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Dresdner Nachrichten : 21.07.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-07-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188107213
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18810721
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18810721
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1881
- Monat1881-07
- Tag1881-07-21
- Monat1881-07
- Jahr1881
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 21.07.1881
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Hk »V» voussrit«,, cka» »iz ckaU 1881 können, denn danach richtet sich sa die Höbe de» Eingang-zolleS. Diejenigen Alststenten, welche Register sichren, haben eine große Verantwortung. denn jedes Papier, das sie eintragen oder auS- sertiae», ist rin werthvolles Dokument und sie basten mit " «aunon für die Richtigkeit. Nicht mindi mag« und sie hasten mit ihrer minder verantwortungsvoll ist die Stelle derjenigen Assistenten, welche die Kaffe sichren, denn durch ihre Hände gehen jährlich mehrere Millionen Mark, hoffent lich gestattet eS di§ allgemeine Finanzlage, diesen Beamten einen ihrer Stellung entsprechenden Gebnlt zu gewälire». — Im August 1878 erschien t» der „Nat.-Lib. Eorrcsp." zu Berlin ein äußerst gehässiger Artikel gegen die Direktion des Kgl. Kuhttte» b >1 uses zu Dresden. lvorin tasselbe «n Be zug aut ten In ihm angeblich herrschenden weist sehr hettigangegrissen worben war. Da- Kgl. Kriegöinlnisterlum ln DreSven hatte dagegen Klage erhoben: der Prozeß zog sich aber sehr in die Länge. Jener Artikel war s. Z. auch von der ..Weserzeitung' I» Bremen abgebruckt worden und auch gegen diese richtete sich eine Klage de- sächs. Kriegs»,inlsicriums. Doch eriolgtk in der Verhandlung vor der Bremer Strafkammer am 12. Juli Frei sprechung. lediglich aus wrmellen wrilnden. ES war nämlich Beriährung eingetreten, da binnen 7 Monaten keinerlei richter liche Handlung vorgciwmmcn worden war. welche in Bezug aut diesen Prozeß hätte er'olgcn mlissc», um die Verjährung zu ver- biite». Daö llrkhcil erkannte de» beleidigende» Ebarakker deö dctr. Artikels an. während die Bcrtheldigung tie Kiihnhcit besaß, die Tendenz dcS ..Artikels ..eine edle und patriotische" zu nenne». — Den vielen .Ulanen über die schlechte «traßenbescharsenbeit, in welcher die alte P f e r d e b a l> nlini e äiölnnischcr Vabnbot Blaiewitz sich befindet, wird bofientlich durch das von Herrn Parrisb »»seren Behörden vvrgelegte Prvjekt bald Ablnlse geschahen werde»: ES sollen in- »nd außerhalb der Stadt an denjenigen stellen, wo die Ltraßenbreite eü znläßt, Doppelgclcise gelegt iverden, z. B. nus der Waisenhaus, Johannes-, Amalien-, Blasewiberstraße, so daß der Verkehr ein viel präciserer iverden kann, wie der jetzige ein gelcisige. Durchweg sollen Staliiichiene», Beton »nd bestes Bohlen niaterial verwendet werden, auch will man möglichst die bisher übliche gewölbte Pflasterung zwischen den Geleisen vermeide», was anderwärts überhaupt gar nicht gebräuchlich ist, da es die Pserde schädigt »nd den anderen Wagenverkehr bolveng »nicht. Ob sich hierbei gleich die Projekte mit verwirklichen lassen bezüglich der Ueberleitung der Blasewiber Strecke nach Neustrieic». resp. der'Ber längerung der Strecke bei der Botanischen Balm mit Ueberichreitnng derselben bis hinaus in die Reichöstraße, wird von derBeurtbeilung und Förderung der betr. Behörden abbängen. Seiten des Stadl ratbs und der Stadtverordneten hofft man aus Resolution bezüglich deS eingangs erwähnten Projekts »och vor Eintritt der Ferirnpauie. — Unser Mitbürger -Herr Schriftsteller Theodor Hermann Lange ist am gestrigen Tage von einer viermonatlichen Orieni reise glücklich und wohlbehalten wieder in Dresden eingetrotteii. Herr Lange besuchte zu wissenschaftlichen Zwecken Egnpte». Arabien, Syrien und Palästina, Griechenland, Kieinasien, Armenien, sowie tie Länder am Schwarzen Meere und kehrte über Rumänien »nd Bulgarien nach Deutschland zurück. Einmal wurde Herr Lange in Syrien nusgeplündert, zum anderen erlitt er vor Jaffa Schifsbruch. Anfangs nächsten Jabres wird Herr Lange wieder eine Forschungs reise nach Indien nntreteu. — Durch alle Jahrbniiterte hindurch hat man den Unter gang k e r W el t prophezeit: religiöse Schwärmer, pcrrückl gewordene Gelehrte, Eharlatanc und Narren setzten lhn schon zu wiederholten Male» fest, adcr sic batte» alle ihre» Welt untergang nicht genug präcissrt, cs fehlte so zu sage» das Pro gramm. Nun ist endlich eins da, ein ganz genaues und cö wird gewiß Jedermann intereisircn zu erfahren, wie eie Geschichte vor sich geht, zumal der Anfang gar nicht mehr fern ist und schon am 15. November d. I. beginnt. Daö Programm ist genau folgendes und spielt durch 15 Tage. Also: am ersten Tage wird taS Meer ielne Grenzen überschreite» und am zweiten auch in das Innerste der Erde cinrriugen. Am träten Tage sterben dann alle Fluß- und am vierten auch die Sectbicre. Am ftiiitlcn sterben die Vögel, am sechsten stürzen die Häuier Un. an, siebenten spalten sich die Felsen, am achten großes Erdbeben, am neunten Zusammensturz der Berge, an, zehnten werde» alle Menschen stumm, am cliten öffnen sich die Gräber, am zwölücn regnet cs Sterne, am dreizehnte» sterben alle Meiischen, am vierzehnten brennen Himmel und Ente und am fünfzehnten criolgt dann die Auferstehung und das jüngste Gericht. l'wbatnu> »Al — Und wer ist der Prophet, der solches weiß und verkündete Der in, I I. Jahrhundert gelebt habende Italiener Leonardo Arcliuo, ein Mann der Mel geschrieben unk gedichtet hat und dieses bcachtcnö- wcrthe Programm im Bande seines vielgenannte» Werkes ..chquila volanto" nicdcrlegic. Bcwundcrnswcrkh und sehr komisch ist, daß der aite orakelnde Italiener gerade aus den I.',. Nov. 1881 gekommen ist. Wie ihm das wohl cingc'allen icln mag I -- In Bezug ans den in der SonniagS-Nummer erwähnten verschollenen Buchdnnker B. Jant.cn wird »ns von hier ge schriebep. „Bor zwei Jahren, 1870, im Sommer hielt sich in Leipzig ein Buchdrucker Jantzen auf, der, aus Leipzig gebürtig, dort selbst in Buehdrnckereien Dlellung als Sebriftietzel suchte. Derselbe, von Mitteln gänzlich entblößt, war meinem Schwiegervater, Restan ratcur A. Maue dorti'elbst, von srüber etwas bekannt und wurde von Letzterem während seines Aufenthaltes in Leipzig unlerslübt. Er erzählte, daß er ans Riga komme, wo er eine Frau und drei oder vier Kinder zürnckgelassen habe. Seine Frau sei in Riga Lobnwäscherin. Seine Bemuimngen um Arbeit blieben in Leipzig erfolglos: mein Schwiegervater hörte einige Zeit nichts mehr von ihm — Ins er erfuhr, daß ,«außen im Stadt Kraukeubaus zu Leipzig gestorben sei. Jantzeu war vor zwei Jahren ein Mann von etwa Milte vierziger Jabren und hatte in Leipzig noch zwei etwas schwachsinnige — Schwestern, welche Nälberinnen sind. Viel leicht können diese Zeilen zu der gewünschten Auskunst verliehen". — In der Zeik vom l. bis lü. August ist der zweite Termin der G rund ft euer zu zahlen. — Unter mehreren größeren Häuserverkäuscn in Berlin macht der U-ebcrgaug des bekannten Etablissements Orpbeum in den Besch eines Herrn Mocbmann von sich reden. Das Orvbenm gehörte einer Dresdner Dame, „zu deren »allerer Bezeichnung ge wöhnlich ihr Vorname >» Verbindung mit einem deutschen Städle- namen benutzt wird". — Auch das Milchgeschäft von Pötzs<bke, Räcknitz straße Nr. !. wird IO schwächlichen Kindern, die nicht mit in die Ferienkolonien genommen iverden, täglich ein GlaS guter nabrbasler Milch in dieser Zeit gewähren. Ais am ln. d. in Ptasscnliain bei Stollderg die Nach mittagsposk von Ebennntz die Straße entlang fuhr, kam ein 3jäbr. Kind ans einem Hanse heraus und lief gerade in das Gefährt hlncni, lodaß cs ubenabren wurde und in Folge Vesten den so fortigen Dod fand. — Am IN d. entstand im Armenhautc der Gemeinde Seiseritz hei Meerane Feuer, welches das kleine Gebäude in Asche legte. Die Bewohner mußte» sich durch die Fenster retten. — Llm Donnerstag ianb in Chemnitz in Gegenwart deö Oberbürgermeisters :c. ani dem neuen Kirehboi eine nochmalige Probe mit dem von den Heiren Scheibe und Ocbmc erinndciicn und bereits patenkirtcn B cikattn » gSapvaral — den wir in der Nummer vom 8. März e. elngchenb beschrieben — statt und zwar stcl auch diese zur allgemeinen Znlricbeiiheit auS. — In Zwickau entdeckte man vor einigen Tage» aus einer am Sta.itSbahnhes nach einer Fabrik sührenden Bahnstrecke, daß tie Schienen durch Herausnahme der Schrauben vollständig ge lockert und der Verkehr dadurch außerordentlich gefährdet war. Die Ursache zn dieser gefährlichen Lage war das Bubenstück zweier Lchnlknaben auö Marienthal, die - wie die Polizei als bald ermittelt bat - diese Schrauben entwendet und bei Alt- clsenhäiidlcrn verkauft hatten. — Der Sturm am Sonnabend brachte der Badeanstalt ans, der Elbe in Riesa große Bedrängnis!., Im Nn zerbrach er die! Ilnisassung des großen Bassins, löste die Anker »nd schleuderte die ganze Anstalt bis in die Mitte des Stromes. Etwa 15 Erwachsene I lind etliche Kinder befanden sich im Innern; ei» Dl,eil noch nnge j kleidet, ein anderer im Wasser. Die stürzenden Vreter und Balten j haben etliche Personen verwundet und einen Knaben ergrün die j Angst so sehr, daß er ins Wasser sprang und nach dem User! schwamm ein angcklcideter Herr, der die Gefährlichkeit dieses Un j ternelnnenS sah, sprang sofort nach; Beide erreichten aber Vas User glücklich. — Anläßlich des in Neustadt b. Stolpen am 2l., 2>. u. 26, Juli stattsindcndcn Schützen- und Kirchweihfestes werde» an diesen3 Festtagen noch in später Abendstunde Extiazüge den Be ster Heimfahrt bi^en. An jedem dieser II Uhr Abend» zunächst rin Srtrazug von Neustadt (Ank. daselbst 12 Uhr Nachts) und genau zu der- , solcher nach Dürrrölnsdors (Ank. in Stolpen '/»12, in DürrrökrSdorf 12 llhr Nachts» verkehren. Diese Züge führen II. und Ul. Wagenklasse und halten an allen zwtschenliegenden Sta tionen und Haltestrll« suchen» Gelegenheit Taa« wird um' nach Schandau selben Zeit ein - Leipzig ist berechnet worden, daß den dortigen Fried höfen mit Einschluß des Jobaniussestcü iährlich an Blumenschmuck durchschnittlich die Summ« von 100,000 Mark zunesilhrt wird. Bei der kürzlich erfolgten Bestattung des hochangesenenen Kaufmanns R. befände» sich z. B. allein im Trauerzuge 64 Radvalmen, Atzt Eieaüpalnien,22 Stechpalmen, 44 Lorbecrkränze nnd208Blil»ic»kiä»ze. — Nicht in der Hentschrlleben Stocksavrik in Meißen brannte cü am Sonntag, sondern in dem an dieselbe grenzende» Hintergebäude de- Lohgerber Wil-dorf. — ZweI ge«erwehrlc»te vcrbrannt. Am Diens tag, de» ll>. d. Mt-., Bormittags balb >2 Uhr kam In dem Ge inelndthaule zu Seligstakt de! Stolpen Feuer aus, wodurch das Zieichank'sche Erbgericht. 2 Baucrglltcr und mehrtrr HäuSler- Wohnungen total ringeäschert wurden; ev werben im Ganzen 7 Brandstellen gezählt. Leider ereignete sich dabei ei» schreckliches Unglück, Indem der Schiossermeister Kamann ans Stolpen. wel cher als Svrifenn,elfter «ungirte. sowie der Feuerwebrmann Hause auö GroßröhrSton beim Zusammcnbrechen des brennenden Erbgerichtö linter den Trümmern begraben wurden. Dieselben wurde» nach !l Stunden satt verkohlt in der Brandstätte auk- geiunhen. Der Feuerwehrmann Haule hintcrläkt eine Frau mit «'» nnmünttgen Kindern. Wie man hört, ist daö Feuer durch Kinder verwahrlost worden. — Aus dem Brückenberge bei Z w i ck a u Imtie sich am Montage 'Abend eine lustige Gesellschasl um ein Faß Bier gelagert. Ta stieß Einer einen am Abhänge sitzende» Genoffen im scherze hinab. Unten fließt die Mulde vorbei und in jähem Schrecke» wähnte Alles den Mann da unten als Ertrunkene» wieder zu finden. Er war aber in eine» Kahn gefallen und batte anßer zerrissene» Kleider» keinen Schaden gelitten. Noch einmal dürste ein solcher Scher; nicht so ablausc». - In A ltenliain versuchte am Montag ein Lchmiebegcselle sich und seine Braut umzubringen. Er brachte der Letzteren mit einem Rasirmesser zwei Schnitte in den Hals bei und legte dann Hand nn sich. Weiteres ward durch Hinzukommende verhindert. Beide liegen im Krankenl,a»se; die Wunden, obgleich nicht leicht, sind doch nicht tödtlicher Natur. — Er. Kamenz. Das vom 16. bis 18. d. liier abgehaltene 2. G n uturns e st des Diirnganes der nördlichen Oberlausitz, ver bunden mit dem 8. Jaiiressesle der Lausitzer Durnerverbrüdening, verlief programmgemäß und vom Weller begünstigt, einen hoffent lich nickst schweren Unfall abgerechnet, den der 'Vorturner Mantsch Großiobrsdois beim Kürturnen genommen hat, in befriedigendster 'Weise. Beim Feftcommers am 'Abend des l6. begrüßte Bürger meister Derlei Kamenz im 'Namen der Stadt die erschienenen Lau sitzer Dinner und schloß mit einem Hoch auf unfein allverehrten König Albert. Am 17. früh li Ubr hielt die Kamenzcr freiwillige Feuerwehr nn dem als brennend gedachte» Schulbause eine Uebmig ab, welche allgemeinen Beifall erntete. Das 'Wettturnen Bormit tags M Ubr auf dem zum Fesivlatze umgestalteteu Holzhose zeiigte von zum Dbeil erstaunlicher Kraft und Gewandtheit. Prämiirt wurden durch die Kampfrichter vom Gauverbaiidc 2» Durner. Ter Festzug ward von den l!) Vereinen mit ea. 8ttO Turner» gebildet. Vor dem Ratbbause hielt Stadlveiordueleuvon'teber Reißmai,n- Knmeuz eine Ansprache. Ein zahlreiches Publikum von Stadt und Land begleitete den Zug und verfolgte mit Aufmerksamkeit die iiu» folgenden Frei und Gerälbübuiigeu: namentlich erwarb sich der Turnverein aus DreSden-AIlstadt ungetheilte Bcwuiiderniig. Bis spät in die Nacht hinein sah das von bunten Lampions, bengalischen Flammen und knatternden Rackelen erleuchtete grüne Blätterdach des bis aus den letzten Slubl besetzten Schüveniiausgarteiis srobe Gäste beim krustallbelleu Festbiere versammelt, während auf drei verschiedenen Daiizsälen bis zum frühen Morgen getanzt ward. — Die schon neulich erwähnte, in der Nähe von Oelsnitz be merkte K r e b s v e st zeigt sich setzt auch in der oberen Elster bei 'Adorf. Die Kiebie sterben ab und ibr Fleisch zeigt eine ekle braune Farbe-, der Geruch ist höchst unangenehm. - Seit 7 Tagen batte es in L lbernbaii nicht gebrannt, da erschollen an, Sonntag Margen wieder die Sturmglocken. Es brannte in N iede r n e n s cü ö n b e r g bei dem Wirthschnftsbesitzer Fischer. Der Brand wurde indessen bald gelöscht. In der Nackt znni 18. d. biannten die Gebäude desWirtb- schastsbesiveis Münch in Dehmitz bei LLurzeii nieder. Ein der Brandstiftung Verdächtiger ward verhaftet. In Werdau ward die'er Tage der SchlosserK. verhaftet, weil er Markstücke ans .Kupfer und Messing nachgemncht und ver ausgabt bat. Man fand das zu der Fälschung nöthige Werkzeug u. s. w. in seiner Werkstatt. Den silberälmlicheii Glanz brachte K. durch Quecksilber hervor. — Landgericht. Ein 'Blick in die Vergangenheit deS Re staurateurs Ernst Wilhelm Richter in Pieschen zurück möchte uns bald die Ueberzeugniig ausdrängeii, daß manche Menschen mit einer rath Hufft sür eine Verurthcilung unter Ausschluß mildernder Um stände und demgemäß erkannt« die Strafkammer auf 2 Jahre Zucht haus. 3 Jahre Elirenrechlaverliist und Stellung unter Poltzetaussicht. — Ein Neuling in, Diebcühandwerke, der jedoch daS Stehlen auS dem Fundament« versteht und deshalb sofort al» Zucht!,au», Sa»- didat debütirte, ist der am ü. Mai I83< zu Mlstiäthos bei Döbeln gel be G , ^ „ , . , .. Lokalkenntnisse binnen suizer Zeit in einem sehr lukrativen Maße aus. In der Nackt zmn 30. März schlich sich zunächst der Patron durch daS offene Gartenthor in das Villen - Grundstück des Pro fessor« vr. Hettner an der Bergstraße ein, begab sich von da aus durch das Souterrain die Treppe hinauf »ach den höheren Regionen und erbrach dort mittelst einer Seheere den im Arbeiis zimmcr deö Hausherrn befindlichen Schreibtisch. Mit einer Baar- schaft von 263 Mk. in der Tasche trat der Spitzbube hieraus den Rückweg ohne das geringste Hinderniß an, verbrauchte das Geld und wiederlwlte ln der 'Nacht zum 24. Mat daS Diebes- manövrr. Diesmal war er genötliigt, den Gartenzaun zu übersteigen und von der Veranda auö nach dem Balkon empor zu klimmen, woraus er direkt in das Arbeitszimmer gelangte «nd wiederum aus dem betreffenden Schreibtisch eine Aaarschast von 60 M. stahl. DaS Sündenregister Schober'» ist damit noch nicht erschöpft, denn die Wegnahme dreier Geldbeträge von 10, 2 und I M. ans dem Schlafzimmer der Tochter de» Ge neralkonsuls W., sowie diverse Versuche, mehrere Schränke sei»« Herrn mittelst Dietrich in diebischer Absicht zu öffnen, werden ihm ebenfalls zur Last gelegt, auch von ihm zugestanden. Der freche Spitzbube ging mit der Absicht um, nach Amerika aiiüzuwondcrn und sich die nöthigen Geldmittel zusammenzustehleu. Herr VicnriatS - Rath Lufft beantragte die Veriirtheilung des noch unbestraften Angeklagten unter Ausschluß mildernder 11m stände und erkannte die Strafkammer diesem Anträge gemäß aus 3 Jahre 6 Monate Zuchtbaiis, 6 Jahre Ebrenrechtsverlust und Stellung unter Polizeiaufsicht. — A»itSgericht. Der Fleischci- geseile Otto Hermann Schütze vergriff sich während der Abwesenheit feines Meisters Scharfe aus Anstittcn des Gesellen Heinrich Lunk- wib wiederholt an dem großen Wurstvorrathe und hiervon wurden etwa l4 Pfund im Wertiie von ca. 12 M. bei dem Restaurateur Earl Kuntze abgelebt. Letzterer war über den diebischen Erwerb der Wurst Seitens Sckütze'ü orientirt und wurde daher wegen Hehlerei mit 3 Wochen 3 Tagen Gesängniß belegt. Ferner erkannte das Schöffengericht gegen Schütze auf 6 Wochen, gegen Lunkmitz aus w Wochen und den cbriisails in die Wurstdieberci eingeweibten Fleischerlekriing Wilhelm Fischer aus 5, Tage Gesängniß. — Nach dem der schon zweimal vorbestrafte, während seiner jüngsten Straf haft in der Kgl. Gesnngenanstait hier hin rmd wieder zum Reinigen der Zellen verwendete Restaurateur Earl Wilhelm Säubig im De- ccmber v. I. aus der Anstalt entlassen worden war, begab er sich zu der Ebesrau des damals in Untersuchungshaft befindlichen Di rektors Klemich und theilte derselben mit, sie solle sich, um unge stört mit ibrem Manne schriftlich vcrkebrcn zu können, an einen liier woknbasten Restaurateur, dessen Sohn der Gefangcnausscher W. sei, wenden: Letzterer sei sehr gcsällig und er selbst, Sündig, bade durch W'ü Vermittelung wiederholt Briese mit seiner Frau gewechselt. 'Am nächsten -vage soll Säubig zu der Ehefrau dP) s- Z. ebenfalls inhastirtcn Kaliftnaiins Eoppel erzählt habe», E. bade sich am 5. »nd 6. Dez. nicht in seiner Zelle befunden und die vereinst. E. möge sich ev. Falls, um einen Verkehr mit ihren, 'Manne zu erwirken, an die Gefangenausseher G. und B. wende». Herr Gesängnißdireklor Burkhardt stellte sofort, nachdem er von den Aenßerungen Säubig'ü unterrichtet war, da er nicht die geringste Ur sache hatte, an der Znverlässigkeit und Gewissenhaftigkeit der erwähnten Beamten zu zweifeln, gegen L. wegen verleumderischer Beleidigung Strafantrag und gestern hatte sich derselbe vor dein Schöffengericht unter Vorsitz des Herrn Landgerichtsrath Frommhold zu verant worten. Ter Angeklagte stellte gegenüber den belastenden Zeugen aussagen in Abrede, sich ie in der verleumderischen Weise zu den beiden Frauen ausgesprochen zu haben, bemüht sich vielmehr, den 'Anschein zu geben, als seien seine Mittheilungen ganz harmloser Natur gewesen. Der Gerichtshof erachtete die 'Anklage für gedeckt und belegte den Ehrabschneider mit der Strafe von 3 Monaten Gctaiigniß. — öandqcrtcht. kc» 21. Juli. iZUatkammer N > 0 Uhr H»ui>U>trh«ndiMr gcqcn dc» Hondari-cilcr Will,klm Okbrrkcht (»alias ans Wurq-aitz bci Diidlcn wca>» -Nci'iialiis. a>-ac>> dca Packe,gcicllc» «uami Rudoii Ai,»er aus PiicholSwerd, „'rar» TicbslalNS u»l> PkUuaS. U> »raca dl Menzel aus KanisSlnlick wcsc» TicbiladlS. griuicri» Marie verchcl. Micher geb. Meteorologische Beobachtungen Kopenhagen . . §tlxri>ol>n . . Haparanda . . '-t. PrlccSbnrg MoSkan . . . ?aml'nra . . Memel . . . Paris München Leipzig Berlin förmliche» Diebstahls'Mguie hebastet sind-, denn man begreift es! ^^ü sonst kaum, wie Jemand, der sich die Finger bei verbotenen Griffen »ach fremden, Elgeulbuui schon wiederbott verbrannt bat, seine Freibeit iuimer wieder aut die leichttertigstc Weite verscherzt, obwohl von dem Zustande der Notb, einem der am bäufigsleu vorliegenden Motive zu Eigenlbuuisveibrechcu, »icbl im Geringste» die Rede sein kann. Der am 18. Februar 18", zu Dresden geborene An geklagte Richter verbüßte zunächst wegen Ulstuudensälschuug eine tüiiszehuiiioualliche Getäug»ißslrate und demnächst ereille ilm die Nemesis »icbt weniger als viermal wegen Diebstabls mit erheblichen Freilleitsstraseu. unter welchen auch, verübt in Konkurrenz mit Fab- iieiiflucht »nd Uilter'eblaguiig, eine 18,»o„alliche Ziichttiauvslrase sigmirt. Drotz dieser schlimmen Ertabrunge» verfügte sich R. ain t)!achvilltag des 24. März d. I. in den Koblenschunven des Hand arbeiters Beeg in Pieichev und »ahm einige Hände voll Holz »nd 2 Stückchen 'Braunkohlen im ganz geringen Wertlic ohne Geneh- inigiing de^s EigenttnimerS in Besitz, infolge dessen er sich wegen Diebstahls im wiederholte» Rücksalle vor der IV. Strafkammer zu verantworten halte. Seine, ül'rigens raum verständlichen Ans stücktte nützten dem 'Angeklagten hlulwenig und lral nur lediglich in Rückstchl aus die große Geiingwerllügteit der Dielfftahlsobjelle seine Veiuitheilmig unte, 'Ainialniie milderiiderllmstäude zu<istNo„.Gefä»g niß und 2 Jahren Elnenrechtsverlust ein. Zu einer weniger empseh- lknswerllieii Sorts non Eigenthums Sünder» gehört der im Jahre G36 geborene und seitdem nicht weniger als 56 Mal schon bestrafte Schneidergeiistle Bernhard 'August Völker genannt Bender. Dieser nnverbenerliche, schon über ein halb Dutzend Mal ans dem Zucht- erwarte tn Hamburg I - > am l». Juli um » Ubr Morg« «>»». 1 762 >Vki>V leicht wolkig . 758 vv leickl bcilcr > 74 leicht »eiler 752 «0 leßcr Zng balb bedeckt ! ! 7k» 2 so ichwach woikenios >> ! ! S ^ iniisna baidbedcckl«) 760 ieUcr jjug woilenio» ! ! 70«! g!» slill wolkenlos > ?o:r «Ä 880 leicht wolkenlos ! 702 8 3 0 Iciici Zug wolkenlos 705 704 SVl tiill leiser Zug wolkenlos wolkenlos j -«->7 « -j- 2!> Z I> Tuttiliji. 2i I»i>kiq. ilebcrlicht !>c>- esllIc>-„»a- Bei »okicm »nd sclir <,lcich»msa,i vkriticiltkm vnNdrnckc »crrscht iidc, iiliNmlcuro»» süllcS, Iclv u»«»is. trockenes und iaü wolle», ioies 'Weiler. Eillc liarlic Depreinoil. ostwöris sorüchreiiend. Ncqi nbcrWci>!ra»k>eich nnd nmckn vlniickiil liirdos wrsiiiklie Lenlickilond elcNriickle iillttodunoen ivolnlckieinii». — Wassersland der Mb« und Moldau am 20. Juli Budwcis — lO, Prag -j- 8, Pardubitz -j- 2, Melnik — 12, Leitmeritz — 22, Dresden — 106. — Wasscrwärnie der Elbe am 20. Juli: 10 Grad li. TaatSaes»t»te. Deutsche» «eich. Prinz Ern st von Sachsen-Mei ningen lgcb. 187,0), welcher lm Wintersemester 1870-80 an der Universität von Straßburg stnbirte. wirb sich Im Herbst der ersten juristischen Staatoprüinna vor dem Oberlanbeöaericht zu Kolmar genau in tersclbe» Weise wie alle übrigen Staatöbienst- Aiviranten »nterzicben. Der Prinz gekenkt alSbann. nachdem ! er noch welkere Porlesungc» an ber Universität gehört baden . wird, in ten relchöläntischen Staatsdienst einzutreten. Er wird tcmzuiolgc später auch die zweite juristische StaatSprlllung ab- ioli'ircn und speziell der Verwaltung sichznwenven. lPrinzErnst sst der altere Lob» zweiter Ehe deö regierende» Herzogs, ein Halbbruder also deö Erbprinzen von Meiningen.) Ter Verein deutscher Studenten in Berlin hat dem Fürsten Bismarck daS nachfolgende Telegramm zugesandt: „Drei »'sllislk'i <ilviliui(i vuv iiuussUl^tzilv^ hause nntergebrachl geivciene Langfinger nicht sich einigermaßen mit hundert in sommers Lalon zu seberlicheni Commrrse vrriammcltc dem Hinweis, der Deutel habe ihn geplagt, zu entschuldigen, als cr-dkuhche Studenten gelohen, Ew. Durchlaucht rhr Leben lang >cne am 5. Jliin sciiicm Logis- und Beriiss Kollegm Griitzner eine! »wealc zu vstegen, welchc groß und Millich 'ogis- und Beriiss Kollegm Griitzner eine! oveoir m.eurii,. ,vcru,n u„r>» ar^_ Hoie imd eine Perlenbörie im Gesamuttwerthe von IO M. .',0 Pf. machen: werkthatigcs Ehrlstenthum, opfernde Vaterlandsliebe." ans dem Kleiverschrnnke nnSfülirte. Die Ausübung seiner verböte-' Aus Schlesien wird gemeldet, daß sich in Folge des ln den neu Piittioii brachte dem Angeklagten eine Zuchthaiisstrase >» der: letzten Jahren beschränkten Standes der Textilindustrie viele Danei von l Jabr IMon.,sowik3JatireEhrei»echtsverlust ii. Stelluiig Webrrsnmilicn anderen Erwcrbsthätigkcitcn, welche keine Körpei- liitter Polizeiaussicht ein. — Fast cbemo wenig als bci Völker ge- kraft erfordern, besonders der Verfertigung der schwedischen Zünb- nießt sremdes Eigentlmm seitens des am 20. Oktober 1837 zu Holz- und der Salben-Schachtcln zuaewendet haben. Dieser Er- Kölzschenbroda geborenen und ebenfalls schon wiederholt oehestras-! iverbszwcig wird namentlich im Kreise Habelschwcrdt schwunghaft ten Schuhmachers Kart Heinrich Rote Schutz. Diese, Schuster betrieben »nd ernährt Tausende von Familien, ging liel'er betteln, als bei seinem Leiste» zu bleiben und da i»issirtc, Tie skandalösen Austritte in Neustettin nehmen es ihm denn, daß er sich am 20. Mai i» das Schreibzimmer des damit ihren Anfang, daß die indischen Redakteure Adolf Cohn und I>r. pH. Franz Loln'e in Gruna verirrte nnd von dem Glanze des sein Bruder, sowie jüdisches Personal der „Nciistettiner Zeitung" Goldes gedlendet, eine goldene Illir saminl dergl. Kette, im Zeit-Zibcr den Fül>rcr der Antisemiten Baumeister Luttosch herficlen und werlhc von ea. 300 M., an sich »ahm. Auch dieser Vertreter vom ihm 7 schwere Kopfwunden mit dem Hausschlüffel beibrachtcn. Stamme Nimm war mit einer Entschuldigung zur Hand, indem Dieser Vorfall war sehr schnell in der ganzen Stadt bekannt gc- er geltend wachte, er habe lediglich in der Abstcht, um eine Gabe worden und hatte^die Gcmüther der Bevölkerung in sichtliche Er- auz>»v>echen, die Villa betreten, auch sei es ihm durchaus regnng versetzt. Sehr zu Statten kam dieser erregten Stimmung nicht darum zu tim» gewesen, sich von dem Erlös der Diebes-i der llmstand, daß es Sonntag ivnr und somit Arbeiter und Gc- beute einige trabe Tage zu verschaffen. Im Gegeiithcil^iiabe er seilen schnell bei der Hand waren. Gegen !) Ilhr Abends war der nur seine mißliche Existenz verbessern wollen. In der Timt war j ganze Marktplatz mit einer dicht gedrängten Menschenmenge ange- der llhrensreiiiid mit seiner Beute flüchtig geworden »nd beauftragte' —- > -—< - er in Pirna einen Dienstniann mit dem'Versatz von Illir und Kette, ohne scdoch in den Besitz des erwünschten Psaiidschillings zn komme». Denn man ahnte dvrt sofort de» unreellen Erwerb der'Bersatzslückc! und behielt dieselben daher an sich, während Rose mit leere» Taschen! Menge auf der Straße z» zerstreuen. Von Seiten der Polizei nb'äehen mußte. Erst am 25. Juni, bis zu welcher Zeit der Auge- ivnrdc zunächst der Ingenieur Lutlosch in Sicherheit gebracht, weil llngie in der sächs. Schweiz bettelnd umhergcstromcrt war, crfohttc die Nnnn wohl annchmcn mochte, daß dann die Sache einen ruhigen VerhastmuzR's. In Rücksicht auf den beträchtlichen Werth deS Dieb-'Verlauf nehmen werde. Dies letztere trat jedoch nicht ein; die stahlsobiclü und die erheblichen Vorstrafen plnidirlc HcrrVicarialg.Mcngc zog nun wieder nach dem Marktplätze und verlangte, laut
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