beiden Tatsachen, daß der bisherige Leiter, Neukirchenorganist G. B. Schott, in diesem Jahre nach Gotha berufen wurde und daß im Leipziger Adreßkalender 1732 6 Bach an seine Stelle gerückt ist. Eine Bestätigung für dieses Datum fand sich später 7 in Bachs Begleitschreiben zum Zeugnis für Chr. G. Wecker vom 20. März 1729, in dessen Postskriptum es heißt: „Das neueste ist, daß der liebe Gott auch nunmehro vor den ehrlichen H. Schotten gesorget, u. Ihme das Gothaische Cantorat bescheret hat; derowegen Er kommende Woche valediciren, da ich sein Collegium zu übernehmen willens“ 8 . Den Schlußtermin setzte Spitta allgemein „nach 1736“, da im Leipziger Adreßkalender dieses Jahres 9 noch J. S. Bach, in dem nächsterhaltenen des Jahres 1746 aber Neukirchenorganist J. G. Gerlach als Leiter des Colle giums aufgeführt ist. Zu einer ähnlichen Begrenzung gelangte H. von Hase 10 , indem er in der Geburtstagskantate vom 5. Oktober 1736 Bachs letzte Zusammenarbeit mit dem Collegium musicum erblickte, das 1737 in Gerlachs Hände überging, wofür Breitkopfs Geschäftsbücher mit Text druckaufträgen Gerlachs für den Geburtstag 1737 und die Namenstage 1737 und 1738 hinlängliche Belege bilden 11 . Durch K. Pottgießers Veröffentlichung der „Briefentwürfe des Johann Elias Bach“ 12 war inzwischen ein neues wichtiges Datum zutage gekommen. Im Briefe vom 28. September 1739 wird Bachs Verhinderung zur Brief antwort entschuldigt mit „überhäuffter Arbeit“ wegen des beginnenden Collegium musicum mit Vorbereitung einer Geburtstagsmusik für den König „in der ersten Meß Woche“. A. Schering 13 trägt dieser Neuerkennt- gium musicum abgegeben“ habe, während F. Smend 13a hierfür das Jahr 1740 annimmt. Die „Leipziger Zeitungen“ der Jahre 1737-1739 bestätigen zwar H. von Hases archivalische Feststellungen, aber nicht seine daraus gezogenen Fol gerungen. Am 3. August 1737 wird zum ersten Male in Verbindung mit dem „im Zimmermannischen Garten auf dem Grimmischen Stein-Wege“ gehaltenen „Collegio Musico“, das „auf das heute einfallende hohe Nah- 5 Job. Seb. Bach, Band II, S. 50 und 768. 6 Das jetzt lebende undjetzt florirende Leipzig. 7 Vgl. F. Feldmann, Chr. Gottlob Wecker, BJ 1934, S. 94L 8 Dieses Postskriptum fehlt in Müller v. Asows Briefausgaben 1938, 1950. 8 Ebenso in Mizlers „Nachricht von den Musikalischen Concerten zu Leipzig“ {Musikalische Bibliothek I, Leipzig 1736). 10 Breitkopfsche Textdrucke z u Leipziger Musikaufführungen z u Bachs Zeiten, BJ 1913, S. 96. 11 Im gleichen Sinne hatte A. Dörffel {Geschichte der Gercandhausconcerte z« Leipzig, 1884) Bachs Leitung mit 1729—1736 und die Gerlachs mit 1736—1746 datiert. 12 Die Musik XII, 1912, S. 3 ff. 13 a. a. O., S. 145. 13.1 Neue Bach-Funde, Archiv für Musikforschung, 7. Jg, 1942, Heft 1.