208 Kleine Beiträge wurde ab 1620. Jüngere Bestattungen aus der Zeit nach 1720 bis zur Schlie ßung der Gruft 1760 enthielten keine Verschlußbleche mehr. 13 Der Fund aus St. Verena in Risch gelangte vor einem Kirchenumbau 1680/84 in den Boden. In das Jahr 1685 fällt die Beisetzung in Wolfenbüttel. Der Braunschvveiger Spitalfriedhof erbrachte bei einer Grablegungszeit von 1707 bis 1754 den jüngsten Nachweis, so daß eine Datierung des Leipziger Stücks auf die Zeit vom fortgeschrittenen 17. bis in die erste Hälfte des 18. Jahrhunderts erfolgen kann. Die Braunschweiger und Augsburger Funde lagen im Beckenbereich der Toten. Die Bleche dienten vermutlich als Verschlußmechanismus eines Gür tels, der das Totenhemd im Taillenbereich körpereng zusammenraffte. 34 Fingerring Der Fingerring hat die Gestalt eines einfachen Reifes mit flach D-förmigem Profilquerschnitt. 35 Um den Reif verläuft ein Band aus akanthusblattgefüllten Rauten, die Zwickel zwischen den Rauten und dem Außenrand sind wiederum durch gleichartige, vermutlich nieliierte Blätter gefüllt. Möglicherweise bilden die Rauten jeweils plane Flächen; dies läßt sich anhand der historischen Ab bildungen jedoch nicht eindeutig erkennen. Ähnliche Gestaltungsformen sind an Fingerringen des späten 17. und 18. Jahrhunderts in Privatsammlungen und Museen zu beobachten, die im wesentlichen über die stilistische Aus prägung der Ringköpfe datiert werden. 36 Vorhängeschloß Das Vorhängeschloß aus einer Kupferlegierung hat einen annähernd runden. aus zwei Teilen zusammengelöteten Kasten mit einer Höhe von maximal 16,5 mm bei einer Stärke von 4,6 mm. Die Vorderseite, die sogenannte Schloß- 33 V. Sikulovä, Krypta v moravske kapli kostela Sv. Vdclava v Opave | Die Krypta in der mährischen Kapelle der St. Wenzelskirchc in Opava], in: Prehled vyzkumü 1968 (1970), S. 67-70; und I. Fingerlin, Die frühneuzeitlichen Bestattungen im Kreuzgang von St. Ulrich und Afra in Augsburg, in: Die Ausgrabungen in St. Ulrich und Afra in Augsburg 1961-1968, hrsg. von J. Werner, München 1977 (Münchner Beiträge zur Vor- und Frühgeschichte. 23.). Bd. I. S. 487-518, speziell S. 504. 34 Bis in die 1960er Jahre hinein existierte in Leipzig eine mündliche Überlieferung, nach der das gewölbte Metallstück als eine Schuhschnalle von Anna Magdalena Bach angesehen wurde (freundliche Mitteilung von Hans-Joachim Schulze); siehe auch Hübner (wie Fußnote 21), S. 106. 35 Jubelt (wie Fußnote 20), dort Abb. des Ringes (siehe auch Abb. 3). 36 A. B. Chadour, Ringe. Die Alice und Louis Koch Sammlung. Vierzig Jahrhunderte durch vier Generationen gesehen, 2 Bde., Leeds 1994, Bd. 1. S. 253 (Kat.-Nr. 822): dort weitere Parallelen.