J. C. Bach und die von G. C. Stertzing erbaute Orgel der Georgenkirche 237 des Stimmtons zu verlängern und Reparaturen oder Veränderungen an den Mündungen. Füßen und oberen Öffnungen der Pfeifen vorzunehmen sowie zur Vergrößerung des Tonumfangs für jede Reihe der bereits vorhandenen Re gister sechs neue Pfeifen anzufertigen (er schätzte diese Kosten auf insgesamt 170 Taler), ebenso gut genug Zinn kaufen konnte, um vier neue Prinzipal register zu bauen. Zudem würden die vorhandenen Prospektpfeifen (ein 16' im Oberwerk und ein 8’ im Rückpositiv), wenn man sie durch neue ersetzte, einen ansehnlichen Metallvorrat liefern, der für Reparaturen und für zusätzliche innere Pfeifen verwendet werden konnte, die zur Vergrößerung des Tonum fangs benötigt wurden. Er schlug daher vor. „vier schöne Zinnerne reinliche principale" zu bauen, 28 eines für jedes Werk: ein 2’ im Seiten-Positiv, ein 4" im Rückpositiv, ein 8’ im Oberwerk und ein 16’ im Pedal. Während das ursprüng lich vorgesehene hölzerne Prinzipal im Pedal ohne weiteres hinter dem Pros pekt hätte plaziert werden können, sollten die neuen, glänzenden Zinnpfeifen in zwei neuen Pedaltürmen untergebracht werden. Bach bestätigte noch einmal seinen Plan, im Oberwerk eine Mixtur 6-9 fach einzufügen (zu dieser Zeit waren die Pfeifen bereits entfernt und die Wind laden sorgfältig untersucht worden; daraus hatte sich ergeben, daß tatsächlich Platz für diese Mixtur vorhanden war). Zudem verlangte er, daß der Pfeifen stock im Oberwerk so ausgelegt würde, daß „eine völlige Sesquialtera“ 29 darauf Platz fände. Und schließlich betonte er. daß die Trakturführung zu den beiden neuen Pedaltürmen zusätzliche Arbeit verursachen würde. Für all diese Änderungen sollte der Orgelbauer weitere 70 Taler erhalten. 28 Bach erläuterte nicht näher, was er mit dieser Formulierung meinte, ln Udestedt, wo Stertzing zwei Prinzipalregister „von guten Zinn“ baute, bestand die Legierung aus zwei Pfund Blei und sechs Pfund Zinn: mit anderen Worten, der Zinnanteil betrug 75%. 29 Daß es sich hier um eine dreireihige Sesquialtera (4', 2 Vs’ und 1 Vs’) handelte, wird aus dem Memorandum vom 30. November 1696 deutlich (Anhang 3). Adlung äußert sich in Mmo (Bd. 1, S. 142, § 190) über den Nutzen, einen 4-Fuß als Teil eines Sesquialtera-Registers zu verwenden. Er führt aus. daß eine zweireihige Sesquialtera (2%’ und 1 7s') nicht ohne eine vierfüßige Oktave genutzt werden kann. „Um aber es noch besser zu machen, setzt man oft diese Oktave 4' noch besonders auf den Stock der Sesquialter. daß also die Sesquialter 3 fach wird: alsdann muß aber Ok tave 4' noch einmal im Claviere seyn.“ Er erläutert weiter, daß zwei Register in derselben Lage den Klang verstärken. „Warum macht man denn die Sesquialter mit der Oktave 4' auf einen Stock, da man sie leicht dazu ziehen, und also das Geld spa ren könnte? Gewiß nicht nur der Commodität wegen, daß man nicht so viel ziehen müße, sondern damit es im vollen Werke schärfe.“ (Mmo, Bd. 1, S. 169, § 233.)