Dresdner Nachrichten : 12.06.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-06-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188106122
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18810612
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18810612
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 13-15 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1881
- Monat1881-06
- Tag1881-06-12
- Monat1881-06
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- Dresdner Nachrichten : 12.06.1881
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Vr«»ck«, 1SS1. 10 PH«. »uf!-,k 3Ü000 -W, «Ir »Itk»°»»t eü,»»s«nd,er M». «Itkilple mach, sich die «edoct!»» nicht»erün»li-ii J„,eri»e>i.«m>-Im>- , -ulwjlr»! «.»«,>«» in La» «mg,, «SrrUn.VNen.Lc>»»>«,»»>«>. «>e«>au, tzranyurla. M. — »»». «»-« t» «rrlln. L«i»«i«. «Ir». HomdukN, granlsurt a.M., Diu». Lr». - »««»» » «». InNranNurt M. - «inraur d..S„»«tt»«»- »«»«".—N»»»>c,V»llttr,l»,UI«r ch La. In Pari«. LS. I»dr8»»S. Tagevtatt für Politik, Auterhaltung, Geschästsmrkelir. Lörseiibericht, Fremdeuliste. ^ r. soii»L» L v»., Lvlt« H t« N emptvfflou viuv oiovso 1'arti» Vwpvtv» /u soffr diliigvn Vivi80», Der Itvv^-Vt-rltttiil. 8—15, 8tü« Ic, tinckvk nur in ckvr orstvn 1-llaiz« inuwrvü I,»ealv8 8tatt. ! sz:s--LL--i LLemnit2sr 2öituv§. VV>-itviibr»-itvt08 vlatk in OInnunii/. mul i»> l-a-nt-c-hii-W Finwnev» iinistu ivirlr^umüiu Vorliroitunsr. //</?<// H»>«,»I« »>««>» »»rt!»ti««»» l» «i« n,ch« »U»> »ntn,»»««», Gonnla,IdI»MM»I«I>Utr. 2» N'uliadi nur an vt-cheni»««»: «r, »laiier,,»« Nr.»bi»Nachm.0U»r. — Der Raun, einer eins»al!i,en veti>jeilekai>tii','vll>e.«n,el,n»« die Zeile UV Psge. , Et»« Garaniie liir da« »SEH- «t«>«e tiricheinen der Inserat» wird »ich« «egeden. «u»»ärll,e «lnnancen. Aus»»«« »an un» undelan»lc»,;irine» und Äerianen micure» wir »urargen >ra„u,»«ra»»»..1ai,lu«a durch «rleimarle» »der P»»em»aniu»z. Acht Lüden laue» >L Psa«. 2»> serale sllr die Mama«» Rum««r «« >»ch'ine«I>k,»»»«»t« teil« SV Ps^. kiimmtln >M liUviionmvliol Hobst Oosellino „Uli Aubobür) D jii I . ttoiuN. luttUKO, > 8 II» i«»«- ,i,, «l li U <! l> « « - » » « » v, j! ^ /(mslienstrssss K u. 7 (ttsus füe«tentiof>. ... dccndelc die nähme einer entsprechenden Resolution iu dritter Lciung erwar- Werth habe, der Zoltkartell nütze Oesterrclch VIA mestr^al- lllllellllblujtk lllltlll. E nzelheratbung keS UniallgeletzeS. Günther- tend. Die Handelsverträge mit Ocitci reich, der Schweis uni? Deutschland. Ei stiminc nick't and wirkhschiistlt,Yen, sondern nur Nürnberg zog seinen Antrug, aui Entschädigung beftchciider Un- Belgien wurde» nucli kurzer Debatte gencstmigi. Delbrück legte aus politischen Gründe» iür de» Vertrag. saUverlichelUngögeieUichaltc» und deren Beamte» zurück. vie An- , dar, daß brr Handelöpcrtrag mit Oestciccstl, keinen besonderen, Rr. ISS. Witterung vom il.2uni: Barometer »ach VSIar >vo>old, WaUtirave ld >Ädd«.nU.t 7W MM., seit gelter» 2 Milt, gefticge». Tvrrmomelrogr. n. Meaum.: 8 0 W., nicdr. Temp. ü " W., höchlic Tcmv. >"" W. Nord Äcst-Wind. Bedeckt. Aussichten tür ben >2. Juni: Aer.inberilch, meist wolkig, zlciiilich kübl, keine starken Niederschläge. Sonntag, 12. Juni. verantwortlicher Medactcur siir Politisches Cunii Biere» in Trcödc» Dieser Juni ist bitterkalt. Die Witterung straft den jtalenber Lügen. Man muß wieder einbeizen. In einem Zimmer brachte man es denn auch glücklich auf 10 Grad. Trotzdem froren die Anwesenden. Einer machte den Vorschlag, ein Fenster zu offnen. WaS? noch aufsperren? Sie sind wohl nicht ganz richtig im Oberstübchen? so schallte es durcheinander. „Echauffiren Sie sich nicht. Im Zimmer sind 10" li., draußen im Freien ü". 1i»-s-5 macht 15». Binnen Kurzem werden wir zusammen 15" haben." Diese Weisheit eines Spaßvogels führt unser hochverehrter Reichstag in bitterem Emstc auf. Eine Anzahl sozialer Rcformgcsetze sind vorgcschlagcn Die erforderliche Mehrheit ist dazu vorhanden-, man brauchte sic nur zusammenzuhaltcn, dann batte man die nöthigen Wärmegrade. Im entscheidenden Augenblicke reißen jedoch bald die Freikonservativcn, bald die Klerikalen ein Fenster auf, um den erkältenden Zugwind des Manchcstertbums hercinzulassen und nun fröstelt cs alle Anwesenden. Niemanden vermögen die letzten Beschlüsse des Reichstages zu befriedigen; auch die Sieger nicht. Tic 84,000 Mark für die Erweiterung des preußischen Bolkswirthschaftsrathcs zu einer Reichseinrichtung wurden dem Reichskanzler versagt. Tie einfache Folge wird sein, daß der preußische Fach Beiralh für die Ausarbeitung volkswirthschaftlicherGesetze einen ausschlaggebcnbenEinsinß behält und die sachkundige Stimme der nichtpreußiich' ii Staaten gar nicht, oder zu spät oder in ungenügendem Umfange sich Gehör verschaffen kann. Selbst die größten Reichsfanatiker, die Rntionnlliberalen, die doch sonst alles Nichtprcußischc zebrafarbig zu überpinseln lieben, ließen die Gelegenheit dazu unbenützt verstreichen, weil sic den preußischen BolkSwirthschaftsrath aus tiefster Seele hassen. Werden sic ihn aber deshalb loö? Kein Gedanke daran. So haben sic mit der Verweigerung der 81,000 Mark blos Bismarcken geärgert, ohne ihm zu schaden oder zu verhindern. Ter preußische Volkswirthasts rath bleibt doch. Auch bezüglich des Jnnungsgesetzes werden die dreistimmigen liberalen Sieger ihres Erfolges nicht froh. Wohl sind die Konser vativen und das Eentrum die Geschlagenen; sie setzten eine aus giebige Regelung des LchrlingSwesens nicht durch. Das aber war die Krönung des ganzen Gesetzes und schon erheben sich auS dem konservativen Lager einflußreiche Stimmen, die den Bundcsrath auffordcrn, ein so vmtümmeltes Gesetz nicht gutzutieißen. Es sei ja ohne Neuordnung deS LchrlingSwesens nur ein Buch ohne Inhalt; freiwillige Innungen könnte man auch jetzt schon bilden, dazu brauche inan nicht ein neues Gesetz; das so zerrupfte Gesetz werde die .Handwerker, welche die obligatorische Innung verlangt hätten, pessimistisch und »nitblos machen; die Regierung solle beweisen, daß es ihr Emst sei mit wirklicher Hilfe sllr das Handwerk, indem sic das Gesetz, das keine Hilfe bringt, ablehnc und das Volk auf sordere, bei den Wahlen sein Augenmerk auf diese Ausgabe zu lenken. Das ist, im Grunde genommen, auch unsere Meinung. Ganz werthloü aber für das Handwerk ist das seines besten Schmuckes allerdings beraubte Jnnungsgeseb denn doch nicht. Die Zuschrift eines handwerkerfrcundlichen Reichstagsabgeordneten an unser Blatt, rühmt vielmehr folgende Vorzüge: Ganz abgesehen von sehr brauchbaren Bestimmungen, z. B. den Vorschriften über die Verleihung von Eorporationürcchten an die Innungen, über die Möglichkeit der erekutivischcn Einziehung rückständiger Jnnungs- beiträge und Strafgelder, biete doch der angenommene Tlicil des 8 lOOo noch vielfachen Anreiz zum Beitritt in die Innung. Denn wenn die sogenannten Freimeister hiernach gezwungen werden können, in Streitigkeiten und Lehrverbältniffen sich den Ent scheidungen der Jnnungsbchörde zu unterwerfen, und mehr noch, wenn auch für sie alle von der Innung erlassenen Vorschriften über die Regelung des Lehrlingsverhältnisses, sowie über die Ausbildung und Prüfung der Lehrlinge als bindende erklärt werden können, so werden sie sich schon selbst sagen müssen, daß cs für sic bester ist, der Innung beizutretcn, als sich ihr fem zu halten und doch die Vorschriften auch ftir sic zur Anwendung bringen zu lasten. Die Gcwerbtreibenden würden ihr Interesse verkennen, wenn sie aus Mißmuth über Das, was die Konservativen auf diesem Reichstage nicht durchzusetzcn vermochten, sich die Freude über die erzielten Erfolge trüben ließen und ihrerseits Nichts thun wollten, um das Gesetz auszuführen und die gewährten Mittel zur Erlangung lebenskräftiger Organisationen mit richtigem Vcrständniß anzu wenden. Es handelt sich ja nicht darum, zu den abgestorbenen Formen des wirthschaftlichen Lebens zurückzukehrcn, sondern den guten Geist des deutschen Handwerkes neu zu beleben! Frankreich nimmt die schwere Niederlage GambettaS mit be- merkcnswerther Ruhe, ja mit Gleichgiltigkeit auf. Der französische Bauer bleibt gegenüber den Spitzfindigkeiten der verschiedenen Wahlsysteme kühl bis an's Herz hinan. Aufregung herrscht allein bei den Besiegten. Aber so tief fühlt Gambctta seine Niederlage, daß er Befehl gab, die Wuth darüber nur in Worte leise nach grollenden Ingrimms zu kleiden. Er schaut nicht mehr mit vergnügten Sinnen auf das beherrschte Frankreich hin. Ein Werk finsterer Jntriguc! ruft sein Blatt pathetisch aus, weil der Senat sich geweigert hat, das caudinische Joch, das Gambctta errichten wollte, zu passiren. Die Girondisten triumphirtcn über den Jacobiner. Während Gam- betta, berauscht von seinem Erfolge in der Dcputirtcnkammcr, seine» jetzt bewiesen, daß sie ihm auch aus diesem Gebiete gewachsen sind Diese Männer verabscheuen die cüsaristischc Republik, ihre Ab stimmung war ein Protest gegen den Versuch, 11 Jahre nach dem Sturze Napoleon HI. Frankreich einen neuen Diktator zu gebcn- Grövy hat endlich sein Phlegma fallen lassen. Er begriff, daß wenn sein Gegner Gambctta mittelst der Listenwahl in 00 Depar tements gewählt worden wäre, er selbst genöthigt sein würde, nocl vor Ablauf seines Amts vom Präsidcntcnstuhl hiuabzustcigcn Grövy hätte zunächst die unabhängigen Minister, den Premier Fern, und den des Acußeren, Barthdlemy, dem siegreichen Gambctta dahinschlachtcn müssen; er wird jetzt »ach der Niederlage des Neben buhlers dessen Ministcrereaturen Farre, EonstanS und Eazot (Krieg, Justiz und Inneres) nicht lange im Amte halten können und wollen. Für Deutschland aber ist das Fiasko Gambettas ein dem Weltfrieden überhaupt zu Gute kommendes Ercigniß ersten Ranges. Frankreich ist durch die Besitzung von Tunis denn doch mehr engagirt, als es die Franzosen anfangs Wort haben wollten. Sie finden einstweilen im tunesischen Freudenbecher einen Wermuthstropfen; es ist aber mals ein Nachtragsercdit von vierzehn Millionen für die Expedi tion begehrt worden. Wenn man bedenkt, daß im Ganzen c i n lebendiger Krumir gefangen wurde, wird man das ziemlich kost spielig finden. Das erste Parlament der Welt, das englische, leidet mehr denn je unter unbändiger Redesucht mit ihrem grenzenlosen Wortschwall, unter Skandalmacherei und den Vcrschlcppungsmanövern der Opposition. Eine unverantwortliche Zeitvcrschwenduna ist ciuge rissen, die zum allgemeinen Aergerniß dient. In 2 Monaten ist die Session vorüber; es wird wenig geschaffen werden können, d>^ das Landreformgesch mit seinen 15M Anträgen allen anderen Ge sebgebungsarbeiten im Wege steht. Die Interpellationen der Mi nister nehmen täglich drei bis vier Stunden in Anspruch und bc treffen in neunzig von hundert Füllen die unbedeutendsten Gegen stände. Eine erlogene Notiz in dem verrufensten Wiukelblatle ge nügt, um einen edlen Lord zu veranlassen, mit der ernstesten Miene von der Welt Informationen von den Ministern zu verlangen, die zu geben oft nicht in ihrem Ressort liegt, oft ein Ding der Ilninög- lichkeit, zumeist aber so läppisch ist, daß cS sich der Mühe der Frage und Antwort nichk verlohnt. „Ist in Eardiff ein .Kind von einem wülhenden Hunde gebissen worden, und wann, welche Maßregeln gedenkt die Regierung zu treffen, um solchen llnglücksküllen vorzubeugen? Wird man den Meiningern erlauben den „Wilhelm Teil" auszuführen, da dieses Stück eine Verherrlichung des TyrannenmordcS ist? Kann mau einen Troschkenkulscher zwingen zu kutschiren, wenn er kein Pferd hat? Hat ein Mann in Sheffield sein Weib für ein Maß Bier ver kauft und ist dies ein rechtSgiltigcr Handel?" Das sind die Fragen, die allabendlich dutzendweise an die Minister gestellt werden und dies zu einer Zeit, ivo jeder Augenblick kostbar ig. Das diScreditirt, wie die „Bob." darlegt, das Unterhaus all allgemein. Freilich ist dasselbe nicht eine aus der freien Wahl des Volkes hervorgegaugenc Vertretung, sondern ein Klub der privilc- girten Klassen, zu dem nicht der unbemittelte Volksmann, sondern nur der reiche Gentleman Zutritt erhalten kann. Sitze im Parla ment werden ebenso gekauft wie Sitze im Theater, nur daß letztere einige Schillinge, erslcre dagegen einige tausend Pfund kosten. Geld, Geld und nochmals Geld bildet daher den Schlüssel, um sich de» Eintritt in das Parlament zu sichern; Fähigkeiten, ehrliches Wollen und Streben sind Nebensachen, und die wahren Vertreter des Volkes finden bei diesen Verhältnissen nur selten Zulaß. Der Parlamcn tarismus ist daher eine Art Sportvcrgnügcn. Glücklicher Weise mangelt es unter den oberen Zehntausend nie an talentvollen, sorg faltig erzogenen und wohlwollenden Männern; sonst würde dieses System schon lange die schlimmsten Folgen nach sich gezogen haben. Der natürliche Ernaltungsinstinct veranlaßt überdies diesen privilc- girten Vertretungskörper, dem ausgeschlossenen Volke von Zeit zu Zeit einen Rcformknochcn Hinzuwersen, an dem „die Hunde eine Weile zu nagen Habens und so ist Alles lange besser gegangen, als man erwarten sollte, schließlich jedoch mup ein solches System Lchiffbruch leiden ; das Schlechte gebt am Ende doch immer an sich selbst zu Grunde. Neukfte Ttlearamme vtr..Tre«vnkr Ra»r."vom 11 Juni Berlin. Der Kaiser besuchte gestern Nachmittag ten Fürsten Bibmarck und kom'crirtc längere Zeit mit demselben. Nach dem Diner batte der.Kaiier mit dem Kultusminister eine .Konkcrcnz. Berlin. Der Reichstag nahm die Wclkcrberatbung deS Arvelter-UnsgllgeseßeS. die vor den Ferien intolge Beschluß- unsäblgkelt abgeschnitten worden war, wieder auf. Der Antrag Relcbensptrger'S. wonach Ansprüche an die LandesverstcherungS- ar.Nalt nicht verpfändet re. werten können, wird abgelctmt. Nach der Vorlage dürfe» EntschäbigungSbercchtigte nur dann gegen den BetrlebSuntcrnchincr Ersatzanspruch erbeben, wenn derselbe den Unfall vorsitzlich bcrbclgciübrt hat. (In diesem Falle be schränkt sich der Anspruch natürlich ans den Betrag, »m welchen die den Berechtigten nach den bestehenden gesetzlichen Vorschriften gebührende Entschädigung die ihnen »ach dem llnfaligcsctz zu- stcbenbe übersteigt.» Wölimcr beantra.it, dielen Ersatzanspruch auch im Falle groben Verschuldens selten» dcS Arbeitgebers cin- zuräumcn. Dicier Antrag wird vom Bunkcökommissar Geh. Ratb Lohmann und Abg. Stumm bekämpft und lod mn abge- lebnt. Dagegen wird ein Antrag GarciS' aus Ersatzpflicht rer Innungen gegenüber der Landcsanstalt, wen» der Unfall von einem Vorstandsmitglied vorsätzlich oder durch grobes Verschulden her- beigei'ührt worden, angenommen. Nach der RegicrungSvorlaac sollte über den Betrag der Zwangsversicherung hinaus eine Weiterversicherung lbiS zur Höbe der Hälite der durch das Un- iallgesctz sestgestellten Rentei bei der LanreSverstcherungSanstalt Die Kommission bat diese Be- ,'ieber'ö und Stumm'S hin. Von Staatssoziaiiömus könne keine Hede mehr sein, nachdem der Staatszuschuß abgelebnt worden. Eine Weiterverstchcrung über dieieS Gesetz hinaus könne vielfach sehr wünschenSivertb sein, so bei zahlreichen Arbeiter-Familien, vie freiwillige Weiterversicherung wird dann gegen die Stimmen der Deut chkoniervativen und der Sozialdemokraten abgeiehnt. Dasselbe Schicksal ha» ein anderer Antrag Auer'S, wonach auch -ür selbstständige Gewervtreibence bci der LandcSanstalt Ver- sicheruugen abgeschlossen werben könne». Zu der Bestimmung, d'e UniallverstchernngSgcnossenichailcn aui Gegenseitigkeit zuläßt, beantragt Bukst Erlali rclchSackctzllchcr Normativbestlnimuiigcn. F-orischrlttlicherseilö liegt ein Antrag vor. wonach neben der StaatSvcrstchcrung die Vrlpatversichcrung iortbestchen uuh eS ben Unternehmern ireislehcn solle, ob er bet dieicr oder jener versichern wollen. DIcicr Amrag wird von Ew'oitt aui das Eingehendste begründet und vom B»»deS-Kommlsiar Geh. Rath Lobmann ebenso eingehend bckämpit, woraus er mit 112 gegen 81» St. abgclclmt wird. Ebenso gebt es de» von Stumm bekämpften Antrag Bubi. Die Kommiision bat einen neuen Paragrahen aut» acnommen.wonach.Kn ippichaoökanenbieUnialiversichernngsürdie ihnen angehörenden Betriebe aui eine iür ihre Rcchnuna zu verwaltende llnsaliverstchcrungSkaisc übernehmen können. Kavier wendet sich aegc» d esc Bestimmung sowie tie.KnappichastSkassen überhaupt. Vieles waö a»t iei, habe die Kommission aus dem Gesetze entfernt und dasselbe >o verschlechtert. So wie da» Gesetz aus der Kommission bcrvorgegangen, bringe eS den Arbeitern mehr Nacksthcil. Der Bergarbeiter werte durch die Knahpschaits- kafien nur abbängig gemacht. Er crcmpliflclrt aut sächsische Bergwerke, führt besonders Beschwerde über den Bergarbeitern angeblich ungerecht auierlegtc Sirrsten nnd wird schließlich vom Präsidenten zur Ordnung gernien. wci! er gesagt, die Firma Gebr. Stumm seidurchAusbcutung dcrArbciter groß geworden. Stumm tritt iür die KnappichaitSkaffe» ein. Seitens der Regierung werde» einzelne Behauptungen Kayßcr's über die KnappschattS- kaffen für unzutreffend erklärt, woraus der neue Paragraph vom Hanse angenommen und die Siiwng aui Abends 8 Uhr ver tagt wurde. - , Pari S. In einer Versammlung der linken Gruppen bean« kragte Bardsnr. den Präsidenten der Rcpub ik um Fcsllrtzuilg der Wahle» iür den 17. Juli zu bitte». ES beißt, der Ministcr- rath sei geneigt, die Wahlen irühcr anzuberaumcn, wenn es der Wunsch der Kammer sei. Newhork. In der Unterredung am 10. Juni mit dem Korrespondenten des Journals „Odonovan" leugnete Roffa. dass der Versuch des Jndiclisttsprengeiiü des Liverpooler Stadtbguseo durch F-cnierchcfö eingcgeden worden sei, obgleich er zugab. daß dieser Vernich dem Geiste der icnische» Organisation entst reche. Rossa bemerkte, die Zerstörung der englischen Schaluppe Doterel iei durch an Bord geschafftes Sprcngmaterial hcrbeigeiührt wor den und mehrere ans ankeren Schiffen der englischen »Marine dienende Irländer hätten de» Feniern versprochen, dlcö ebenso zu mache». Berliner Börse. Die teste Gruntstlmmnng ist Immer noch Vorhäute», die wenig anregenden Notirungen von auöwärtS übte» daher auch nur am die lnternakionaic» Papiere einen vor übergehenden Druck. Der Lokglmgrkt war fest, voran Eiieir- babncn. In der 2. Börienstnnde trat nock» einmal größere Verkaistolnst hervor, die aber zum Schluß hin wieder mlch- licß. Erctitacticn blieben 2, Ungarische 0, Franzosen 2 Mk. schlechter, Lombarden 4 Mk. besser. Deutsche Bahnen sehr icst und belebt, östcrr. dagegen still und schwach. Ocsierr. Prioritäten geschäitSlos. Banken nicht schwächer, so DiSconto» aeiellichait um l. Darmstätier um 1> -, Deutsche ui» Lcipz. Kredit ca. I, Sächi. Z» Proz. Deutsche Fonts ruhig, lest, fremde cbcr besser und ziemlich belebt. Bergwerke und Industrie» vielfach iesicr. abgeschlossen werde» können. Die Kommission bat Triumphzug nach dem Süden antrat, Orden austbcilte, fette Acmter > stOnmuug gestrichen. Die Soclaldcnwkratcn beantragen, ^le Re» ^ in kn.,.ili^ Sln Eitrung betürnwrtet die WieterberitcUnng. Lieber und Ltunim versprach, bald mhochpolitischen, bald m familiar-lcutscligcn An-j^ dagegen, weil diese Bestimmung »der den Rahmen deS Ge sprächen sich als vouvcram gcbcrdcte, gruben seine Gegner dcn ZetzeS hlnauSgehe und einen zu starken staatSIociallststchen Eharakter Graben, in den er gestürzt ist. Gambctta ftcbt, was Bildung, - traae. Auer meint, die Vertreter deS „praktischen Ehristcntbuino" Wissen und Charakter onlangt, unendlich tief unter den Führern sollten demselden doch keine Grenzen ziehen. Lieber entgegnet, err der gemäßigten Republikaner wie JuleS Simon, Dufaurc, Wad- dington und vor Allem der Präsident der Republik, Grvvy, er überragt« sie visher nur an agitatorischem Geschick. Sie baden aber habe gar ni»tS dagegen, ja er wünscht sogar, baß Arbeitgcvie noch weiter geben als daS Gesetz verschreibe, aber nur türle dcö nicht bei der Landeöanstalt geschehen. Staatssekretär vr. v. Bötticher weist auf den WlderipruL in den Ausführungen Lokales und Sächsisches. — Die K öIIIglichcn Maiestäten sind nach längerer Abwesenheit seit gestern wieder im Lande nnv trafen Vormittag- kurz nach Uhr in ihrer Residenz ein. In Leipzig wurden bci der früh halb 0 Ubr crioiglcn Ankunft König Albert und Königin Earvla von dem Oberbürgermeister vr. Georg!, dem UnipcrsftätSrcltor I»r. Luihardt, dem Generalleutnant v. Montbs, dem Präsidenten dcö ReiwSgerichtS II,-. SImion, dem Ober» RcicbSanwait Frhr. v. Seckendorfs und anderen hoben Personen begrüßt, »ahme» auf dem Dresdner Bahni-ot ein Frühstück und fuhren tau» mit dem gewöhnlichen Schnellzuge, bc» der Geizerai- directer v. Zschirschkp, sowie der Kreiöhaiiptmann v. Einsiedel von Ricla auS begleiteten und TranSportobcrinspcktor Winkler iührtc, nach der Hauptstadt. Hier dcwiUkonimnete Pring Georg, K. H., seinen erlauchten Bruder und dessen Gemablin aist- Herzlichstc. DaS .KönigSpaar nahm die Begrüßung der Herren tacitSmIiststcr v. Fairste, v,-. v. Gerber, Nostitz, vr. v. Abcken, v. Könneritz, Vr. v. Fglkenstcin, des Geb. Aath vr. Bacr, dcö Ovcrhoiiiicister v. Könncritz, des Oberst» nmrschgll Graftn Vitztstiiin, beö Stadtkommandanten Gencrcillcntnant V. Funke, dcS Polizeipräsidenten Schwauß und deö Oberbürger meister Vr. Skübel auiS Freundlichste entgegen. Die hoben Herrschaften, deren Aussehen vortrcfflichwar.suhien ngchStrchIcn. - Morgen Montag findet eine Sitzung dcS Finanz- und Rcci'tSauöichiiffcs der Stadtverordneten statt, in welcher die Picrdcbahnsrage, weiche Dresden letzt io berühmt gemacht bat, zur Bcratbung steht. Wenn die Witterung günstig ist, wird Mittwoch die Plenarsitzung In derselben Sack e statthaden. — Die nächste Aufnahme ven Erpektanten in kaö Königl. Sächs. KadettenkorpS soll am I. Oktober d. I. stattstnkcy und werken die an das .Kadettenkorps zu richtenden bezüglichen Anmcldimgen am 15«. Scpt. geichiossen. - Am Freitag warb hier die IakreSkowerenz der Be» z i r k s s ch u l i n s p e k t o r e» unter Vorsitz Sr. Erc. des Kul» luSministcrö Vr. v. Gerber avgebaltcn. Besprochen wurden u. A. ein Vorschlag zur Eiinüstrung eines LankeSstftechismuS, der Zeichenunterricht i» der Volksschule und die Ltgtistik deS Volköschulwcienö. - Es ist eine Genugthuung iür die Bürgmchait Dresdens, in der Psertebahnftagc den Stadtrath aus einem Stand« punkte zu ieben, dem man ruhig zustimmcn darf. Ganz richtig legt der Stadtratb den Schwerpunkt nicht aut die finanzielle Frage, sonder» aui die allgemeine Nützlichkeit der Pierdebabn. Wäre diele das sichere iukratioe Geschäft, waö man glauben machen möchte, so hätte dieDtadt selbst, so gut sie ihre Wasscranlagc und Gasigbriken betreibt, auch den Straßenbahn- Verkehr übernehmen sollen. Besser freilich, daß dies nicht ge schah. denn zu den guten Linien Blasewih-Stadt unv Postplatz- Nciistadt kommen andere sehr sragwürdlg-lukrattve Linien, und diele baut diese Gesellschaft uns auch, während die frühere Gesell schaft nicht eine Elle neue Bahnen lest 1872 gebaut hat. Sogar
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