Über Ich. Kasp. Ferd. Fischers Einstich auf Iah. Eeb. Bach. Von Reinhard Oppel (München). Die großen Ströme in den Ebenen und die Meister, die in der Tonkunst gewisse Perioden zur Höhe und zum Abschluß führen, haben für den naiven Beobachter, der sie ohne geogra phische, bzw. historische Hintergedanken auf sich wirken laßt, neben ihrer Erhabenheit gleichzeitig etwas Kaltes, gewissermaßen göttlich Unnahbares an sich. Wenn man aber die Ebene ver läßt und im Gebirge alle die kleineren und größeren Neben flüsse an der Arbeit sieht, ihrem stolzen großen Bruder in der Ebene Leben, Kraft und Wachstum zu sammeln und zu sichern, dann kommt uns der gewaltige Riese schon menschlich naher. Nicht anders bei den Genien der Tonkunst, wenn man ihre Quellen aufspürt, ihre Zuflüsse: das Genie verliert dabei von seiner natürlichen Kalte, seine Vordermänner dagegen gewinnen unendlich. Au den Vordermännern Joh. Seb. Bachs gehört Johann Kaspar Ferdinand Fischer, der von 1695—1738 badischer Hof kapellmeister war. Dankenswerterweise hat seine sämtlichen Werke für Klavier und Orgel Ernst von Werra neu heraus- gegebcn (bei Breitkopf L Härtel, Leipzig); in dem handlichen Bande finden sich alle näheren Angaben über die wenigen bisher bekannten Lcbensdaten und die Werke Fischers. Max Seiffcrt hat in seiner „Geschichte der Klaviermusik" S. 224 bis 231 auf Fischers große Bedeutung für Bach und Händel hmgewiesen. Besonders für das Verständnis Bachs sind