242 Lynn Edwards Butler Register: eine 3fache Sesquialtera (2’, D/3’, W) und ein 4faches Scharff (2\ I W, 1’, 1'). Im Unter-Seiten-Werk wollte er die 3fache Zimbel durch eine achtreihige „liebliche“ Mixtur ersetzt haben, die ebenfalls auf zwei Register aufgeteilt war: eine öfache Zimbel, die die Terz enthielt ( 2 h\ 2 h\'h\ 'h\ 2 /s\ 2 h’) und eine „kleine“ Rauschquinte (D/3’, 1’), zu der die Octav 2’ gezogen wird. 48 Im Brustwerk wünschte Bach eine zur Quinte 1 'h' hinzugefügte Sexta ( 4 /s’) und eine das SupGemßhömlein 2’ ergänzende Gemßhorn Quinte D/3’. Zudem wollte er das Ober-Seiten-Werk zusätzlich mit einer Traversa 8’ aus statten sowie hier die „Suiflöt 1'“ durch eine Blockflöte 2’ ersetzen. 44 Das Memorandum endet mit der vielleicht aufschlußreichsten Passage in Bachs Eingaben zu diesem Orgelprojekt. Denn hier verleiht er seinem Wunsch Ausdruck, jeden einzelnen Schritt im Bau und in der Intonation dieses ein drucksvollen Instruments zu überwachen - eines Instruments, das von fern und weit Ehre und Ruhm nach Eisenach bringen und vor allem von Orgel- und Musikfreunden geschätzt werden würde. Seine Bereitschaft, sich auf ein der artiges Unterfangen einzulassen, obwohl er dessen Ergebnisse wohl kaum noch viele Jahre würde genießen können, und das tiefe Bedauern, das er zu gleich empfand, daß er ein solches Instrument nicht gleich von Beginn seiner Eisenacher Zeit an hatte spielen können, sind besonders anrührend. Die Disposition vom 12. Januar 1698 Bach hatte versprochen, innerhalb weniger Stunden nach Fertigstellung des Memorandums vom 30. Dezember 1697 eine saubere Abschrift der vollstän digen Disposition anzufertigen, die Stertzing bereits geprüft und für gut be funden hatte. Allerdings trägt die Disposition der Orgel - von der Hand Jo hann Christoph Bachs und mit Stertzings Unterschrift versehen - ein knapp zwei Wochen später liegendes Datum. 50 Bachs vergleichsweise bescheidener 48 Die Disposition der Orgel der Magdeburger Johanniskirche verwendet eine ähn liche Ausdrucksweise zur Beschreibung der Hauptwerkmixtur von sechs bis acht Reihen, „welche auff 2. Register zu stehen kommt, solcher gestalt, daß das eine Register eine Sesquialtera gibt, und wenn beyde zusammen gezogen, alßdan eine Mixtur 6, 7, 8f. daraus wirdt.“ Siehe G. Fock, Arp Schnitger und seine Schule, Kassel 1974, S. 189. 49 Bach läßt die Veränderungen an der 6-9 fachen Oberwerk-Mixtur unerwähnt, doch nach Auskunft des Prüfers Witt und den von J. A. Silbermann und Adlung mit geteilten Dispositionen hatte das Oberwerk zwei Mixturen, eine Mixtur 6fach und eine Cimbel 3fach. 50 SupA. B.XXV. J.l. fol. 185r-186v. Faksimiles dieser Seiten bei C. Wolff und M. Zepf. Die Orgeln J. S. Bachs. Ein Handbuch, Leipzig 2006, S. 40. Eine Übertragung findet sich bei Edwards Butler (wie Fußnote 1), S. 56-58.