J. C. Bach und die von G. C. Stertzing erbaute Orgel der Georgenkirche 247 gestimmt. 67 1703 schrieb Bach in Vorbereitung einer abschließenden Prüfung der Orgel anscheinend einen Bericht über Stertzings Arbeit: die Prüfung mußte jedoch verschoben werden, da er erneut verschiedene Wünsche äußerte, darunter die Bitte um Vorbereitungsarbeiten für den späteren Einbau einer Posaune 32’. 68 Johann Christoph Bach starb am 31. März 1703, nur acht Tage nach seiner Frau: er wurde am 2. April beerdigt. Zu dieser Zeit war die Orgel zwar noch nicht ganz fertiggestellt - zwischen dem 5. Mai und 16. Oktober 1703 wurde noch einmal intoniert und gestimmt - aber das Projekt war doch wohl nahe zu vollendet. Dies läßt sich aus verschiedenen Beobachtungen schließen. Wie erwähnt, waren Teile der Orgel bereits seit 1698 in Betrieb, und schon im Jahr 1700 hatte Bach geschrieben, daß die Orgel sich ihrer Vollendung nähere. Nach 1703 bezogen sich Ausgaben für das Instrument vor allem auf Schnitz- und Malerarbeiten, das heißt sie beschränkten sich auf die Dekoration. Eine weitere Phase des Intonierens und Stimmens gab es erst wieder 1707. kurz vor der verspäteten abschließenden Prüfung der Orgel. Zudem liest sich auch Stertzings Memorandum von 3. Juni 1703, 69 in dem er für über den Kontrakt hinaus geleistete Arbeiten die Zahlung von 237 Talern erbittet, wie eine Abschlußrechnung zur Klärung der Konten am Ende eines langjährigen Bau projekts. Und schließlich kündigte Stertzing selbst mit Bezug auf „das nun- mero vor äugen stehende kostbare Orgellwerck“ den unmittelbar bevor stehenden Abschluß seiner Arbeiten an. als er am 17. September 1703 schrieb, daß er nur noch einige Wochen für die Generalstimmung benötige, bevor das „berühmte und ansehnliche Orgehverck" vollendet sei. 70 Stertzings Memorandum vom 3. Juni 1703 gibt auch Aufschluß Uber den letzten Stand der Disposition. 71 Er bestätigt dort zum Beispiel, daß er die geforderten 67 StadtA, B.XXV. J.2b. 68 ln einem Memorandum vom 3. Juni 1703 (siehe weiter unten) bezieht Stertzing sich auf ein „Memorial von dem Organisten Hn. Johann Christoph Bachen selig": leider ist es mir nicht gelungen, dieses Dokument ausfindig zu machen. Emst Flade (wie Fußnote 44) beschreibt das Schriftstück als ein elf Punkte enthaltendes „Ver zeichnis“ und berichtet, Bach stelle darin drei weitere Forderungen: „(1) einen Untersatz 32’ auf besonderer Lade, worauf auch Oktave 16’ mit besonderer Wind führung kommen soll, allerdings wäre es besser, wenn zwei Laden dazu mit angelegt würden; (2) auf der Lade, wo Posaune 16' steht, soll Platz für eine Posaune 32’ ge lassen werden: und endlich solle (3) die Flöte douce auf .Flaute arth‘ gedreht wer den." Eine Posaune 32’ auf eigener Lade wurde 1724-1725 von Johann Friedrich Wender eingebaut (siehe unten). 69 SupA. B.XXV. J.l, fol. 192r-193r. 70 Ebenda, fol. 199v. 1 Diese Mitteilung ist besonders wichtig, da Witt bei der abschließenden Prüfung ver säumte, die Anzahl der Pfeifenreihen in jedem Register zu vermerken.