14 Hartwig Eichberg Allemande T. 6, sechstes 8tel, im unteren System in A/B Note a, in C außerdem fis T. 6, viertes 4tel, in der Oberstimme fis'/e' in A/B, in C eine Terz höher T. io, achtes i6tel, cis" in A/B (offenbar ein Fehler), h' in C Courante T. 2, Baßnote e fehlt in C T. 22, erstes 4tel, in A/B 4tel e im Baß, in C statt dessen zwei 8tel d' (angebun den) und h Diese Lesartendifferenzen legen es nahe, daß C und A/B unabhängig vonein ander sind. Da A und B inhaltlich übereinstimmen, B älter als A ist und der Schreiber von A nachweislich Abschriften aus der Hauserschen Sammlung angefertigt hat, ist allem Anschein nach auch seine Abschrift A nach der Hauserschen Quelle B kopiert. II. Zur Echtheit Die bisherige Zuweisung der beiden Suitensätze an J. S. Bach geht von ihrer Veröffentlichung in BG 42 aus. Sie sind offenbar nur deshalb in die BG - al lerdings unter die Werke von zweifelhafter Echtheit - aufgenommen wor den, weil sie in den damals bekannten Quellen zusammen mit der e-Moll- Fuge BWV 945 überliefert werden, die man für ein Bachsches Jugendwerk hielt (obwohl auch sie dort ohne Autorenangabe steht; dazu weiter unten). Tatsächlich zeigen die beiden Sätze jedoch keinerlei Stilmerkmale, die auf Bach, auch nicht den jungen Bach hinweisen. Vielmehr bestätigen Züge wie die flüssige, weitgehend aus Dreiklangsfiguren gebildete Melodik sowie häu fige retardierende Wiederholungen kleiner Abschnitte im Wechsel von Tonika und Dominante die durch Quelle C nahegelegte Zuweisung an Graupner. Aus dem Werk Bachs sind die Allemande und die Courante jedenfalls zu strei chen. Exkurs 1: Zur Echtheit der Fuge e-Moll BWV 945 Die vorangehenden Erörterungen legen es nahe, auch die Echtheit der mit den Suitensätzen Graupners gemeinsam überlieferten Fuge zu überprüfen. Zu diesem Zweck müssen neben den handschriftlichen Quellen A und B auch die frühen Drucke in die Untersuchung einbezogen werden: 1. Der Erstdruck in der „Sammlung von Musikstücken alter und neuer Zeit als Zulage zur Neuen Leipziger Zeitschrift für Musik“, Heft 7 vom 17. Sep tember 1839. Die Fuge erscheint hier unter dem Namen Johann Sebastian Bachs ohne Hinweis auf die Vorlage mit dem Vermerk „Bisher noch unge druckt“. Sie trägt die Tempobezeichnung „sehr lebhaft“. Der ungenannte Herausgeber dürfte wahrscheinlich Robert Schumann selbst gewesen sein.