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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.12.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-12-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188012106
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18801210
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18801210
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1880
- Monat1880-12
- Tag1880-12-10
- Monat1880-12
- Jahr1880
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.12.1880
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UrstHemt lützluy früh «»/, Uhr. Jshamnsgaste »». Hwrchßimde» da »«d«ü«, «ovnittags 10-12 Uhr. Nachmittags 4—L Uhr. WM tztt «Mm-« «am». hAm »acht^^tzt^Mdartt«« nicht der für die utchst- Nnww« be stimmt« GM WOchssNtOGlll pt- T Udr NOchMttw«-, VN Sonn. «Gtzefil^» ftühbis'/.» Uhr. W»de,VUatr»MrI»s/L«>ah»«: Ott» «enn». Uniwrfitäwstr. 22. üvnbs «ssche.üatbarwmstr. 18.P. «rr dt« '/H Uhr. ripMer Tageblaü Anzeiger. Organ für Politik, Localgkschichte, Hmdrtt- md Srschäst-vakchr. Auflage 16,E(-s sldeamvmNWrrtsi mcl. Brinaerlohu »I. durch die Pest bezogen Jede einzelne Nnnmchc! Belegexemplar Id I Gebühre» für Extrabe «dar Postdeförderuag.. droyerr ^chrnteu UMt HMserv« PmUwerzeichnch. —LapMapsschr, Satz nach höhere» 1ans «erla»e, «Nr de»»ch,M,B«ch die Spaltzeil« 4S Pß r: Inserate find sttts a» d.GWdstw, »a smdeu. — Rabatt »trd »che gegeben. Zahlung pr»«»n»«»»och» »der durch PostoorfiLng k 37«. Freitag den 1V. December 1880. 74. Jahrgang.; Gewcrbekammer Leipzig. MvntvO, de« 18 d»., Nnchwtttng« 8 Uhr össenMche Plmarsttznns t« »»»««lvenle. Lagerordnung: I. Negiftrande ü. Bericht des Verkehrs-Ausschusses über das vom hiesigen Etadtrath geforderte Gutachten, ein Verbot des AuShLngens von Waaren betreffend. S. Bericht über die stattgefundene Delrgirten-Eonferein deutscher Gewerbekammern. 4. Erklärungen verschiedener Innungen über Wiedereinführung der Reise-Unterstützungen. Leipzig, am 10. December 1880. W. Hackel, Vors. Herzog, vecr. Kirchenvorftandswahl zu St. Nicolai. Nach unserer Bekanntmachung vom L7, October ». e scheiden au- dem Nicolaikirchenvorstande demnächst au- die Herren Buchbindermeiper Koste, Oberlehrer Hecker, Kaufmann Landmann, Buchhändler Rost» Rechtsanwalt bchrey, Professor vr. Zarncke; und soll nunmehr die Vornahme der Nenwahl von s Mitglieder» de» »irchenvorstande» zu Gt. Nicolai künftigen M««t«g, de« 18. December. vor«ittagS von 8 bis Nachmittag» 4 Uhr in der Sakristei der Nrcolaikirche ftattfinden. Zur Wahl berechtiat find nur die auf Grund erfolgter Anmeldung in die Wahlliste eingetragenen Gemeindeglieder: die Liste liegt vom 7. dis mit - Decewber ». e. bei Herrn Küster FuchS, Nicolaikirchdof Nr. 9, zu Jedermanns Einsicht auS. Wählbar find alle stimmberechtigten Mitglieder unserer Kirchengemeinde, die da- 30. Lebensjahr zurück- gelegt haben; die obengenannten ausscheidenden Herren find sofort wieder wählbar. Die Wahl, bei welcher da- Augenmerk auf Männer von gutem Rufe, bewährtem christlichen Sinne und kirchlicher Einficht und Erfahrung gerichtet werden soll, muß durch persönliche Adgade eine- die Namen der gewählten 6 Personen enthaltenden Stimmzettel- erfolgen. Wir wiederholen unsere Bitte an alle in die Wahlliste Eingetragenen, die Vornahme der Wahl selbst nicht verabsäumen zu wollen. Der Sirche«vorfta«d r« *t. Nicolai. v. Fr. Ahlfeld, Pastor. Russische Umtriebe. Die Flotte der Großmächte ist in alle Wind« zerstoben und da- elende Nest, um welches sie in die Adria gesandt wurde, in die Hände der „streb, fameu" Montenegriner überliefert worden. So rühmlos dies« Afsaire, welche eine Zeit laug alle Welt in Athen» erhalten hat, auch verlausen ist, s, ist dennoch dm Kindern der „Schwarzen Berge" gar mächtig der Kam« geschwollen. Man em. pfiudet heute in Lettinje mit größter Genug, lkunng, daß ganz Europa aufgeboten wurde, um di« „gerechten" Forderungen des Lande- zu erfüll«. Noch fehlt der Königstitel für dm Fürsten Nikita und diese Komödie der Zeitgeschichte wäre vollständig und mit Eclat zu Ende gespielt. Wir werden also für die Folge nichts mehr von der so rasch berühmt gewordenen Dulcignofrage zu hören bekommen. Selbst der Name dieses ai- vauesischen Orte» soll getilgt und eine montene grinische Umtaufe vorgeuommen werden. Indessen die große Frage, deren «inen Theil diese traurige Affmre bildete, die orientalisch« Krage überhaupt, ist bis zur Stunde ungelöst geblieben. Es mag Leute geben, die gutmUthig genug sind, in dieser Beziehung anderer Meinung zu sein; aber dieser Gläubig« werden nicht allzu viele sei». Montenegro hat jetzt eine feste Position am Adriatisch« Meere und da- bedeutet für Westeuropa nichts weiter, als daß nun auch Rußland ein« Seehafen an jener Küste hat; denn die Montenegriner find nicht- weiter als russische Vorpost«. Sie Hab« sich stets an da- Zarenreich angelehut, au- diesem HUlssgelder, Kanon« und gute Rathschläge b«. zog«, und sie werden da- auch fernerhin thun; den» für sich allein, aus eigner Kraft, ist Mon tenegro unfähig, ei» geordnetes StaatSwesm zu bilde«. Fürst Nikita selbst vergißt über dem Be streb«, sich in den Nimbus eines homerisch« Leldenihums zu büL«, daß er weiter nicht- als ein russischer Vasall, eine Marionette des Zar« ist, die b« einer ernsteren Gestaltung der orien talischen Krage verschwind« muß. Montenegriner, Griechen und Serben, auch die Vulgär« lass« fich immer noch als Sturm bvcke gegm die Pforte benutzen. Einstweilen aber soll. 1« diese Völkerschaft« vergleiche darüber anstell«, ob die russische „Freiheit" besser ist al bte türnsch« Knechtschaft. Gewiß »st es eine Forderung der Enltnr und im Interesse Europas, daß die Völker, di« heute n«ch unter der Pascha- wkthschast und de« Despotismus des Sultanat- schmachterr, davon befreit werde». Aber man lasse dies jene Völker selbst besorg«. Man such« zu diesem Zweck die Hülfsmittel «,d die Schätze europäischer Enltnr zu «schließ«. Es sind schon oft ganz gesunde Reformbestrebung« in der Türkei ansgetaacht, ab« noch imm« hat «an dieselbe» i« Stiche gelassen, wen» nicht gar bekämpft von Seit« des „civtlisirt«' Europas. Und so ist es denn gekommen, daß in der Orient- frag« die russisch« Staatsmänner als „Befrei«"' aoftret« nnd die Balk»»Völker zur Vasalleaschaft zwing« können. Wenn wir von ruffisch« Befrei«» hör«, so «mpfiade» wir in Deutschland ein berechtigtes Mißbehagen Beteraue» ans der Zeit der Freiheit», kriege kann man fich von diese« „B frei«»" er« zähl« lass«. Man wird dann dm Geschmack an solch« „Befreiung«" gründlich verlier«. Die Politisch« Geschichte Europa« im 1». Jahrhundert belehrt uns hinreichend darüb«, wie die Russen da- Befreiung-Handwerk zu betreiben pflegt«. Wenn in Konstantinopel statt der türkisch« PaschaS dte Jgnatieff und Genoss« regieren, was hat dann das Volk am Bosporus gewonnen? Die unheimliche Gier der russischen Staats, männer, Konstavtinopel zu besitzen, ist es, welche die Flamme des OrientkttegeS immer und imm« Wied« entzündet. Die Gortschakoff und ihr An, Hang unt« dem russisch« Miltlairadel sind die eigentliche» Störenfriede im Orimt. Ja, Europa "at diese Ränkeschmiede ruhig gewähr« lassen, at sie bei ihre« Treiben zeitweilig noch unter« ützt oder ihn« dm Rück« gedeckt! Hier liegt der kritische Punct. Wenn Europa sich ent schließen kan«, den russischen Umtrieb« entgegen zu wirken, könnte der Orient zur Ruhe komm«. Aber Europa ist nicht einig und daher ist eine friedliche Lösung der orimtalischm Frage ein Ding der Unmöglichkeit. P-tUischr Ilebersicht. Eetp-t-, 9. December. Zu dm heute im Plmum de- preußischen Abgeordnetenhauses begiavenden verhand- lang« über d« EultnSetat wird »ms an- Berlin geschrieben: „In ein« Sitzung der na« tiovalliberalen Fraction stand (am Mitt woch) dn Etat de» Cultusministeriums zur Be rathuna. Es herrschte zunächst allseitiges Emver ständniß darüb«, daß der Standpunkt des im September vor. Jahre- ausgestellt« Programme» der Fraction in Bezng auf Kirche und Schule vor dem Hanse und dem Lande von Neuem be zeugt werde. Im Einzeln« wurde gerügt, daß der Dispositionsfonds zu Besoldungszuschüssen rc. für Lehr« im Betrage von mehr als 12 Mil lion« Mark auch verfügbar sein solle für diejmigen Zuschüsse, welche da- in der Bera- thuug befindlich« Gesetz betreffend die Erhöhung der Lehrerwittwenpensionm zahlungsunfähige» Wittwencaffe» gewährt. Die Fraction vereinigte sich in der Ansicht, daß jm« Dispositionsfonds für Schulzwecke nur nothdürftig bemessen fei und deshalb «ne Schmälerung desselben nicht gebilligt Werda» könne. Dasselbe Monitum wurde «hoben dagegen, daß d« Fonds zur Besoldung von Schul- iuspectorm, auch zu Remuneration für solche Schul inspector«, welche diese» Amt nur als Nebenamt bekleid«, verfügbar gemacht werden solle, und eben falls allseitig aeeeptttt. Schließlich kam« mehr«« Localfrag« von untergeordnet« Bedeutung znr Er. örlerung. Die zweiteverathaug desEaltnsaats im Plenum wirb, wie »au rechnet, drei, höchsten- vier Tage in Anspruch nehmen. Es bleiben s». dann nnr noch die in die Budget-Eommisstou v.-r- wiesen« Thale des Etat« zu «ledig«. Die Möglichkeit, di« «sammle Etatsberathung vor Weihnacht« z« vollend«, ist bei dem beschleunig, tere» Tempo, das die Debatten in d« letzt« Tag« auamommeu, noch nicht ganz ausgeschlossen. Die nächst dringliche Arbeit w»rd dann das Zn- stäudigkeitsgesetz sei». Die Verwaltung» - Eom- «isfioa wucd sich nach Vollendung der Bor- berathung des Znstäudigkeitsgesetzes unverzüglich au die Krttsordauugseatwürse «ach«. Doch er hält fich di« Ansicht, daß, wenn wichtige Vortag« wegen Zeitma««ls uuerledtat bleib« müssen, dies Schicksal vor Alle« die Kreisordnungseutwürse treffen würde." In den Fraktion-Versammlungen «ehr«« Par tei« ist ». >. auch die Frage des Protests», tische» Eultnrkampfes und der ihn charak- terisireud« bekannt« Fälle (Werner, Haseuclev«, veesenmah« re.) zur Sprache gekommen. Bei d« uatioualliberaleu Fracttou ist zwar »och nicht der Bericht einer von derselben niedergefetzt« Commission «stattet, welch« aus einem alt- preußischen und drei hannoversch« Juristen be. steht, aber die Mehrheit war. wie man »ms aus Berlin schreibt, üb« die Maßregelung der Os nabrück« Pastoren mit d« Auffassung de- Abg. v. Bennigsen einig, wie sie derselbe in einer Zuschrift an den Redacteur der Osnabrücknc Zei tung, vr. KÜchlivg, äußerte. Ja diesem Schrei ben nmut d« Abg. v. Bennigsen die Fälle Regula und Veesenmah« im höchst« Grade Auf- sehen und Aergeruiß erregend und spricht die Hoffnung aus, daß «ne nähere juristische Prüfung di« Möglichkeit eraiebt, dn Sache ernstlich beizu kommen »md Abhülse zu schaffen. Jedenfalls wird ans die Initiative ein« d« liberal« Fraktion« bei d« Debatte des CultusetatS für die gedachten wie für andere Fälle de- protestantischen Cultur- kampfeS zu rechnen fein. Man ist in Berlin mit Recht gespannt auf die Haltung, di« der CulluS- minister von Pattkam« Viesen von der bekannten einflußreichen pietistischen Partei in Scene gesetzt« Angelegenheiten gegenüber einuehmen wird. Ueb« die Wahltaklik der Fortschrittspartei und der Secessionisten wird uns an-Berlin geschrieben: „Innerhalb der Fortschritt-Partei und der liberal« Vereinigung besteht die Absicht, die angebahnt« Berständtgungsversuche s. Z. dadurch zu einem weiter« correcten Au-drucke zu bring«, daß bei den Reichstag-Wahl« ein gemeinsamer Wahlaufruf «lass« wird. Eine solche Action bedingt noch nicht, daß eine faktische Verschmelzung der beid« Fraction« vorausgeht, »veil keine derselben es für wüaschen-werth erachtet, ihre Freiheit nnv Selbstständigkeit aufzuged«. Aber in d« Wahl- taktik. die »«schieden von der parlamentarischen ist, können und wollen sich die meist« Elemente der beid« Parteien immerhin auf die Vor bedingungen zur Bildung einer großen libe ralen Partei vereinigen." Auch uns erscheint die wirkliche Verschmelzung des Fortschritts und der liberalen „Secession" nur noch eine Frage der Zeit. E- meh cea fich die Anzeichen, daß d« Reichs tag bei seinem Zusammentritt im Februar mit ein« Sturmfluth von Petüionm um Ersetzung d« obligatorischen durch die fakultative Eivilehe überschüttet werdm wird. All« Ort« ist die Orthodoxie thätig, um Masserrbeschwerdm d« angeblich in ihrem Gewissen bedrängt« Land bevölkerung zufammenzubringen, und die Leit« d« Bewegung haben bereit- dafür gesorgt, sich auch im Buude-rath werkthätigen Anhang z» sichern. Die mittelstaatlichrn Regierungen freilich, Mecklenburg voran, die in dieser Frage ihre Selbstständigkeit erproben und den kirchlichen Ultras die Kastanien auS dem Feuer hol« möch. 1«, werden sich sehr bald überzeug«, daß Fürst Bismarck, einstweilen wenigstens, nicht be absichtigt, die Aufhebung der Civileh: als fest« Factor in sei« Programm zu stellen. E» k°mmt hierbei in Betracht, daß eine entsprechende Revision nnr möglich wäre unt« dn Beihülse de» CmlrumS, und daß dieses gewillt ist, die Beseitigung dies« Institution nicht als ein eigenes Anliegen, son dern »ls eine Gefälligkeit za behandeln, die es den conservattv« Freund« «weis« soll. D« Militairetat pro 1881/82 fordert für Preußen und für die «nt« preußisch« Vrrwal. tuug stehend« Conlingeule an dauernd« Aus. gab« 285,657,377 Mark. d. i. 14.572.449 Mark mehr, für Sachse» 21,402,028 Mark, mehr 2.345,162; für Württemberg 14,464.958 Mark, mehr 722,102. An einmalig« Ausgaben für den preußische« Et«t 22.288,702 Mark, mehr 15,738,139; für Sachsen 3.206,800 Mark, mehr 2.772,644; für Württemberg 705.271 Mark, mehr 75,041. Das Extraordinarmm des Militairetat» beträgt, wie bereits mitgetheilt, 23.578,004 Mark, wenig« 4,780,36t. Das BeglüLwitnschnngstelegramn» des Herzogs vvn Brannslbrveig an das zur Fei« d« Ge. bnrt des «elsenprinze» gebildete Festcvmitt 1» Hannover ist, wie der ,H. E." ans Berlin meldet, V«N der Lelegrapheaverwaltnng in Hanno. V« seines Inhaltes weg« tu Beschlag aeno««« Word« und nicht znr Aushändigung gelangt. Die Errichtung «ues ParlamentsaebSnbe- scheint wiederum in weite Ferne gerückt. Man schreibt uns aus Berlin: ,,Die verlia« Stavt» verordnetea-Versammlung wtrv fich demnächst üb« die Krage schiüffia »ach« müssen, ob sie der zw^ sch« de« Reichskanzler und de» Magistrat ge trost«« Vereinbarung betreffs der Verlegung »er Sonnnerstraße, um veu für dmNeichstagsva» auserseh«« Platz des Palais NacHnski zu er- weitern, ihre Zastiwwuug geben will. Da an scheinend kein Grnnd vorliegt, diese Frage zu vex- nein«, so kann die Sache, sowett die städtisch« Behörden in Betracht komm», als abgeschlossen gelt«. Ebmso sich« ist, daß dem Reichstage bald «ach seinem Zusammentritt eine Vorlage zuaeben wird, welch« zu« dritten Male das Palais Rar- ynski als Platz für das Parlamentsaebäud« i« Vorschlag briagt. Hi« aber wird die Berechnung ungewiß. Kür wahrscheinlich darf maa noch imtnrr halt«, daß fich anch diesmal keine Mehrheit für dm Plan find«, vielmehr die Zahl Derer sich gr- wachsen zeig« wird, welche unt« den heutige« Verhältnissen überhaupt nicht an den Vau eines irlamentsbauses herangeb« wollen." Der Berliner Corresponvent der „Times" tele- zraphirt seinem Blatte, daß die chinesische Re- sserung durch ihr« Gesandt« bei d« Stettin« Jesellschaft „vulcan" ein« Contract bezüglich d.-s n 18 Monat« zu bewerkstelligend« Baues eines »roßen ThnrmschiffrS abgeschlossen habe. Da« vchrff soll die Größe der deutschen Panzerfregatt n „Preußen" und „Großer Kurfürst" Hab«; di« wei Thürme werdm mit fünf Geschützen von A2 Zentimeter Durchmesser ausgerüstet sein. Der Corresponvent fügt hinzu, daß englische Ingenieure »er Ansicht sei«, die Strt iner Werke könnte» derartige Arbeit« gerade so billig und so gut iefern als die Anstalten an der Themse oder am Clyde. Die „Frankfurt« Presse" meldet aus Frank- urt a. M., 7. December: In der Nacht zu« 20. Octob«, dem Eröffnungstage des Opernhauses, waren eine große Anzahl Pamphlete gegen vea Kaiser an Häufe« angeschlagen, die in früher Morgenstunde entdeckt «ad eulsernt ward«. Jetzt ist es dem Chef der Erimiaal-Aötheilung, Polizei, rath vr. Rumpf, gelungen, die Verbreiter dies« K ugschrist zu ermitteln. Dieselbe» gehör« einer socialdemokratischen Verbindung au. Drack« rrquistte derselben, sowie Platten und Formen zu der Flugschrift, wurden ia dem Dachstock« eine- altm Hauses der Judmgaffe noch vorgesuuden. Bereit- 16 Personen wurden verhaftet, im Besitze Einzelner sollen sich dieselben compromittirenve Correspondeuz« mit im Anslande wohnende» Agitator« vorgefunden Hab«. Einige der Ver haftet« soll« bereits Geständnisse gemacht haben. Ob hi« schon hochverrätherische Handlungen vorlieg« oder nur Vergeben gegm das „Gona- listengesetz" wird die Untersuchung «geben. Die „Elsaß-Lothringische Zeitung" v«. öffentlicht eine Verordnung des Statthalters, be treffend die Einsetzung Vvn Bezirksunterrtchts- räthen für jeden d« drei Bezirke des Landes. Dieselben bestehen außer dem Bezirk-Präsidenten und dem Gchulrath de- Bezirks, sowie einem KreiSschulinspector aus Vertrete« der Geistlich keit all« Confcssiouea, je zwri richterlich« Beamt« und vi« Kreiseingesessenen, von dm« zwei Mit- alied« d« Bezirkstage sind. Die Uuterrichtsräthe Hab« sich jährlich mindest«« zweimal zu ver sammeln: sie sind zur Begutachtung d« auf da nieder« UaterrtchtSwese« bezüglichen Verhältnisse berus« und können di« Mitglied« darauf bezüg liche Anträge einbring«, welche mit dem G«N- achten de- UaterrichtSrathes de« Ministerium ein- zuretchen find. Die geaanute Zeitung theitt ferner mit, daß die erste Session d« Unterrtchtsräthe im März k. I. stallfind« soll und daß die des- fallstgm Vorlagen bereits ia Bearbeitung be griff« sind. » * » D« „Pest« Loh)" fignalifirt eine Minister, krisis. Ja einer Wiener Correfpondeaz wird ausgeführt, die Cie Len hält« alle bisherigen Eoncesiione« des Ministerium- Taaffe lcdiglich als Avschlaaszahlung auf noch zu gewärtigeuve Zugeständnisse angesehen, währead Graf Taaffe die bisherig« Loncesfionen als Maxi«»« sein« Zagefiäudmsse hinstrllt, üb« welches hinaus er i» keinem Falle zu geh« beabsichtige. Die Diffe renz sei acnt gewvrden »ach d« Vorlage des Vadgets, in welchem die Tzechm ihre Wäüsche nicht genügend berücksichtigt fanden. Gras Taaffe f»L entschloss« sei», in bestimmtest« F»r« den czechische» Küh«ra «itzutheilm, daß die bisherig» Coucesfumen nur mit de» größt« Schwierigkeit«» d»rch«es«tzt Word« sei», daß « wett« nicht geh« werde nnd könne. Dl« czechische» Abgeordnete» in Wien de- absichtigen, di« Forderung« des Memorandums in Berng »ns die Lzechtfirnng der Prager Ans. versttat t« Sesetzweg« zu verwirklich«. Es soll nämUch ei» Antrag auf Erlassung eines Gesetz?» eingebracht werden, durch welches für jede KaenUät an der Prager Uaiverfität zwei Professoreo-Eol- legien, ein deutsches und eia czechische», «richtet werden, währead an der Sp»e d« Universität der Rector steh« soll. Bis zur AusfÜhrnna diese« Projectes wollen di« Ezechm die sofort leicht er- reich baren Loncessioneu bezüglich der Uaiverfität
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