Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 22.06.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908-06-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190806228
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19080622
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19080622
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1908
- Monat1908-06
- Tag1908-06-22
- Monat1908-06
- Jahr1908
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 22.06.1908
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
ST. Jahrgang, ^ir 171. S»ni- u»» »«U NU, M»«iN » «o! »u»ch.»»M«-»,,« I.« »r. v-l «<n«»u,«r ku. N«I«, »«ch »XP»» rx d«, L-Xrn »«» Lr«»« u. U«,«»un, »« l««> «»rtzkr pt» ,kst«lk»n »H,n>»»u«. mLrti»«n v«pF»r »tt b»r »«,»»>>»«»«»» N»ch»»»a»n'«Ui«u«- lut« vuelen,,,,«»« /ln«»», N»chrV> zu» iilfl,. — Unxrlan,« H.nulbnvi« »xrlx» »ich« »UstMUttztt. Leltgramm-Adressk: Nochrtchte« Lre-de». Femsprccher: Nr. 11 und LÖSS. «»»tig, AI. Z«»> 1S08. sÄegrünöot 188k Druck und Verlag von Ltepsch Sc Retchardt in Dresden. Lvo. LoüieksrLutoll 8r. dlsj. ä. Königs v. Saebiou. »Uvd-vdovolLLe Ilo. 600. LmrsIvsrilLuk: vr»<l«o. tlt»»rl!tr. > «>,etge«-raris K»NNHIN ti» nachm. » llt». Sannt»«» nur »Kixxnft»»»« « »an » bl« >/,l U»r. Die ckn1»al»l«, »rnndznt« !«>. I Silbrn, « tzp. kbamillen- N-chmchu» «u« r„r>r» r« ; S^chatt».»n«i,«i aus d», Pnoalkllk »,U- bO Ps.; d>! zweispalriae tzetlea.IrrNcixMPs. -- In Rumnikrn »och Sonn-u. »kirr,a,en— »le einjpamgr ötrnnd- ,cllr S0P, .«„sPnaai. iel!« «0 Pt., NomUtcn- Nachrichlen n. Dresden die S>, undjklle 2öPs. — Sluswarltge Autlräg« nur gegen vorousde- rahlung. — Jedes che. legdlan ioste, «> Ps. HauhtgeschSstSstellr: Marieilstratze 38 40. b1a«^SiI7SIL j«6» IN »u» Os» d«6sutonclitsu oiaiküttsa 6s» lo- uack lu»1»»6s» smpksklsu tu roiokki>lis-sr lusvskl VW». L1Ü1 L Sokll. I°I>. LledsrL MdI. N«um»el(t II. d'ornsproekor 4277- tztalientmuiitr. 18. 2Lnilner -V eulilatoren «U>ttrt»ek detriod», «,«»Ut«U nrltklo LLIrii°ouI»wr«o. goriluiolrlo» »rboldoiui, ln tünl rorookioLeuon D^pen »ul I-agsr, ron SS Llarlr »n. LvsUvx <L Orosuvr, Sualcstrusss 11. »uktlitunin-tsonelienU« l.»ber- uni Vroor«-W»rsn, Marmor, I>or,ol>»n, ssjlclior, Nolimon, Il>,«sN«n. :: :: :: bV«r-I«»tntt Nlr kunslgovordllcbo /drdoilon. :: :: seit 1. lpnl uiin S^rak«,' 8ti. IS, n!ie!,8t I'eräinaiiästr. »illinei'Sligeii. Nvi'nliM. 8eli«iel8N Xönisl. I-Iofspollisks kr mark«, „Lluttor Luva" civr I»NL8vk:i8^4., ««arkentvi-, on«! I»II I " l'reig 50 1'k^. o rn p 1 e r VersaQll. ALrv erkigo Lofev. Mutmaßliche Witterung: Kühl, veränderlich. Das 13. Deutsche Bundeskegeln Dresden 1908 wurde am Sonnabend mit einem Festkommers eröffnet. Demke-Berlin gewann im gestrigen Radrennen den Preis der.Stadt Dresden. Der Verdacht, im Dezember 1906 den Raubüberfall auf den Briefträger Rübner in Leipzig verübt zu haben, lenkt sich jetzt auf den Geschäftsreisenden Frahm aus Weida. In Nicolassee bei Berlin starb der Musikhistoriker und Bibliograph Emil Vogel. Netteste Drahtmeldimge!» vom 21. Juni. Der Kaiser in Hamburg. Hamburg. Die Kaiserin ist heute morgen 77L Uhr auf dem Dammtor-Vahnhof eingetrossen. Der Kaiser war zum Empfang erschienen und geleitete die Gemahlin an Bord der „Hohenzollern". Mit der Kaiserin traf die Prinzessin Alexandra Victoria zu Holstein-Elücksburg ein. Um IN Uhr hielt der Kaiser an Bord der „Hohenzollern" Gottesdienst ab. Um 11 Uhr 18 Minuten traf Prinz Joachim aus Plön ein. Hamburg. Heute nachmittag 2^/2 Uhr begann aus -er Rennbahn bet Horn Las Sommerrennen dcL Hamburger Nennklubs bei sehr schönem Wetter. Der Rennplatz war überaus stark besucht. Mit Hurrarufen be. grüstt, erschienen gegen 9 Uhr der Kronprinz, die Kron prinzessin, Prinz Eitel-Fricdrich mit Gemahlin, Prinz Adalbert und Herzog Ernst Günther von Schleswig-Hol stein. Um 3^4 Uhr traf im offenen Vierspänner das Kaiserpaar ein, vom Publikum mit begeisterten Au- rufen empfangen. Mit den Majestäten kamen Prinz Joa chim und Prinzessin Alexandra Viktoria zu Hvlstcin- GlückSburg. Der Kaiser, der sich aus das lebhafteste mit den Anwesenden unterhielt, sah bas Nennen um die sil berne Peitsche, bei dem Graf L. Henekels „Chameropö" unter Leutnant der Reserve Dr. Riese siegte, und dann das Rennen um den groben Hansaprcis. das v. Weinbergs „Horizont II" gewann. Es folgte das Kaiserin Auguste Vik toria-Jagdrennen, bei dem 10 Pferde liefen. Erster wurde Herrn P. Mecklenburgs F-uchslxngst „Haltescst" unter Leutnant v. Baumbach. Der Totalisator zahlte 362 : 10 siir Len Sieger. Der Kaiser begrnbte Leutnant v. Baum- bach und den Besitzer des Pferdes. Herrn Mecklenburg. Die Kaiserin händigte dem siegenden Reiter den von ihr gestifteten Ehrenpreis aus und ebenso dem Besitzer des Pferdes den für diesen bestimmten Ehrenpreis. Um 5 Uhr verlieben die Maiestäten unter brausenden Hurrarufen den Rennplatz, bald daraus auch di« übrigen Fürstlichkeiten. Der Kaiser geleitete die Kaiserin im Viergespann zum Dammtorbahnhof, von wo sie mit der Prinzessin Alexandra Viktoria und dem Prinzen Joachim nach Plön abreiste. Der Kaiser begab sich nach der Abfahrt der Kaiserin an Bord der „Hohenzollern". wo er 5 Uhr 30 Min. eintras. 6 Uhr 5 Min. hatte die „Hohenzollern" losgemacht und dampfte unter andauernden Kundacbungcn des Publikums, das die User besetzt hattet gefolgt von „Slcivner" und „Stettin", elbabwärts. Bremerhaven. Die an Bord deS Lloyddar»pferS ^DeMlinger" auf der Informationsreise begriffe nen B-undcSratSmitglieder und ReichstagSaibgeordneten leisteten gestern ckbend einer Einladung des Norddeutschen Lloyd zu einem Abendessen an Bord deS Schnelldampfers „Kronprinzessin Eecilie" Folge. Helgoland. Eegelwettfahrt Dover.Helgoland um den Goldpokal des Kaisers. Die Jacht 4 Uhr, „Cicely" um 4 Uhr 15 Min. und 50 Min. durchs Ziel. Hamburg" ging um susanne" um 4 Uhr Wien. Professor Wabrmund hat, wie aus Innsbruck gemeldet wird, an die dortiac Studentenschaft den Appell gerichtet, den begonnenen Hochschul streik iür das Sommersemestcr einzustcllen. Die Studcntenvcr- iammluna bat von der Erklärung Kenntnis genommen, sich jedoch einstimmig für unbedingte Fortsetzung des Streiks ausgesprochen. Immerhin sind die Verhandlungen noch nicht endgültig abgebrochen. Das Vertrauenskomitee der freiheitlichen Studentenschaft von Wien bat bescb'-'klen. sich mit der Innsbrucker Studentenschaft solidarisch zu er klären. Wien. Der „Hochschulkorrespondenz" zufolge beschlossen die hiesigen deutschnationalen Studenten, morgen den Streik einzustrllen. Madrid. Die Matter, namentlich die „Corresponden- cia" Militär", melden, der Minister des Auswärtigen habe dem Präsidenten des Ministerrats mitgetevlt, dab sämtliche interessierten Nationen in Voraussicht möglicher Ereig- Nisse Kriegsschiffe nach Marokko senden würden, jedoch einzig zu dom Zweck, um die Sicherheit des europä ischen Eigentums zu gewährleisten. Parma. Die Zahl der gestern bei den Ruhestörun gen Verletzten beträgt insgesamt fünf, nämlich zwei Cara- Üiniere und drei Soldaten. Um 10 Uhr aLends trat völlige Ruhe ein. Moskau. In vergangener Nacht wütete in der Zuckerfabrik von Gener ein Brand, der einen Schaden oo» eiuetwhalb Millionen Rubel verursachte. Ncmnork. Das Schlachtschiff „Ncwliamvshire" aing mit 400 Plarinesolöate» und sechs Feldgeschützen nach Panama in See, um während der Wahlen in Panama die Ordnuna aufrecht zu erhalten. Damit sind bereits 800 Marineioldaten nach dem Isthmus unterwegs. Washington. Präsident Nooscvclt erklärte den Beitritt der Vereinigten Staaten zur Pariser Konvention über die Unterdrückung des Mädchenhandels vom Mai 1004. OertlicheS »mV Sächsisches. — Sc. Majestät der König wohnte gestern vormittag dem Gottesdienste in der Hauskapclle der Villa in Wach tnitz bei. Um 12 Uhr begab er sich, begleitet von den Herren OVencraladjutant Generalleutnant v. Müller und Kämme rer v. Eriegern, nach Wcriiisdvrf, um dort der feierlichen Weihe des König Albcrt-Denkmals beizuwolmen. Tic Rückkehr nach Dresden bczw. Wachwitz erfolgte nach mittags 6 Uhr. — Ihre Königl. Hoheiten der Kronprinz und Prinz Friedrich Ebristian besuchten in Beglei tung ihres Erziehers P-ajors Barons O'Bnr» gestern vormittag die Ausstellung von Blumcn-Stillcbcn im Ate lier des Malers Hans Unger in Loschwitz. — Am Frgitaa besuchte Ihre Königl. Hoheit Prin zessin Johann Georg in Wilsdrusi die Fürstin Hohenzollern, die sich zum Besuche aus Schloß Wilsdrun bei Freifrau v. Ovval anshält. Am Sonnabend traf auch Ihre Königs Hoheit Prinzessin Mathilde zum Be such dort ein. — Bei Ihrer Königl. Hoheit Prinzessin Ma thilde fand gestern mittag 1 Uhr in der Villa zu Hostcr- ivitz Familientasel statt, an der die Prinzen und Prinzes sinnen deS königlichen Haiises teilnahmcn. — Se. Majestät der König hat folgende Ergänzung des zur Einführung der Militärstrasgerichtsordnung erlassenen Be fehls vom 15. Januar 1900 befohlen: Handelt es sich um einen oberen Militärbeamten, so ist die Benachrichtigung von der diesem vorgcsetzk» Verwaltungsstelle und bezüglich derjenigen Beamten, die nur Militärbesehlshabern unterstehen, von diesen an das Kriegsministerium weiterzuleiten. Dem Kriegsmini- stcrium ist vom Gerichtsherrn auch dann Nachricht zu geben, wenn das Verfahren gegen einen oberen Militärbeamten durch Strafverfügung oder Einstellung beendet worden ist. — Dit Mitglieder der „British International Association os I o u r n a l i st s", die auf einer Studien reise durch Deutschland begriffen sind, sind in Dresden eingc- rrosfen und in Webers Hotel abgestiegen. — 13. Deutsches Bundcskcgcln Dresden 1908. Aus allen Gauen Deutschlands waren schon am Sonnabend viele Hun derte von Keglern hier «ingetrosse», so dah sich in der Stadt allenthalben beobachten ließ, das; Dresden jetzt im Zeichen der Keglerwvche steht. Vor allem waren es di« Hotels und gröberen Gastwirtschaften, die den Kcgelbrüdcrn durch Flaggenschmnck und bekränzte Aufschriften ein Willkommen entboten. Auf dem Hauptbahnhofc wurde» die Gundcs- mitglieder» von denen viele mit ihren Gattinnen und An gehörigen nach hier gekommen sind, vom Wvhnungs- und Empsangsausschuk begrüßt, der cs dankbar empfunden hat, daß ihm die Generaldirektion der Staatseisenbahnen neben dem Wartesaal 2. Klasse ein großes Zimmer zur Ver fügung gestellt hatte, wodurch sich die Ausgabe der Woh- nungs. und Festkarten sehr glatt vollziehen konnte. Els Einleitung für die Festlichkeiten fand am Sonnabend abend im „Gewerbehause" ein vielseitig ausgeftaltetcr FeftkommerS statt, der so stark besucht war, daß erst in der neunten Stunde Kommende keinen Platz finden konnten, trotzdem man sich genötigt gesehen hatte, die Damen auf die Galerien zu verweisen. Den Etntrctenüen bot sich der schöne große Saal in einer stimmungsvollen Ausschmückung dar. Die Galerien zeigten di« Wappen aller deutschen Bundesstaaten in reicher Fahnentuchdraperte, und zwar» wie von den fremden Keglern mit Genugtuung wahrgc- nommcn wurde, in heraldisch richtiger Ausführung. DaS Podium, von Vlattpslanzcngrün mit den Büsten Kaiser Wilhelms und König Friedrich Augusts cingesäumt, war im Hintergründe mit einem großen von Goldgrund sich abhebenden Reichsadler geschmückt, neben dem sich rechts und links die Banner des Deutschen und SächsE-ben Kcglcrbundes zeigten. Das Mitglied Herr Hugo Sachse lGroßc Meißner Straße) hatte sich mit der großartigen Dekoration des Kommerssaales ein gutes Zeichen seiner Leistungssähigkeit ausgestellt. Ein« größere Anzahl Deutsch- Amerikaner, die mit Familie zum Besuche des Bundes- kegelns aus Newyork hier «ingetroffen sind, wohnten gleich falls dem Kommers bei. Durch ihre Sitte, ihre Plätze mit kleinen Stcrnen-Banncrn zu kennzeichnen, lehrten sie den übrigen, wie man Nationalitätsgesühl pflegt. Als bald nach 8 Uhr auch das letzte bescheidene Plätzchen im Saale und auf den Galerien für die immer noch in Scharen herbei- strömendcn Kegler in Anspruch genommen war, ertönte von der Gardereiter-Kapclle eine Kcglergrub-Fansare und dann die Wcb«rsche Iubelouvertüre, worauf der Vorsitzende des Dresdner Verbandes, Herr Richard Gnauck, allen Teilnehmern ein herzliches Willkommen zurief und dabei liebe Erinnerungen an das 1894 auch in Dresden stattge- sundene 6. Deutsche Bundcskegeln weckte. Wie die Kegler stets treu deutsch zu König und Vaterland gestanden hätten, so weilten in dieser Feierstunde ihre Gedanken ebenfalls zuerst bei ihren Fürsten, vor allem beim Kaiser und beim Sachsenkönig, dem die Kegler für die Ucbernahme deS Pro tektorats über das 13. Vundcskcgcln zu unauslöschlichem Danke verpflichtet seien. Ein kräftiges «Gut Holz!" durch brauste am Schluffe der Rede den Saal und stehend hörte man die Sachscnhymne an. Im Namen des Festausschusses richtete daraus dessen Vorsitzender, Herr Albert Hcim- stäö t. gleichfalls herzliche Worte des Willkommens an die Fcsttciliiehmcr. Er dankte den Herren des Ehrenaus- schuiics und den Vertretern der städtischen Behörde», die durch eine größere Abordnung an dem Kommers teilnah- men (Herren Bürgermeister Tr. May, Stadtrütc Plötner und Borack, Stadtverordnete Kohlmann, Blüthncr, Radisch, Dvrnauerl, für das dem Kegelsport gewidmete Interesse und die praktische Betätigung durch Rat und Hilfe. Ter herzlichste Daul gebühre aber vor allem dem Könige, der üurch die Ucbernahme des Protektorats dem 13. Deutschen Bnndeskegcln eine Auszeichnung habe zu teil werden lassen, wie sich bis dahin noch keines rühmen konnte. Der Stadt Dresden dankten die Kegler innig für die wertvolle Stiftung des Ehrenpreises in Höhe von 1000 Mark, den Herren von der Presse für die uneigennützige Unter stützung des Festes. Lebhafter Danke gebühre weiter den über 200 Stiftern von kostbaren Ehrenpreisen. Allen diesen Gönnern und den Mtwirtenden am Programm des Abends widmete Redner zum Schluß ein jubelnd ansgc- nommeiics nrkrüstigcs „Gut Holz!" Herr Bürgermeister Dr. M a n hieß namens der Stadt Dresden im Austrage des Herrn Oberbürgermeisters Ventler die Teilnehmer am Bundcskegeln herzlich willkommen nnd bekannte sich dabei als eifriger praktischer Anhänger dieses Sports. In höchst fesselnder Weise ging der Herr Bürgermeister dann aus die Geschichte des Kegclspicls ein und hob hervor, daß es schon im alten Griechenland gepflegt worden sei: wenig stens könne man in Sem von den Freiern der Penelopeia zur Vertreibung der Langeweile ausgeübten Steinstoßen den Uranfang des Kegelspiels erblicken, das aber nach ge schichtlichen Uebcrlicserungcn bei unseren germanischen Vorfahren allgemein geübt wurde. Jetzt sei das Kegeln eine Untcvhaltirng, der sich jeder Mann und jeder Stand hingebe. Bekannt sei ja, daß der alte Kaiser Wilhelm gern kegelte, und auch unser König übe den Kegelsport noch immer aus. Mit dem Wunsche, daß die Kegler sich hier recht wohlsühlen und recht gute Erfolge haben möchten, so dah sie bald wieder nach Dresden zu kommen wünsch ten, schloß Herr Dr. May seine herzlichen Willkommen grüße. Ter Vorsitzende des Deutschen Kcglcrbundes, Herr Osmar Thomas -Dresden, dankte für die soeben vom Vertreter der Stadt gehörten Worte und gedachte an schließend der vor 23 Jahren von hier aus ergangenen Anregung zur Gründung des Deutsche» Kcglcrbundes. der aus die Kegelbahnvcrhältnisse usw. im ganzen deutschen Vatcrlanüc den wohltätigsten Einfluß ansübe. Er schloß mit einem; „Gut Hole,!" und „Herzlichen Tank!" aus die liobe Fcslistadt Dresden und ihre städtischen Kollegien. Herr Wustrau-Bcrlin, neben Herrn Henry Fcldmann- Newyork das einzige Ehrenmitglied des Deutschen Kegler- Hundes, sprach zu Ehren aller der Männer, die das dies jährige Bundcskegeln ausgcrichtct haben, das in seiner Ausgestaltung und Ausstattung alle bisherigen Feste über trete. Schließlich sprach noch Herr Stadtverordneter Rechts anwalt Kohlmann, von dem Gedanken ausgehend, daß Kongresse zur Einigkeit dienten und Dresden wohl mit Recht die Kongrcßstadt genannt werde. Sein Hoch galt dem deutschen Keglertum, das nicht bloß im Reiche, son dern jenseits dessen Grenzen, ja selbst über dem Ozean blühe und gedeihe. Vom Bundespräsidium waren im Laufe des Abends Huldigungsdepcschcn an Kaiser Wilhelm und König Friedrich August abgcsandt worden. Von Sr. Majestät dem König war gestern vormittag fol gende Antwort etngegangen: „Se. Majestät der König lallen den anläßlich des 13. Deutschen Bundcökegelns ver sammelten Keglern Allerhöchst seinen Dank aussprechen für den ihm gewidmeten Hulüigungsgruß. Im Aller höchsten Aufträge: v. Müller, Generaladjutant." — Neben den rednerischen Gaben bot der Kommers auch ein auser- wähltes künstlerisches Programm. Die Kapelle der Gardereiter, der Dresdner Männergesang verein und das Quartett des Dresdner Ver bandes boten herrliche Vorträge, deren allgemeines Ge fallen sich in dem lebhaften Beifall kundgab, der allen Nummern gespendet wurde. Mit Dank nur kann ferner deS heimischen Schriftstellers Herrn Georg Zimm er mann gedacht werden, der durch den Vertrag cige.ncr Dichtungen in sächsischer Mundart die frohe Stimm.ung, von der der Abend belebt war, nicht unwesentlich hob. Den Glanzpunkt des Kommerses bildete ein -von dem Mitglied«: Herrn Georg Vvges gedichtetes I- estspiel: „Die Hul digung D r e s d e n s i a s". Das pocsicdurchwobeuc Stück begann mit Fanfarenklängcn, geblasen von altdeut schen Herolden. Ein „Hofnarr" sprach alsdann «inen heite re» Prolog, woraus eine Gardine sich teilte und im Hinter gründe auf einem Thron die Göttin Drcsdcnsia sichtbar wurde und sinnige Worte des LvbcS auf das Kcgclspiel vernehmen lieb. Alsbald nahten von links und rechts neun überlebensgroße Kegel und tanzten gemessenen Schrittes einen Reigen, den sie selber mit Gesang beglei teten. Ein Zwischcnwort des Hofnarren zauberte alsdann Fortuna auf die Bühne, die auf einer großen Kugel ange rollt kam, die. in humoristischer Symbolik, von drei nied lichen Borstentieren gezogen wurde. Hierauf erschien ein Keglcrkönig. der sich auf Asphalt seine Krone errungen hatte und nun unter witziger Anspielung aus den unter den deutschen Keglern schon oft hcißcntbrannten und noch nicht endgültig entschiedenen Streit um Asphalt- oder Bohlenbahn der Göttin Fortuna sein Herz ausschüttete. Ein höchst anziehendes, malerisches Bild gewährte al»bald kV* V* s. L' n <v
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite