Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.11.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-11-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188011087
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18801108
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18801108
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1880
- Monat1880-11
- Tag1880-11-08
- Monat1880-11
- Jahr1880
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.11.1880
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Erscheint täglich früh 6*/. Uhr. UMrli«» «tt «epeöill«» JvhauuiSgast« SS. >prrchß»»c> der Leöartt«» vormittags IS-12 Uhr. Nachmittags 4—5 Uhr. Mr Ue »Lckgabe »Ingesandler vko«. «acht sich »It Str»ack>»a »Icht »rritndltch. »e der für die nächst- Nummer bestimmten »te an Wochentagm bis Nachmittags, an Sonn- tagen früh bis'/.S Uhr. S« »e, FUWIe, fiir Z,s..A«mch»r . Ott» Klemm. UniversttSISstr. 22. «Mi« Löfche.Kathariaeustr. 1S.p. nur bis Uhr. Uchztzer.Tageblatt Anzeiger. vrg«t fiir P»M, Localgeschichte, Hendels- mb TeschiMnkhr. «Ich«» IS.2S». At»a«»r«t»t»»rri» viertelst 4*/,ML» incl. Bringerlohn 5 Mk^ durch die Post bezogen 6 Ml. Jede einzelne Nummer 25 Pf. Belegexemplar ID Pf. Gebühren für Extrabeilagen ohne Postbeförderung SS E »it Postbefvrderung 48 Ml. 2»srrate Sgesp. Petitzeile 20 Pf. Größere Schriften laut unserem Preisverzeichnis — Tabellarischer Satz nach höherem Tarif. ArUaur, „ter öew tte>iti«»Mrtch die Spaltzeil« 40 Pf. Inserat« find stets an d. Lepröttt,» M senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung pr»s«u»«r»n4» »der durch Postvorschaß. 338. Montag den 8. November 1880. 74. Jahrgang. Bekanntmachung. Die Lieferung der für die hiesige Gasanstalt in den Jahren 1881 und 188L »forderlichen gußeisernen hydraulischen Verschlüsse nebst Verschlußklappm soll an den Mindeftfordernden, jedoch mit Vorbehalt der BmSwahl unter den Submittenten, vergeben werden. DaS verzeichniß der einzelnen Theile, Lieferungsbedingungen und Zeichnungen find im Bureau der hiesigen Gasanstalt einzusehen oder gegen Erstattung der Coplaigebühren m Empfang zu nehmen, die Offerten aber bis längstens Donnerstag, de» LS. November d. I. Nachmittag» S Uhr versiegelt und mit der Aufschrift: .Lieferung von hydraulischen Verschlüssen für die Gasanstalt" versehen, an die Nuntiatur deS EtadtratheS einzusenden oder abzugeben. Nicht versiegelt oder verspätet eingegangene Offerten können keine Berücksichtigung finden. Leipzig, den 4. November 1880. Des Raths Deputation zur Gasanstalt. Fraktion des Abgeordnetenhauses ist erfolgt; die Fraktion hat der „Kreuzzeitung" zufolge, wie in der letzten Session, die Herren v. Rauch Haupt, v. Liebermarin. v. Brauchitsch, Holtz, v. Wedel!» Malchow, v. Aedell-Pie-oorf, d. Buffe, vr. Grimm und Frhrn. v. Minnigerode in ihren Vorstand gewühlt. Die am Donnerstag flattgefundene erste De batte de» preußischen Abgeordnetenhauses über die Fortführung der Verwaltuugsreform, insbesondere über da< Zuständigkeit-gesetz, hat die Thalsache anS Licht treten lasten, daß in Bezug auf diesen Gegenstand ein erfreuliches Eiaver- ständniß fast aller Parteien existirt und daß man auf allen Seiten, wenn auch die Aenderung der verhältnißmäßig erst kurze Zeit ia Kraft stehenden Gesetze al» eme sehr baldige empfunden wird, doch über die Nothwendigkeil derselben übereinstimmt. Die Ueberweisnng an eine Tommission wird, wie es scheint, die Verständigung in naher Zeit herbei- sühren. Die Vermählung de» Kronprinzen Rudolf von Oesterreich soll bestimmt am 15. Februar 1881 stattfinden. Der Hof will dieser Fern durch aus den Charakter eine- Familienfestes bewahre^ und eS ergeben daher auch keine Einladungen die euSwärtneu Hvfe, so daß von fremden, nicht Familie gehockam Fürstlichkeiten nur Prtuz lhelm von Preußen, mit welchem den PolMschr Urdersicht. Leipzig, 7. November. Der Reichskanzler wird, wie eS den An schein gewinnt, der Ausführung einer LieblingSidee schon bald näher treten. Die von ihm in Aus sicht genommenen strafgesetzlichen Bestimmungen zur Bekämpfung der Trunksucht sind freilich ihre« Inhalte nach noch nicht genau bekannt ge worden; eS ist jedoch nicht schwer zu errathen, worin sie etwa bestehen könnten. Man kann doch wohl nur Vorschlägen, daß Personen, die an öffent lichen Orte» in trunkenem Zustand betroffen werden, sowie Wirthe, welche solch« Personen in ihren Localen dulden und ihnen geistige Ge tränke verabreichen, sich eine- strafbaren ver geh mS schuldig machen, daß ferner gewohnheits mäßige Trinker zwangsweise in Asylen uuterqebracht werden können. ES kann ferner in Frage kommen, in wie weit der jetzt bestehende Grundsatz. Trunken« heit als MilderungSgrund bei strafbaren Hand lungen anzuuehmeu, einer Modifikation bedarf. Maßregeln, welche den Zweck verfolgen, der Trunk sucht eutgegeu zu wirken, wird man von vorn herein sympathisch gegenübersteheu. Wer die Trunksucht eiuzuschräukeu vermag» wird der viel- beklagtcn sittlichen Verwilderung unserer Zeit uud der wachsend« Zunahme der verbrechen wirk samer steuern, all «S die Verschärfung von ein paar Paragraph« deS Strafgesetzbuchs vermag. Allein über die Wirksamkeit der vorgeschlagenen Mittel vnd überhaupt irgend welcher strafrecht licher Maßregeln gegen die Trunksucht wird man sich freilich kerne» allzu großen Erwartungen bin- aeben können. Schon nach dm bestehenden gesetz lichen Vorschrift« kann ein Mensch, der durch Trunkenheit Aeraerniß erregt, wegm grob« Unfug» strafrechtlich verfolgt, kann einem Wirthe, der der VSlleiei Vorschub leistet, die Toncesston entzogen, kann em Mensch, der sich dergestalt dem Trünke hiugiebt, daß er unfähig wird, seinen Unterhalt oder den Unterhalt Derjenigen, zu deren Ernäh rung er verpflichtet ist. zu beschaffen, mit Haft bestraft «erden; in welchem Grade die Trunken heit all strafmildernder Umstand angerechnet wer ben soll, ist viel mehr Sache der gerichtlichen Praxis als einer gesetzlich«» Vorschrift. Ärn Grunde fiud also eigentlich strafrechtliche Maß regeln, die «au vorschlägt, bereits Vorhand«. Wir Hab« nichts dagegen, wenn man sie zu- famweustellt, schärfer formulirt. vielleicht auch etwas erweitert, aber eine sehr eingreifende Wirk samkeit vermögen wir uu- davon allerdings nicht zu verspreche«. Ein ungewöhnlich langer Zwischenraum ist dies mal zwischen der Einbringurm de- preußisch« Etats mit der erläuternd« Rede deS Finanz- minister- und der erst« EtatSberathuug eingeschobm worden, Wenn eS auf der ein« Seite wünschenSwerth gewesm wäre, die Dar stellung deS FinauzmimsterS hätte unverzüglich eine Entgegnung und Beleuchtung erfahren, ehe sich ihr Eindruck im Lande allzusehr festsetzen Sonnte, so war e- auf der andern Seite doch «n- umgänglich nöthig, bei der Schwierigkeit der in Betracht komme ad« Finanz - und steuerpoli» tisch« Frag« und d« ganz neu« Gesichts punkten, die durch den diesmalig« Eisenbahnetat «Sffuet werbe«, d« Abgeordnete» ein gründlichere« Studium des Etat- zu ermöglich«. Die erste EtatSberathung soll nuumehr am Donnerstag auf bi« Tagesordnung gesetzt werben uud wird irden. faRS die »ächste Woche bis zu der« Schluß i» Anspruch uehmeu Die Fraktion« find in dies« gouue» »hue bis jetzt hinfichttich deS Steuer- erlasse« zu eine« Beschlüsse gekommen zu sein. Die natioualliberale Fraktion de< preußi sch« Abgeordnetenhauses hat ihr« Bor. «and u» gewählt; derselbe besteht auS d« Herr« vo» Bennigsen, von Benva, von Eunh, Delta«, Hammacher, Hobrecht, Miquel, Schütt, Mächler und Weber (Erfurt). Zu Schriftführer» wurde» die Herr« von Ehneru uud Hauß« ge wählt. — Der Abgeordnete von Helldorff qi a«S der uationalllberalm Fraktion ausgetreten. Auch die Loustttuiruug der coufervattven Kroupriuz« Rudolf eine tnniae Freuubschaft ver bindet, der Vermählungsfeier veiwohnm dürfte. Graf Szechenyi erhob nach einer Depesche der „Post" au« Pest in dm ungarischen Re- aierungskreifen Vorstellung« wegen der jüngst« Maßnahmen gegen daSDeutschlhum, indem er da- lebhafte Bebauern über den Übeln Eindruck aussprach, welch« dieselben in Deutschland her- vorrief«. Die Vorstellung« solle« nicht ohne Eindruck geblieben sein. Hoffentlich! füg« wir hinzu. In dem bereit« erwähnt« politisch« Proceß gegen mehrere Mitglieder de- revolutionär« ExecutivcomitLs wurde in St. Petersburg die Sitzung am Sonnabend Mittag 12 Uhr eröffnet. Borfitzender de» MilitairgerichtS ist Generalmajor Leicht. Gerichtsmitglieder find der Wirkt. Staat-rath SchetkowSkh und der Oberst Babst. als zeilw ilige Gericht-Mitglieder fungiren die Obersten folgender Garde-Regimeuter: Oberst Hesse vom Preobra- schenSki'ichen, Oberst Alexejeff vom Semonoff'schm. Oberst Stolitza vom Gardejäger-Regtment, Oberst KraffowSky vom Moskau',ch«. Oberst Lftitschkoff vom Pawlow'schen Garde-Regiment. AlS Ankläger sungirt der Militairpromrator Achsarmnvff mit drei Gebülf«, die Berthenigana ist von Mar- golin. Appolonoff. Dfenziol, Kifflitschvst Chodneff u. A. übern» mm« worb«. Die Angeklagten wurdm ia ihr« «igeu« Livilkleidung in den Sitzungssaal geführt. Der Generalität, den Mit- glieoeru de« Ober-Militairgericht«, den Senatoren waren besondere Sitze eiugeräumt, kurz vor Er öffnung der Sitzung hatte sich auch Prinz Ptter von Oldenburg im Sitzungssaal« eingesundeu, um der verhandln«» beizuwohnen. Nach de« Sitzungs saal war« auch alle für d« Procrß i» Betracht kommenden Beweiögegeustäade, darunter auch Dh- uamitprvbm, gebrächt Word«. Heber die Ber- Handlung« wird der Telegraph demnächst weit« berichten. Di« Berliner „Germania" theilt folgend« Notiz der päpstlichen Zeitschrift „Aurora" mit: „Wen» unsere Informationen genau sind, ist in de» letzt« Tag« ein Ueberoinkomm« zwischen dem Hei ligen Stuhle uud dem russischen Staat« über Frag« von groß'« religiös« Interesse ge, schloff« word«. Die seit viel« Jahr« unter brochen« Beziehung« wüid« demgemäß in ordentlicher Weise hergestellt »erd«." Wie eS heißt, laus« fortwährend beunruhigend« Nachricht« über den Zustand de- Fürst« Gortschakosf etu. A« Freitag bat der greise Patient ein« Ohnmacht gehabt, welche ihn Über eine Staude fast sprachuofä-ig macht«. Biele seiner Freund« fiud au« Baden-Bad« ia die Schweiz »ach dem Aaatou W«wt geeilt, wo sich der Fürst seit Anfang Oktober aufhält. Mau erwartet da« Schlimmste. Diese ungünstige Wen dung ist übrig«« ganz »»erwartet eingetret«, da in jüngster Zeit der russische Kanzler schon so weit wieder hergestellt war, daß er vor circa einem Monat in der Schweiz dm Besuch Gambetta'S hat empfang« und mit ihm eine zweistündige Unterredung pfleg« können. Der Telegraph überschüttet unS förmlich mit Nachricht« über die Ausführung der März- decrete in Frankreich. Nach Nachrichten von heute hat die Auflösung sämmtlicher elf in Pari- bestehend« Congregationen im Allgemeinen weniger tumultuarische Auftritte hervorgervsen und weniger Schwierigkeiten gemacht, als die- in dm Departe ment- der Fall gewesm ist. doch fanden auch in Paris derselbe Widerstand der Congregationm, die selben Proteste der in d« Klöstern weilenden Leib wache von Laim, meisten« legitimistischer Abgeord neten. r.wie bisher statt. Dieser passive Wider stand erscheint nachgerade im Lichte der Lächer lichkeit. So deducirt wenigsten- der ver ständige Theil der republikanischen Presse. — Sellen haben die klerikalen Anschauungen über dm mode«« Staat einen so unverhülllen und bezeichnenden Ausdruck gefunden, al- in dem Schreiben, da« dieser Tage Leo XIII. an dm Erz bischof von Paris, Cardinal Guilbert, tu Betreff der Austreibung der Orden auS Frank reich gerichtet hat. BlSher verschanzte sich der Ungehorsam gegm die StaatSgesetze wohl hinter dem Bibelwort . Man soll Gott mehr gehorch« al- den Menschen", aber diese AuSflacht war zu vag und abstrakt, al- daß sie ernst genommen werden konnte. Etwa- Andere- ist eS aber, wmn von entscheidender Stelle auS offen erklärt wird: „Man ist dm Gesetzen Gehorsam schuldig, aber nicht dm Gesetzen eine- ungerechten Staate«." ES ist da- eine Kriegserklärung, die nicht nur au Frankreich, sonder« an die civilifirte Well in«- gefauimt gerichtet ist. - ' I» einer Uuterr^rmg mit Lord Russell (dem englische« Botschafter in Berlin, der jetzt in London weilt) bequemte sich Gladstone zuzu- geben, daß die grtechtsche Frage nicht so drängend sei, um eme sofortige, selbst gewaltsame Lösung zu erfordern. Doch hält Gladstone die Lösung der selben zur Erhaltung de« europäischen Frieden- für absolut notywmdig, we-halb diese Lösung nicht allzu lange htnaaSgeschob« werden dürfe. Glad stone schloß au- seiner eigenen enthusiastischen Natur auf dm Enthusiasmus der Griechen, welcher möglicherweise Europa schwere Verwickelung« aus- zw ngen könnte, und dies« Umstand suchte er be sonder- beidm Botschaftern dringendst «iuzuprägm. Gladstone wird bei dem LordmayorS-Banket obige Anschauung« und die Erfolge de« euro päisch« ToncerteS, welche- er noch immer als be stehend ansieht, auseinandersetzen. Weder der deutsche noch der österreichische Botschafter werden an diesem LordmayorS-Bankrt thetlnehmm. Der außerordentliche englische Botschafter i« Konstautinopel, Goschen, hat seine Abdeiufung nachgesucht, doch ist ihm vo» Granville mitge. theilt worden, eS sei der Wunsch deS gesammlea Ministerium-, daß er auf fetuem Post« verbleibe und daß daS Provisorium tu eine definitive Er nennung umgewandelt werde. Da daS Ab- bcrufungSgesuL muthmaßlich nicht ernstlich gemeint war, so ist eS um so wahrscheiulicher, daß Gosch« als Gesandter in Konstautinopel verbleibt, al« ihm die diplomatisch« Laufbahn ganz gut behagt. Die irische Krage fängt au, sich dramatisch zu gestalten. Der Gerichtshof der QaemS Beuch harrte, wie wir heute wiederholen, vergeblich aus da- Erschein« der anaÄlagt« Agitator«. Da- -eg« fordert die Laudliga zu Beiträgen für ein« Bertheidiguu-SfondS auf. während da« deumächstige Erschein« der Tanalslotte in dm irisch« Küsteogewässeru fignalifirt wird. Da- neue serbische Tabiuet hat dl« Skup- schttua «ufaelöst und dafür Sorge getragen, daß tm nächst« Frühjahre die große Skupschtiua zu- sammeutrelea kau». DaS Ministerium beabsichtigt, der letzter« außer der Jude» frage auch die Par- lammtSresor« vorzuleg«. Der Inhalt dieser Re form ist noch nicht endgültig festgestellt, doch ist die Erweiterung de« activ« uud passiv« Wahlrechte«, di« veseitiguug der ernannten Mitglieder, eventvell die Ereiruug eine« Zweikammersystem«, in Aus sicht genommen. Ein Erfolg iu d« verhand- luuam mit Oesterreich wird sehr wefeutttch die Position de» neuen Tabiuet* festig«, da die Be völkerung Serbien«, so sehr «au ihr auch Math eiuredet, den Zollkrieg ernstlich fürchtet und den Abschluß eine- Zoll vertrage« »tt Oesterreich- Unaar» lebhaft wünscht. AuS Athen verlautet, «au hoffe, daß die griechische Armee Ende November die Höh« vou 80.800 Mann erreicht Hab« werde. Grieche», land sei gut «it Torpedos verleb«. Keruer solle iu Pari- eine Anleihe vou 4 Millionen Lstrl. ge» macht werden aus Sicherhett der ehemalige» Kirchmaüter, die nunmehr StaatSeigeathum fiud. Diese Sicherhstt decke die Anleihe vollständig. Vou imposant« Operation« der europäische» Armada hört man schon seit acht Tag« kein Sterbenswörtchen. E« ist, al« ob fie eingefroren und von jeder Verbindung mit der Außenwelt ab geschlossen wäre. Desto regelmäßiger wird täglich über jede Bewegung Riza Paschas und Der wisch Pascha- berichtet. Alle Hoffnung ans eine baldige Lösung der montenegrinische» Krage wird jetzt aus Letzter« allein gesetzt, und zwar hauptsächlich auS dem Grunde, weil er e« so gut verstand, da- im Berliner Fried« d« Ruff« zuerkannte Batum den Russen ohne Schwert streich zu übergeben, trotzdem die La»iS sich geg« die Uebergabe nicht minder heftig sträubt«, al lste Albanesen gegen die Räumung DulciguoS. Die Lage in Afghanistan ist und bleibt eine äußerst precäre für England. Der „Standard" läßt sich auS Kandahar schreib«, eiu kürzlich auS Kabul zurllckaekehrter HandelSmanu behauptet, daß die öffentuche Stimmuog gegm Lbdurrahma» an Erbitterung zuoehme und seine Stellung'täg lich eine unsicherere werde. Der Ghilzaichef Ama- tulah Khan uud andere mächtige Häuptlinge weigern sich gänzlich, seine Autorität anzuerkenu«. und er besitze nicht die Mittel, ihre Unterwerfung zu erzwingen. ES gilt für wahrscheinlich, daß Afghanistan durch umfangreiche innere Unruhm bedroht ist. Der Kurdeuaufstand iu Persien scheint im Niedergange begriffen zu sein. AuS Binap eingegangenen Nachricht« vom 1. d. zufolge har sich der kurdische Befehlshaber Abdul Kadir mit seiner auS 3000 Reite« uud 2000 Manu Infan terie bestehenden Streitmacht über d« Fluß Lehatu zurückgezogen. ES herrscht Uueiuigkeir unter dm Kurdeu-HLaptliug« und Ha« heb Agha hat sich geweigert, geg« Tabris (TauriS) vorzurücken. — Der Kurdeoyaufe unter Scheich Sadik ist am S. d. bei Urmia angegriffen, ge schlagen uud iu die Berge zersprengt Word«. Die Trupp« auS Teheran Hab« bereit- Tikan- tepe erreicht. Die große Wahlschlacht i» Amerika ist im Princip entschieden. Die Entschiedenheit von General Garfield'S Steg wird als unbestritten betrachtet und daß Ergebniß wird allenthalben ohne Zöge« acceptirt. Spätere Berichte deute» an, daß General Hancock in Nevada und Cali« fornim erfolgreich war, und General Garfield iu Oregon. Die Republikaner behaupten, uud zwar mit Recht, eine entschiedene Mehrheit im Repräsen tantenhaufe erlangt zu Hab«. polytechnische Gesellschaft. Der erste Familien-Abend im begonnen« Winter halbjahr hatte sich eine- sehr zahlreich« B such«, auch von Gästen, zu erfreuen. Einigen vom Di rektor der Gesellschaft. Herrn Baurath vr. MotheS, gemachten geschäftlich« Mittheilungm folgt« die Besprechung des durch Hm. Heinrich Pörsch- mann auS Wurzen anSgestell« patentirten Luft- undRauch-Regulir-OfeuS. welcher zur bestnea Veranschaulichung seiner Vor züge geheizt war. Letztere besteh« vor Allem darin, daß man den Ofen je nach dm Kältegrad« so »ufstellcn kauu, daß «an jedm beliebigen Wärmegrad erzielt, ferner daß man da« Heizungs- Material ordentlich auSnutzen kann, daß weiter der Ruß sich selbst verzehrt. der Ofen also nicht gekehrt zu werden braucht, vermöge seiner sinn reich« Eonstructtoa verbreitet er schnell eine an genehme Wärme, die sich durch Anwendung aller vorlheile der Thouröhrm- und Eiseucoastruction auf «ne längere Zeit erhält. Wetter sind ia de« Ofm Wafferkäst« angebracht, welche stet- eine feuchte Luft herbeiführ«, s» daß also auch i» ge sundheitlicher Beziehung alle Voraussetzungen er füllt fiud. Hr. Ingenieur Linduer besprach d« Ose», während Hr. Pörschmaun selbst die vortheile desselben au dem ausgestellt« Exemplar dewon- ßrtrte. klebrigen« steh« de« Erfinder b«ettS etue Anzahl empfehlender Zeugnisse zur Sette. Herr Ing«. Kuutze erläuterte hierauf d« von Herrn Klempuermeister O. Wagner au-aestellt« «fienkops oder Schornstein. Aufsatz, welcher ebenfalls pate»tirt uud bereit« hie und da mit Eifolg eingefShrt ist. Der Aussatz ist hauptsächlich für die Eff« solcher HLufer bestimmt, welche unter den höher gelegen« Eff« der Nachbarhäuser zu leid« Hab«; er dürste sich mit- HP» auch bei jedem freistehend« Kamin bewähr«. Die Errichtung ist eine sehr praktische und selbst ber leiseste Wind verwaa bie Wiudschirme an ber betriff enden Seite zu schließ«, so daß da« lästige Niederdrück« de« Rauch« vermied« wird, »rbrigeu« findet ei» Rost« der Bleche nicht statt, ebmsoweuig ei» etwaig« Lärm bei« Anschlag« i der Blech« uud eS ist sowohl hi« al- au auderu
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite