Bachaufführungen im dritten Jahre des deutschen Krieges. Ausammengestcllt von Th. Biebrich (Leipzig). Auch die dritte Übersicht seit Kriegsbeginn zeigt gleich denen der bei den ersten Jahre ein recht belebtes Bild. Die Zahl der Aufführungen ist noch immer eine ansehnliche, trotzdem mancher sonst in den Übersichten regelmäßig wiederkehrender Name dieses Mal fehlen mußte, weil sein Chor sich wegen des Mangels an Männerstimmen mit der Ausführung einfacherer Werke begnügen, vielfach auch mit Frauen- oder Kindcrchor seine Programme bestreiten mußte. Manchen eifrigen Bach-Musiker hat aber das dritte Kriegsjahr auch von der Orgel hinweg an die Front geführt. In größerem Umfange als bisher konnte die folgende Übersicht neben den eigentlichen Konzertaufführungen Bachscher Werke Aufführungen im Gottesdienst verzeichnen. Vereinzelt nennt sie Kirchenmusiker selbst in kleinsten Städtchen, die, obgleich sie nur mit schwachen Kräften und kleinen Mitteln zu rechnen haben, die Programme ihrer sonn- und fest täglichen Kirchenmusiken aus dem reichen Schatze der Bachschen Kirchen musik gestalten, dadurch gleichsam wegbahnend an ihrer Wiedereinführung Mitarbeiten. Es wäre nun zu wünschen, daß in zukünftigen Übersichten noch mehr Beispiele dafür gegeben werden könnten, wie die für den Gottesdienst geschaffenen Werke Bachs ihrem Zwecke wieder mehr nutz bar gemacht werden. Von den Hauptwerken für den Gottesdienst, den 200 Kirchenkantaten, kamen 57 verschiedene zur Aufführung. Abgesehen von den beiden Solo kantaten „Schlage doch gewünschte Stunde" und „Ich will den Kreuz- ftab gerne tragen" erreichten die Pfingstkantate „Also hat Gott die Welt geliebt", „Nun komm der Heiden Heiland" und „Gott der Herr ist Sonn und Schild" eine Höchstzahl von 6 Aufführungen, 6 wurden viermal, 9 dreimal aufgeführt, 18 erlebten je zwei Aufführungen, 19 nur je eine. Von den im vorigen Jahre aufgeführten Kantaten kehrten 29