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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 30.10.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-10-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188010308
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18801030
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18801030
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1880
- Monat1880-10
- Tag1880-10-30
- Monat1880-10
- Jahr1880
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 30.10.1880
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Fünfte Wage zum Leipziger Tageblatt md Anzeiger. « kü»r4«i i» >se ei»,« >tdr»u»öl>« erkedUei»« »u»ei»«». «ebveb. »otillietz«, 9ett«, igt «io«l d« m 40, in Vu»tro'» rteuebNeL. > »t8«e oriü i,e«. vjel- >,t ,e,eo 329. v». «<- cUL» «t»rtz e» «» tageblatte Pen-Liefr- a». l. rnhau cWieder- lamation. Antrag«. weicher ! gültigen gaugea. letenhaus in ersten Stichwahl n erhielt, denten. >e Corre- S gab der »grammS. echenlavd e durch- Naße be- : Reserve neckischen den hier wird anS rsttindigte er müsse vertagen, l erhalten iren sich der Lb- a wegen oon den ckgelegten tarifirten angezogen t soloenbe r Eisen- mnenkilo- rückgelegt en öfter- Tonnen- neter im : weniger folgt.» : Prager l7,000 fi war bloS is. wieder S ist daS nsgeklän, ings sagt MonatS Pen und )mge! — r Pflegen t, dann die Em- :heit war r Bahn, l für die ibenernte ctober in tahn liegt d dauert tend in- den nun irnahmen enzarlikel c. gar nur c Verkchr n armen gen »er sten, und »en», daß ! Wagen tabr ver- erwllliar. »lußbahn endedarf und die l armen t! Herr rachwies» m gegen ! welch« rren. — bi« jetzig« heraus; bdrr und ur lästig Reichs- n, diese v. Vermischter. V o.Prng.LV.Oktober. (Special- Telegramm de- Leipziger Tageblattes.) Die Wiener Bodencredrt-Anstalt erbielr die Conversion des hiesigen Siadtanlehens. WM" Rach erner Entscheidung des R eichSgerichtS, II. Strafsenats, vom 23. September d. I., macht sich «n Zeitungsspediteur »» einem Orte mit Post- anstalt, welcher unter Umgehung der Postbesteliung sich durch einen besonderen Boren die in einem «ndrren großen Orte erscheinenden Zeitungen in den v rschu denen ZeitungSexpeditionen sammeln und überbringen läßt und sodann die Zeitungen seinen Aoonnenten zuschickt, keiner Poftcon- travention schuldig. Eoenso ist die Weiter beförderung eines Theiles der Zeitungen von Seiten dieses Spediteurs durch einen Expressen an Spediteure anderer Ortschaften unter Umgehung der Pvftbeförderung eine erlaubte. Ff Dresden, 28. November Die Actiengesellschaft „Saxonia", Eisenwerke und Eisenbabnbe- darf-Fabrik zu Radeberg, hielt heute Nachmittag unter Borsitz des Herrn Rechtsanwalt Hippe ihre diesjährige ordentliche Generalversammlung ab, in welcher 28 Actionairc durch 600 StammvrioriiätS- Actien und 610 alle Acrien inSgesammt IOOO Stim men repräsentirten. Zum Geschäftsbericht, dessen Vorlesung man ablehnte, entspann sich eure längere Debatte, die sich im Wesentlichen um die hohe Z^nsen- last deS Unternehmens und die zur Ermäßigung der selben zu ergreifenden Schritte drehte. Allseitig wurde anerkannt, daß die Berwalrung ibr unausgesetztes Augenmerk a.s Herabminderung der hohen Bankier zinsen (50,173 ^l) richten müsse, wie denn auch dei- Lerkaus der noch unbegebenen Prioritäten in Höbe von 300.000 ./I, welche geren eine den Bankzinsfuß um 5 Proc übersteigende Berzinsuna bei dem Bank kaufe Salomon Oppenheim Zun. in Köln lombardirt sind. d-S zunächst zu erstrebende Ziel zur völligen finanziellen Eonsolid>rung dsr Gesellschaft bilden wüßte, Verwaltungsseirig bezeichnete man die Be gebung der Prioritäten zum Course von nicht unter 8» als die Hauptaufgabe: b,jüglicb der Zinsenlast uucde seitens deS anwesenden VorstankeS der diesigen Filiale der Geraer Bank constatirt, daß eine Ermäßigung der Bedingungen bei d»r Direktion ungebahnt sei und binnen Kurzem cintretcn werde. Nachdem noch auf erfolgte Inter pellation die Ncrirung der Stamm-Prioritäts aktien ,m Dresdner EourSzeltel zugesichert worden, jertheilte man dem BerwaltungSra'.h einstimmig Decharge und bestätigte, daß das Aktienkapital durch Zuzahlung beziehentlich Zusammenlegung „nnmebr stich zusammensetzt aus tl l-t Stück Stamm Aktien » 400 --- 445,600 ^4» und 1030 Stück Prioritäts- ! Stamm-Actien s 500 — 515,000 ^i, zusanmen 960,600 ./» nominal. Hieraus genehmigte man ein stimmig die durch die veränderte Zusammen setzung des Aktienkapitals sich erforderlich machende Acänderung des Paragraphen der Statuten, wäh rend die von einem Actionair eingebrachten Antiäge lauf weitere, die Organisation der Verwaltung, Ver- iheilung des Reingewinnes rc. betreffende Slatuten- labänderungen nach kurzer Diskussion vom Antrag lsteller zurückgezogen wurden, da dieselben keine ftlnterstützung in der Versammlung fanden. In den lerwaltunosrath wählte man Herrn Major von iGräoenitz acclamat.onswcise wieder, in den Auf- sijtSratb Herrn Bankdircetor Rvisel neu. Den Schluß bildete die notarielle Ausloviung von 0000^4» ivminal Prioritäts-Obligationen der Gesellschaft fl t 1500 >», 18 S 300 .4t). -u Braunkohlenabbau-Gesellschaft Ma- oengruöe bei Meuselwitz. Die Direktion dir ^anengrube benachrichtigt ihre Abnehmer wegen iinführung der Tonne als Gewichtseinheit un Kohlen- »ndel durch folgende Mitlbeilung: „Durch Bundes- »thsbeschluß vom 3. December 1878 »st die Tonne — »kgrkürzl t — gleich I«0o Kilogramm als Einheit mgeiivmmen und amtlich zur rechnerischen Einfüh rung am 1. Januar I88l bestimmt worden. Da fiese Bezeichnungsweise sowohl für unsere verehrten Herren Consunrcnun als auch für uns eine kurze, deftimmte und bequeme ist, so führen wir dieselbe schon seht ein und werden daher eine Doppel Lown, mit Ivt, eine einfache Lowrl, mit 5> in Rechnung stellen. Kir garantiren den Inhalt einer Doppel-Lowrv wie seither mit mindestens 13k Hektoliter " Da diese Br erchnungSwerse augcnscheinl.che Kürze darbietet, so lt zu wünschen, daß alle im Kohlengeschäfte Inter nst,ten diese Neuerung schon jetzt mit verallgemeinern tlfen. Saal-Nnftrut-Eisenbahn in ConcurS. Zir haben bereits unserm Befremden darüber Aus druck gegeben, daß in den, wie man annehmen muß, »n den betheiligten Regierungen g-nehmigten Ver- rßerungsbedlngungen deS die gemeinschaftliche Be- futzung deS BahnyofeS Großheringen betreffenden »ihällirifleS zwischen der Saal-Unstrutbahn und der »lbahn keine Erwähnung geschieht. Die ConcurS- ,altung bat sich k»S jetzt noch nicht bereit finden sen, hierüber bestimmte Erklärungen abzuaeben. r, w.e bekannt, auf Grund des über die Mitbe nutzung des BahnhofeS Großheringen zwischen den «rwauunaen der Saal-Nnstrutbahn und der Saal- »hn abaefchlosienen Vertrages der Saalbahn gegen fl« Saal-Ünstrutbahn noch Forderungen auS der rgangenhrit zustchen und von der Saal - Unstrut- lisenbahN'Gesellschaft nicht unerhebliche finanzielle ' rpflichtungen für die Zukunft übernommen wor in find, so erscheint eS angezeigt, etwaige Kauflieb- ber auf dieses Verhältnis autmerksam zu machen rd darauf hinzuweisen, daß alle Rechte und Pflich fn dis fraglichen Vertrage- und alle auS demselben «reitS erwachsenen Berpflichtunaen aus den Käufer der Uebernahme der Bahn übergehen müssen. * verlt«. 28. Oktober. Ofstcrös wird geschrieben: )n Betreff des VolkSwirthschaftSrathes hört an, daß eine Vorlage weder an den Landtag nock r den Reichstag zu erwarten ist. Wenn eine aller- stbste Verordnung in Bezug daraus erlassen erden soll, so ist öazu weder rn Preußen noch im eiche die parlamentarische Mitwirkung nothwendig. ebrigenS gilt eS nicht )ür wabrschemlich, daß der olktwinhschaftSrot- nur für Preußen in- Leben sten wird, da be« -er Behanbluna der HandelS- >srlkgcnhe,ten der Gesichtspunkt geltend war, daß Sonnabend den :r0. Oktober 1880. 74. Jahrgang. es einen preußischen Handel nicht mehr gebe, sondern nur euren deutschen." u- Neue SaS-Actien-Gesellschaft in Ber lin. In der ersten Hälfte des am So. Juni ab- gelaufenen Betriebs jabreS batte das Geschäft dieses Elablissemenis unter der Ungunst der Verhältnisse und dem überall noch flockenden Geschäftsgang in Handel und Industrie zu leiden, so daß in dieser Periode noch ein ganz allgemeiner Rückgang im Gas-Consum zu verzeichnen war, der sich fast aus drei Millionen Cubikfuß aus allen Anstalten belief. Die mit Beginn de- JahreS 1880 fast allaemein ein getretene Besserung «Her geschäftlichen Verhältnisse und Belebung in Handel, Verkehr und Industrie konnte ihren günstigen Einfluß auf daS Gefchäft deS Unternehmens erst in der zweiten Hälfte des Ge schäftsjahres in recht erfreulicher Weise bemerkbar machen und wurde dadurch nicht allein die Minder- produclion deS ersten Semester- ausgeglichen, sondern noch eine Mehr-Production gegen daS Vor- labr von 560,420 Eubiksuß mit einer Flammen zunahme von 1542 erreicht. Durch günstige BetriebS- resultale und große Sparsamkeit im Betriebe, sowie durch d,e B.flerurg der russischen Valuta wurde ans den Anstalten ein Mehrgewinn erzielt, welcher die Ver theilung eurer gleichen Dividende wie rm Vorjahr, 4^/v'Proc , gestaltet, obgleich 12,500.4» mehr an Zinsen für die Obligationen zu zahlen waren und außerdem kein nennenSwerther Restgewinn auS dem Vorjahr zur Verfügung stand. — Im erNen Quartale deS neuen Geschäftsjahre- beträgt die Gasproducuon in den 22 Anstalten der Gesellschaft gegen daS Vor jahr berertS 1,360,000 oder 8 Proc.. es rst also wohl Aussicht vorhanden, pro 1880/81 besser abzuschließen. u VerkehrSzunahme. Nach übereinstimmen den Nachrichten hat der Güterverkehr auf den meisten mitteldeutschen Eisenbahnen in den letzten Wochen nicht unerheblich zugenommen, was auf einen erfreulichen Auischwuna in unserem aesammten wirtkschaftlichen Leben schließen läßt. Auf einzelnen frequenten Linien reichen neuerdings die fahrplan mäßigen Güter,üge an manchen Tagen gar nicht auS, io daß zur Bewältigung der Transpone die Ein legung der Facultativzüge oder einzelner Extrazüge nothwendig ist. Bei mehreren Bei Wallungen macht sich bereu- e>n Wagenmangel fühlbar, der, wie die deute publikirtcn Verfügungen der Rheinischen, Köln Mindener.Bergilch Märk'schen.Frankfurt Bebratr und der Hannooer'schen Bahn z iaen. die Herab- fttzuiig der Entladefrist von 12 aus nur 6 Stunden nothwendig gemacht Hai. * Köln, 20. Oktober. Die englische Post vom 28 Oclvber früh, planmäßig in Vrroiers um 8 Uhr 2l Min. Abends, ist auSgeblieben. Grund: Zug von Ostende Anschluß rn Louvain nicht erreicht. * Dortmund» 20. Oktober. Dem Berichte der Direktion der Dortmunder Union an den Ver> waltungsrath zufolge beziffert sich der Bruttogewinn im letzten Betriebsjahre auf 2,454.000 die Un kosten betraaen 1,570,000 >» Von dem verfügbaren Rest von 080,000 beantragt die Direktion die Verlhellung einer Dividende von 2 Proc. ---600,000.4» und Extra-Abschreibungen im Betrage von 380,000^4» Außerdem hat die Dortmunder Union noch für größere Abschreibungen einen Amortisationsfonds von 10,012,600 ./L — Die „Westfälische Ztg " spricht über die Ver schwiegenheit der Beamten bei den sich drängenden großen Unfällen der dortigen Eisenbahnen und Industrien: „Als einer un lerer Redakt.me, heiß: eS m dem Artikel, gelegentlich eines g oben Giubenunglücks einen hohen Beamten der Zeche um einige Aufklärungen ersuchte, entgeg- nete ihm dieser Herr: Wißen Sie, es »ft mir viel lieber, wenn die Presse sich um Vorkommnisse dieser Art überhaupt nicht kümmert: -as sind interne D>nge, die der Oeffentlichkert nichts a:gehen. (Eine größere Naioekät ist freilich nlchl möglich.) Die in Bochum erscheinende „Westfälische Volksztg " schreibt: AuS langer Erfahrung wissen wir, daß hier (am Wohnort deS arbeiterfreunolrchen una hafrvflichifemd- lichenHerrn Baare) in der Gegendnistematisch Unglücke aus Zich n und Fabriken der Oeffentlichkeit möglichst verhennlichtwerden. Die zunächst Betheiligten schweigen, weil sie glauben, einem Blatte wenigstens nichts mit- theilen zu dürfen, und so sind die Zeitungen in den meisten Fällen aus Hörensagen angewiesen. Gelangen trotzdem Nachrichten über Un-alle in bestimmter ver bürgter Form an die Oeffentlichkeit, so werden Wochen und Monate lang durch Berufene und Unberufene Unlersuchungen angeftellt, wer daS geschrieben haben könne, und wir selbst könnten, da unsere derartigen Nachrichten fast stets aus unl «heiligten Bürgerkreisen nammen, viele unglaubliche Beispiele anführen, wie brave und für ihr Brod sogar, mit oder ohne Grund, ängstlich besorgte Arbeiter und Beamte von Etabliffc- meniS und Zechen in lächerlich grundloser W.-ise ver dächtigt wurden. -u- Zur Beseitigung deS Eisenbahn- Waggon-MangelS, der jo manstem westfälischen und wohl auch anderen Industriellen in den letzten Wochen so schwere Sorge bereitet hat, sind kürzlich zwei bedeutungsvolle und hoffentlich wirksame Schritte geschehen: die Beschränkung der Ent- und Be- ladesriften auf den Freckadeplätzen und Anschluß geleisen auf 6 Tagesstunden und die Errichtung einer Ee ntral be hör de, welcher die Distribution über die Wagen der Köln-Mindener Rheinischen und Bergisch-Märkischen Bahn obliegt. WaS die erstgenannte Maßregel betrifft, so wird dieselbe einstweilen für die Zeit vom 1. November diese- bis 31. März nächsten Jahre- Geltung haben Während dieser Zeit werden die Bestimmungen über die Erhebungen von Wagen- strafmiethe, wie die Direktionen der drei bethetligten Eisenbahnen besonder- hervorheben, strenge gehand- habt werden Wenn auch diese Maßregel für manche Jntereffenlen sehr unbequem sein mag. so ist doch nicht zu verkenn n, daß sie anaesichtS des »m Kohlen revier zu Tage getretenen Wagenmangels, dessen Vorhandensein von den drei genannten Direktionen ausdrücklich zugegeben wird, sich als unumgänglich nothwendig erwiesen hat und gewiß wesentlich dozu beitragen wird, eine raschere Circulation der Transportmittel herbeizusühren. Die Functionen der Central - Wagenbehörde oder deS neuen „WagenamtS". wie der officielle Titel lauiet, haben in Betreff de- Wagenparks der Köln Minden« und der Rheinischen Bahn mit dem 25. d. M. be gonnen und werden vom 1. November ab sich auch aus die Waqen der Bergisch-Märkischen Eisenbahn erstrecken. Einstweilen hat da- Wagenamt seinen Sitz noch in Mühlheim a. d Ruhr: die lleberfiedelung dieser Behörde nach Esten ist ledoch nur eine Frage der Zeit In Bergbau trerbenden K effen namentlich wird der Thüligkett de- WagenamleS mit großen Hoffnungen entgegengesehen: man erwartet, daß das selbe im Stande lein werde, genügende Transport mittel heranzuziehen und die Vertheilung derselben den Wünschen der «meinen Werke gemäß »u bewirken. Z Görlitzer Maschinenbauanstalt und Ei>engießerei. DieS seit 27 Jahren (leil 8 Jahren im Besitz «ner Aktiengesellschaft) bestehende Etablisse ment, daS aus der Leipziger Wollwaaren-AuSnellung mit einer Dampfmaschine mü Ventilsteuerung Patent Collmann von 60 Pserdekraft (außer PreiSbewerbung, weil der Direktor Behnisch als Preisrichter für die Maschinengrupce m>t fungirle) vertreten war, bat seinen GeschättSbericht für i870 —80 ausaegeben. Derselbe constatirt eine Besserung der Maschinen branche seit Anfang 1880, die noch anhält Die Auf träge sind im letzten halben Geschäftsjahre reichlich einaegangen und eS befinden sich darunter solche, welche ihr Bestreben, den Dampfmaschinen- und Dampfkesselbau zur alleinigen Specialität für daS Etablissement zu machen, unterstützen. So hat sie u. A. trog der Eoncurrenz der renonunirlesten Maschinenbauanstalten deS ConiinentS, mehrere Aufträge auf große Dampfmaschinen zu er halten, darunter auf eine 500pferdige Maschine für die Act-en - G« sellschaft für Leinen-Industrie vormals Kramsta L Sohne in Freiburg, sowie aus eine 3oOpserdige Maschine für die Firma Hielle L Dittrich in Zhrardow bei Warschau und das Absatzgebiet fürDamps- Maschinen erweitert sich, nachdem die Fabrik die alleinige Vertretung deS Patentes auf Collmann- Steuerung für die östlichen Provinzen Preußens, daS Königreich Sachsen und Rußland erworben hat, von Tag zu Tag und die Anerkennung, wc che die in Leipzig und Liegmp ausgestellten Dampfmaschinen mit Coll- mann'scher Veniilsteuerung gefunden haben, verspricht die Kosten der Inbetriebsetzung reichlich zu ersehen. Die Collmann-Ventilsteuerung. welche jetzt vielfach auch bei Maschinen älterer Systeme angebracht wird, bat den Vortheil, daß sich der Dampfverbrauch bei selbstthätiger Regulftüng nahezu dem auaenbl'ckiicken Kraftbedarf Proportional stellt, ohne daß dem Maschi nenwärker besondere Aufmerksamkeit zugemuth.t wird, was eine wesentliche Ersparung an der Heizung bedingt. Die Görlitzer Fabrik hat von diesen Maschinen seit Er werbung des Patents, also in etwa 3 Jahren, vier- uadoierzig nach Böhmen, Rußland, Dänemark, Sachsen geliefert. (In Sachsen u. A. für die Altaers- dorter Weberei von Gebr. Hoffmann, die NeugerS- dorfcr Weberei von H. W. Herzog, die Nled-'iolberS- dorser Weberei von G. Th. Wäntig.) D e Be schaffung der neuen Zeichnungen und Modelle für die Einführung der Collman-Stcuerung hat große Kosten verursacht, die aber voll und ganz getragen werden mußten, um die Prosperität deS Etabliffe- mentS zu sichern. Die Zahl der Arbeiter war am Schüsse des Geschäftsjahres wieder auf 203 gestiegen, an Löhnen war gezahlt 183,200 .4», also an Lohn durchschnittlich 233 ^» per Tag Die finanziellen Verhältnisse der Gesellschaft haben sich gebessert, da die Bankierschuld tast ganz abgestoßen ist und nur noch eine Hypothek von 19.500 .4» auf dem Etablisse ment ruht. ä. Au» Böhmen, 28. Oktober. Für Zollzah lungen in Silber ist im Monat November ein Aufgeld von 18 Proc. zu entrichten, wogegen ein Agiozuschlag für die im gleich«, Monat zahlbaren Eisenbahngebühren i Frachten und Personengeld) nicht erhoben wird. — Die gräflich Kolowrat'schen Be sitzungen bei Psraumkerg haben so große Masten von Holz, daß alljährlich gioße Quantitäten davon zum V« kaufe kommen können; allein der Mangel einer Eisenbahnverbindung in j-ner Gegend macht eine gute Bezahlung der Hölzer unmöglich, weil der Transport per Achse zu viel kostet. Tie Bemühungen der dortigen Bewohner um Erlangung einer Bahn von einer Station der Franz JosefSbahn nach Weiden in Baiern sind bis jetzt ohne Eifolg gewesen, und obwohl die Egerer Handelskammer, in deren Bezirk die Waldungen liegen, anerkannt hat, daß eine solche Bahnlinie Aussicht auf größere Fruchten an Holz und Eisen habe, so ist doch das Pioject seinerVerwirklichunq nicht näher gerückt Im Jahre 1881 sollen in den Kolowratschen Wäldern der Herrschaft Groß M«,er- hösen abermals Stammhölzer von schönster Beschaffen heit verkauft werden und eS werden sich gewiß wieder viele deutsche Holzhändler als Käufer melden Es wäre auch ihnen von Vonheil, wenn der lange Transport per Geschirr nicht nötbig wäre. Die Industrie hat dort noch gar keinen Boden gefunden und die Arbeitskräfte sind darum billig zu haben. Ueberdies ist auch genügende Wasserkraft vorhanden, durch welcke industrielle Etablissements schon wesent lichen Nutzen haben könnten; aber in einer Gegend, wo die culturfördernde Lokomotive noch fehlt und die Straßen nicht sonderlich gut sind, mag sich Nie mand für immer niederlaffen. DaS Böhmerland bietet noch manche derartige günstige Gelegenheit für unternehmende Industrielle, aber sie wird sehr selten benutzt, weil eS außerordentlich schwierig ist, die Ar beiter vollständig «nrurichten und die Cultur in so vollständig einsame Gegenden zu tragen. V--n. Prag, 28. Oktober Die Convertirung deS Prager Sladt-AnlehenS Die Genesis der Convertirung deS Prager Stadt-AnlehenS ist bekannt. Anaeeifert durch die durchgeführten Convcrsionen zahlreicher anderer Städte und Aktien Unternehmun- aen hat s. Z. unsere Stadtvertretung den nur zu billigenden Plan gefaßt, ihre drei 6procentiaen An lehen (vom Jahre 1864 1,000,000 fl., vom Jahre 1873 600,000 fl. und Vom Jahre 1874 5,000,000 fl.) in eine einheitliche fünfpiocentige Schuld umzuwandeln Mit dieser Eonversion sollte die Ausnahme eines neuen gleichfalls fünsprccentigen AnlehenS per 2,100.000 sl durch ieführt werden. Um dieses Finanz-Geschäft bewarben sich bekan-tlich zwei Giupvm: die Credit-Anstalt und die Anglo-Bank. Das Offert der «steren wurde als günstiger ange sehen und ist auch in der Stadtverordneten - Sitzung vom 14. Juni 1860 vom Stadtrathe zur Annahme empfohlen worden. Damals wurde der Beschluß ge faßt, daS empfohlene Offert nur unter der Bedingung zu acceptiren. daß die Creditanstalt von ihrer Forde rung betreffs der Couponsteuer abläßt. Die Lredit- anstalt weigerte sich aber, diese Toncession zu machen, und so wurde der befürwortende Antrag de- Stadt- rathes vom Plenum in der Sitzung vom 19. Juni verworfen. Seit dieser Zeit richte dre Augelegercheit, bis erst kürzlich nach erfolgter Sanktion de- die Eon- verfion betreffenden LandeSgesetzes die ZivnostenSka Banka im Vereine mit der städtischen Eparcaffa ein Offert überreichte. Die Wiener Banken »er hielten sich passiv, bis erst knapp vor Schluß des AnmeldungstermineS die österreichische Bodencredit- anftalt hervortrat und die Ueberreichung eine- Offerte- ankündigte. Dasselbe wurde nun auch, wie bekannt, am 27 d. M. durch den Direktor der Boden- creditanftalt Herrn Ritter o. Taußig, übergeben und bildet nun, ebenso wie da- Offert der ZivnostenSka den Gegenstand restlicher Berathungen der vom Sladtrathe eingesetzten Finanzcommisston. Die beiden Angebote haben wir bereits gestern kurz skizsirt und bät en wir als Ergänzung nur Folgende- anzuführen: Das Offert der ZrvnostenSka Banka lautet nur auf Durchführung der Conversion und erbat sie sich die Verständigung und Heranziehung rur Eoncurrenz, falls die Stadtvertretung zur Ver- aebung de- neuen AnlehenS per 2,100,000 Gulden schreiten sollte. Auf die Convertirung bietet die Zivnostenska den Cours von 96'/. für 100 gegen 5 proc. Verzinsung und 50jährige Amortisation. Den Obligations-Inhabern räumt sie eine Prämie von 2 P.oe. ein, so daß dieselben die kiproc. Titre- zum Eourse von 08 zu übernehmen hätten. Für die durcb die Conversion bedingten Auslagen verlangt die Zivnostenska keinerl i Entschädigung. Die Stadl- gemeinde wäre verpflichtet, mittelst Kundmachungen die 6proc. Anlehen per 15. Januar 1881 zu kün digen. Denjenigen Obligatronsbesitzern, die auf die Conversion nicht «»gehen, würde das Capital bis I. September 1881 zurückgezahlt werden. WaS den Modus der Amortisation anbelangt, sollte zwischen der Z vnostenSka und der Stadtgemeind; ein Abkommen bis 3l. Oktober 1881 getroffen werden. Die Kosten der Stempel- und anderen Gebühren hätte die Commune zu tragen. DaS Offert der Bodencredit - Anftalt lautet bekanntlich aus Ueber nahme aller Anlehen im Betrage von runo 0.000,000 Gulden und viel« dieselbe den ParicourS, das heißt, den vollen Nennwerth der Titres. Von diesem An lehen verlangt die Bodencredit als Zinsen ur d Amortisation 5.4 Proc., rückzahlbar in 100 halb- lährigen Raten, so daß daS ganze Anlehen in 50 Jahien getilgt wäre. Die Bodencredit zahlt die ganze Summe ohne Abzug binnen 8 Tagen nach Abschluß des Vertrages oder in monatlich kündbaren Raten, falls die Commune für den aanzen Betrag aus einmal keine Verwendung hätte, doch müßte dcr ganze Betrag bis längstens KO. Juni 1882 übernom men werden Die Gebühren hätte die Cvmmune zu zahlen und die Fertigung deS Cont.acteS biS längstens 15. November 1680 zu erfolgen. Die Brauer Stadtgeweinde hätte nur einen Summar- Scbuldschein auf die ganzen 0 Mill. Gulden auS- zustellen und würden dadurch die ansehnlichen Stempel-Gebühren entfallen. (Die Bodencredit An stalt ist nämlich kraft ihrer GeschäftSbestimmungen ermächtigt, Gemeinde Darlehen zu entriren und zu diesem Behufs Communal-Obligationen in Papier oder Gold zu emiltiren.) Wien, 20. Oktober. Der Gencralrath der öster- re.chisch ungarischen Bank hat die Vorschläge der ungarischen Regierung bezüglich der Correspon denzen der Bankanstalten mit den Behör den Ungarns, Kroatiens und SlaoonienS unve ändert angenommen und ferner die vorüber gehende Erhöhung der Gesammtdotation der un garischen Bankanstallen um drei Millionen Gulden und die Errichtung einer Banknebenstelle ur Rzeszow genehmigt. *— Keine neue Bankconcession mehr. In der letzt.'n Zeit traten in verschiedenen Blättern mit großer Bestimmtheit Gerüchte über die Concelsioni- rung einer neuen Bank in Wien aus, der ein ähn licher Ursprung und ein ähnlicher Wirkungskreis wre der bereits concessionirten Länderbank zuge- schriebeu wurde. Von kompetenter Seite gebt nun mehr dem „Wiener Fremdcnblatt" die Mtttheilung zu, welcher zufolae alle diese Gerüchte jeder thatjächlichen Begründung entbehren. Nicht allem kann von dem Benorstehen solch einer neuen Concessionirung keinerlei Rede sein, sondern für die Negierung ist die ganze Frage überhaupt in kein ernsteres Stadium getreien, da ihr bisher nicht einmal ein Concessionsgesuch vorliegt. So weit daS genannte Blatt von seinem Gewährsmanne über die Intentionen der Regierung unterrichtet ist, ist diese nicht geneigt, von der blSher bei Concessio- mrungcn von Banken geübten strengen Vorsicht ab- zugehen, und ist dieselbe diuchaus keine Freundin von einer besonders gesteigerten Productioitär auf dem Gebiete von Bankgründungen. DaS Blatt schreibt ferner: „Gewiß kann die bloße Passivität und Untbätigkeit auf ökonomischem Gebiete weder unfern Anschauungen, noch überhaupt den Be dürfnissen entsprechen, aber insoweit der Zu fluß fremder Capitalien zur Belebung unserer Production, sowie überhaupt die Beihülfe von fremdem Gelbe für den Geldmarkt erforderlich gewesen, ist diesen Rücksichten nach dem Dafürhalten der in dieser Hinsicht entscheidenden Kreis» durch die Creirung der Länder bank hinlänglich Rechnung getragen worden. Neue Banken, welche keinem Bedürfnisse des Geld marktes, sondern ihrem eigenen entsprechen würden, könnten leicht in ihrem Drange überhastete Grün dungen ins Leben rufen, welche die Epoche der aus schließlichen Agiotage erneuern würden. Diese hat ledoch so traurige Erinnerungen zurückgelaffen, daß man schwerlich Sehnsucht nach derselben empfinden könnte und daß da- Cabinet Taaffe kaum die Lust verspüren sollte, ihre Auferstehung zu veranlassen. Nur eine nüchterne, den Bedürfnissen deS Geld marktes entsprechende Finanzpolitik kann auf Zu stimmung rechnen und diese steht mit ver Anzahl von Concessioniiimgen in keinem ursächlichen Zu sammenhänge " *— Zur Lage deS Schafwollwaaren-Ge- chästeS. AuS Brünn wird der „N. Fr. Pr." ge chrieben: Die Schatwollwaaren-Fabrikation in unserer Stadt befindet sich eben im Uebergange oon der Eizcilgung von Winterwaare zu jener der Sommer- waare, und im Ganzen nimmt dal Geschäft einen normalen Verlauf, ja es ist eher im Aufschwung«
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