248 Lynn Edwards Butler Pfeifenreihen für zwei Register im Brustwerk gebaut habe, und nennt weitere Arbeiten, darunter den Einbau eines Bäuerlein 1' im Pedal und eines Nacht horn 4’ im Unterseitenwerk. Er berichtet, daß er den Violone 16’ im Pedal aus Metall (statt aus Holz) gefertigt habe und daß er nicht eine einzige Pfeife der alten Orgel habe wiederverwenden können. Stertzings Bitte um Bezahlung wurde nicht sofort entsprochen. 2 Einige Posten auf seiner Liste von zusätzlichen Arbeiten waren in früheren, von Johann Christoph Bach entworfenen Memoranden spezifiziert worden und erklären zum Teil, warum das ursprüngliche Honorar von 450 Talern zu der Zeit, als der Kontrakt 1697 unterzeichnet wurde, auf 1200 Taler angewachsen war. Die meisten der von ihm angeführten Posten waren jedenfalls berechtigt, und er wiederholte seine Forderung daher am 17. September 1703. 73 Er beteuerte, daß er ohne diese Zahlung keinen Profit aus dem Projekt ziehen würde und sich gezwungen sehe, andere Arbeiten anzunehmen, wenn der Stadtrat sich nicht entschließen könne, ihn zu entlohnen. Am 19. Oktober 1703 wurde be schlossen, Stertzing zusätzlich 200 Taler zu zahlen. 74 Mehr als einmal scheint das Projekt aus Mangel an Materialien oder Geldern ins Stocken geraten zu sein. Anfang 1698 zum Beispiel bemerkte Johann Christoph Bach trocken, die Handwerker würden zweifellos wieder „ganz lebendig", wenn sie ihren Lohn erhielten. 7 '’ Und 1703 schrieb Stertzing. der Orgelbau hätte inner halb von drei Jahren durchgeführt werden können, wenn die Materialien immer pünktlich geliefert worden wären. 76 Wie im Kontrakt genehmigt nahmen Stertzing und seine Mitarbeiter daher im Verlauf des sich hinziehenden Eise nacher Projekts andere Arbeiten an, darunter die neue Orgel für die Peterskirche in Erfurt, die 1702 vollendet wurde, und die in Zusammenarbeit mit Johann Nikolaus Bach - dem ältesten Sohn Johann Christophs - erbaute, 44 Register umfassende Orgel in der Michaeliskirche zu Jena, die 1706 fertiggestellt wurde. 77 72 Die Titelseite der zusammengetragenen Materialien zur Dokumentation der neuen Orgel spricht von der „Bestreitung des desfallsigen Kostenbetrags“. Der Disput über Zahlungen an Stertzing zog sich bis 1707 hin, wie einer Reihe von Memoran den mit den Daten 7. Dezember 1706, 17. März 1707. 14. Mai 1707, 1. Juni 1707 und 10. August 1707 zu entnehmen ist. 73 SupA, B.XXV. J.l, fol. 199. Stertzing verlangte - wohl irrtümlich - die Zahlung von 227 Talern anstelle der ursprünglich berechneten 237 Taler. 74 Ebenda, fol. 200v. 75 Ebenda, fol. I9lr. 76 Ebenda, fol. I93r. 77 Es gibt kein zuverlässiges Verzeichnis der von Georg Christoph Stertzing gebauten Orgeln. Nach Flade (wie Fußnote 44) baute, reparierte oder renovierte er in der Bauzeit der Orgel in der Georgenkirche außerdem Orgeln in Berka an der Werra (1697), Stedtfeld/Obersuhl (1701) und Breitau/Kreis Rotenburg (1704) sowie die