2 4 Alfred Dürr darüber hinaus in sämtlichen Handschriften des Jahrgangs I. an denen der Hauptkopist A beteiligt ist, desgle :nen ;§ II, und zwar in den Kantaten der Zeit zwischen i. und 25. p. Trin. mit zwei Ausnahmen: Kantate 137 (12. p. Trin.) zeigt das späte Stadium und Kantate 26 (24. p. Trin.) beide Formen unter Be vorzugung der früheren. In allen übrigen vom Hauptkopisten A geschriebenen Partien finden wir das späte Stadium, d. h. in den restlichen Kantaten des Jahrgangs II vom 1. Advent an (soweit der Hauptkopist A in ihnen auftritt), in den Kan taten 6, 42, 85, 103, 108, 87, 183, 74, 175, 168, 137, 164, 79, no, 57, 151, 28 des Jahrgangs III sowie in der Motette BWV 225 „Singet dem Herrn ein neues Lied“, der Johannes-Passion und im Oster-Oratorium; und nur ganz vereinzelt finden sich unter überwiegend späten Formen einige versprengte frühe (BWV 62, 127, 128, 110, 225), wobei offenbar die seltener auftretenden nach oben gestrichenen Sechzehntel konservativer behandelt werden als die nach unten gestrichenen. In Kurzform läßt sich also die Sechzehntelschreibweise des Hauptkopisten A wie folgt charakterisieren: früh: Jahrgang I früh/spät: Jahrgang II spät: Jahrgang III. Damit ist auch die Rechtfertigung unserer schon vorwegnehmend ein geführten Numerierung der Jahrgänge gegeben. In den mutmaßlich oder möglicherweise den Jahrgängen IV und V zugehörenden Kantaten tritt der Hauptkopist A nicht auf (Ausnahme: BWV 24, dessen ursprüngliche Zu- gehörigkeit zum Jahrgang I unten nachzuweisen sein wird). Innerhalb der mit frühen Sechzehntel-Schriftformen geschriebenen Hand schriften bietet uns der Hauptkopist A jedoch noch weitere Unterschei- dungsmerkmale. Zunächst sei der Violinschlüssel genannt. In einigen Kantaten des Jahrgangs I findet sich eine Sonderform, die durch das Fehlen der Schleife am oberen Ende und des darauffolgenden Abstrichs gekennzeich net ist, so daß die Form eines kleinen griechischen Sigma (cf) entsteht. Sie findet sich im Sanctus BWV 237, in den Kantaten 22 (Estomihi), 21 (3. p. Trin.), 24, 185 (beide 4. p. Trin.) und 167 (Johannis) und erweist sich durch ihr völligeS-Fehlen in den Jahrgängen II und III als Frühform 30 . Alle übrigen Werke zeigen die allgemein übliche Form — soweit in ihnen überhaupt Violinschlüssel von der Hand des Hauptkopisten A vertreten sind (sie fehlen z. B. in Kantate 76, die sonst zweifellos die Frühform auf weisen würde!). Endlich ist auf die Form des c-Schlüssels hinzuweisen. Auch hier läßt sich ein Früh- und ein Spätstadium unterscheiden, doch gehen diesmal beide Formen allmählich ineinander über, so daß sich der Zeitpunkt des Wechsels nicht genau fixieren läßt. Der c-Schlüssel des Hauptkopisten A hat folgende 30 Siehe die Faksimiletafel 1.