ein Clavier von besonderer Erfindung“ 275 Musiklexika des späten 18. und des 19. Jahrhunderts 21 zurück. Allein Heinrich Miesner 22 begann, einzelne dieser Daten in Frage zu stellen, und konnte mittels zeitgenössischer Briefe 23 Hohlfelds Todesjahr von 1771 auf 1770 korrigieren. 24 Eine bisher unbeachtet gebliebene Quelle stellt eine Biographie Hohlfelds von Christoph Heinrich Müller 25 dar. Sie findet sich abgedruckt in Johann Beck manns Bei trägen zur Geschichte der Erfindungen 21 ' und ergänzt die Angaben der genannten Lexika zum Teil erheblich. Johann Hohlfeld wurde 1711 im sächsischen Hennersdorf geboren und er lernte in Dresden den Beruf des Posamentierers. Hier machte er seine ersten mechanischen Versuche mit dem Bau von Uhren. Als Posamentiergeselle kam Hohlfeld nach Berlin, wo er „seinem Hang zur Mechanik" weiter nach ging und „neben seiner Berufsarbeit, Windbüchsen und Uhren" verfertigte. 27 1748 lernte er Sulzer kennen und scheint sich auch bald im Kreise weiterer Mitglieder der Königlichen Akademie der Wissenschaften einen Namen ge macht zu haben. Insbesondere Leonhard Euler (1707-1783), von 1744 bis 1766 Direktor der Mathematischen Klasse der Akademie, muß neben Sulzer. der seit 1750 Mitglied der Akademie war, auf Hohlfeld und seine Fähigkeiten aufmerksam geworden sein. Beide unterstützten ihn bei seinen Erfindungen 21 Gerber ATL: H. C. Koch, Musikalisches Lexikon. Frankfurt/Main 1802: G. Schilling, Encyclopädie der gesammten musikalischen Wissenschaften, oder Universal-Lexi- con der Tonkunst. Stuttgart 1835-1842; F.-J. Fetis. Biographie universelle des musiciens et bibliographie generale de la musique. Deuxieme Edition. Paris 1860-1865: C. von Ledebur. Tonkiinstler-Lexicon Berlin’s, Berlin 1861: H. Mendel. Musikalisches Conversations-Lexikon. Eine Encyklopädie der gesammten musika lischen Wissenschaften. Berlin 1870-1879. H. Miesner. Aus der Umwelt Philipp Emanuel Bachs. BJ 1937. S. 132-143. Leider blieb Miesners Aufsatz in dieser Hinsicht weitgehend unbeachtet. So findet sich in zahlreichen jüngeren Arbeiten noch immer 1771 als Hohlfelds Todesjahr. 23 E. Hausmann. Die Karschin. Friedrichs des Großen Volksdichterin. Ein Leben in Briefen. Frankfurt/Main 1933. Der Band enthält Briefe aus den Jahren 1761 bis 1791 von Anna Louise Karsch (1722-1791), die mit Sulzer, Stahl, Bach und Hohlfeld befreundet war. 24 Die Jahreszahl 1770 wird durch Sulzer bestätigt; vgl. J. G. Sulzer. Allgemeine Theorie der Schönen Künste. Bd. 2, Leipzig 2 1792. S. 206. 25 Müller war Lehrer am Joachimsthalschen Gymnasium in Berlin, wo von 1747 bis 1763 auch Sulzer als Professor für Mathematik wirkte. 26 J. Beckmann. Beyträge zur Geschichte der Erfindungen, Bd. 1, Leipzig 1782. S. 21-27. Auf der englischen Übersetzung dieses Werkes (William Johnston und J. Beckmann, A History of Inventions and Discoveries, London 1797) basieren zwei Artikel über Hohlfeld im Mechanic’s Magazine, Museum, Register, Journal, & Gazette 34 (17. April 1824) sowie im American Mechanics’ Magazine Museum, Re gister, Journal and Gazette 1/24 (16. Juli 1825). 2 Beckmann (wie Fußnote 26), S. 21.