kleinen Boogaardt i» Haag. Die Aufregnug wegen diese- abschen liche» Morde» hält in Holland, wie au» den dortigen Blättern zu ersehen ist, noch fortwährend «. Bei der Familie de» Ermordeten erschien ein Adjutant de» König», um derselben da» tiefste Mitleid Sr. Majestät zu bezeugen. Die Beloh nung, welche aus die Entdeckung de» Thäter» ge- setzt wurde, ist auf 1»,000 Gulden erhöht worden. Au sämmtliche Staatsanwälte de» Lande» ist ein Abdruck de» Briese», welchen der Mörder an den «»glücklichen Vater gerichtet hat, geschickt worden. Edens, bringen die größeren holländischen Zeitungen Faksimiles jene» Briefe». Die Staatsanwälte von Rotterdam und dem Haag haben mit dem Ober staatsanwalt am CasiationShofe wegen zu er weisender Maßregeln conferirt. Indessen erhielt m verflossenen Mittwoch der Bater de» Ermordeten eine Brieskarte mit dem Poststempel Rotterdam von derselben Hand, welche den ersten Brief ge- 'chriebcn, worin mit einem weiteren Attentat auf e Familie Boogaardt gedroht wird. — Bei Flllelen auf dem Vierwaldstätter see gerieth ein Boot, in welchem da» Ehepaar Aschwaoder faß. in de» Wellensch ag de» Dampf schiffe» und schlug um. Mann und Krau, die sich fest umschlungen batten, verdanken rettungßlo» in die Tiefe. Die Leickeu der Verunglückten, welche zwei Kinder hinterlassen. wurden noch umschlungen au» dem Wasser gezogen. — Gemüthliche» au» einem Schweizer Zuchthause. E» aiebt viele Zuchthäuser unter der Sonne, aber schwerlich ein originellere- und bedenklichere», al» im Hauptorte von Schwyz. Diese Strafanstalt ist weiter nicht», al» ein alte» Bauernhau» und wird vom Volke va» „Zuck r- hiuS" genannt. Die Oberaufsicht über die daselbst eingesperrten Diebe, Betrüger, Mörder u. s. w. führt eine — Klosterfrau; ein Direktor ist aller dings vorhanden, aber nur dem Namen nach. Den Sträflingen bekommt die Haft nicht Übel, denn Männlem und Weiblein stehen stet» mit ein ander im Verkehr und wem'S im Zuchthause nicht mehr gefällt, findet leicht Gelegenheit, auSzuwan- deru. Letzten Mittwoch wurde wirklich ein Sträf ling der Staatsversorgung überdrüssig und wachte sich an» dem Staube. Da» Nämliche that zwei Tage später ein gewisser Mächler, der vor etwa anderthalb Jahren seine Frau auf die rasfinirteste Art erschossen hatte. Er war dieser That wegen zu lebenslänglicher Zuchthausstrafe verurlheill und anfänglich auch in eiuer festen Zelle verwahrt worden. Bald begann ab« der Mörder den Reumüthigen zu spielen und bat die Klosterfrau, ihm täglich aus einem ErbauungSbuchc vorzulesen. Die Direktorin ist eine gar fromme Frau; hat sie ja doch schon mit zwei KindeSmörderinnen zu wiederholten Malen Wallfahrten unternommen. Also gefiel ihr da» Gebühren Mächler'» gar wohl; seine Haft wurde erleichtert und bald durfte er sogar außer dem Hause Arbeiten verrichten. So ging er Venn auch letzten Freitag früh nach OUHrzum Brun nen, um Wasser zu holen. AlS er etwas lange auSblieb, ries ein Sträfling zum Fenster hinau»: „Du, Mächler, chum ufe, mir hend Durst." Mächler aber kam nicht, sondern machte sich auf den Weg gen Seewen. und als er nicht wieder erschien, äußerte ein Insasse de- Zuckerhause» trocken, der Mörder sei wohl davongelaufen. Jetzt ging dem wachehaltenden Polizeidiener ein Licht auf und er rief: „Was, der Mächler davongelaufen? Auf, ihr Zuchthäusler! Auf ihr Bueben, lauft ihm nach, packt ihn fest und bringt ihn wieder hteher." Und die Zuchthäusler stürmten hinau» in die srische Morgenluft und stürmten nach allen vier Himmelsgegenden. Nach längerem Aufent halte in Gotte- schöner freier Natur kamen zufälligerweise Alle wieder zurück und meldeten mit betrübter Miene: „Wir haben ihn nicht ge funden." Am anderen Tage zogen abermals vier Sträflinge unter Führung de» OberknechteS der Anstalt aus, um den Flüchtling zu suchen. Sre fanden ihn ebenfalls nicht, sollen aber in sehr „heiterem Zustande" zurückgekehrt sein. — Ein Patent auf Regen. Da» kann nur ein amerikanischer Kopf, der sich selbst vor dem lieben Gott nicht gcnirt, erdichten und er denken! ES hat sich nämlich dort ein Mann ge funden, der die Weltordnung, die hier und da etwas vernachlässigt zu sein scheint, ein wenig corrigiren will. Man weiß, wie eS so oft vor- konnnt, daß gerade um die Zeit, wo der Land mann den Regen am nölhigsten hätte, kein Tropfen vom Himmel fallen will, und diesem Uebclstande gedenkt jener Amerikaner abzuhelfen. Er hat einfach rin Patent aufs Regenmachen ge nommen. Der Mann ist aber durchaus kein Schwindler; er macht wirklich Regen, und er will seine Erfindung gesctzliw geschützt wissen, damit nicht dann jeder Hergelaufene, wenn er erst den Witz abgeguckl, ins Handwerk pfusche! Der amerikanische Regenmacher faßt seine Sache fol- dermaßen an: Man hat schon früher die Wahr nehmung gemacht, daß sich nach einem großen Manöver oder nach einer Schlacht gewöhnlich Regen einstellt; da- viele und starke Schießen, die vielen „Löcher, die in die Natur geschossen werden", kurz, die starke Erschütterung der Lüfte zieht die Wasser dünste, die Wolken herber, und man hat ein fertiges Re genwetter, bei welchem vielleicht gar der Donnergott auch mitthut. um zu zeigen, daß er da» Lärm machen und Kanoniren auch versteht. Die paten- tirte Erfindung de« Amerikaner» besteht nun darin, daß er über der Gegend, die auf erne oder zwei Stunden Regen abonnirt ist, Luftballons bis in die Wolkenregion steigen läßt; in diesen Luftballon» befinden sich Torpedos und andere explosible Stoffe; diese Materialien werden, oben angelangt, durch Elektricttät per Draht entzündet. Der Erfinder behauptet, er könne sein Regenwetter so reguliren, daß er so zu sagen die Wolken nach dem Meter verkaufen kann — Platzregen, Schnurregen, Wolken bruch, er hat jede Sorte auf dem Lager, e» gilt also nur, Bestellungen zu machen! Aus dem Geschäftsverkehr. k Wem pasfirt r» nicht, sich bei rauher Witterung zu erkälten und bei anfänglicher Unachtsamkeit schließ lich einen tüchtigen Luftröhren-oder Bronchial-Katarrh zu bekommen? Wer verbringt nicht manche schlaf lose Stund« in der Nacht, gequält vom Hustenreiz, der sich oft bi» zum Erbrechen steigert? Wer kämpft nicht de» Morgen» mit der Entfernung de» über Nacht angesammelten vertrockneten Schleim» der Lust- röhrrngänge und der vronchie und steht rathlo» vor einem ganzen Heere nutzloser Heilmittel, deren Empfehlung in den seltensten Fällen vom Er folge gekrönt ist ? — Wir find heute in der angenehmen Lage, auf die sogenannten, allein echten Spitz- we»«ich-v,ubO«S der Firma Victor Schmttzt « Söhne au» Sie« aufmerksam machen zu können, von deren Vortrefflichkeit sich Jedermann leicht über zeugen kann. — Die zahlreichen Anerkennungsschreiben speciell über Heilung des HustenS, Kinderkrampfhusten, Keuch husten, Heiserkeit, Bronchi alverfch leimung,Lungen- und Brustletden haben diese Bonbons als beständlge» HauSmittel in fast jeder Familie eingeführt und wir sind überzeugt, daß die vollendete Wirksamkeit dieser Bonbon-, sowie der billige Ankaufspreis dieselben in der kürzesten Zeü in ganz Deutschland und den Nachbarstaaten al» willkommenen Hau-freund ein führen werden. Nur echt zu haben in Leipzig bei L. verntzt Lr Lo. Grimmaische Straße Nr. Lv. Landwirtschaftliches. F *»s Sch'efteo, 4. Oktober. Die sonnigen Tage de» September baden den Rüben und den Kar toffeln nach dem llnheile der meisten Landwirthe noch viel geholfen: dieselben find zucker- und stärke- reicher geworden, letztere wenigsten», so weit da» Kraut nicht schon abgestorben war. Trotzdem stehen sowohl Rüben al» Kartoffeln erheblich hinter denen de» Vor jahr» zurück; bei den Rüben wird über geringeren quanttlativen Ertrag und geringen Zuckergehalt Klage geführt; ob mit Recht, läßt sich noch nicht übersehen, da die Campagne in den Zuckerfabriken kaum erst begonnen hat. Bezüglich der Kartoffeln lauten die Ernleberichte sehr verschieden, im Großen und Ganzen dürfte aber die Ernte doch noch besser auSfallen, alS man während der Regenwochen be fürchtet hatte. Die Brennereien sind im vollen Be triebe und beschäftigen sich mit der Verarbeitung der massenhaft angebotenrn kranken Kartoffeln. Nach einer Mittherlung deS Liegnitzer LandwirthschastS- blattes brennt man die kranken Kartoffeln vielfach mit Mais zusammen, um einer schädlichen Wirkung der gewonnenen Schlempe vorzubeugen, die selbst durch den Koch- und GährungSproceß nie ganz auf gehoben werden soll. Entscheidungen des Reichsgerichts. *— Schließt ein in kritischer Vermögenslage sich be' findender kaufmännischer Schuldner mit seinen Glüu' bigerneinen außergerichtlichen Accord, wonach sich diese unter der Annahme, daß sämmtliche Gläu biger für ihre sämmtliche» Forderungen dem Accorde beigetreten seien, mit einer theilweisen Befriedigung ihrer Forderungsbeträge einverstanden erklären, und tritt diesem Accorde einer der Gläubiger für eine seiner Forderungen, dagegen nicht für die andere Forderung bei, in dem der Schuldner in einem Separatabkommen ihm die Boll»ahlung dieser Schuld zustchert, so kann nach einem Erkenntniß deS RerchS- gerichis, V. CivilsenatS, vom 7. Juli d. I., der Schuldner nachher nicht diesem Gläubiger die Ein rede entgegensetzen, daß das zwischen ihnen geschloffene Abkommen gegen die Ehrbarkeit und Sitte verstoße und deshalb auch für die voll zugesicherte Schuld summe nur die Accordrate beansprucht werden könne. Nur den concurrirenden Gläubigern, welche durch das Separatabkommen zwischen dem Schuldner und jenem Gläubiger hintergangen worden sind, steht cs zu, dieses Abkommen anzufechten und eine gleich mäßige Vertheiluna der disponiblen Fonds unter die Gläubiger zu beanspruchen. Telegraphische Depeschen. Baden-Baden, 4. October. Ihre Majestä ten der Kaiser und die Kaiserin empfingen heute Vormittag den BiSthumSverweser Kübel aus Frei burg in Audienz. — Prinz Friedrich der Nieder lande traf heute Nachmittag 5 Uhr 45 Minuten hier ein und wurde von Sr. Majestät dem Kaiser am Babnhofe empfangen und nach dem Hotel „Englischer Hof" geleitet, wo der Prinz Absteige quartier genommen hat. — Der Statthalter von Elsaß-Lothringen, Teneral-Feldmarschall v. Man- teuffel, welcher heute Vormittag hier einqetroffen war, hatte von 12—2 Uhr Audienz bei Sr. Majestät dem Kaiser und ist Nachmittags nach Streßvurg abgereist. — DaS Wetter ist kalt und regnerisch. Kopenhagen, 4. October. Der Reichstag ist heute eröffnet und sofort bi» zum 9. November e. wieder vertagt worden. Posen, 5. Oktober. (Special-Telegramm de» Tageblattes). Graf Kazimir Potuttcki auf Potu- lice bei Bromberg, einer der hervorragendsten polnischen Grundbesitzer und reichsten Magnaten der Provinz Posen, ist nach kurzem Krankenlager im 60. Lebensjahre gestorben. Graf Potulicki war preußischer Ofsicier. j j Genua, 4. October. Garibaldi ist hiereinge troffen, an Bord von den Notabilitäten der demo kratischen Partei begrüßt und bei seiner Landung mit Zurufen, Fahnen und Musik empfangen wor den. Die Ordnung wurde nirgends gestört. Mailand, 4. October. Der König und die Königin von Griechenland statteten dem Könige und der Königin von Italien einen Besuch ab und empfingen deren Gegenbesuch. Morgen findet in Monza ein Galadiner zu Ehren der griechischen Herrschaften statt. Ragusa, 4. October. Admiral Seymour ist in Cattaro eingetroffen und sofort nach Cettinje weitergereist. Paris, 4. October. Die „Agence Havas" läßt sich aus Ragusa melden, Montenegro dringe auf sofortige Unterstützung seiten- des Geschwaders. Man glaube, Admiral Seymour würde Montenegro den Rath ertheilen, sofort zum Angriff auf Dul- cigno zu schretten, indem er seine Unterstützung mit oder ohne Beihülse der übrigen Mächte in Aus sicht stellen werde. London, 4. October. Die Minister Gladstone, Granville und Northbrook find heute vom Land« hierher zurückgekehrt.'s A London, 4. October. Die Botschafter Deutsch land-, Italien- und Rußland» hatten heute Unter redungen mit dem StaatSsecretair des Aeußeren, Lord Granville. — Heute Nachmittag traten die Minister Granville, Argyll, Harcourt, Northbrook, Child«» und Chamberlain bei dem Premin Gladstone in d« Downing-Street zur Berathung zusammen. London, 5. Octob«. Die „Time-" gelangt, indem sie die Orieutfrage bespricht, zu dem Schluffe, d« Sultan verweigere jetzt eigentlich die Aner kennung sein« Unterschrift unter dem Berliner Vertrage, weil « drohe, der Sicherung d« Monte negro durch den Vertrag gewährten Rechte mit Gewalt Widerstand zu leisten. Europa könne e» nicht vermeiden, auf der Erfüllung der von dem Sultan übernommenen internationalen Berpflich- tungrn zu bestehen, so schwierig e» auch sein könnte, die vesten Mittel hinzu auszufinden 5877 London, 5. Oktober. „Reut«'» Burean" meldet au» Konstanlinopel: Die Note der Pforte «klärt, die Pforte sei. um dem fortgesetzten Dränge» d« Mächte nachzugeben, entschlossen, üb« alle schwebenden Fragen zu verhandeln. Sie werbe sich bemühen, die Albanesen zur Übergabe Dulciguo» unter den bereit» mitgetheilte» Bedingungen zu be stimmen uud schlage zur Greuzreguliruug mit Grie chenland die Linie vor, welche nördlich volo» beginne, südlich »on Larissa, Metzow» und Jaaina lause und au d« Mündung de» Arta-Fluffe» endige. Die Reformen würden in Kleinasien innerhalb drei« Monate einmführt. Die Reformen in der europäischen Türket könnten nur insoweit verwsick licht wndeu, al» e» mit der Integrität de» Reich- verträglich sei. Die au-läudischcn Besitzer türn- scher Schuldobligatiooen würden aufgefordert wer den, Delegirte nach Koustantinopel zu senden, um neue Vereinbarungen zu treffen. Charkow, 4. Oktober. Vor dem hiesigen Militair-Krei-gericht findet heute der Prccrß gegen l4 wegen politischer Verbrechen angeklaqte Per sonen statt. Unter den Angeklagten befindet sich u. A. der Docent an der hiesigen Universität, Staat-rath Sytzianko, und dessen Sohn, ein Gym nasiast^ Rach Schluß der Redaction eiagtgaugenl Wien, 5. Oktober. Die „Politische Corre- spondrnz" meldet auS Gravosa: Heute verließen die deutsche Corvette „Victoria" und da» ita lienische Panzergeschwader unter dem Contre- admiral Fincati, sowie der englische Aviso-Dampf« „Ccquette" Gravosa, um nacv Teodo abzudampfen. Der österreichische Hasencapitain ist von Gravosa wegen der Errichtung eines Hafenamtes nach Teodo abgegangen. Brügge, 5. October. Die „Patrie" veröffent- li'cüt eine Verordnung des Bürgermeisters von Brügge, welche den Oberpolizeicömmiffar seine« Amtes enthebt, weil « dem von der Regierung mit der Ausweisung der Brüder d« christlichen Liebe auS ihrem innegehabten Gebäude beauf tragten Specialcommissar polizeiliche Unterstützung geleistet habe. Rom, 5. October. Der Justizminister theilte einen Erlaß den Generalprocuratoren mit, daß mehrere Jesuiten auS Frankreich ihre OrdenS- häuser in Italien wieder herzustellen suchten. Die Regierung könne Die- nicht dulden, denn die in einigen Provinzen des Reichs seit 1848 und in ToScana seit 1774 gegen die Jesuiten getroffenen Verfügungen seien noch rechtskräftig. DaS Mini sterium «warte, daß diese Verfügungen gewissen- baft beobachtet würden. Wetterbericht äe» Imsttimt«» »m L«tW»tU ^nsr»be cker ooä eigenen vepoed«» vom S. OvtmIbEir, 8 r«»p. 8 VLr K«iU«»». 8t»tiooea Ids m « -7 Vinä V.tter 72« ttnIIlFkmore . 753 »t,rd klitlr -i- s äderäeen. . . 754 didiV sekv. d«it«r -t- « et V. Ldriltilnsun«! 750 didiV lrilck keFen -t- 7 S iS lopenklFen . 753 V l.iekr VoUlIF » 8t«cltl>olin . . 747 VdiV ,l»rk Kid. d«ä. 3 s L llsplrsnäs . . 747 di 8 m»»«iF MoUtiss -i- 3 OetersborF . . 747 !888 ieiekc k«it«r ff- 2 iüvlltsu. . . . 751 V »ti'I dläledt ff- 3 r, Loric, tzneen»- to-»n . . . . 747 dl 8 »t»rlc deäeedt -j- 8 - 5: ' * krest 745 8V w»»»iF dtd. deä. ff-i» tiellier . . . . 750 888 »ein». dlöledr ff- « - L 8xit 753 8 »tili voüci» ff- » °'^ UlindurF . . . 754 88 ,t>» d«ä»edt ff- « 4 « 8vinemün<1e . 755 V8V d«it»r ff- « «r Sienc»brv,„er 755 8V dld. b«4 ff- 8 lüemel . . . . 751 V8V m»l» voliti» ff- » k»ri» 751 88 V lekleled valilt» ff-I« Lünsler. . . . 751 8 lcdv. ') klsslN ff- « tilklsriike. . . 755 88 leicdt ') dmleedt ff-14 Vi«»d,äen 755 8 ,tiU ') d«ä«etl» ff- » lüüncden . . . 758 8 ieicdl dläledt ff-u 'S l.eip-iF . . . . 755 di8 »till d»4«edt ff- 8 ? pllnen . . . . — 8 m»lliF kessen ff-12 5 2itt»n -V 8 Mllllss dledlt ff- » » ävnsderF. . . 8V srisck dläsedt ff-11 vrescleo. . . . 756 888 ,611 k«4»«!tt ff- 9 öeriin 755 8 leiedl voldiss dmt«ed» ff- 8 Vien 780 88 »tili ff- 8 Orelll» . . . . 757 88 ») dmtlettt ff^io . « lle . . . 759 8 wllliF kess«» ff-1» dürr» 7«L dl leiekt voldiss ff-I» °s Triest 763 8 .tili M0littss ff-1» ') kteffeo ') uvä klrekt» Kege». °) ki,ekmlU,x» ooä Ascöl» Itexeo. I A»ebt» ktexe». ») ki,ebt» kexev. v«d«r»lel>t ä«r Aklt1«r»»U. v»> tlmiwom, -»elcde« Fester» veelliel» vom eriebie», i>t ooräostvirt» di» 8L4-I»Fl»»4 fortF«- »ckriUe» »»4 vekeo »»ter «el»ew L»Ü»»»e »der ^e»1 eeotrrlellrop, »cdv»ed«, weilt »ääliede di» ültiied« Vmcke, dei trüdew, tdeil» »edeÜFem, tdeil» r«F»eri»ed«» Vetter, M»dre»ä »w 6»»»> ,oä UwFedu»F »or»di««, »te>I«»M«i»e »tiirmileke VitterimF eio»etrete» i»t. Im Olten «i»<i 4ie Vioäe sed^led Fev«roeo »o«i i»t vi«t- k»ed InOlilre» eioffetreten. Oie Temper»tor l»t Lderlit FeltieFe», »»meitlied io 8üä4e»t»edl»»4, vo «i« »i« oorwlie adersedritte» t»»t. 8«it Fellern s,o«le» kmt »ileotklide», ioftdelomiere in 8ü»äent»«dil>n«i Kieä«r- »edllFe »t,tt. tvsaernnxev Io 6«r Vtttsroo» »sN »«» L»rUS» dl» S vbr AoedmntsU». 0», Vetter i»t s»»t »Uffemein «rüde noä reF»eri»«d un4 nlineatlied in Ve»l4ent»edl»n4 erdedlied lltrmer »I» Fester». UMeriiff, - 4»»z»cl>1 mmt HtttMmet», «. Ovtmidmr. V«IIir«» dl» trüd«» Vetter »it SieiFNNF »n ItteäerseklöF«» »o» Weiter mloeluoeoSer Tempe rstur. Vlu», »tztllcb, »eltnette »tsrb.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder