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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 09.11.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-11-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188011096
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18801109
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18801109
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1880
- Monat1880-11
- Tag1880-11-09
- Monat1880-11
- Jahr1880
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 09.11.1880
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rst. Ich: 87/10". bezahlt» ffefla« 8« hteflgo I« «0 b«. m. 14S bS l«S ^l be^. 44—14» 360 —87V do.Futwr bezahlt l^l vr. Fat loc» her 56 e Faß loco rhl Nr 00 r. l 81 bis Nr. v und 8 18 ^S ». Linke.) Umfang Markt in Seefischen stark be- noch gün» nicht der mügender »oten wer- e, so trat n Vorder- ir Martin« Daneben bedeuten» folge de- der Ber- >gt, doch he zufrie- imen ent« folgende: 0.80 bis Steinbutt Schellfisch -0.80 X, -8.00 ^ s, leben« »er.) war rm mte nur Haupt«, n ersten rhl statt, kleinen Hasanen re nun reise er haben, und c» beendet r junge gesucht; rrkte er« nächsten heutigen lgende: s. Reb- r Paar i»u. u. bet L r. 1880 rn Staats» lredir- l4«.50, », dv. »old« »Pr«. 7V.7S. misch« Saura» Ren?« 57.10. Ober» tdenzr Setten lnalo» S8.lv Rarl» chltlb» 81 ^ vah» bc.hn btt tzre» Erscheint täglich früh 6',. Uhr. ttedattt», mW TePttttl«» Johaumsgass« 3«. ümechßnobe» der ttedattl», vormittags 18—12 Uhr. Nachmittags 4—5 Uhr. War tt« maa>ab« rtng^andlrr Man». ttttou «»cht st« die Red«tt»u »ich» ««rttndltch. h«e der für die nächft- Nummer bestimmten ... an Wochentage« bis Nachmittags, an Tonn- efttagr« früh bis'/.V Uhr. Ja de, Filiale, fiir 2,s.-Lmuch»t: Ott» Klemm. UniversittitSstr. 22, LauiS Lösche, «atharineustr. 18. p. uur bis Uhr. Tagcblaü Anzeiger. Organ fir Politik, Localgtschichte, Handel?- md GeschLstSderkehr. «xfiav 1S.2L». Ad»»»e»e>tmkr1, viertelt. ««/.ML, incl. Bnllgertoha L DU., durch di« Post bezog« « Mt. Jede eiuzelu« Nummer 2ö Pf. Belegexemplar 18 M. «gebühren für Lxlradeilageu ohrre Postbetvrderuug SS Ml. Mt Postbeförderung 48 Ml. 2MrMe Sgrfp. Pettt^ile 2u Pf. Größere Schriften laut unsere« Prei»v«rz«ichmb.—Tabellarischer Satz nach höherem Tarif. Netlmm, ,Mer de» »rdattiamßrtch die Spaltzrile 48 Pf. Inserate sind stets an d. «epedttt», zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung pra^umenuut« oder durch Postvorschuß. a- 33S. DievStag den 9. November 188V. 74. Jahrgang. Bekmntmachung, di« A»s»ah«e schulpflichtiger Ktuder in dt« Bereinigte Areischule -etr. Diejenigen Eltern, welche für Ostern 1881 um Aufnahme ihrer Kinder in die Freischule bei unS nach suchen gesonnen find, haben ihre Gesuche bau jetzt a« btS spätesten» de« SV. d. M. auf dem Rath- se in der Schulrxpedilion, 3. Etage. Zimmer Nr. 8, Nachmittag- von 3 bis 6 Uhr persönlich anzu- > und die ihnen vorzulegenden Fragen vollständig und der Wahrheit gemäß zu beantworten, auch hzeitig die Zeugnisse über daS Alter deS anzumeldenden Kinde- und den Impfschein vorzulegen. In unterste Elaste der Schule können nur Kinder Aufnahme finden, welche zu Ostern 1881 daS sechste Lebensjahr vollendet und daS siebente noch nicht überschritten haben. Kinder, welche schon einige Jahre Schulunterricht genossen haben, können, soweit noch Raum vorhanden, in die oberen Elasten btt Schule «ufgenommen werden. Leipzig, am 6. November 1880. Der SchnlauSschutz per Stadt Leipzig. vr. Panitz Lehnert. Aus drm Mußischrn Landtage. ** Berlin, 7. November. Eine große Anzahl von Abgeordneten hat die längere Unterbrechung « den Plenar-Sitzungen benutzt, um Berlin wie der zu verlast« und die »mfangreichen Gesetzent würfe, deren Berathung ihrer in der nächst« Woche harrt, mit Muße in der Heimalh zu stndirru. Eine annähernd zuverlässige Uebersicht über den äußer« Verlauf, welchen die Arbeit« de» Abgeordnetenhauses nehmm wrrden, läßt sich »och in keiner Weise geben; doch wird angenom men, daß der Reichthum an Borlag« wiederholt Stockungen derselben Art, wie eine solche ebm jetzt vorliegt, verursachen wird. Eine ganze Reihe hochbedeutsamer Entwürfe ruht noch in dm Porte feuilles der Minister, aber nur, um binnen Kurzem und voraussichtlich dicht gedrängt in wenig« Tagen znr Vorlage zu gelangen Dahin gehör« die Denkschrift über die Eisen- bahvverstaatlichung und deren Ergebnisse, ferner di« wirthschastlichen und finanziell« Eisenbahn- «nrautien. «blich daS von der Thronrede in Aus- ficht gestellte weitere verwendung-gesrtz. weiche st» Ergänzung de- Gesetze« vom 26. Jul! 1878 Bestimmnnge» treffen soll über die Ueberschüste au» dm noch zu bewilligenden ReichSsteuerv. Na mentlich dem letzt«« Entwürfe wird mit groß« und dabei gewissermaßen heitern Spannung ent- gegenseh«. ES läßt sich nicht lmgnm, daß ein unser Schimmer de» Komischen über einem Gesetze liegt, welche» einstweilen nicht einmal rin« Schat te» ein« real« Basis aufzuweism hat und wel che» die gesetzgeberischen Möglichkeit« der nächsten Reichstag« sefsion eScomptirt, gleichsam als ob sie schon wahr und wirklich sei«. Hier kann mau rhue Uebertreibung sag«, daß nach Herrn Bit ter'» Absicht dn» Fell de» Bär« vertheilt wer den soll, noch bevor dnselbe erlegt ist. Wenig sten» wäre der gegenwärtige Finavzminister der ll tzte, der eine irgend sichere Garantie dafür über nehmen könnte, daß der Reichstag daS Steuer bouquet im Werthe von 100 und mehr Million«, von dem « in seinem Finanzexposö sprach, auch wirklich bewilligen werde. Abgesehen von all« andere» Gründen sollte ihn hieran schon die sehr naheliegende Erwägung hindern, daß die CbefS der preußisch« Finanzverwaltung in letzt« Zeit die Eigenschaft der Dauerbarkeit in bedenklichem Grad« vermissen ließen, und daß auch der gefü gigste all« Minister nicht vor Friktion« gesichert M, die ihm eine- Tage- plötzlich daS Bevürsiiiß eine» OrtS- und AmttwechselS nahe leg« könnt«. I» verschiedenen Abendblättern war gestern eine kurze osficiöse (von un» mitgethcilter) Notiz zu lesen, welche der Freude darüber Ausdruck gab, daß da» Vorgehen der Regierung in d« Frage d« BerwaltungSreform der Zustimmung „fast" all« Partei« de» Abgeordnetenhauses sich erfreue, und zugleich die Hoffnung au-sprach, daß die Durch» berathang d« entsprechenden Gesetze schnell und leicht und ohne nh» bliche Meinungsdifferenz« vor sich geh« werde. Insofern damit gesagt sein soll, daß allgemein da» Bedürfniß eine» weiter« Fort- schreitm» auf dem Gebiete der Reformen aner kannt sei, wird diesen AuSlafsungen gewiß nicht wiedersprochen w«dm. Auch Da» mag zuzngeber sein, daß die Eulenburg'schm Entwürfe em Ma terial liefe«, welche» bei all« BerbesserungS- bedürftigkeit zugleich die Eigenschaft der Lerbeffe- rnugSfähigkert hat, also von Niemandem grund sätzlich verworfen werden wird. Ab« m dm Einzelheiten mach« sich doch schon jetzt recht erhebliche Differenzen geltend. So wird üb« jme osficiöse Notiz gewiß Niemand «ehr «staunt ge- »es« sei», als die mit der Vorprüfung jener Entwürfe betraut« Commission, welche gleich in ihr« gestrig« «st« Sitzung beim ersten Para graph« de» mngemodeltm Comvetmzgesetze» eine Rendernng von principieller Wichtigkerl au dem Regiernngsvorschlaae vorgmommen hatte. Sie hatte nämlich aus Antrag von liberaler Seite mit » am« 7 Stimm« beschloss«, daß die laufende Aussicht Üb« die städtisch« Gemetndeangeleger- heit« vicht, wie esder Entwurf will, in der erst« Instanz dem Regierung-Priifidenten.sonder» viel- mehr de« Bezirttrath bezw. dem Proviuzialrath z» Übertrag« sei. Die Zusammensetzung d« Majorität, welche die fortschrittlichen, klerikal«, polnischen, freiconservaliven und ein« Theil d« uationalliberalen Mitglied« in sich begriff, scheint dafür zu bürgen, daß der Beschluß nicht etwa in zweit« Lesung in einer stärker besucht« Commis« stovSfitzung oder später im Plenum Wied« um- aestotzen wird, und daß auch in Zukunft alle Frag«, bei deren es sich um die Zuständigkeit eine» Einzelbeamten ob« eine» EetbstverwaltungS- Collegtums handelt, zu Gunsten de» Letzteren ent schieden wndw. DaS wird dann freilich für die Regie rung nichts weniger als eine glatte Abwickelung dn Verhandlung« bedeuten und die osficiöse Freude über daS gute Einvernehmen mit „fast' all« Partei« gewaltig herabstimmen. Ab« nicht allem beim Competenzgesrtze werden sich Schwierigkeit« zwischen Ministerium und Volks vertretung «heben; gewichtigere Bedenk« noch erhebt man gegm verschiedene Bestimmungen der Einzelgrsktze für die drei Provinzen, welche jetzt in dm Geltungsbereich dn Verwaltungsreform einbezogen werden sollen. Daß die polnisch« Mit glieder d«S Abgeordnetenhauses die KreiSorduung für Pos« in d« Gestalt des vorliegend« Ent würfe» glatt ablehnen würden, ließ sich erwart«, indeß sind auch die liberalen deutsch« Abgeord- neten d« Provinz entschlossen, unt« kein« Um ständen für die Ernennung de» KreiS-AuSschusfc» durch dm Oberpräsidm!« und die Verstärkung der Mitgliederzahl de» Provinziallandtages zu stimmen, und ihnen wird ohne Zweifel die Majorität de» Hause» folg«. Die schleSwig.holsteinisch«Abgeord neten ferner Hab« sich schon gestern einstimmig dahin «klärt, daß sie keine staatlich« DistrictSbeamten für die ländliche Polizei wollen und die Einführung de» Institut» dn OrtSvorsteher verlangen, und auch ihr« Wünsch« wird da» Hau- gewiß Rechnung trag«. Da kann e- dmn nicht Wund« nrhm«, daß auch die Hannoveraner, welche ein« so maßgebenden Einfluß üb«, darauf rechnen, auch den kleiner« Städten ihrer Provinz ein größere- Maß der Selbstständigkeit'retten zu können. Das sind Alle- Puncte, in dm« die Regierungsvorlagen durch löchert werden müssen; von einer beinahe ein stimmig« Billigung derselben kann also auch nicht entfernt die Reoe sein. Politisch» Ilrbersicht. Leipzig, 8. November. D« Reichskanzler hat nunmehr dm ihm znr Seite stehend« Beamtenapparat für die Aus führung der ihm obliegend« Geschäfte vervoll ständigt und in Bezug auf die Behandlung der auswärtigen Angelegenheiten ans einem Pro visorium e»n Desinitivum geschaffen. Graf Hatzfeldt, der Vielgenannte und Lielgewandte, wird demnächst in Berlin «intrrffen, um fein neue- Amt zu übernehmen. Dieser Vorgang ist wohl geeignet, mit etuem Worte auf die Kanzler- krifiS zurückzukommm. Wenn eS sich um Besetzung de- Post«» eine- StaatSsecretär» für das Auswärtige handelte, so wurde ueb« dem Gras« Paul Hatzfeldt namentlich Herr v. Radowitz genannt. In der demeutirten Nachricht der Wim« MontagS-Revue wurde von einem Höfling gesprochen, welch« sich besonder» eifrig der Er nennung de- Graf« Hatzfeldt wiederfetzt habe, und in einem englischen Blatte wird General Gras v. d. Goltz, d« Bruder de- verstorben« Botschafter in Pari», al» Derjenige genannt, welcher die Er nennung de» Herrn v. Radowitz zum EtaatSsecri- tair für da» Auswärtige durchzusetzm suche. Aller dings ist düse Ernennung von manch« Seit« ge- wünscht Word«; ab« e» l«hnt sich nicht der Mühe, uachträglich dar üb« zu red«, da vou ein« Seite, die man für unterrichtet halt« muß, versichert wird, daß Fürst Bismarck die kaiferlich« Ermäch tigung zur Ernennung der ihm genehmste» Per- svnlichkttt» nämlich de» Graf« Hatzfeldt, endlich erhalt« habe. Dies« wird freilich in der hohen Gesellschaft nicht auf Ros« gebeitet sein. Herr v. Radowitz ist e« sehr aewaudt« und gebil det« Diplomat, ab« «an irrt, wenn man ihn al» Günstling des Reichskanzler» bezeichnet. Wie verlautet, ist Fürst Bi-marck mit der Führnng der Geschäfte de» Herrn v. Radowitz kn Paris nicht immer ganz einverstanden grwesm, »ammtlich nicht bei dem Miuiflerwechsel, dem Herr Wad- dington zum Opfer fiel. Waddiugton ist ei» allge mein und namentlich auch vou unserem Reichskanzler geschätzter Staatsmann, und Radowitz mochte in eiuem Sinne zu handeln glaub«, wenn « bei sich rarbietend« Gelegmheit für da» Verbleib« Wad- dington'- im Amte sich aussprach. Damit hat er aber beim Reichskanzler nicht da» Richtige getroffen. Dies« stellt eS al- Grundsatz aus, daß die deutsche Diplomatie in die Angeleg«heilen eine» fremd« Landes, namentlich Frankreichs, sich nicht zu misch« habe. Dem sei wie ihm wolle, Herr v. Radowitz kann mit seiner Laufbahn zuiriede» sein, denn wer e» mit 40 Jahr« zum Botschaft« bringt, darf sich nicht beklag«. Man erwartet, daß Herr v. Radowitz, d« bi» jetzt Gesandt« in Griechen land ist, sich zunächst nach Athen begebm, dort aber nur so lange verweilen werde, di» Gras Hatzfeldt Konstantinopel verläßt. In dm preußlschen Provinz« Hessen-Nassau und Hannover wird bi» zur Stunde ein durch aus revolutionär« ParticulariSmu» und »war rauk und frei in Sceue gesetzt. Me „Hessisch« ölätter", da» Organ der widerspenstig« hessi chen Pastoren, bringen z. B. folgende herr- iche Blüthe reich-feindlich« Eifer»: „Aus unserem /annoverscheu Nachbarland dringt laut« Jubel zu uu» her üb« und findet in unseren Herzen d« innigsten Widerhall. Am 28. Oktober d. I. ist Ihre kvnigl. Hoheit die Frau Herzogin Thyra von Cumbertand und zu Braunschweig und Lüneburg zu Gmuuden am Traunsee vou eiuem ;esunden Prinzen glücklich mtbuud« Word«. In >a» uralte Hau» d« Welseo, daS, vou keinem hannoverschen Stammsitze vertrieb«, auch von drm natürlich« Untergang bedroht erschien, indem in Deutschland seine beiden Liuim nur noch auf je zwei Lug« Land« — in diese» alle, ehrwürdige Han» ist Mt durch Gotte» Er» barm« auf» Neue junge», frische» Leb« eivge- zogm. Diese« jung« Leb«, dem Erbprinzen von Hannover, dem Träger und Unterpfand derwelfischen Zukuvft^gilt de» treu« hannoversch« Volke» Jubel .... Möge dies« Prinz von dem Geiste des heilig« Rechte» und Gesetze» Gotte», at» dessen Zeuge und Wächter « in dunkler, hoch» gefährlich« Zert geborm wurde, «leuchtet, geleitet, «halt« und bewahrt werden auf Schrttt und Tritt. Dann wird «, wie sich auch die Dinge gestalt« möge«, ein echter und ein rechter König von Gotte» Gnaden werden, würdig seiner hohen Ahnen, eine Frmde der erlauchten Ettern, ein Stern und «in Trost de» hannoverschen, de» deutsch« Volke»!" E» ist eine unbegreifliche Dreistigkeit, daß einige hessische Pastor« sich heraus« nehmm, im Nam« vou 43 Million« Deutschen zu red«. D« Pester,, Lloyd" veröffentlicht da»folgende, bereit» telegraphisch erwähnte Schreib« de» Fürst« BiSmarck an den ungarische« Reichstag-- Abgeordneten Guido von Baußnern als Ant wort aus dessen dem Fürst« überreichte Denk schrift über die Zolleiniguug zwischen Oester reich und Deutschland: Berlin, den 6. März 1880. Euer Hochwohlgeboren haben mir mit gefälligem Schreiben vom 3. v.MtS. eine Denkschrift übersandt, in welch« Eie sich über die Vorzüge eine» Zollverein» zwischen Deutschland und Oesterreich-Ungarn auSsprechen. Ich habe von dem Inhalt dies« Zu schrift mit Interesse Kenntniß genommen und theile die darin medergelegten Anschauungen insofern, al» ich eine die betden Reiche umfassende Zolleimgung al» da» ideale Ziel betrachte, welche» unseren handels politischen TranSactionen ihre Richtung anweift. Ich weiß nicht, ob wir dasselbe erreichen, aber je näh« wir ihm komm«, um so mehr werden unsere wirlh- lchaftlichen Beziehung« zum dauernden AuSdrnck der Uebneinstimmuna unser« politischen Interest« wer den. — Beide Reiche Hab« ihre Zolltarrb Gesetz gebung erst in jüngst« Zeit revidirt. Die hierdurch neu angebahnte Entwickelnng ihr« wirthschaktlichen Interessen wird einstweilen vor solch« Schwankung« »u bewahren sein, welche da» vertrau« zur Ewig keit derselben im eigenen Land erschüttern könnt«. Uns«« Zollverdanblungen mit Oesterreich-Ungarn haben sich deshalb für jetzt auf die Wahrung der »wischen un» vestrhendm Beziehung« beschrank« müssen. ». vt»«orck. . Cardinal Jaeobini ist von München nach Rom abgereifi. Eine« Din« «ns d« Nuntiatur wohnte auch der Minister de» Auswärtigen, v. Crailsheim, der österreichisch-ungarische Ge sandte uu» der Vertreter de- französisch« Ge schäftsträger- bei. Bor seiner Aoreise an» Wie» empfing der Cardinal die Vorstände der katholisch« Verein« Wien», wobei ein« der Hauptfübr« der Ultramoutaum, der Graf Perge», eine An sprache in französischer Sprach« hielt. Perg« dankte de« Cardinal für da- bewiesene wohl wollende Interesse, und sprach die Bitte au», Jacobivi möge den Verein« anch in jener ihr« zweit« Heimalh ein mächtig« Protector bleib«, in jmer Heimath, wohin « sich jetzt begebe, in Rom, der Hei«ath all« Katholik«. D« Gras erinnerte daran, daß, al» Jaeobini «ach Wim ge kommen, die Vereine, wenn er sich so «»-drücken dürfe, eine Armee im voll« Kampfe gewesen fei«. Jaeobini dankte verbindlich für den Ausdruck der freundschaftlich« Gesinnung« und betonte, daß « nur mit schwerem Herzen ein Land ver last« könne, da» «io« eminent katholisch« Monarchen und eine in ihr« Mehrheit noch christlich gesinnte Bevölkerung Hab«. Schließlich wünschte « all« erschienenen Herr« ein freudige- Wiedersehen im Himmel. Hochbeglückt ging Graf Perg« mit den Seiviaen von dann«. Der Cardinal seinerseits scheint ver Anwartschaft auf dm Himmel ziemlich sicher zu sein, wmn « seine Freunde auf ein Wiedersehen dorthin bestellt. Der czechische Uebermuth findet stet» uene Nahrung in dn deutschfeindlich« Haltung de- Cabiuet« Taaffe. Die m Prag erscheinend« „Czeske Noviny" fordern die Entfernung der »rutschen Eisenbahn-Beamten in Böhm«, Mähr« und Schlesien und erinnern an da- Bei spiel Ungarn-, welches Denen, die nicht die magya rische Sprache lernt«, die Thür zeigte. Die Fest setzung dieser Fremdlinge in czechischen Gegenden ziele auf nicht» Andere« hin, als auf die Anpflan zung deutschen Element». Diese Beamt« »ürd« zur grrmanisatorischen Propaganda benützt. Dazu komme, daß ein« großen Anzahl czechischer Söhne auf heimischem Boden der Erwerb entzogen werde. „CzeSke Noviny" fordern deshalb die czechischen Gemeinden auf. nach dem Beispiele von Ezasla» Denkschrift«, Beschwerden und Petition« einzn- dring«. Wie mau aut St. Petersburg hört, hat der Großfürst Thronfolger thatsächltch bereit est»« nicht unbedeutende» Einfluß auf di, Regie rung. und dies« Einfluß wird wohl bald eine er kennbare geregelte Form annehmrn. Nach Brief« au» London fühlt man sich dort noch imm« nicht sicher, daß Herr Sladstone nicht dm Versuch mach« werde, in d« orientalisch« Frage uöthiaen« falls mit Rußland allein vorzugeh«. Die „Times' wendet sich freilich entschied« gegm eine solche Politik und verlangt, daß England im «re- pätschm Concert verbleibe. Al- Ergebniß ber mehrfach «wähnt« Verhand lung« in Livadia sind nachstehende Anordnungen anznsehm: den Vorsitz im Staal-ministerimn und da- Aeußere führt Walujew, den Vorsitz im CabinetSministerium und das Innere Loris- Melikow, da» Kriegsministerium verwaltet Milintin, da- Oekonomicmioisterium Geheimerath v. Abaza. De« letzteren unterstellt ist da- Ministerium für Commuuication und Handel, welches Greigh, und da» Finanzministerium, welche- Bunge vorläufig führt. DaS Losministerium verwaltet Adler- »erg, EabinetSmiuisterium und JustizSaburow,da» Unterrichtsministerium der Procurator de- heilig« SynodS, Pobedonoszew, Eisenbahn«, Telegraph« unvPost Makow, Domänen Lobanow. Esstehtzu er wart«, daß alle Lehranstalt« dem Unterrichts ministerium unt« stellt werden. — DainLivadia plötzlich eine rauhe und äußerst unfreundliche, namentlich ab« nasse Witterung emaetreten ist, so rathen die Leibärzte dem Kaiser Alexander dringend, nach Petersburg zurückjukehrm. Die Rückkehr deS Monarch« nach der russisch« Haupt stadt wird dch« schon in nächst«'Zeit «folg« und die Räumlichkeit« de- Winter-PalaiS dürsten roch in dies« Woche znr Aufnahme de- Kaiser» bereit gestellt w.rdm. Der kriegslustige König derHelleneu Geor- gio- verlargt vou fernem um« CabinetSches Fortsetzung d« Krieg»rüstunge« und zwar, wo möglich, in größerem Maßstabe, al- es unt« dem früh«« Ministerium d« Fall war. Kn- mnnduros machte den Köoia dabei auf die finanziell« Schwierigkeit« aufmettsam; allein Dies« blieb bei sein« Ansicht fest und beckakte zum Schluffe: „Geld muß mau sich um jeden Preis »erschaffeu; da- ist Ihre Sache." Daran- erklärt sich die Lmßeruuä de- Minist«», al» « fein Pro gramm vor der Kamm« entwickelte: „Wir müsse» ms so rüste», daß wir. wenn es gilt, auch allein de» Beschluß d« Berlin« Confer«z vollzieh«." Dari» soll der Gegensatz zwischen dem neu« und de« alt» Ministerium besteh«, welche« «einte. Griechenland könne unmöglich allein ein« Krieg gegen die Türkei führ«. Obige Aeußerung deS neu« Ministerpräsident« ist nicht allem vou der Kamm«, sondern anch vom Lande natürlich mit groß« Begeisterung ausgenommen Word«. Die ueu-athenischen Blätter all« Schattirung« «klär« sich damit vollständig einverstanden und leg« ein« überaus kriegerisch« Stimmung au den Tag. Wir fürchten, daß die Thatm der Hellen« de» Wort« nicht entsprechen werden. Die Operation« vor Dnleigu o schein« gänz lich zu rnheu. Wed« die europäische Flotte, »ocv di« Albanese», noch die Montenegriner, «och der
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