Cornelius Heinrich Oretzel, Oer Autor Oes J. S. ßach zugefchriebenen Klauiernjerhes BWV s<?7 Von Isolde Ahlgrimm (Wien) Die „Nationalbibliothek Szechenyi“ (Orszägos Szechenyi Könvvtär) in Budapest besitzt: DIVERTIMENTO ARMONICO | CONSISTENTE | IN UN | CONCERTO | PER IL \ CEMBALO SOLO \ COMPOSTO \ da \ CORNELIO ENRICO DREZZEL \ SUONATORE d’ORGANO \ NELLA CHIESA Dl S. EGIDIO | Norimbergo, impresso alle spese delT Autore | e da trovare appresso il medemo. \ \ Harmonische Ergebung \ Bestehend \ In einem | CONCERT Auf das \ CI AVI ER | Gesagt \ Durch \ Cornelius Heinrich Dret^el \ Organisten der Kirche S. Aegydii in Nürnberg. | Verlegt und Zp finden bey dem Authore. Anschließend an die letzte Zeile des Titelblattes findet sich ein mit schwar zem Bleistift geschriebener Vermerk: in diesem Jahr. Am oberen Rande des Titelblattes befinden sich Signaturen des ehemaligen Esterhazy-Archivs: Mit schwarzem Bleistift N° 14 0 (wahrscheinlich von der Hand J. N. Hümmels, damals Fürstlich Esterhäzyscher Konzertmeister und Komponist, welcher um 1805/06 mit der Neuaufstellung der Biblio thek betraut worden war). Daneben mit schwarzer Tinte: N. 12. fol. 103 (wahrscheinlich 1858 von dem damaligen fürstlichen Archivar Karl Zagitz geschrieben). In der linken, unteren Ecke des Titelblattes kann man die Ziffer 82, mit schwarzem Bleistift geschrieben, lesen. Im British Museum, London, befindet sich J. Haydn's Verzeichnis musica lischer Werke theils eigener, theils fremderComposition, geschrieben von J. Elssler, dem Kopisten J. Haydns (Signatur Nr. 32070). In diesem Verzeichnis steht unter Nr. 82: Dretzfl. Harmonische Ergö^ung, bestehend in einem Concert auf das Clavier. Nürnberg, gross fol: Im Nachlaß Verzeichnis Joseph Havdns im Archiv der Stadt Wien (Haupt Archivs Akten, Persönlichkeiten, 4-2) findet sich unter Rubrik. 5) Gestochene Musicalien von verschiedenen Meistern auf Blatt 67: Nr. 246, Dresel, Harmo nische Ergötzung am Klavier, beide, 4. Die Bedeutung des Wortes beide ist unklar. Vielleicht hat Haydn zwei Exemplare des Concertes besessen. Vielleicht aber beruht diese Bemerkung auch auf einem Irrtum, verursacht durch die Zweisprachig keit des Titels. Die Ziffer 4 bezieht sich auf die Schätzung und bedeutet: 9 Kreuzer. Da nach dem zweiten Weltkrieg die Bestände des vormals fürstlich Esterhäzyschen Archivs von der „Nationalbibliothek Szechenyi“ über nommen worden sind, besteht kein Zweifel, daß dieses Exemplar des Dretzelschen Concertes aus dem Besitze Joseph Haydns stammt. Rudolf Wagner, der Autor des Artikels Dretzel in MGG, hielt dieses Werk für verloren. Die jetzige Signatur des Concertes ist Z 41.618. Das „Deut-