| 4j Q, w*l Äloye Fuchs als Sammler ßachfcher Wer he Von Friedrich Wilhelm Riedel (Kassel) l I ) § V h T in s 3 3 8 A X a c 13 Die Überlieferung und Erhaltung der Werke Johann Sebastian Bachs ist vornehmlich das Verdienst einer Reihe von Persönlichkeiten des 19. Jahr hunderts, die ihr Interesse und ihr nicht einmal immer großes Vermögen der systematischen Sammlung älterer Musikalien gewidmet haben 1 . Die be kanntesten unter ihnen sind Karl Friedrich Zelter, Georg Poelchau, Joseph Fischhof, Otto von Voß und sein Sohn C. O. Graf Voß-Buch, deren Nach lässe großenteils in den Besitz der Berliner Staatsbibliothek gelangten und den Grundstock für deren Musiksammlung bildeten. Nicht minder bedeutend war Aloys Fuchs, von dessen Persönlichkeit und Sammlertätigkeit man bisher nur unzulängüche Kenntnisse besaß, wenn gleich sein Name in der Literatur häufig genannt wird und mehrere Lexika ihm Artikel gewidmet haben. Allerdings widersprechen sich ihre Angaben in mehreren Punkten, vor allen in der Frage, wohin der Fuchssche Nachlaß später gelangt ist. Wurzbach 2 und nach ihm R. Schaal 3 berichten irrtüm licherweise, die Sammlung sei größtenteils in den Besitz der königlichen Bibliothek in Berlin gelangt. In Wirklichkeit ist sie weitgehend verstreut worden, wie auch schon Mendel-Reißmann 4 und Pohl 5 mitteilen. Allerdings sind Pohls Angaben, nach denen Sigismund Thalberg einen Teil der Auto graphen, das Mozarteum einen größeren Bestand Mozart-Manuskripte, Friedrich August Grasnik in Berlin die Porträt-Sammlung, das Stift Göttweig die Bücher und der Augsburger Buchhändler Butsch die bio graphischen Artikel und Zeitungsausschnitte erwarb, nicht ganz zutreffend, wie weiter unten gezeigt wird. Ausführliche und einigermaßen verläßliche biographische Literatur über Fuchs findet man in Schillings Universal-Texicon der Tonkunst 6 und in Gaß- ners Universal-Texikon der Tonkunst 1 . Beide Artikel stimmen inhaltlich weit gehend überein, da Gaßners Lexikon nur eine Zusammenfassung von Schillings Werk ist, allerdings auch Ergänzungen enthält. Beide Lexika besaß Fuchs selbst, bei Gaßners Werk ist seine Mitarbeit als Autor nach weisbar 8 , bei Schillings En-fjclopädie ist sie ebenfalls anzunehmen 9 . Daher 1 Vgl. das Verzeichnis der Possessoren bei P. Käst, Die Bach-Handschriften der Berliner Staatsbibliothek (Tübinger Bach-Studien Heft 2/3), Trossingen 1958. 2 Biographisches Lexikon des Kaisertums Österreich, Wien 1855 — 1891. 3 Artikel Huchs, Alois, in MGG. 4 Musikalisches Konversations-Lexikon, Berlin 1870—1883. 5 Artikel Huchs, Aloys inGrove’s Dictionary ofMusic andMusicians, 5. Auf!., London 1954. 6 2. Auflage, Stuttgart 1840. 7 Stuttgart 1848. 8 Das in Göttweig aufbewahrte Handexemplar enthält die Notiz: „Hrey-Exemplar er halten als Mitarbeiter an diesem Werke von Kedakteur D r Gaßner und Herausgeber H. Hr. Köhler im Juni 1849...“. I 9 Das in Fuchs’ Biicherkatalog (Wien, Bibliothek der Gesellschaft der Musikfreunde) erwähnte Exemplar ist z. Z. nicht nachweisbar.