Mitgliederversammlung der Neuen Bachgcsellschaft. 181 bung genannt wird. Diesen Effekt sind wir einigermaßen rmftande auf dem modernen Piano hervorzubringen, indem wir wiederholt das Pedal drücken und Labei die Tasten unter den Fingern behalten. Auf dem Clavecin aber ist Ähn liches ganz unausführbar, und aus diesem Grunde wurde die Bebung von den Claveciniften, also auch von I. S. Back, niemals angewendet. Die Cembaliftenfcinde halten in der Hitze des Gefechts das Wichtigste vergessen, nämlich das Stu dium der Bachschen Manuskripte und der Abschriften seiner Schüler. Ich will hier nicht meine Zuhörer mit einer um ständlichen Aufzählung langweilen, um so weniger, da ich diese bereits in der letzten Nummer des »Bulletin 6e la Loclete internationale äe Nusiczue cle Baris- gebracht habe. Daraus ist zu ersehen, daß Bach mit geringen Ausnahmen eigenhändig folgendes vorgeschrieben hat: „vor ein Clavicymbel mit zwei Manualen", »pour le Llavessin« oder »per il Leindalo« — ohne irgendwelchen Bezug auf ein Klavichord. Damit unsere Erörterungen endlich einmal das Gebiet des Theoretischen verlassen, habe ich ein Silbermannsches Klavi chord aus Bachs Zeit mitgebracht, daö mir Herr Ecorchevillc (Paris) liebenswürdigerweise geliehen hat. Da meiner Ansicht nach Johann Sebastians Werke auf diesem Instrumente un ausführbar sind, so habe ich cs nicht für micb, sondern für meine Antagonisten mitgenommen. Sie werden also, geehrte Herren und Damen, eingestehen müssen, daß man eS in der Courtoisie und Galanterie nicht weiter bringen kann. Mögen jene es nun versuchen, das Italienische Konzert, die Chroma tische Phantasie, eine Toccata, eine größere Fuge darauf zu spielen, und Sie werden sofort cinsehen, welche traurige Ge stalt diese Stücke, die Glanz, Pracht, Gepränge und Größe erheischen, auf diesem schüchternen, melancholischen, unendlich süßen Instrumente annchmen werden. Es werden von Prof. Buths, Frau Landowska und einigen anderen Anwesenden Stücke von Bach auf dem Klavi chord versucht, worauf Frau Landowska fortfährt: