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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 29.10.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-10-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188010299
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18801029
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18801029
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1880
- Monat1880-10
- Tag1880-10-29
- Monat1880-10
- Jahr1880
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 29.10.1880
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6383 >1 Beweis« i dem s, theuern,! «aun, n Blume» ^ > Freunde, j » Vcrwal- ffe, eben'« l, als auch irr Herren stuheftätte, -idiakonut sprochenen !,erzlichsten > Tochter. öenzel m nore verw. j ?rr Gustav rl. Emma berl Eberl ingelbrecht l Chemnitz r in Zeitz . Gärtner n Pfarrer alde ei»« ! Dresden mann in r Bautzen Richter, ilstra unk rz. Herrn ;en Sohn lchhändler ir. Frau! Zölemann u verehel. ichenbach. »ach Sohn : in Ober- eb Kühne ld, Stell- rr Heinr. rr Anton Herrn hn Paul erbisdorf. n Tochter ileischer's Herrn ?r Clara. BetrietS- srl. Jda err Carl Wittchen- , findet harine»- 41 L. nab.'/»»- rdS, auch rdnung. ' reedl», 8«nnt»U. >ck.. LSH- 'idenre. sannen- leiden rc. nefleisch. ndler. rvmv »- «Liadl. >de') >de völlrt nd, He rr Voll- ceuliche letzten ringem l uner- ren be- die sich ?bSver- enbah- Sieder- StaatS- en. lischlag «ende een er den in , son- , »er- irecten Es lhaus- unter enden i vier- u der- esorm eruna twurs > dem rußen und isteuo- -Liste lr Er erben Durch den stattaehabten lieber gan- wichtiger Privat- Eisenbahn-Unternehmungen in den Besitz und die Lerwaltung de« Staate- ist die Durchführung de- StaatS-Eisenbahn-System-, wie die einheitliche Rege lung der Verwaltung und de- Betriebe- auf den vom Staate verwalteten Eisenbahnen erheblich ge fördert worden. Obwohl erst kurze Zeit in Wirk samkeit und noch in der Entnickelung begriffen, verheißt di« unternommene bedeutungsvolle Reform schon vermöge ihrer seitherigen Eraebniffe frucht bringende Erfolge für die Jntereffen de- Ver kehr- und zugleich für die StaatSfinanzen Eine Ihnen zuaehende Denkschrift wird diese- näher darlegen Dank jener Reform ist auch di« Bereitstellung der- tenigen Geldmittel erleichtert, welche die StaatS- regierung für die Herstellung neuer Schienenwege in verschiedenen Therlen des Lande- in Anspruch nehmen wird, um für weite Kreise neue Quellen des Wohlstandes zu erschließen. In Erfüllung der in der vorigen Session ertheilten Zusage werden Ihnen Gesetzentwürfe zugeben, welche ! erne erhöhte Gewähr für eine auch dem wirthschaft- lichen Interests deS Lande- entsprechende Verkehrs- !Leitung auf den für Rechnung deS Staate- ver- kwalteten Eisenbahnen zu bieten und die Verwendung jder Jahresüberschüsse der Etsenbahnverwaltung zu regeln bestimmt sind. Der Verbesserung der Wasserstraßen widmet die ZtaatSregierung unausgesetzt die angelegentlichste Für sorge. Im Anschluß an die in der letzten Session oorgelegte Denkschrift über die Regulirung der fünf bauvtströme werden Ihnen in einer gleichen Denk schrift die Ziele dargelegt werden, welche die Regierung vei der Reculirung verschiedener kleinerer schiffbarer Flüsse verfolgt und welche Mittel dafür erforderlich oerden. Die Verwaltungsreform ist durch die in der vorigen sEession zu Stande gekommenen, inzwischen verkün beten Gesetze über tue Organisation der allgemeinen llandesoerwaltung und über die Verfassung und dcS iVerfahren der Verwaltungsgerichte um einen bedcut- Isamen Schritt gefördert worden. Um mit diesen die »bisher ergangenen Reformgesetze in Uebereinstimmung lzu bringen, werden Ihnen von Neuem die in der letzten Session unerledigt gebliebenen Vorlagen über tue Zuständigkeit der Verwaltungsbehörden und der Verwaltungsgerichte und über die Abänderung und Ergänzung der KreiSordnung, sowie eine Novelle zur Provinzialordnung zugehen. Zur Ausdehnung der Verwaltungsreform auf ein weiteres Gebiet werden Ihnen Gesetzentwürfe vor- gelegt werden, durch welche die neueKreiS- und Pro- vinualverfaffung in den Provinzen Posen, Schleswig- Holstein undHannover mit denjenigen Abänderungen eingeführt werden soll, welche durch die besonderen Verhältnisse dieser Provinzen und die sür dieselben geltenden Gesetze bedingt sind. Um die Lage der Wittwen und Waisen der Eiementarlehrer zu verbessern, hofft die Regierung zu einer Erhöhung der Pension derselben unter l Bürgschaft der SlaatScasse Ihre Zustimmung zu I erhalten. Ueber den Betrieb deS Psandleihgewerbes. über !die Abänderung dcS Gesetzes, betreffend die Einrich tung öffentlicher Schlachthäuser, sowie zur Ausfüh rung de- Reichsgesetzes, betreffend die Abwehr und Unterdrückung von Viehseuchen, werden Ihnen Vor lagen zugehen. Meine Herren! Neben dem Ausbau der Ver waltungseinrichtungen werden Sie hiernach an Ihrem Theile mitzuwirken haben an der Durchführung der wirthschaftlichen Reform, welche für daS ganze Reich in Angriff genommen ist. Es handelt sich dabei um die Wohlfahrt und daS Gedeihen der Bevölkerung in allen Schichten; um so mehr glaubt die Regierung Seiner Majestät auf Ihr bereitwilliges Entgegen kommen rechnen zu dürfen. Im Aufträge Seiner Majestät deS Kaisers und König- erkläre ich den Landtag der Monarchie für j eröffnet. Universität. L. Leipzig, 28. October. Nächsten SonntagfcirrtdieHochschule da- ReformationS- sest kirchlich »nd außerkirchlich in Verbindung mit dem Rector Wechsel. In der Paulinerkirche hält ein Studirender der Theologie eine lateinische Ansprache Uber ein bezügliches Thema. Dann folgt in der Aula H?S Augusteum- unfep ent sprechenden Feierlichkeiten (Aufzug der VerbindungS- l studenten, der Prosifforen und Docenten, Gesang j der Paulmer rc.) der Redeact, indem der abtretende Rector Geh. Hofrath Prof. Vr. L. Lange den Bericht Uber da- verflossene Studienjahr 1879.80 ! erstattet, der neu in- Amt berufene Rector Magni- ficuS Consistorialrath Prof. v. tbeol. Luthardt aber da- Rectorat sUr 1880,81 mit einer Inau guralrede über ein seiner Wissenschaft entlehntes Thema antritt. Am Tage dieser Doppelfeier wird ein Programm au-gegrben werden, da- eine von dem designirten ! theologischen Decan (Prof. v. tstool. Baur) ver faßte deutsche Abhandlung enthalten durfte. Bis vor zwanzig Jahren waren diese Reformations programme lateinisch abgefaßt. königliches Landgericht. Etraskammer n. I. Würde da- Wuchergesetz bereit- zu der Zeit in Kraft gewesen sein, zu welcher da- Geschäft zwischen dem Kaufmann Albm Fischer und dem Kaufmann Johann Friedrich Kötz hier abgeschloffen worden, so hätte vielleicht Ersterer, nicht der Letztgenannte, die ! Anklagebank eingenommen. In diesem Sinne äußerte sich Herr Staatsanwalt Meißner in seinem Schluß- vortrage, betreffend die Anklagesache gegen den oden genannten Kötz, welcher s. Zt. »on F. «in Darlehen von SSO entnommen und darüber einen Wechsel auf 350 acceptirt hatte. Die ungünstigen Geschäft-Verhältnisse rc. machten dem Angeklagten die pünktliche Abführung der Schuld nicht möglich; andererseits drängte F^ und die Lage Kötz' wurde immer bedenklicher. Schon einmal hatte er den Gläubiger zur Hinausschiebung der schlimmsten Maßregeln zu bewegen gewußt und eine Bescheinigung als Legitimation gegenüber den ExecutionSbeamten erlangt. Lediglich um einen abermaligen Aufschub zu ermöglichen, beging Kötz die Unvorsichtigkeit, selbst einen Schein mit der Namen-schrift seine- Gläubiger- anzufertiaen und bei Gericht zu produciren. Kötz hat nun für da- Darlehen van 300 ^t auf die Zeit von fünf Monaten srebenzig und etliche Mark Zinsen bezahlt, überhaupt auch F. voll befriedigt. Der Hfrr StaatSanwalt verwendete sich selbst für die möglichst milde Strafe, und Herr Rechtsanwalt Frehtagl, als Defensor, führte, unter Acceptation der obenerwähnten staatSanwaltschaftlichen Auffassung de- wucherischen Gebühren- F.'S, die für eine nnlde Beurtheilung sprechenden Momente noch de- Weite ren au-. Der GenchtShof huldigte derselben Ansicht und so kam der Angeklagte mit einer Woche Ge- fängniß davon. II. Der Gärtner Ferdinand Hoppe von hier hatte bei einer Gelegenheit sich alS „Schutzmann" aufge spielt, war jedoch mit dieser Rolle so übel ange- kommen, daß er ein Nachspiel vor dem Landgericht erleben mußte. Die unbefugte Ausübung eine- öffentlichen Amtes war unter Verhältnissen geschehen, welche den Ausschluß der Oeffentlichkeit bei der Ver handlung bedingten. DaS Urtheil lautete auf zwei Monate Gefängniß. Ul. Ter Firmenschreiber Bernhard Hermann Haber land aus Erfurt, bisher unbescholten, trat mit dem Kaufmann A., welcher die Agentur für eine aus wärtige Lack- und Firnißfabrik besorgt, Ausgangs vorigen JahreS in Geschäftsverbindung und machte zuerst eine weniger belangreiche Bestellung, welche hier nicht in Frage kommt. Im Januar d. I. aber gab Haberland Auftrag auf einenPosten Waare von mehreren hundert Mark. Nach der Anklage soll Haberland dabei dem A. der Wahrheit zuwider vorgespiegelt haben, daß erbelangreiche Arbeiten für Neubauten rc. auszuführen und überdies ein schon nennenSwerthes Einbringen seiner Ehefrau zu erwarten habe, so daß ü. darauf hin mit der Lieferung auf Credit einver standen gewesen war. In Wirklichkeit aber ver wendete Haberland die Waare nicht in seinem Geschäft, sondern verpfändete Sie bei dem Pfandleiher B., veräußerte auch den Pfandschein. Er nahm zu seiner Entschuldigung darauf Bezug, daß er zu derartigen Manipulationen gar nicht gekommen sein würde, wenn sein Schwiegervater mit den versprochenen etlichen hundert Thalern ihn nicht im Stiche gelaffen hätte. Dieser, mit vorgeladen, machte von dem Rechte der Zeugnißverweigerung Gebrauch; die Aussagen des Zeugen A. aber waren nicht bestimmt genug, um ,n dem Gerichtshof die volle Ueberzrugung von der Verschuldung de- Angeklagten hervorzurufen, und so erfolgte die Klagfrersprechung Haberland'-. IV. Der Schneider Ludwig Ferdinand Kutzberger aus Pirna, 42 Jahre alt und sehr oft mit den Straf gesetzen in Conflict gerathen, hatte seit seiner letzten Entlastung aus der Strafanstalt es über sich ge wonnen, einige Zeit die Hände von fremdem Eigen thum fern zu halten. Am 3. September war eS je doch mit den guten Vorsätzen zu Ende und Kutzberger plünderte die mit ihm zu ammen bei einem Meister ,n Görzig arbeitenden Gesellen und Lehrlinge um eine Partie Kleidungsstücke, welche der Langfinger auf dem Lorenzkirchener Jahrmärkte zu Gelde,nachte. Bei seiner Rückkehr nach Görzig fiel der Verdacht deS Diebstahls aus ihn und eS erfolgte seine Verhaftung, in der Verhandlung aber seine Verurtheilung zu einem Jahr Zuchthaus und drei Jahren Verlust der Ehrenrechte. V. Ein netteS Seitenstück zu Kutzberger bot die auS Freiberg gebürtige Amalie Auguste verehel. Adam. Dieselbe ist vom Jahre 1853 ad nicht viel auS dem Gefängniß, ArbeitS- und Zuchthause herausgekommen und die Gerichtsbehörden zu Freiberg, Hainichen, Meißen, WermSdorf, Oschatz und Chemnitz, zuletzt auch das Obergericht Lüneburg haben sich nnt den Diebstäh.en und Betrügereien dieses raffinirten Frauen zimmers zu beschäftigen gehabt. Im vorliegenden Falle handelte es sich um Diebereien von Wäsche stücken rc., welche sich die Adam während ihrer Be schäftigung in einem hiesigen größeren Restaurant hatte zu Schulden kommen lasten. Daß der dafür auSge- fertigte Denkzettel von drei Jahren sechs Monaten Zuchthaus nebst Zulage von fünf Jahren Ehrenrechtsverlust und Stellung unter Polizei- aufsichi kaum eine bessere Wirkung haben dürfte als dre zahlreichen Vorstrafen ist wohl vorauszusehen, doch ist die professionelle Diebin und Betrügerin wenigstens wieder einmal für längere Zeit unschäd lich gemacht worden. Der Gerichtshof war aus den Herren Kammer Director Rein, LandgerichtSrälhen JaspiS, Sachße, Hahn, Assessor Groh und Hülfsrichter Div sions- Auditeur vr. Pechwell zusammengesetzt; die Anklage führte auch in den übrigen vier Fällen Herr Staats anwalt Meißner. Nachtrag. * Leipzig, 28. October. Mittelst der Thü ringer Bahn traf gestern Abend 9 Uhr 20 Min. die Prinzessin Albrecht von Preußen mit Gefolge vom Schloß Hummel-Hain hier ein und begab sich sodann ohne Aufenthalt nach dem Leip zig-Dresdner Bahnhofe, woselbst sich bereit- der Herzog von Sachsen-Altenburg, sowie Prinz Moritz nebst Gemahlin und Tochter, welche denselben Abend auf der Bairischen Bahn hier eingetroffen waren, zur herzlichsten Be grüßung eingefunden hatten. Die hohen Herr schaften speisten im Hotel deS Dresdner Bahnhof gemeinschaftlich zum Abend. Mit dem Schnellzug 9 Uhr 50 Min. setzte die Prinzessin Albrecht von Preußen auf der Dresdner Bahn die Weiterreise nach Schloß Camenz in Schlesien fort, während der Herzog von Altenburg, sowie Prinz Moritz nebst Gemahlin und Töchtern mittelst der Bairischen Bahn Abends 10 Uhr 40 Min. nach Altenburg zurücklehrten. — Da- Königreich Sachsen wird im B unde S> rath u. A. wieder vertreten durch die Herren Staat-minister v. Nostitz-Wallwitz, Staat-minister v. Könnerttz, außerordentlicher Gesandter v. Nsstitz- Wallwitz und Oberstlieutenant Edler v. d. Planitz * Leipzig, 28. October. ES sind nunmehr die Zweifel darüber gelöst, ob auch, wie vor einiger Ze»t verlautete, der kleine Belagerung -- zustanv auf Grund von tz 28 deS Socialisten- aesetzeS über unsere Stadt verhängt werden wird Nach einer Mittheilung der osficivsen „Nordd Allgem. Ztg." beschrankt sich diese Maßrege aus die Stadt Hamburg und Umgegend, so daß Leipzig, wenigsten- vor der Hand noch, davon befreit bterben wird. Nach weiteren osficiösen An deutungen soll der tz. 28 de- Socialistengesetze- in Hamburg auch nur in so weit zur Anwendung gelangen, alß man daselbst die socialistischen Ag^ tatoren auSzuweisen gedenkt. Es dürfte zu er warten sein, doß manche der Hamburger AuS- gewiesenen ihre Schritte nach Leipzig lenken werden wie es ja Thatsache ist, daß eine ganze Anzahl der au- Berlin au-gewieseneu Socialisten ihr Domicil in unserer S»adt genommen haben. * Leipzig, 28. October. Im Königreich Sachsen bestehen zur Zeit 249 fiScalische CHausfee- und Brückeugelder-Etnuähmen, welche in ihren dienstlichen Beziehungen den Haupt- leueriimtern untergeordnet sind. Die Erhebung eine- Chaufleegelde» ist bekanntlich schon seit langer Zeit im Landtag Gegenstand der Anfechtung ge wesen, da dieselbe mit verhältnißmäßig sehr Hohen kosten verknüpft ist, welche da- Gesammtertriigniß auS dem Chausseegelde ungemein schmälern, mau ,at sich indessen bi- j.tzt noch nicht sllr seine Auf- Hebung entscheiden können, da die Staatsfinavz- verwaltung bisher immer erklärte, die 235,000 Mark, welche da- Chausseegeld jährlich zur Zeit einbrinat, nicht misten zu können, und zum Andern mag dabei auch die Erwägung, oaß mit der Pen- ionirung einer großen Anzahl von Chausseegeld- Einnehmern die ohnehin bereit- sehr hohe Peusions- ast deS Staate- eine weitere beträchtliche Stei gerung erfahren würde, mit ausschlaggebend ge wesen sein. Z Leipzig, 28. October. Zu dem heutigen ?icit ationötermine, betr«sfend die Ver- miethung von zwei im Erdgeschosse de- Börsen- gebäudeS am Naschmarkte gelegenen VerkaufSge- wölbeu, hatten sich 12 Bieter emgefunden und ist auf da- Gewölbe an der Ecke de- SalzgäßchenS und deS Naschmarktes, RathhauSseite, 1820 Mark und auf daS andere, auf der RathhauSseite ge legene 570 Mark geboten worden. Leipzig, 28. October. Die Regulirung deS Obst markte- hat bekanntlich wiekerholt rie Vertreter unserer Stadt beschäftigt und erst n der letzten Sitzung der Stadtverordneten einen hervorragenden Punct der Tagesordnung gebildet, ohne indeß zu einem definitiven Abschluß zu kommen. Gegenwärtig liegt nun die Sache so, daß die auS Mitgliedern des Raths- und des Stadtverordneten- CollegiumS gebildete gemischte Deputation zur Herbefführung einer Nedereinstimmung die Frage »lSeine dringliche behandelt wird. Es kommt dabet vor Allem in Betracht, daß an eine Berwerthung deS ^ostbarcn ArealS im ehemaligen botanischen Garten wirklich erst dann gedacht werden kann, wenn die Angelegenheit hinsichtlich der Straßen- racte endgültig entschieden ist und schon in RUck- icht darauf setzen die gewählten Vertreter Alles >aran, um eine den allseitigen Jntereffen ent- prechende Lösung der schwierigen Frage so schleu nig wie möglich herbeizusühren. — Am heutigen Tage begeht unser durch seine geschäftliche Wirksamkeit, sowie durch seine Neben-- würdigen geselligen Eigenschaften auch in wetteren Kreisen bekannte Mitbürger Herr Gustav Theodor Meyer, Schwertseger und Sporermeister, die Feier seine- sünfundzwanzigjähngen Meister- jubiläumS. Möge eS dem biederen, jovialen Jubilar vergönnt sein, noch viele Jahre seinem Geschäft in gewohnter Rüstigkeit vorz«stehen. — Wiederum feiert heute in der CommissionS- Buchhanklung Bernhard Hermann ein Mit arbeiter die Wiederkehr de- Tage-, an dem er vor 25 Jahren in daS Geschäft getreten. E« ist dies Herr Gustav Borsdorf; auS dem ehe maligen Laufburschen wurde ein tüchtiger Markt helfer, der sich- angelegen sein ließ, in dieser langen Zeit seine Kräfte dem Geschäfte nutzbar zu machen. Er darf nun »m so mehr mit Be friedigung zurückblicken aus den durchlebten und durcharbeiteten langen Zeitraum, al» er die Aner kennung seines Principal» und die Liebe und Achtung seiner Mitarbeiter in vollem Maße besitzt — Resultate jener Arbeitertugenden, die Bescheiden heit, Treue und Tüchtigkeit heißen. An Auf merksamkeit aller Art wird eS dem Jubilar an seinem Ehrentage nicht fehlen; möge e- ihm be schicken sein, noch weitere 25 Jahre rüstig an Scele und Leib seine Obliegenheiten zu erfüllen. Wir regtstriren gern die- freudige Vorkommmß und bemerken, daß die- in nicht gar zu langer Zeit daS vierte Jubiläum ist, welche- in dem erwähnten Geschäfte begangen wird; im nächsten Jahr, sind wir recht unterrichtet, werden zwei weitere folgen. — Bon Hugo Bürger, dem Autor der „Frau ohne Geist" u. s. w., wiro die bereit- auf den ersten Hof- und Stadtthcatcrn mit großem Beifall aufgenvmmene Lustspiel-Novität „AufderBraut- fahrt" morgen, Sonnabend den 30. October, tm Neuen Theater zum ersten Male in Scene gehen. — Frau Auna Sachse-Hofmeister, welche sich von ihrem Unwohlsein erholt hat, wird heute als Elisabeth im „Tannhäuser" aus treten; Herr G. Lederer singt die Titelrolle. — E- wird gewiß allen Kunstfreunden eine hoch erfreuliche Nachricht sein, daß unser ausgezeich neter Baritonist Otto Schelper bereit» so weit wieder hergestellt ist, daß sür nächsten Sonntag sein Auftreten al- König Artu- in der neuen Oper „Lancelot" in Aussicht genommen wer de« konnte. — Der Anklang, welchen in fiüherm Jahren die volk-thümlichen W»chen - Concerte im großen Saale der Eentral-Halle fanden, hat Herrn Römling veranlaßt, auch im bevvr flehenden Winterhalbjahre eine Reihe solcher Con certe auSfUhren zu lasten, und zwar durch die Capelle de- Hause- unter Leitung de- Herrn Musikdirektor- Haedicke. DaS erste dieser Lvncerte findet am heutigen Freitag Abend statt. Wie auS dem Inseratentheil ersichtlich, ist da- Eir tritt-geld ein äußerst mäßige-. Wir haben wie derholt Gelegenheit gehabt, von den Leistungen der genannten Capelle Kenntaiß zu nehmen und glauben daher den Besuch dieser Concerte empfehlen zu dürfen. * Leipzig. 28. October. Die soeben an gegebene neueste Nummer der „Jllustrirten Zeitung" ist wieder eine überaus interessante und stattliche. AuS dem reichen Inhalt derselben heben wir folgende Artikel heraus: Vom zweiten Deutschen Schriststellertao: - ' ..Orlgi Das Fest auf der Wartburg. 2 «bbilduugeo, Orlginalzetchuungeu von Woldemar Friedrich: 1. Da- Festspiel in der Sängerlaube. 2. Im großen Saal. —Die Halle deS neuen Anhalter Bahnhof- in Berlin, rntwvrsen von Baumeister Fr. Schmechten. Ori- ginalzeichnung von G. Theuerkaus. — vr. Mar tin Luther. Faksimile nach de^. von LukaS Cranach gezeichneten und von Re sch au-gesührten Holzschnitt an» dem Jahre 1535. — Katha rina von Bora, Di Martini Lutberi Ehe frau. Faksimile eine- Stich» nach einem von Luka- Cranach gezeichneten Portrait aus de« Jahr 1535. — Luther's Testament. Faksimile de- eigenhändig von Luther geschriebenen, im Pester Natovalmuseum aufbewahrteu Original-. Die schöne Ausstattung der ganzen Nummer macht den besten Eindruck. ** Leipzig, 29. October. Mit der auf heute Akend im Tivolisaale anberaumten Sitzung de- SUdvorstädt i sch en Bezirk-verein- brginnt da- neue Berein-jahr. Ein Gegenstand der reichen Tagesordnung dürfte ganz besonder- geeignet sein, da- Interesse weiterer Kreise der SUdvorftadt zu erregen, daS ist der Antrag wegen Herstellung eines ViaductS über die Bairische Eisenbahn, für welchen die Bcvorwortung dcS Vereins gegenüber den Behörden gewvnnen werden soll. Die Südvorstadt dehnt sich immer weiter in der Richtung nach Connewitz zu a«S, und da auch in Bezug aus bauliche Berwerthung das südöstlich der Stadt gelegene Areal mit der in Aussicht stehenden endlichen Genehmigung deS Bebauungs planes seiner demnächstigen Erschließung entgegen sicht — eS hat größeren Bauprojekten auf diesem Theile der Stadt lediglich deshalb noch die Ge nehmigung versagt werden müssen, weil wegen der Straßeneintheiluna rc. noch nicht allenthalben Einigung erzielt ist —. so dürste die Forderung nach einer Verbindung beider Stadt- theile, wenn cmch vorläufig nur für den Fuß- vcrkehr, gewiß keine unberechtigte sein, wenn «an bedenkt, welchen Umweg man jetzt zu machen ge- nöthigt ist, um »ur von der Sophienstraße auS nach de« neuen Friedhofe zu gelangen. Zu be wundern ist dagegen, in welch großartiger Weise den BerkehrSinterrffen in der Umgebung Berlin- Rechnung getragen ist, wo man beim Passiren der Ringbahn von einem Biaduct auf den andern stößt! Die vielen Grundstücksbesitzer und Be wohner namentlich dcS äußeren TheileS der Süd vorstadt sind an dieser Bedürfnißfrag« sehr lebhaft interessirt und deshalb al- Gäste de- Verein- für die erschöpfende Beleuchtung der Frage will kommen geheißen. OrientirungSpläne über die Schienenstränge der Bahn sowie die anliegenden Straßen der Stadt liegen im Locale zur Ein sicht auS. * Leipzig, 28. October. Die beiden Schul mädchen Emilie Therese Bach und Anna Jda Schumann aus Reudnitz wurden vom hiesigen königlichen Landgericht, Strafkammer II., wegen einer Anzahl gemeinschaftlich begangener Geld- Diebstähle und wegen Entwendung von Eßwaaren, Erster« zu elf Monaten Gefängniß und zwei Tagen Haft, Letztere zu sieben Monaten Gefängniß und wei Tagen Haft verurtheilt; dahingegen erfolgte Freisprechung der Johanne Christiane verehel. Noltzsch von der Anklage deS im wiederholten Kiickfalle verübten Diebstahls. I Leipzig, 28. October. Einem hiesigen Ihrmacher wurde kürzlich eine werthvolle goldne Ihr und einem Golvarbeiter eine goldne Kette.an- dem Laden gestohlen. Gestern ge- ang e- den Dieb polizeilich auSzumittelu und esizunehmen, auch die entwendeten Goldsachen, welche durch einen Packträger hatten verpfändet werden sollen, wieder herbeizuschaffen. Der er griffene Dieb ist ein fremder Schuhmacher zes et le aus Altkranz bei Großgloaau. — Wiederum wendet sich der Kirchenbau verein zu Reudnitz an alle Mitbürger mit der herzinnigen Bitte um Unterstützung. Leider hat dieser größte unter den Nachbarorten unserer Stadt bei seiner überaus zahlreichen Bevölkerung noch kein HauS, daS dem Dienste deS Herrn ge weiht sei. Scho» seit nunmehr 11 Jahren sam melt der obengenannte Verein mit rastlosem Eifer für diesen so schönen Zweck; glücklich hat er oiS jetzt ungefähr 40,000 Marl zusammengebracht; aber noch immer fehlt über die Hälfte an der wenigstens für den Beginn deS Baue« erforder lichen Summe. Diese im Orte selbst, besten Be völkerung sich zum weitaus größten Theil an dern Arbeiter- und Beamtenstande zusammen setzt, recht bald aufzubringen, ist, obwohl die Samm lungen auch dort wiederum rege betrieben werden sollen, völlig unmöglich. ES steht sich daher der Verein genöthigt, die Hülfe glücklicherer Gemeinde» in Anspruch zu nehmen, und er wendet sich zn- niichst vertrauensvoll an den hochherzige» Sinn der Bewohner unserer Reudnitz so nahe gelraenen und eng verbundenen Stadt. Möge seine Bitte in recht viele» Herzen eine gute Statt finden u»d mögen seine Bemühu»ge» mit reichem Segen be lohnt werde«! — Am Sdnntag früh bemerkte man in der zum Rittergute König-selb beiGeithaia gchönaeu Teich»Uhle dichten Rauch und al- man diesem durch Einschlagen der Fenster Abzug verschafft hatte, fand man auf noch glimmender Streu neben dem Ofen den Leichnam des Arbeiter- Zeidler. AuS dem Ofen gefallene Funken, verm»thet man, haben sein Lager in Brand gesetzt. Im Schlafe, der nach der Heimkehr au< dem Wirthlhause ein besonders fester gewesen sein mag, ist er dann erstickt. Zeidler stand in den 50er Lebensjahren; er hinterläßt 4 Kinder. k Meißen, 27. October. In der in diese» Tagen abaehaltenen Herbstconferenz der OrtSschulinspectoren, Schulvorstände und Lehrer de- Amtsbezirke» Meißen wurde unter Anderen über die Frage verhandelt: „Ist der Handel
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