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Dresdner Nachrichten : 16.07.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-07-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188107161
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18810716
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18810716
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1881
- Monat1881-07
- Tag1881-07-16
- Monat1881-07
- Jahr1881
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 16.07.1881
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»r L»7 - Svtlv » — voorutdollä, ä«l L0, ^aU 1881 «ann Rrhrhoff v und dem Generaldirektor der Bahnen, errn Parrish, noch Direktor Wedemcyer, Inspektor Watermcyer, owie höhere städtische Beamte Theil. Zwei prächtige Hannoveraner Braune, vomÖbcrstallmeisterKulp selbst gefahren, führten die Fahr! tadellos auü. Bor Damm ü Etablissement wurde -Herr Parrish von einer Deputation der Anton-Borstadt empfangen und ihm ein Riesenbouauet mit einem poetischen Bewillkommnnngügrusi über reicht. Erst mit Montag fr it h wird die Linie in regelmäßigen Betrieb genommen. — Jener brutale Mord- und Schuhmachergeselle B r a n n, der am Mittwoch Bormittag durch seine 6 Revolverschüsse sich in grauenerregender Weise ganz Dresden Hemel klich gemacht hat, rauste die Mordwasse in der hiesigen Brocks'schen Waffenhandlung. Er sagte da, er wolle nach Italien reisen und srug noch sorgfältig, ob er einen Waffenpaß brauche. Der Mörder >oll übrigens die Absicht gehabt haben, die unter seinen Kugeln verschiedene Pietsch zu heirathen; an ihre Leiche geführt, bat er sich ganz zerschmettert gezeigt und wiederholt die Totste zärtlich beim Bvrnamen gerufen. Gestern Abend fand dre Bestattung der beiden Opfer deü entsetz lichen Borgangeü, der ledigen celma Pietsch und der ledigen Lippmann, vom Iustizgebäude aus nach dem Tnnilatiskirchhose statt. Zum Besten seiner Unterstützungskaffe veranstaltet der Verein ,. 'I l »t>> p i a" morgen eine Partie mit Extradampsschiss nach .Heidenau, von ivo ans der Groß - -^edlitzer Garten und daü Wecsensteiner Schloß besucht werden. — Der Sommer ist nicht nur die günstigste Zeit für Fluß bäder, auch die K i e f e r nadel D a m p > bäde r sind erfahrungs gemäß gerade jetzt recht heilkräftig. Zu passender Stunde ist daher oor Kurzem die Erbssnnng einer derartigen Badeanstalt Iohannis- slraße !>, »»mittelbar neben dem Easö Bauer erfolgt. Die Besitzerin vieles Etablissements hat, nnierslützl durch die Rathschläge ärztlicher Autoritäten, eine Anzahl besttonstrnirter Apparate ausgestellt, deren Kiefernadel- und Kräulerdampsbäder bei ihrem Gebrauche keinerlei ,ür Kops und Lungen drückende und beengende Dampsivärme .rzeugen. Die iveroe» auf Wunsch statt mit Nachschivitzung .»ch mit Douchebad gegeben, so daß sie ganz den russischen Damps- oädern gleich sind. DaS ist ein ganz erheblicher Fortschritt. Die Dampsivärme wird nach der Individualität des Badenden genau nach Graden regulirt, überhaupt ärztliche Anordnungen genau ent sprochen. Die größte Dauberkeil herrscht in dieser neuen Bade anstalt lind das Walten einer sorglichen Franenhand macht sich in oer peinlichen Akkuratesse, die dort herrscht, ganz angenehm fühlbar. Man badet nach 3 Klaffen; die Bäder unterscheiden sich nicht nach ihrer Heilwirkung, sondern dem verschiedenen Evmfort. - Der Verband voigtländischcr Gcdirgovereine bat sich die Ausgabe gestellt, blc N a t u r s ch ö n h c i l c n teö gcsainmtcn Vbigllandeo möglichst weite» Kreisen bekannt und zugäng lich zu machen und auch dafür Sorge zu tragen, alle» Denen .»it Vorschlägen cntgcgcnzilkommcn, die während der heißen Lommertage einen ruhigen, gesunde» und dabcl billigen Auf enthaltsort suchen. In Verfolg dieses Zweckes empfiehlt der Verband, gestützt auf ausreichende Kcnittniß der ertlichen Ver hältnisse und vielseitige Er'ahrungen, zunächst felgende Orlc als Seminerirlschcn: Varthmül'le iElslcrtt'al, in nächster Bähe der Elslerlhalbrnckc, Station der Bahn Wcischlitz-Wolfsgefärthi; Berga an der Elster z Station derselben Bahn, Wald, Wellenbad; Auskunft; Bahnhochiiiipckkor M>ttc»z>vcp>; Elstcrbcrg iStation derselben Bahn, geschützte Lage in der Nähe von Greiz und vom Steinigt; Auskunft: Schuldirektor Fischers; Falkensfcln >Sta tion der Zwiäan Dclsnitzcr und HerlaSgrün-Falkensteincr Bahn, waldreiche Gebirgslage; biuskunit: Schuldirektor Pctzold»; Iotteta mit ",'llljockcta und Fiictlich-Augusi-Ltein fStalion der Sächs.- Bapri'chcn Bahn, bekannter Mittelpunkt der Voigtländischen Schweiz!: Kllngenthal initBrunnköbra lZwcigstallon derEhcm- nitz Aue-Ador'erBahn, geschützte romantische Lage in waldreicher Gegend dicht a» der böhmischen Grenze; Auskunft: Paslor "Ar nold in Klingcnihal und Oberförster Schrcitcr inBrunndöbral; Aeumühle nn der Elster sslation der Bahn Weischlttz - Wolfs gefärth, ozonreiche Gegend, Wellenbad ; "Auskunft: Vtühlcnbcsitzcr Schallcri; Aentzschmühlc an der Elster ! Station derselben Bahn, romantische Lage im Steinigt); Scbönbcrg bei Voitersrcutb iin geschützter Lage zwuchen Franzenvbad und Bad-Elster: "Aus kunft ; Förster Iähngi; Schöncck zStation der Ebemnitz-Anc- Adorier Babn. hohe freie Lage in waldreicher Gegend; Aus kunft: Bürgermeister Lcutbold!; Welda f Station der Bahne» Gera-Eichjgt und Aöerdan ASeida, licbüche Gegend; Auskunft: Ei'cnbahmekrctar Vlewcg! tzlls Deurislen - Handbuch wird cm- pfoblen: Bketznec'o „Voigtläntischc Wanderungen". Weitere Auskunft ertbeilt gern der Verband voigtländischcr Gcbirgsvcreinc unter der >.'ldreüe: Kaufmann Aeinhold Hcubncr in Plauen im Voigtland, Fürstenstraßc 6. — Verein Dresdner Gastwirtbe. Nach zwei monatlicher Pause erönnetc in Abwe>enhclt teö leider erkrankten Vorstandes Herrn Voliand der stellvertretende Vorsitzende, Herr Hecht, im bisberigen Vcrcinslokal die ordentliche Monatsvcr- sammlung. Herr Ehrig erstattete Bericht über den erneu teilt- scheu Kastivirtbstag in Halle und nahm insbesondere Bezug auf die Annabmc der Dresdner Anträge, Inschutznahme der einzel nen Vereine durch den Verband und Vergrößerung teö letzteren. Auch zollte er der Aufnahme in Halle inöbeienderc durch die Stattbcherde die vollste Anerkennung. Ter näcl'Mährigc Gast- wirkbstag wird in Evemnitz, die nächste VerbankSkochknnn-AuS- slcllnng in Leipzig st-ttlnntcn. Für das Stiftungsfest wurden In taö Festkomitee gewählt: die Herren Franke, Iltlust; uir die Prämlicungs-Kommiino» die Herren Zichevge und LIndncr; die VerstandSwahlkominission iverdcn die Herren Hoimann, Wirtb, Hertsch und Wenig bilden. In der freien Diskussion kamen zwei "Artikel aus der GasthanSzciknng die Danzigcr Wcinanalvic und „über Esten und Drlnkcn in Paris" zur Verlesung. Vor läufig i>t der Tag des Stiftungsfestes aut den 17. August festgesetzt. — Die Hcrreu Btinificrialbguinsvektor ^pitta, Pros. Direktor Euler und Turnlehrer Ecller, iämmtlich aus Berlin, vereisen gegenwärtig Sa chic» im Aufträge der preußischen Negierung, um In den Stadien die daselbst geironcncn turnerischen Einrich tungen zu besichtigen. Der Eoncertgarten zum B erIi n e r B a b »bol bot ilenlich Abend bmca briltanle Illumination und farbenreiche 2K"leliclstnng einen seenhaflen Anblick. Dieter (Zarlen, welcher ni den schönsten Elablissements der Restdenz cälüt, gestaltet sich immer mehr zum Rendervousplatz der feineren Weit, denn von ea. sechs Hundert Per sonen war das Eoneert der Pionnierkapelle besucht und gab diese Fülle dem Wirth, Herrn Backhoss, Gelegenheit, seine hekairntc Be- wirlhnnEtüchtigkeil ni prodneiren. — Die Kirschen werden Heuer jedensalls rascher zur Neige gehe», als andere Jahre, da naßlalte Witterung fortwährend mit großer Hitze nbiveclüelt. Wer in den nächsten Tage» noch große und wohlschmeckende Frucht genießen will, heinühe sich in Große's Bergrestaurant cn Eonebciude, oder in Ziuiincr's Gaitüans aus der Pappritzer Höhe, weil an beiden Ortcn siets frisch von den Bäninen liepsliickte Kirschen zu haben sind. Uebrigens hat Herr Messerschmied Pesch et hier lAnnenstraße l!0 ein sehr einfaches, billiges und zweckmäßiges Inslrnnient nun Anskernen der Kirschen tonstrnirt, welches diese Manipulation 'ehr sörden und die Finger rein erhält. — P o l i z e i b e r i ch t. Durch Iiurz von einer Treppe in dem von ihm in der inneren Stadt bewohnten Haute hak sich am l l. d. M. ein 35 Jahre alter .'Handarbeiter eine schwere Kopf- vcrletz » n g zugezagen. Durch Ervlosion einer von ilnn aus- geblasenen Petroieuinlampe bat am >:i. d. M. Abends ein 17 Fahre alter Fabrikarbeiter liier bedeutende Brandwunden nn den Händen und an der "Brust erlitten. Bon einem Hausgenossen wurde er gegen Mitternacht deshalb ins DtadttrarUenliaus überführt. Vom Polizeilommando in Zürich wird, wie anber nntgekbeilt war- den, ein Steinhauer Joseph Scherrmnnn von Altheini steckbrieflich verfolgt, weil er dringend verdächtig ist. am l l. d. M. Nachmittags im Walde bei Bülach ein ea. l tjäbeigeS Kind gem iß braucht und erinordet zu haben. Ter Genamttc ist I8öil geboren, niittel- groß, bat braune Haare und bergt. Schnurrbärtchen, breites Gesicht und etwas vorstehende Backenknochen. Die Betbeiiigung an Gen ck o's Ertracug, der henke die Akpenfreunde dem Süden zusührt. wird eine doppelt starke sein, als am I. Fnli, da bis gestern Abend in Dresden und allen zwischen hier und dem äußeren Boigtlandc befindlichen Stnlivnen nahezu 650, auf der Leipziger Noule aber über 3'>o Personen angemcldel sind. . , . , , ^ - E ue größere Anzahl von Studenten in Leipzig hat es am Dienstag bock, fertig gebracht, hinter tcm Nücke» ker Beböröe irgend welche sogenannte Ebecnsache blutig auszulechten. In einem leeren Schuppe» hinter cer Gasanstglt bat tic Paukcrc> aedaurn und gefetzt ne zwar dle Pauka sein muß. nicht n stattgekunben und dt« waffenkunblgen Helden müssen sich gar nicht unbedeutend In tbrem sonst so seibstgeschätzte» Flrlschr berum- u»d gesetzt baden, denn als tle Polizei später kam. fand 'inten, deren eine größere Anzahl „loogegangen" mcbr dlö auf einen Verwundeten, aber dafür vielfache Blutspuren, sowie blutgctiänktco Verband- und Pank zeug. An Ort und Stelle konnte tle Polizei - vielleicht durch den angetroffencn Verwundeten — noch vier andere, auch ver wundete Paukanten, namentlich <eslslclir». Wenn s nur nicht mitunter seblecht abllefe. wenn nicht schon boslnungSvolle Söbne, die elmt die Stütze lbrer sic treu liebenden Eltern werden sollten, aus solche Welse in'ö Grab bciördcrt oder aus leben-länglich leidend gemacht bez. versinmmclt ivorden wäre» — da könnte »>a» über diesen Unsinn lache», der in alle» Zeiten, unter anders denkenden Generationen einigen Sin» batte, in der heutigen Zeit aber nur als tle trgurlge Kvnseguenz vollständig verirrter Ehe- und Nechtobcgrlsse erscheine» muß. Die Festordnung der morgen Sonntag in PteIßen statt- sindentcn ch'läbrige» ErlnnernngSscicr an die Gründung der dortigen seelwilllgc» Fenerwehr — der ersten organisirtc» ln Dentschlgnd übcrbaupt — ist iolgende: Früh llbr Weckruf, l(> Uhr: Ucbnng am Hotel zum „Hirsch" g»> Markte, Nachm. 2 Uhr: Festakt am Hanse des Sciseniietermcislers Bart. Ent hüllung der Gedcnktakcl, tt Uhr: Fcstniarsch nack' dem Scl'ützcn- btnne. 4 Uhr: Festgkt im Saale des Lchützenbanscö, Verkeilung von Ehrendlplonien; — großes Evnccrt, K Uhr: Fcsidall und Uhr Feuerwerk. — Niesa. pliockidem die LcnidtngswM vorüher, rüstet man sich zur Reichstagsivabl; in niiserem, die Städte MeißemGroßen- luün Nieso umsaiseiiden Wahlkreis ist der seitherige bewährte Ab geordnete Nicblee Tharandt wieder ausgestellt worden, dir Sozial- demokeale» bringen den Großenbainer Eigarrenarbeitcr Gener in Vorschlag. — Der Mangel eines abgesteckten Badeplatzes in der Eibe macht sich für die ärmeren Klassen recht fühlbar; dieser Tage ertrank beinahe ein Uijähriger Bildhanerlebriing; nur der schnellen Hilfe eines Sckmlknahen verdankt er die Erhaltung seines Lebens. — Die vor einiger Zeit in der Gröbaer Kirche gestohlenen Altar- lenchter fand man kürzlich in der Döllnitz, allerdings in beschädig tem Zustande, wieder. In Plag witz hat die Polizei ein großes Lager geräu cherter Fieisclnvaaren ansgesunden, die in Halle einem Fleischer meister von seinen, Gesellen einem Lindenauer gestohlen wor den sind. Des Diebes eigener Vater bat der StaatSanivaltschnst in Halle die Anzeige gemacht und diese reguirirte die Plagwitzer Orts polizei, die daraufhin daS obige Lager, welches augenblicklich in mehreren Eentnern Speck, Schinken und etlichen 60 Würsten be stand, bei dem Schwager deü Diebes, einem Ncstaurateur und Piclnalienhändler, fand. Diese, Schwngce des Diebes bat von Jenem die Fleisclnvaaeen im steten Glaube», sie seien von dem selben angetanst ivorden, schon seil drei Jahren bezogen. — Ein sonderbar trauriger Vorgang bat sich kürzlich im Göltzschthale i. B. vollzogen. Ein in der dortigen Schiidbach- schcn Fabrik beschäftigter OHerreichenbachei' war mehrmals von irgend einem seiner Arbeitügenossen nn, ei» Stück seiner Frühstückswurst bestohlen ivorden. Um sich dafür zu rächen, griff der bösartige Mensch gleich zum Schändlichsten »nd vergiftete ein Stückchen Willst in der Hvfsnimg, der Dieb werde iviederkvinnien. Da ge schab aber daü von ilm, am allerwenigsten beabsichtigte — er selbst verwechselte das vergiftete Stück mit einem anderen, aß eS und mußte gnatvvll danach sterben. — In Lengesetd starb vor Kurzem Herr StadtrichterKnnze lind am selben Tage starb gewiß ein seltener Fall nnch seine Frau, so daß Beide gemeinsam an einem Tage >md mit einem Leichenzuge beerdigt wurden. — Kötz s ch e n brod a. Außer der von uns gestern erwähnten Maiolikafabrik besitzt unser Ort noch rin industrielles Etablissement, welches ohne alle Neklamc eine Ausdehnung gewonnen bat, daß es den ersten hraunschiveimschen und preußischen Häusern zur Seite gestellt werden kann. Die K v n s e r vcn - F abrik von Rudolf Sommer beschäsliczt zur Zeit gegen:!0 Frauen, die allein mit dem AuSternen von schoten beschäftigt sind. Hunderte ja tausende von Eentner» an Gemüse und Früchten werden nn Dresdner, Tin, ringer und Berliner Hotels geliefert. Der Spargel hauptsächlich bat sich durch seine Zartbeil überall Eingang verschafft und de» Brauinchweiger stark verdrängt. Schoten, Bolmen n»d alle Sorten Früchte, alL: Pfirsiche, Aprikosen, Birnen und Kirschen werden jährlich unzählige Büchsen voll versandt. - Ein ebenfalls Hede» lendcs Etablissement ist die O f e n und B lnmcntopss n brik von Eduard Lehm ann, welches nameiillich allen Gärlnern Sachsens als Bezngsguelle für Blumentöpfe bekannt sein wird, während die weißen und grünen «alldeutsche») Kachelöfen ihr Absatz seid i» Bauer» und Württemberg finden. — Am Mittwoch linternabm der in Zittau in der Weber straße wohnende Handschuhmacher H. den Bcrnicb sich zu erhängen, ward aber noch lebend ans der Schlinge besreil, liegt jedoch min er ist hocbbctagl — in fast hossmiiigsiosem Zustande im städti schen Krankenhaus,". — Artt ter Biclatbalstraßr in König stein warb am I-i.d. kie Ehefrau tcs Briefträgers Spranger durch eine» beladenen Stcinwagcn töttlich »berfabren. — Beim Baden in der Elbe ertrank am Nt. d. M. in Zehre» ein Ist jäbriger Knabe. Bor ca. 14 Tagen ist in M a r k c r s b a ch ein 4 wöchent liches Snuakaib ans dem Stalle eittwhck't »nd in den Wald ge rannt. Erst ganz kürzlich bat man'S wietergeinnten und zwar ganz geiund und muitter und kräitig gewachsen. Es balle mit den Neben Frcundsck'att geschlossen und war schwer aus dem Walte nach dem Slall zu bringen. In Z schock an brannte am Mittwoch taö Hanö des Webers August Arnold nieder: Arnold selbst wäre ln einer Boden kammer bald verbrannt und konnte sich nur durch einen Sprung ans dem Fenster retten. Die Leute sind tchr arm und hatten nicht Versichert. — Dieser Tage ist in der WIntmühlenstraße in Leipzig der Fußboden einer in erster Etage gelegenen Küche riirchgc- brochcn und die darin be'cbä'ligt gewesene Kansmannsfrau binab in s Parterre gestürzt. Die Unglückliche mußte sofort nach tcm Kranlenhanse gebracht werten. — Am Donnerstag Vormittag löste sich beim Neubau der st. Bezirksschule in P lauen i. V. ein Kasten zum Ausziehen von Baumaterialien von der Kette und stürzte ans bedeutender Höbe herab ans einen Handarbeiter aus Gesell, der so schwer verletzt ward, daß er ivobi sterben ivird. Gestern Morgen bat sich in K ö tz s cb e n br o d a die Frau eines Handeivgälliiers beim Kasseekochen den linken Arni und die Brust vollständig verbrannt. Sie wollte das Feuer durch Petro leum beschleunigen, wobei die Flasche explodirtc. — In M ühIbach bei Frankcnbcrg ist am 10. dss. früh die 17jährige Anna Bertha Böhme, Tochter des Hausbesitzers und Handarbeiters Gottfried Aug. Böhme in einem Ansnlle von Ticf- sinn »nd Schwerin»», aus dem elterlichen Hanse sortgegangen und auch nicht wieder zurückgetehrt. Trob allen Suchens hat man nur soviel erfahren, daß sie in der Richtung nach Oederan und Freiberg zu hemerkt worden ist. Begleitet ist sie mit einem Lamarock, lich tein Kopftuch, baumwollenen Strümpfen und Pantosseln. — S <l>n c c b erg - N enst ädtc l. Wie gräßlich auch der Selbstmord bei uns um sich greift, könne,i Sie daraus ersehen, daß der hiesige Stadtralb i» Zeit von ea. 8 bis 10 Tagen in nicht weniger als 6 Fällen bei der Aufhebung zugegen sein mußte. Im benachbarten Sclstema ertränkte sich ein Blnufarhenarbeiter und in Neuslädlel ein junges Mädchen wegen heimlicher Geburt und Ver bergen des Neugeborenen in der Düngergrube, wo es Nachbarn schreien hörten. Landgericht. Als vor einiger Zeit der schon wiederholt wegen Diebstahls vorbestrafte, ans Hirictzseld stammende und zuletzt z» Meißen in der sogenannten Altenbnrg wobnbastc Handarbeiter Karl Wilhelm Henke gefänglich eingezogen wurde, fand man gele gentlich der Haussuchung in seinen vier Pfählen unter Anderem auch eine rotbwollene Decke und eine Partie Viseuit-undZwicbet- Kartossein neben anderen wirthschaftlichen Gegenständen vor, von denen man annehmen nnißte, daß sie nicht auf reellem Wcge in den Besitz des völlig mittellosen Mannes gelangt waren. Die eingelcitete Untersuchung bewies auch in der Hauptsache, daß die Mlithmaßiiiigen kammer verwiesenen Henke ebenfall- zur Last gelegt wird. Für schuldig bekennt sich der Angeklagte nur insofern, als er »ugiebt. die erwähnte. Decke vor ca. 4 Jahren auf der Landstraße bei Meifa gesunden und bei sich behalten, also unterschlagen, sowle dem Gast- wirth Steider in Melben mittelst Einbruches m »inen Schuppen 4 Sägen und 2 Kaninchen, dem Fabrikarbeiter Schulte auf gleichem Wege 4 Kaninchen, ferner einem Steinsehmeister 2 Kaninchen und seinem HauSwirth, den, Restaurateur Schwarze. 2 Rohrstüble und div. Wirtbschastssachen gestohlen zu habe». Unter Anderem ist nun aber Henke auch »och der Wegnahme eines Füßchens Schieler-Weins im Werthe von 17 Dt. angeklagt und gerade m diesem Falle leug net er. Am 1. August v. I., just «in dieselbe Zeit, zu welcher dem Restaurateur Schwarze auü dem Keller das Füßchen sächsisches Reben blnt riitsllbrt wurde, feierte der Angeklagte die Taufe seines jüngstgcborenen Kindes im Kreise einer zahlreichen Gevatterschaft und dabei spielte, um mit Bismarck zu reden, das gewünschte zukünftige Rationnlgetränk der Deutschen die Hauptrolle. Henke zeigte sich dabei auch gegen den Musikdirektor Steinbach, der aus der Altenburg zun, Tanz ausspirlte, sehr freigebig, denn er ver ehrte diesem Jünger der Tonkunst extra einige Flaschen des röth- lich perlende» Schielers und bat dabei ganz gehorsamst, ja de», Wirtlie hiervon nichts merken zu lassen, weil er. der Kindtauss- vater, nicht von diesem den Wein gekauft habe. Als Bezugsquelle bezeichnete Henke hieraus dein Direktor seinen in Reichenbach im einer Kellnerin flaschenweise bezogen. Der Bestohlene versicherte, daß der Verdacht des Wkindiebstalil« ans mehreren Personen ruhe und diesen, Umstande batte es schließlich Henke zu verdanken, daß er in soweit nicht für schuldig ertannt wurde. Das Erkenntntß der Strafkam mer lautete wegen dreier schivererDiebstählc, eines einfachen Diebstahls und einer Unterschlagung ans 3 Jahre 4 Monate Zuchthaus, 6 Jahre Ehrenrmftsverlust und Steilung unter Polizeiaufsicht. — Die Hehnmine Johanne Ehristianc Amalie Sachse wurde dem An trag des Hcnn Vikarintsrnth Lusst gemäß wegen Ucbertrctuiig des 8 25 der Hebammen Ordnung zu 40 Mk. Strafe evcnt. 8 Tagen Gesängniß verurtheilt. Ursprünglich lautete die Anklage ans Körper verletzung, da angenvininen wurde, daß die Erblindung eines neu geborenen, nn der Augenentzündung am vierten Tage nach der Geburt erkrankten Kindes auf einem Auge durch die nicht vorschriftsinüßiyc Pflege der Angeklagten zneückznsühren sei. Tbatsächlich hatte die Sachse, der Vorschrift zuwider, das Kind in den ersten 9 Tagen nach der Gehurt nicht regelmäßig täglich zweimal besucht, auch nicht sofort, nachdem sic am vierten Tage die Anzeichen von der Augenenizündnng wahrnahin, direct dem Arzte Mittheilung ge macht. Die Vertheidigung führte in Vertretung des Herrn Rechts anwalt Fränzel Herr Ltadtrath a. D. Müller. — pan l icht. !>cu I". I»N. El»lik>i»»»cr IV. » Nl>> .tzouptverlxmdlui'g geqen WM>cImwc Ruvvitcht i-ier und de» .Pemd.nvcilcr Otto Gedauer »ua Attcoschtch we>ien vcrjochlcr sichless»»». U> »ege» Max Tdcodor Tcuchcr hier wegen Ticblwhw. v»/. gegen den Lcdrling Inttno Tättderl cuw Sagcritz dedgi. IN"!« gegen Carl Herm. Wattder ui Ütieja wegen Noihigung. ii'l, gegen Willwlmine non der Walle wegen llul'pelei. — Snaslainmer V. nverninngcn). n Uhr gegen Slngnll Äoldjchin'dl hier und den llelliicgnlchlcr "llugusl Hammel in Pieschen wegen »ebcrlrettnig. w gegen den MiiMenlmner gran, Hangch incr deogl iO>., gegen Nobel! Trcnlmann Wege» velbolcnen chewcrbcbelncbeo, >> geg n Carl Julias Schlösser wcge» Schlachtsiencr inniergieining. II'/, in Pnvattlagiachen des Mubenmachcro tzodan» Schulz gegen die Hebamme berede!. Hanek wegen Beleidigung. der dculsche» Seewaelc t» Haindura a», IL. 2„u NM n Uhr Mor crr. § L»»». ik»e»er. »opcnlniaen.... 765> mäsrig wolkenlos Skecklielin .... 7. «6 jiark liciicr H-ivnranda .... 742 Z? lcichl I-alb bedeckt sl. Pelcc-buig . . — MoN-in 7.^2 8 leiicr Zug Halb bedeckt Hamburg , . . . 70.» 5' >V2>V inäsrig ln'ilcr >) Memel 70l vvrnv inäsiig llkitcr Paris Mnnche» . ... 771 leiser Zug wolkenlos ecivtzg ..... 770 LZ 8>V ichwacll beiter verlin 702 L Z rnv sllnoarh Iialb bedeckt Wie, 70tt xrv leicht bedeckt BrcSIan I! NachiS Tlia». «07 irisch wollig 4W s - x -s->7 " -z-l» »- PN x -»-20 ? -s-'S r -»->» § 4 21 -t-w 3 llcbcriichl der Willerung. TaS Lusldrnik-Minininm. welches gestern im Siidn-cne» lag. bat sich, an Ilniwng und an Inlcnsiloi znncinncnd. über gmnlrctch »inclnnend. über '."iranireich und Snddculichland ancgebrcilct, >vai,rcnd gleichzeitig die gestern erwäbntc Tebression im Nordwcslen »ach Nordikattdttiabien sortgeichrtttc» ist. lieber Centratenrroa kanert baS rnliige, bcitcre und lrolletie "Wctter alictiktialbcu sorl. Ucbcr ".'tord- Nttd Mtttcidctttschlaitd. das ostdeutsche Binnenland ausgenommen, I>abcn die der TtMkvertbctlnng cittiorechetiden schwachen nordwestlichen Winde Abkilblung gebrach.", w dar. ttt gattt Seutichlattd die Tembcratnr der normaleit wieder nahe liegt. Tttasscrftcnib der Elbe und Moldau ni» l5. Juli. Budweis — 2, Pra.f -j- 28, Pardubitz -j- 12, Ncelnik P 10. Leilmeritz 7, Dresden — 88. — Tvasserwärnic der Elbe am 15. Juli: 19 Grad R. sfnnz he,jrü»dct waren, aber von weit qrößercr Bedentunsi für das -Schicksal des Verdächtig"» zeigten sich mehrere Vorgänge, j die im strafrechtlichen Sinne als schwere Diebstähle arttgesaßt wer-! ,, den und betreffs welcher die Thätcrschast den, vor die II. Straf-! bach (Eisenacher Oberland) wurde in der Nacht vom Sonntag Taaesgeschichke. Dciitskkicö ökeicii. Das in der letzte» Reichslagsscsfion nn- ericoigt gebliehene Gesetz ivegen Beschränkung des Äcivcrbc- tzelricbes der Auktionatoren, Winkeladvotateii, Patentanwälte re. ivird in der nächsten Session wieder vorgelegt werven. Ferner fin den schon seit längerer Zeit im Reichsamt deS Innern Vorarbeiten belressend die Revision des Titels der Geiverheordiinng statt, der von dem Gewerbebetriebe im Umherziehen handelt. Die Publi kation des vom Reichstage beschlossenen Innungsgesetzes steht be vor und verlautet, daß der Erlaß der Aussühruugshestimimmgen hierüber den Einzelregierungen überlassen bleiben svll. In Kiel sind die ninsassendsten Vorbereitungen seitens der militärischen, maritimen und polizeilichen Behörden getroffen wor den, um jede Ausschreitung der auf dem englischen Ge schwader besindiichen 6000 Matrose», die bekanntlich aus alle» eivilisirlen und nneiviiisirte» Staaten gepreßt und geworben smo, zu verhindern, wie solche während der Aiiivesenheit der großen englischen Kriegsflotte unter Ebarles Napier in den fünfziger Fahren iu Kiel vorgekommen sind. Die Hauptivache wird von 50 Infan teristen mit einem Offizier während der Aiiivesenheit der englischen Marine besetzt iverdcn, während ein Ossizier mit 30 Scesotdaten Tag und Nacht zur Unterstützung der städtischen Polizei in der Seebatnillons Kaserne konsigiiirt sein wird. Außerdem Hatzen die 15 großen englischen und deutschen Kriegsschiffe jedes eine Patrouille on die Hauptivache zu stellen, denen Dolmetscher beigegcbcn wer den. Marine Offiziere mit den Notlügen Mannschaften haben in Bovten im Hasen die Ordining zu wahren. Auch ist für alle Fälle eine Scmitätswache in der Nähe der Hafenwache etablirt morden. Obwohl bekannt gemacht worden war, daß der Reichskanzler F ü r st Bis m a r ck während seines Urlaubs von den Geschäften sich fern hält, treffen jetzt in Kissingen doch täglich einige hundert Zuschriften ein, die sümmtlich unerösfnet zur Erledigung an den «taatsininister v. Bötticher abgegeben iverdcn. In B o n n herrscht große Ansregnng über ein am Sonnabend in Kottcnforst stattgeftindenes Duell. Der in Aolste schweren Wunden (ein -Säbelhieb war tief in die Brust eingedrungcn, hatte 2 Rippen zerschmettert und die Lunge erheblich verletzt) an Verblu tung gestorbene Student heißt Mar Euer und ist aus Königsberg, woselbst er der Burschenschaft „Gothia" angehörtc. Er sludim Jurisprudenz und stand eben vor dem Reserendar-Examen. Sein Gegner, der Ebcmiker I>r. Karl Riemn, war früher bei dem Korps „Saxonia" aktiv »nd hat schon in einem früheren Duelle in Aacken einen Polntechnikcr erschossen. Soweit bis setzt bekannt, war die Ursache zu der von dieser traurigen Folge begleiteten Mensur eine sehr geringfügige, ein sog. „Anrempcln" bei Gelegenheit des Festes alter Korps-Ltndenten, das jedes Jahr den Sonntag nach Pfingsten in Godesberg stattsindet. Das Letzte, was der Verblichene im Stande war zu tlmn, ehe er in gänzliche Bewußtlosigkeit verfiel, war, daß er nnch seinem Gegner verlangte, der, neben ihm nieder- kniend, ihm die Hand reichte. Derselbe hatte ebenfalls eine Ver wundung an einem Arme erhalten. Die Leiche ist bereits nach Königsberg abgesandt; sie sollte im Fackelznge nach dem Bahnhofe geleitet werden, was jedoch auf Wunsch der nach der Schreckens botschaft rasch berbeigecilten Mutter (Wittwe) unterblieb. Wie man hört, hat der Sieger im Zweikampfe Bonn verlasse». Max Egcr hatte cs mit cineiiPgeübten Schläger zu thun und sich selbst erst während vierzehn Tagen ans Krummsnbcl eingcpaukt. Gegenwärtig liegt noch ein anderer Student an seinen ans einer Mensur mit Schlägern erhaltenen Wunden in der chirurgischen Klinik zu Bonn schwer darnieder. In Apolda wurden vor einigen Tagen drei Mitglieder des Gemcinderaths gewählt, welche von den «Sozialdemokraten ausgestellt waren. Von den 18 Mitgliedern deS Apoldaer Ge- meinderatbs sind nunmehr ll Sozialdemokraten. — In Derm- ' la '
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