J. C. Bach und die von G. C. Stertzing erbaute Orgel der Georgenkirche 245 sichtigung sowohl von Solo- als auch von Ensemble-Zungenstimmen (aller dings in bescheidener Zahl), Prospektpfeifen aus reinem Zinn, der große Tonumfang, der Verzicht auf das Rückpositiv, die zeitgemäße Temperatur. Von der Orgel wurde zudem erwartet, daß sie die Standards des frühen 18. Jahrhun derts erfüllte, speziell hinsichtlich einer großzügigen Windzufuhr (notwendig, damit die 16'- und 32’-Register gut ansprachen. eine Vielzahl von 8‘-Registem miteinander kombiniert werden konnten und sämtliche Register die ge wünschten Eigenschaften „wackere Schärfe“ und „anmutigen Ton" besaßen), der Gravität (speziell der 16'- und 8’-Register sowie der weitmensurierten Register insgesamt 58 ) und einer Plazierung, die das bequeme gemeinsame Musizieren im Ensemble ermöglichte. Vollendung 1698 wurde in Eisenach eine Sammlung von Haustür zu Haustür durchge führt. um die Finanzierung der neuen Orgel zu sichern. Größere Beiträge von je 50 Gulden gaben die Herzogin (wohl Johannetta, die Mutter Johann Georgs II.). Herzog Johann Wilhelm (Regierungszeit 1698-1729) und Prinz Louis von Württemberg (t 1698; Bruder der Herzogin Sophie Charlotte von Württemberg, der Gattin von Johann Georg II.). Die meisten Spenden jedoch waren bescheidener und anonym, einige betrugen wenige Pfennige und nur eine belief sich auf immerhin 30 Gulden. 59 Insgesamt wurde für die Orgel der Betrag von 3047 Gulden, 16 Groschen und \'h Pfennig gesammelt. (Die Ausgaben für das Instrument beliefen sich auf 3 239 Gulden 7 Groschen und 5 3 A Pfennig, damit ergab sich eine Differenz von 119 Gulden, 17 Groschen und 4 'U Pfennig.) 60 Williams (wie Fußnote 6), Bd. 3, S. 118-128: L. Edwards. The Thuringian Organ 1702-1720, in: The Organ Yearbook 22 (1991). S. 119-150: Q. Faulkner, Some Cha- racteristics of Eighteentli-Centnry Thuringian Organs, in: Early Keyboard Studies Newsletter V/4 (1991), S. 3-5; sowie W. Schrammek, Versuch über Johann Sebasti an Bachs Vorstellung von Orgelbau, Orgeldisposition und Orgelregistrierung, in: Bach-Studien 7 (1982). S. 192-211. 58 So heißt es bei Adlung (Mmo. Bd. 1. S. 168. § 231): „Man muß aber auch Register haben, die die Gravität geben. Dazu dienen die Gedackte, als die Quintatön 16’. oder besser das Gedackt 16", oder Rohrflöte 16’, oder der gleich große Bordun; (wie man sie hat) Gedackt 8’, Quintatön 8’, Rohrflöte 8’, Gemshom 8’, etc.“. 59 Johann Christoph Bach, der in der Fleischgasse wohnte, spendete zwei Gulden; vgl. Freyse (wie Fußnote 4), S. 46. 60 StadtA, B.XXV. J.2b.