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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.11.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-11-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188011079
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18801107
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18801107
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Paginierfehler: nach S. 6570 folgt S. [6573] ff.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1880
- Monat1880-11
- Tag1880-11-07
- Monat1880-11
- Jahr1880
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.11.1880
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Zweite Anlage M Leipüger Tageblatt und Anzeiger. 337. Sonntag den 7. November 1880. 74. Jahrgang. Geffeulliche Verhandlun-eu -er Stadtverordneten PO« so. Lctober 188-.*) (Auf Grund de- Protokolle- mitaetheilt). Anwesend: 5S Stadtverordnete und am RathStisch! Herr Oberbürgermeister vr. Georgi. Herr Bürger« «erster Juftizrath vr. Lrönblin, sowie die Herren Stadträthe: Mechler, Echleißner. Hottze, Becker, Schmidt- Söhtmann, Pohlentz, Krause, vr. Panitz und Hebbing- hau». Die im Anschluß an eine gemeinschaftliche Sitzung der beiden städtischen Collemen stattfindende Plenar sitzung wird durch Herrn Borsteher Goetz eröffnet mit Verlesung der Mittheilung de- RatheS, daß in Sachen der Ver« breiterung der Kurprinzstraße die Immobilien« gesellschaft sich verpflichtet habe, diejenigen 5000 welche behufs Erhöhung der von den Besitzern de- Hotel de Pruste zu zahlenden baaren Ent schädigung von 35.000 auf 40,000 erforderlich, an die Stadtgemeinde zu entrichten. Hierbei bewendet eS: ebenso bei der weiter ver lesenen Erklärung des RatheS, daß er in Betreff der Anschaffung von Dampffeuerspritzen bei der vom Collegium beschlossenen Ablehnung einer vierten Dampfspritze vorläufig Beruhigung faste, sich aber Vorbehalte, auf diesen Gegenstand zurück zu kommen. In Folge der Beschlüsse deS Collegiums vom II. Februar d. I., in Betreff der projectirten Regulirung deS Obftmarktes s. w. d. a., hat daS Bauamt m den heute vorliegenden Plänen ein anderweites Projekt auSgearbeitet und die Kosten hierfür bez. nach Revision und möglichster Reduktion der früheren Kostenanschläge auf 378,517.87 (gegen 412,788.31 früher) excl. der GaS- und Waffer- leitungs-, sowie Gartenanlagen berechnet, wovon nach den zur früheren RathSvorlage aufgestellten Grund sätzen 157,294.87 aus das Stammvermögen 222,223.— . . den Betrieb kommen würden. Der Rath schreibt hierzu: DaS neuere Projekt an langend, so besteht der wesentliche Unterschied gegen daS frühere darin, daß in den neueren Plänen ent sprechend Ihrem Antrag unter Nr. 7 die Promenade zwischen KönigSplatz und dem in daS Schloß Pleißen- burg führenden Weg gegenüber der Westbrücke in unveränderter Höhenlage belasten worden ist, in Folge besten daS Bauamt Futtermauern, sowie mehrere Freitreppen, die eS ermöglichen sollen, von der hoch gelegenen Promenade an mehreren Stellen herab, auf und über den tiefer gelegenen Fahrweg hinweg zu gelangen. Allein nach reiflicher Erwägung haben wir unS für diese Anlage nicht auszusprechen und damit Ihrem Anträge unter Nr. 7 mcht anzuschließen vermocht, müssen vielmehr in diesem Punkte bei unserer früheren Vortage stehen bleiben. Durch die Ihrem Anträge entsprechende Anlage wird die Fahrstraße ein unschöner Hohlweg, der an beiden Seiten freistehende Promenadenkörper würde nach dem von unS eingeholten Sachverstänbigen-Gut' achten wegen seiner an beiden Seiten freien Lage so ausgetrocknet, daß Anpflanzungen nicht genügend ge deihen können. Die aus dieser Anlage hervorgehende Kostenverringerung ist eine verhältnißmäßig so geringe, daß auch der Kostenpunkt nicht von Einfluß fern kann: bei einer solchen Anlage würde endlich der Verkehr von einer Seite zur andern in sehr uner wünschter Weise auf wenige Punkte beschränkt und beeinträchtigt, waS in der fraglichen Gegend sich in empfindlicher Weise geltend machen wird, zumal wenn die städtischen Expeditionen in das vormalige Reichs oberhandelsgerichtsgebäude verlegt sein werden. Andererseits wird durch die Lieferlegung der Pro menade in der von unS früher projectirten und aus recht erhaltenen Weise eine wünschenswertst größere Breite für die Promenade erlangt; daß bei unserm Projekte die dermaligen Aripflanzungen zu besei tigen sind und an deren Stelle neue zu treten haben, ist richtig. Allein dies ist bei der dermaligen Beschaffenheit derselben kein großer Verlust: die an deren Stelle tretenden neuen Anpflanzungen können den Zustand nur verbessern und verschönern. Ihrem Antrag unter Nr. 1 anlangend, so ergiebt sich auS dem Längenprofile der Straße läng- der 415 Häuser am Obstmarkte auf Blatt daß eS nicht gerathrn erscheint, diese Straße gänzlich in Wegfall zu bringen dadurch, daß man sie so tief legt wie die eigentliche Fahrstraße vom KönigSplatz bis zur Brücke an der Nonnenmühle; um den Grund hiervon deut licher ersehen zu lassen, ist die Höhenlage der unteren Fahrbahn roth punctirt in baS erwähnte Längenprofi cm gezeichnet; wollte man beide Fahrstraßen in Ern Niveau bringen, so müßten die Eingänge der Häuser am Obstmarkt Nr I, 2 und 3, 10 bez 13 und 14 Stufen erhalten, da der Niveauunterschied zwischen den Thürschwellen und der unteren Fahrbahn 1.80, 2.00 und 2.80 Meter betragen wird DieS dürfte unbedingt genügen, um dabei stehen zu bleiben, daß die gesonderte Fahrstraße läng- der Häuser nur wenig in ihrer jetzigen Höhenlage, wie nach unserem Projekt, regulirt wird; da- jetzige Gesällverhältniß rft dort 1:84 und wird nach unserem Projekt etwas günstiger (1:85); letzteres dürste ausnahmsweise hier genügen, da auf dieser Straße ein lebhafter Durchgangsverkehr nicht zu erwarten steht, so nothwendig .die Belastung dieser Straße für den Verkehr nach den anliegenden Obftmarktgrundstücken bleibt. Nach unserem Droiect betreffen die Veränderungen an diesen Grundstücken in der Hauptsache nur da- sttdtische Grundstück Nr. 3, vor welchem ca. 70 Eenti- Meter Boden abzutragen ist. Den Fußweg längst dieser Grundstücke allein in der jetzigen Höbe zu belasten und nur den Fahrweg darin in da- gleiche Niveau mit der Hauptfahrstraße tiefer zu legen, empfiehlt sich an sich im Interesse de- Verkehrs nicht; einen solchen Zustand zu schaffen, läßt sich nur da rechtfertigen, wo eine unbedingte Zwangslage nach den localen Verhältnissen vorliegt, em, solche Zwangslage läßt sich hier nicht constatiren *) Emgegangen bei der Redaktion am 3. Novbr. 1880 Wir ersuchen Eie daher, Ihren Antrag unter 1 allen zu lasten und in dieser Beziehung dem von unS angenommenen BauamtSproject zuzufttmmen Die in Ihrem Antrag unter 8 vorgeschlagene Ler- chiebung deS Fahrweges nach Lehmann'- Hause zu >ehufS Erlangung eine- möglichst geraden Etraßen- »uges zwischen Roßplatz und Parkrmgftraße ist nach Möglichkeit nn neueren Situation-plane angestrebt worden, und bitten wir, eS mit unS hierbei bewen den zu lasten. Hierbei war jedoch ein geringer Bruch bei Punkt c an der künftigen Brücke bei der Nonnen- mühle nicht zu umgehen, weil die Lage der Park ringstraße durch die Srenzverhtltniffe der Weftstraßen- grundttücke genau fixirt ist. Dieser geringe Bruch bei Punkt e in dem langen Etraßenzuae wird in der Natur auch fast nicht be merkt werben, da er auf dem großen freien Platze vor der Nonnenbrücke liegt. Der unter Nr. 4 gestellte Antrag, da- Gefälle vor der letztgenannten Brücke und der Brücke selbst gleich mäßig mit dem Straßenzuge gehen zu lasten, würde den Uebelstand nach sich ziehen, daß auf dem Straßen zug zwischen Schloßbrücke und Pleißengaffenbrücke ein verlorenes Gefälle an der KreumnaSsteüe mit dem Straßentracte Obftmark-Parkringstratze neu ge schaffen würde. Die Straße „An der Pleiße- würde bis zur Nonnen mühle steigen und die Harkortstraße von da biS zur Plerßengaffenkreuzung fallen, eine Unebenheit, die ohne genügenden Grund bleibt. D>eS hat uns bewogen, die früher projectirten Niveauverhältnisse auf dem Platze vor der Nonnen- mübl-Brücke, wie im neuen BauamtSproject ge schehen, beizubehalten und Sie zu ersuchen, von einer Veränderung, wie solche von Ihnen unter Nr. 4 an geregt worden, absehen zu wollen. Zu Ihrem Anträge unter Nr. 5 an der Schloß- LI 3 brücke ist, wie der Plan zeigt, daS blau aus gezogene Straßengefälle nach unserer Meinung da- beste. Tie Correction erstreckt sich hiernach biS zum Eingänge des Schäfer'schen Hauses Nr. 1 der West straße, und wird letziereS nur wenig von der Er höhung deS Straßenniveau- betroffen, so daß keine großen Schwierigkeiten in der Ausführung auch den betreffenden Grundstücksbesitzern gegenüber entstehen Wenn wir in dieser Beziehung unserm Projekte zuzuftimmen bitten, so ist andererseits Ihrem Anträge entsprechend die einseitige Verbreiterung der Schloß brücke biS zur südlichen Flucht der Weftbrücke in unserem neuen Projekte angenommen; hierüber be halten wir unS specrelle Vorlage vor. Die unter Nr. 6 von Ib. en angeregte Verlegung der Straße „An der Pleiße" parallel zum Flußlaufe halten wir nicht für empfehlenSwerth, weil dadurch die schöne gerade Richtung in der Straßenfüirung vom alten Amtshofe bis zur Nonnenmüblenbrücke verloren ginge, und weil die rechtseitige llfermauec zwischen der Schloßbrückc und de? Pserdeschwemme erhöht werden müßte: dieie Erhöhung dürfte einen völligen Neubau der Uferinauer mit sich dringen, da eS zweifelhaft erscheint, ot die jetzige Ufermauer rn ihrem untern Theil den erhöhten Erddruck deS er höhten, dicht an sie zu legenden Straßenkörpers, für den sie nicht berechnet ist, auShalten wird Das Bedenken der zu scharfen Kahre theilen wir nicht. Ueber Ihren Anirag unter Nr. 8 behalten wir unS weitere Mittheilung vor. Wir glauben, daß es sich empfiehlt, zunächst über die vorstehenden principrellen Punkte Einigung mit Ihnen Herbeizuführen, bevor wir daS vom Bauamt vorgelegte neue Projekt, insbesondere auch wegen der Gas- und WasserlettungS-, sowie Garten-Anlagen wieder be- und umarbkten lassen, und bevor wir Ihnen speciellen Kostenanschlag zur Zustimmung vor legen, und ersuchen Sie daher um Ihre Entschließung über die Lorbehandelten Punkte. Der Bau-, Oekonomis- und Finanz-Ausschuß, für welche Herr Direktor vr. Fiebiger referirt, stellen zu dieser Vorlage folgende Anträge: 2. den Fahrweg mehr nach Lehmann's HauS zu schieben, 3. die Axe der Nomenbrücke genau in die Axe der ParkringstraKe zu legen, 5. die Schloßbrücke^leichmäßig mit dem Straßen zuge gehen zu lassen und einseitig nach Schäfer'S Hause hin zu verbreitern, sowie 6. zu erwägen, ob Ke Kahren nicht zu scharf wer den, wenn mar. dre Partie von der Schloß brücke direct in die Harkortstraße eiumünden läßt, eS bewenden zu lassen, b) die früheren Anträge: 4. die Gefälle vor der Nonnenbrücke und der Brücke selbst gleichmäßig mit dem Straßenzuge gehen zu lassen, sowie 7. von Treferleguvg der Promenade und deS Promenadenwege- abzusehen, allenthalben aufrecht zu erkalten, e) bei dem ftüher unter 1 gestellten Antrag, wegen Wegfall- der vor den Grundstücken Obstmarkt 1—3 projectirten höheren Fahrstraße und Trottoir- mit Lehmann'- Erden in Verhandlung zu treten, zu beharren, eventuell diese erhöhte Fahrbahn fallen, die Trottoirs aber vor den Häusern Obstmarkt 1 und 8 in jetziger Höhe und Breite liegen und nach dem Grundstücke Nr. 3 zu auS- laufen zu lassen, nöthigenfallS auch noch an der Grenz« zwischen den Häusern 1 und 8 durch eine Treppenanlage m,t dem untern Fahrweg zu ver binden, 6) der Erklärung de- RatheS auf den früheren An trag: 8. di« Wasserkraft der Nonnenmühle weder auf- zugeden, noch einer andern Mühle käuflich zu überlasten, sondern nach der Rothen Kunst zu verlegen, entgegenzusehen, endlich e) der Nonnrnbrücke mindesten- die Breite der Parkrmgftraße, eventuell aber behuf- Schaffung eine- Platze- eine noch größere Breite zu geben. Zur Begründung dieser Anträge führt der Herr Referent Folgendes an: Wenn auch zu bedauern sei, daß nach den RathS- beschlüffen d,e Obstmarktstraße an der Nonnenmühle einen kleinen Knick erhalten werbe, so empfehle doch die Maiorität der AuSfchüffe, hierbei Beruhigung zu ^Zci der neueren AuSschußvorberathung seien auch Bedenken gegen die einem früheren Anträge de- Col legium- entsprechende einseitige Verbreiterung der Echloßbrücke erhoben worden, indeß hätte sich die Majorität für die RathSvorlage in diesem Punkte entschieden Den Antrag d anlangend, so bemerkt der Herr Referent, eS sei wünschenSwerth, daß der frühere Antrag 4 de- Collegium- aufrecht erhalten »erde, damit die nach dem Plane vorkommende Niveau-Ein buchtung der alS Hauptstraße zu geltenden Parkring- straße an der Nonnenmühle wegfalle. In Betreff der Tieferlegung der Promenade müssen die Ausschüsse bei dem früheren Ablehnung-anlrag beharren, weil sonst, wie früher bereit- auSaeführt worden, der Casernenhof für die Blicke der Prome- nadenbrsucher bloSgelegt werden würde und weil ferner eine Koftenersparniß von 30.000 immerhin rnS Gewicht falle. Die Einwendungen des RatheS. daß ein Hohlweg geschaffen werden würde und daß ferner die Anpflanzungen auf der Promenade nach Anlage einer Rampe dort nicht mehr gedeihen könn ten, seien nicht stichhaltig. In anderen großen Städ ten habe man auch derartige Etraßenanlagen, die sich sehr schön auSnehmen, und die Baumanpflan zungen auf derartigen erhöhten Promenadentheilen gedeihen, wie ,. B in Dresden auf der Terrasse, sehr gut. w Betont wird von dem Herrn Referenten, daß der Antrag unter 7 ein principieller sein solle. Die Ausschüsse wüßten recht wohl, daß dieser Antrag noch einige Modifikationen, wie z. B. hinsichtlich des Pro- menaventractes vor dem Eingang zum Schloß zu er leiden haben werde. Wenn der Rath betone, daß eine Verbreiterung der Promenade wünschenSwerth sei, so könne eine solche immerhin noch erfolgen, wenn auch der eine Theil, getrennt durch eine Böschung von der jetzigen Anlage, tiefer angelegt würde. Bei Begründung des Antrages unter e hebt der Herr Referent hervor, daß derselbe jetzt, nachdem das Grundstück deS ehemaligen ReichSoberhandels- gerichiS in den Besitz der Stadt übergegangen, viel leichter auszuführen sein werde. Die nach der RathS vorlage dort anzulegende separate Fahrstraße würde lediglich für die Grundstücke Nr. 1 und 8 deS Obft marktes hergestellt werden. Der Rath möge nur mit den Besitzern der betreffenden Grundstücke in Ver handlung treten. Die anzulegenden Stufen würden in das Innere der Gebäude gelegt werden können und letztere wesentlich durch die beantragte Ausfüh rung gewinnen, weil dann die Keller als Souterrains zu Niederlagen verwerthet werden könnten. Ferner begründet der Herr Referent den Even- tual-Antrag unter c, indem er bemerkt, daß, wenn auch die Beibehaltung deS Trottoirs vor den Grund stücken 1 und 2 im jetzigen Niveau nicht gerade schön auSsehen würde, dieser Zustand doch nur ein provi sorischer wäre, da voraussichtlich die Besitzer der be treffenden Grundstücke nach Vollendung der projec- tirten Niveauregulirung bauliche Umgestaltungen vor nehmen würden. In Betreff deS Antrages unter 6 erklärt der Herr Referent, daß man, bevor nicht über anderweite Ver wendung der Wasserkraft definitiver Beschluß gefaßt sei, in keinem Falle in die endgültige Ausführung des ganzen vorliegenden Projektes willigen würde. Bei der Berathung deS Antrages e sei un Ausschuß noch zu erwägen gegeben worden, ob nicht der ganze Fluß auf der Strecke von der Schloßbrücke bis zur Nonnenmühle zu überwölben sei. ES wäre zu wünschen, daß der Rath Kostenanschlag hierüber auf- ftellen lasse. Herr Stadtrath Mechler bittet, den früheren An trag 4 fallen zu lassen Es sei ein alter, gewichtiger, technischer Grundsatz, die Kreuzungen in der Waage anzulegen Zur Bekämpfung des Antrages c führt der Herr RalhSdeputirte an. daß. wenn man daS Niveau Kl an die Grundstücke tiefer legen wollte, die Grund mauern der letzteren bloS gelegt werden würden. Wolle man nur die TrottoirS im jetzigen Niveau be lassen, so sei zu berücksichtigen, daß die Grundbesitzer einen gewissen Anspruch darauf hätten, daß die Fahr straße vor ihrem Besitz in gleicher Höhe mit dem Fuß wege liege. Mit der Verbreiterung der Nonnenbrücke sei er sehr einverstanden. Herr Fiedler vertheidigt die Anträge b und c und plaidirt sodann für eine beiderseitige Verbrei terung der Schloßbrücke, die man statt des Pflasters Mit ASphalt belegen könne, wodurch das Niveau tiefer und in Einklang mit dem Niveau vor dem Schlöffe kommen würbe. Eine gleichmäßige Verbreiterung der Brücke sei im Interesse deS Verkehrs nach der Westvorstadt, die man bisher ohnedies stiefmütterlich behandelt habe, dringend zu wünschen. Zum Schluß stellt Herr Redner den Antrag: Die Schloßbrücke vom Schäfer'schen biS zum Pausch'schen Hause oder mindestens gleichmäßig zu verbreitern. Stach erner faktischen Berichtigung seiten- deS Herrn Stadtrath Mechler erklärt Herr Referent, daß der Antrag 5 unter » nicht neu sei, daß eS sich vielmehr nur um einen vom Rathe angenommenen früheren Antra« deS Collegium- handelt. Der Rath habe noch specielle Vorlage über dre einseitige Verbreiterung zugefichert und könne man bann auf die von H rrn Fiedler gewünscht« weitere Verbreiterung zurückkommen Herr Fiedler zieht seinen Antrag nach dem Ge hörten zurück. Herr Oberbürgermeister vr. Georgi wünscht, daß daS Eollegium letzt schon seine Meinung über dir von Herrn Fiedler angeregte weitere Verbreiterung äußern möge, damit der Rath bei der zugesagten neuen Vorlage bezüglich der Brücke hierauf Rücksicht nehmen könne. Den früheren Antrag 4 anlangend, so bitte er, den selben wieder fallen zu lassen; er bezweifele, daß die Parkringstraße euren so lebhaften Verkehr erhalten werde, wie die Harkortstraße. Die Beibehaltung der Promenade im jetzigen Ni veau würde die Anlage erner Futtermauer bedingen und könnten Anpflanzungen in unmittelbarer Näh« dieser Mauer nicht gebe,Herr. Wenn man nicht die ganze Promenade, sondern nur einen Theil derselben, vielleicht den mit hohen Bäumen bestandenen Theil nächst dem Schloßbofe, im jetzigen Niveau beibebalren und eine Abbuschung vornehmen wolle, so laffe sich darüber noch reden. Herr Grimm: Nach dem vorliegenden Plane solle die Nonnenbrücke horizontal angelegt werden, wäh rend die Straße vor derselben steige und hinter der selbe» falle. Man solle die Brücke in gleichem Ge fälle mtt der Straße anlegen; in anderen Städten, so z. B. in Basel, habe man auch derartige Anlagen. Hierauf bemerkt Herr Stadtrath Mechler, daß die- Steigung-- bez. Gefälloerhältniß der Straße an der Brücke nrcht so bedeutend sei, wie der Herr Vorredner annehme. Herr Vrcevorsteher Gumpel verspricht sich von einer weiteren Behandlung der Angelegenheit in seitheriger Weise keinen Erfolg. Wenn sie bald, wie zu wünschen, zum Abschluß kommen solle, so möge man eine gemeinschaftliche Berathung der betreffen den Ausschüsse beider Collegien vorhergehen lassen. Hinsichtlich de- Anträge- 4 theile er die Meinung de- Herrn Referenten, daß die Parkringstraße die Haupt« ve,kehrSstraße werden würde, nicht' die nach der aus gedehnten Südvorstadt führende Harkortstraße werde viel verkehrsreicher werden. Herr Fiedler beantragt in Folge deS von Herrn Oberbürgermeister geäußerten Wunsches, den früheren Antrag deS Collegiums auf ein seitige Verbreiterung der Schloßbrücke wieder fallen zu lassen. Herr Direktor Peucker: Wenn von Herrn Stadt- rath Mechler aus den alten Grundsatz hingewiesen worden, Kreuzungen in der Waage ainulegen, so sei dies eben ein veralteter Grundsatz. Man müsse daS Praktische gelten lassen. Eine so schöne Avenue, wie die Parkringstraße werden winde, im Niveau zu unterbrechen sei nicht gerechtfertigt. Die Südftraße habe man seiner Zeit auch auS Schönheitsrücksichten in gleichmäßigem Niveau angelegt. Er meine aller dings auch, wie Herr Vicevorfteher Gumpel, daß man heule zu praktischen Resultaten nicht gelangen werde, weShalb er beantrage, vom Bau- und OekonomieauSschuß des Colle giums je 3 Mitglieder zu deputiren, welche mit der betreffenden RathSdeputation die ganze An gelegenheit nochmals durchzuberathen haben. Diesen Antrag will Herr Redner alS einen präjudicirlichen betrachtet sehen, so daß auch der Fiedler'sche Antrag heute nicht zur Abstimmung zu bringen sein würde. Ueber die geschäftliche Behandlung der Angelegen heit entspinnt sich eine käsigere DiScussion, an welcher sich die Herren Fiedler, Direktor Peucker, Vice vorfteher Gumpel, Oberbürgermeister vr. Georgi und Vorsteher Goetz betheiligen. Da hierbei betont worden, daß eine Entschließung über die von Herrn Fiedler angeregte Frage später noch gefaßt werden könne, zieht Herr Fiedler seinen Antrag wieder zurück. Der Antrag deS Herrn Direktor Peucker findet all- seitige Zustimmung. Ferner berichtet Herr Direktor vr. Fiebiger für den Rau-, Oekonomre- und Stiftungsausschuß über den vom Rath beschlossenen Ankauf des Areals der ehemaligenVer- bindungSbahn in den Fluren Leipzig und Reudnitz, soweit nicht dasselbe be reits an die Gemeinde Reudnitz, die Reudnitz-Leipziger Maschinenfabrik in Liquidation, sowie an die Halle-Sorau- Gubener Eisenbahn gesell schaft über lassen worden, um den Durchschnitts preis von Sechs Mark pro lDMeter auf Rechnung der Stadt bez. deS Johanni-- Hospitals unter folgenden von der Generaldirection der EtaatS- elsenbahi.cn gestellten Bedingungen: ») daß in Äebauungksällen an beziehentlich auf der Strecke der alten Verbindungsbahn bei event. Erhebung von Adjacenzbeiträgen der königl. sächs. Jntradenverwaltung in Vertretung der mc lischen Parcelle Nr. 295 des Reudnitzer Flurbuchs und der UniversitätSverwaltung in Vertretung deS gesammten der Universität Leipzig gehörigen an die gedachte Bahnstrecke anstoßenden Grundbesitzes für etwa in Rechnung zu stellende Gründer werbSkoften die betreffenden Areal flächen nicht höher als sechs Mark für den Quadrat meter an gerechnet werden dürfen- d) daß die ganze Kaufsumme an dem Tage der Voll ziehung der betreffenden Verträge fällig werde; e) daß unerwartet derselben vom Tage der Äesitzüber- weisung des Areal-, wie eS steht und liegt, an fangend den Erwerberinnen die Vertretung der daraus haftenden Oblaften und Beschwerungen zusalle, sowie daß 6) die sämmtlichen Kosten der Di-membration, der Besttztttelberichtigung u. w. d. a. an die Sr- werderinnen allem übertragen, auch von ihnen die etwa zu zahlenden OrtScaffengefälle vertreten werden. DaS ganze in Frage kommende Areal umfaßt 30,940 Quadrat Meter, so daß der GesammtkaufpreiS 185.640 beträgt. Bei einer späteren Straßenanlage dort haben die Adjacenten regulativmäßige Entschädi gung zu gewähren. Dre vereinigten Ausschüsse beantragen mit Rücksicht darauf, daß die Erwerbung der alten Verbindungs bahn behuf- Ausführung der geplanten Slraßen- Anlage im Interesse der Stadt liegt, der Vorlage zuzuftimmen. Herr Jung giebt zu erwägen, daß die Stadt mü der von der Generaldirection unter » gestellten ve- dinaung ein schlechte- Geschäft machen werde, »eil sie keine Zinsen vergütet erhalte. Herr Referent: Ein großer Verlust würde nicht zu befürchten sein, da verhältnißmäßig nur geringe Flächen wieder an di« Regierung abzutreten fern würden. Einstimmig nimmt da- Eollegium den Ausschuß- Antrag an. Sodann empfiehlt Herr Direktor vr. Fiebiger den vom Bau-, Oekonomie- und StistungSauSschuß wieder holt gestellten Antrag auf Parcellirung de- dem JohanniShoSpi- tale gehörigen Areals in Reudnitzer Flur vor dem Dresdner Thore, und bemerkt hierzu, daß der Antrag nicht den Zweck haben solle, sofort mit der Parcellirung zu beginnen, daß man vielmehr zunächst nur «inen Parcellirung-- plan ausgestellt haben wolle, damit die Veräußerung bei der jetzt noch günstigen Conjunctur erfolgen könne. Herr Jung bekämpft diesen Antrag; derselbe werde der Stadt nicht zum Segen, sondern zum großen
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