274 Manuel Bärvvald immerhin möglich; jedenfalls wäre eine Verbindung über Friedrich Wilhelm Marpurg (1718-1795) sowie Mitglieder der Königlichen Kapelle, die nach weislich an Aufführungen dieser Gesellschaft mitgewirkt haben, 18 zu Hohlfeld, welcher im Kreis um Johann Georg Sulzer (1720-1779), Georg Ernst Stahl (1713-1772) und Carl Philipp Emanuel Bach auftritt, 19 denkbar. I. Die biographischen Mitteilungen zu Johann Hohlfeld, wie sie in der neueren Literatur 20 zu finden sind, gehen fast ausschließlich auf die einschlägigen 18 Bei S. Loewenthal, Die Musikübende Gesellschaft zu Berlin und die Mitglieder Joh. Philipp Sack, Fr. Willi. Riedl und Joh. Gabr. Seyffarth. Laupen bei Bern 1928. S. 11. heißt es über die wöchentlichen Veranstaltungen der Gesellschaft: ..Des öfteren pflegten sich dabei die Königlichen Kammermusici als Gäste einzustellen und den Zuhörern das Vergnügen zu geben, sieh auf ihren Instrumenten hören zu lassen. Be sonders hatte man die Ehre, den Violinisten Georg Czarth. den Cellisten Johann Ge org Speer, die Flötenisten Josef Lindner und Georg Wilhelm Kodowsky, die Wald- homisten Christian Mengis und Joseph Horzizky, und die Fagottisten Julius Dümmler. Alexander Lange und Samuel Külthau bei sich begrüssen zu können". Ebenda S. 14 heißt es: „[...] als Ruhmestat gilt noch heute die Uraufführung von Grauns „Tod Jesu", welche die Musikübende Gesellschaft im nächsten Jahre [1755] ausführte. |... 1 Von Zelter erfahren wir noch, daß die ganze Königliche Kapelle mitgewirkt hatte. C. Ph. E. Bach spielte den Klavierpart, der Konzertmeister Graun dirigierte die Violinen. Agricola gab den Takt an und sang zugleich die Tenorstimme [...]“. Loe- wenthals Quelle war ein von Zelter stammendes „Flugblatt, beigeheftet dem Exem plar der Berliner Staatsbibliothek von Graun, „Tod Jesu“ 1760 (Mus. Kg. 330)". 19 Ein beredtes Zeugnis dieser Verbindung stellt die Vertonung der Dichtung „Bey dem Grabe des verstorbenen Mechanicus Hohlfeld" von Anna Louise Karsch (1722-1791) durch Carl Philipp Emanuel Bach (Wq 202/C/l I) dar: In der siebten Strophe werden die beiden „Verlaßnen Freunde“ Hohlfelds erwähnt, die über eine Fußnote als „Der Professor Sulzer, und Hofrath Stahl“ identifiziert werden. Abdruck des Texts bei B. Wiermann. Carl Philipp Emanuel Bach: Dokumente zu Leben und Wirken aus der zeitgenössischen Hamburgischen Presse (1767-1790). Hildesheim 2000 (LBzBF 4), S. 162-164. Zu den Beziehungen zwischen den Familien Stahl und Bach siehe H. Miesner. Beziehungen zwischen den Familien Stahl und Bach. BJ 1933, S. 71-76, sowie M. Maul, „Dein Ruhm wird wie ein Demantstein, ja wie ein fester Stahl beständig sein". Neues über die Beziehungen zwischen den Familien Stahl und Bach. BJ 2001, S. 7-22. 20 An Literatur zu Hohlfeld und seinen Erfindungen ist seit der Mitte des 20. Jahrhun derts erschienen: D. H. Boalch. Makers ofthe harpsichord and Clavichord. 1440 to 1840. London 1956, S. 53; P. Schleuning, Die Fantasiermaschine. Ein Beitrag zur Geschichte der Stilwende um 1750. in: AfMw 27 (1970). S. 192-213; Simons (wie Fußnote 7), S. 46-48.