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Dresdner Nachrichten : 13.07.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-07-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190907133
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19090713
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19090713
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1909
- Monat1909-07
- Tag1909-07-13
- Monat1909-07
- Jahr1909
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- Dresdner Nachrichten : 13.07.1909
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Dresdner Nachrichten. Sir. ü-2. Leite 4. »» Dicnstap. I.i. Juli »UOV ihr gläiizendeS AuSseben erfreut haben. Ich trtnke auf Heren Wohl, aus das Wahl der ganzen Armee und das Wohl unseres großen Mütterchens Rußland." Der Zarenbesuch in England. Der Kaiser von Ru bland trisst nach amtlicher Meldung am L. August in Lowes ein. nn- veronentttcht einen inrrirei «urzews, ie» russischen Gehetmpoltztsteu Btnt, den Ge- s, sowie andere russische Geheimpolizisten be- lur für in Paris lebende Russen, sondern auch Die neuen srauzösischeu Artillerierüstnugeu. Der französische Senat beriet in seiner letzte» Sitzung den Gesetzentwiirs betressend die Verstärkung der Artillerie, der sür dringlich erklärt wurde. Der Berichterstatter LLaddington vesürivortete den Entwurf und wies auf die nume rische ll e t> e r l e g e n h e i t der deutschen Artillerie hin. Die taktische Ueberlegenheit der fran zösischen Artillerie, die bisher auf der Schnelligkeit im Schieben n»d auf der Gute des Mechanismus beruht habe, habe sich seit den von Deutschland euigesührten Verbesse rungen vermindert. Nach dem Gesetzentwurf sollen aus jedes Armeekorps 120 Geschütze kommen gegen 144 in Deutschland,- sür jede Batterie sind vier Geschütze vorge sehen. — General Mereie- erklärte, das französische Geschütz sei dem deutschen überlegen, und des halb sei es nicht notwendig, den Deutschen an Zahl gleich zu kommen. Redner trat ferner für das System. nach dem jede Batterie vier Geschütz' haben soll. ein. sowie sür die Stationierung der neuen Artillerie-Regimenter im O st c n deS Landes und die Verlegung der zahlreiche» .Kavallerie Regimenter im Osie» nach dem Zentrum und dem Westen. — General LanglviS befürwortete das System, nach dem jede ^Batterie sechs Geschütze haben soll, und wieS daraus hin, dag svranlreia, svrtsakren müsse, die Zahl seiner Geschütze zu erhöhen. — Der Kriegsminister Pieguart sagte, der Gesetzentwurf gestatte eine Verstärkung der Artillerie, ohne die übrigen Wassengattungen zu schwächen. Die Batterien zu vier Geschützen seien viel besser zu hand haben und auch leichter zu verproviantieren. Der Mi nister verlangte sodann die Errichtung von drei Artillerie-Regimentern für jedes A rinee- t o r p S. Die neuen Kasernen würden 10 Millionen kosten. Redner üb lob mit einem Appell an den Patriotismus des französischen Volles. Marokko und Spanien. Der König von Spanien empsing in Madrid die in arokkanisch e G e s a n d t s chg s t. deren Führer die Erklärung abgab das, Mn lei, Hafis bestrebt sei, das freund schaftliche Verhältnis zwischen ihm und dem König und die ansrichtige gegenseitige Zuneigung zwischen den beiden Völkern weiter zu festigen, alle Verpflichtungen und Ver irage einznhaiten und die Ordnung im Lande ausrccht- ',»erhalten. Der König erwiderte, dab eS seiner und der Nation Wunsch sei, die 'Beziehungen zwischen den beiden Ländern inniger zu gestalten. Er hoffe zuversichtlich, dab die Regelung der spa n i sch - in a r v k kä n i sch e n Fragen eine schnelle und leichte Lösung zur Folge haben werde. Der spanische Ministerrat hat bc'chlossen, den G e n eral M arina und seinen Trnp p e n ans Anlaß Ser Unterdrückung des Angriffs auf spanische Arbeiter zu beglückwünschen, dem General dag Vertrauen der Regie rung anszusprechen und ihm Vollmacht zu erteilen, mit allen Mitteln die Ordnung und den Schutz von Leben und Eigentum der spanischen Staatsangehörigen zu sichern. Amtlich wird bekanntgegeben. dab im Laufe des Ge iechtes bei Melilla ans spanischer Seite ein Offizier und vier Soldaten getötet und vier Offiziere und 22 Sol daten verwundet wurden. 'Augenblicklich herrscht in Melilla inhe. — General Marina ist weiter vorgerückt, um das Lager des Feindes bei Venibrninr zu beschienen. Der eind zerstreute sich, ohne das Feuer zu erwidern. Die Mauren haben am Sonnabend einen Verlust vvn 40 Toten und 120 Verwundeten erlitten. Einer anscheinend offiziösen Meldung ans Paris zu folge hat Spanien in sehr bestimmter Weise der franzö sischen Rogiern»« seine Pläne bezüglich der Vvrkv m m - nisse von Melilla übermittelt. Die französische Re- zieruna betont, dab das Risfgebiet seit jeher anberhalb des Machtbereiches des Machten gestanden habe, und datz daher eine militärische Aktion in keiner Weise eine der Signalarmächie des Alaceiras-Vertrages interessieren könne. Deutsches Reich. Das Kaiserge sch wader ist Tonnkaa abend, vvn Satriil'holz kommend, ans der Apen- rader Förde in der 'Nähe der Stadt vor Anker gegangen. Gestern vormittag ' G Uhr ist die Kaiserflottille von Apen- rade wieder in See und ll Uhr vormittags in der Gjcnner Bucht vor Anker gegangen. Der Reichskanzler Fürst v. Bülow empfing, nach Mitteilung der ,,'Nvrdd. Allg. Zig.", in diesen Tagen die in 'Berlin anwesenden Botschafter zu längeren Unter redungen. Der „Knrner Warszawski" will aus angeblich voll ständig glaubwürdiger O.uelle zwei Aenberungen Kaiser Wilhelms über die Pole n erfahren haben. Ans dem Deck der Jacht „Ltandart" hätte Kaiser Wilhelm den rus sischen Ministerpräsidenten Stolypin zu der vorsichtigen iiiid verständigen inneren Politik veglückwünscht und be sonders dessen Polenpolitik Anerkennung gezollt. „Es ist ein aggressives Volk, das man im Interesse des Staates sehr strenge behandeln mnsz." Im Laufe der Unter haltung beim Mittagsmahle wäre der Kaiser no-ll einmal aus die polnische Irage zurückgekommen und Hütte sich zu Stolupin geäubert: „Den Polen kann man sich nicht mit leerer Hand, sondern nur mit dem Stocke nähern, denn andernfalls stechen sie mit empor gerichteten Stacheln." — Ob's wohl wahr ist'? Wahrscheinlich sind cs tendenziöse Ausstreuungen, daraus berechnet, unter den preußischen Polen böses Blut zu machen Hosfentlich läßt ein offiziöses Dementi nicht allzulange auf sich warten. Ans das HuldigungStclegramm vom Bnndesschicßen lelegraphierte der Kaiser an den Bürgermeister Dr. Vnrchard: „Eurer Magnifizenz danke ich bestens für das Httldignngsielegramm namens der in Hamburg ver sammelten deutschen Schützen. Dem BundeSichicbcn wünsche ich glücklichen Verlauf. Den Schützen meinen Gruß. Wil helm, l. U." Das langjährige Mitglied der Bürgerschaft Ioh. Devkc» scn. ist in Bremen gestorben. Depken war 07 Jahre lang Vorsitzender der Bremer Kammer sür Land- wirtschait und im Jahre 1870 Vorsitzender der Internatio nalen Landwirtschaftlichen Ausstellung. Als solcher hat er die MoorverinchsKation und die Marschversnchsstation »ach 'Bremen gebracht. Aubcrdem war er 10 Jahre lang Reichs- tacisabgevrdneter für den 17. hannöverschen Wahlkreis. Scliiieblich war er langjähriges Mitglied des Landwirt schaftsrates in Berlin. Oesterreich. Wie die „Korrespondenz Wilhelm" von nertraiienswürdiger Seite erfährt, hat Kaiser Franz Jose v h die Abreise zu seinem Sommcranscnthalt in Ischl verschoben. Es heißt, daß die Abreise nicht vor Donners tag erfolgen werde. Ungarn. Das Abgeordnetenhaus nahm einen Antrag an, ivonach von der Wicdererncnnung des Kabi netts Wckcrle Kenntnis aenommen und der Wunsch aus- acsprocheu wird, die Lösung der Krisis möge im Herbste unter Berücksichtigung der Majorität erfolgen. Darauf vertagte sich das Haus bis zum 20. September. Frankreich. Tie D c p u t i e r t c u k a m m e r hat die am 2. Juni 1008 geschlossene deutsch-französische Telegraph enko » vcntion angenommen. Vei -er SrnatSwahl im Departement LHer wurde der Radikale Matt net mit 34S Glimmen gewählt gegen den sozialistisch Radikalen Polo. der 340 Stimmen erhielt. Der „Rtatin" verüssentlicht einen Artikel vurzews, in dem dieser den Hilfen Hartings schuldigt, »ichtnur j sür Franzosen eingctrofsene Briefe aufgesangen zu habe« Butt ließ in seinem in der russische» Botschaft befindlichen Bnreau die Briefe photographiere» und bezahlte siir den Brief ü FrcS. und für die Postkarte 2 FrcS. Infolge des Brandes tm Cherbourger Arsenal sind sämtliche dort stationierten Unterseeboote ge fechtSunfähig. England. Der „Standard" meldet: General Kitchener wird als LHef eines kaiserlichen General nabeü ans einen neuen Posten berufen, dessen Funk tione» die Ueberwachnng -er gesamter: Organisation der Sireitkräfte -es Reiches sei» werde». Die Londoner Blätter veröffentlichen einen Aufruf, unterzeichnet von den Erzbischöfen von Eantrrburn und Bork, svivie de» führenden Häupter» der nvnkonsormistt- ichen Kirchen Englands, in welchem dringend verlangt wird, daß alle Kirchen des Landes ihre» Stimmen Gehör verschaffen möchten gegen die unverminderte Fort dauer grausamer Tyrannei, welche im belgischen Kongo gebiete herrsche. Die Unterzeichner des Ausrufs geben der Uebcrzengung Ansdruck, daß die Staatsmänner jedes zivilisierten Landes ans den Ausruf antworte» werden, er klären aber, daß E n g l a n d. falls es sich als nötig erweist, sür sich allein vvrgehc n müsse. DÜuemark. Der König und die Königin mit den Prinzessinnen Thyra und Dagmar haben am Sonntag an Bord der KünigSjacht „Danebrog". die von dem Kreuzer „Genier" begleiiet wird, die Reise nach Rußland an- getreten. Rußland. Der heilige Synod sandte an alle Bischöfe ein geheimes Zirkul a r. worin der Geistlichkeit im Hinblick aus die bevorstehenden Enthüllungen über den V erband der echtru s s i s ch e n Leute eine möglichst i unaussäUige Liguidation der Beziehungen zum Verbände ' nahegelegk wird. Türket. Generaloberst Freiherr v. d. Goltz ist gestern mittag in Konstaiiui'vpel eingctrosfcn und im Namen der 'Botschaft vom Botschaftsräte Dr. v. Miquel empfangen worden. Zn seiner 'Begrüßung hatten sich ferner zahlreiche türkische Offizier., darunter General Pertew Pascha und General Imhoss Pascha, sowie eine große Anzahl von Mit gliedern der deutschen Kolonie eingesnilden. Der Ministerrat lmt die V e r l ü n g e r u n q der P a r l a rn e n ls s e ssiv n bis zum lg. August beschlossen. In der letzten D e p u t i e r t e n k a m m e r erklärte der Grvßwesir, die Regierung habe ihren Standpunkt in der Irage der M i l i l ä r st e n e r der Ehrt st e n geändert und stimme nunmehr der Aufhebung der Steuer zu, unter stütze auch den von der.Kammer aiisgearbetteten Gesetzent wurf betressend die sofortige Aushebung vvn Richt- Mohailiinedaneri!. Tie Erklärungen des GroßwesirS wur den von der überwiegenden Mehrheit des Hauses, ins besondere vvn den Elinsten, mit lebhaftem Beifall ausge nommen. Die Diskussion des betreficlidcn Gesetzentwurfs wurde ans Montag festgesetzt. Der Großwcsir beantwortete sodann in einer geheimen Sitzung die Interpellation bctr. den Verbleib der i l d i z s ch ä tz e. Er führte auS. da die im Aildiz gemachten Funde sich in den Händen der Oiliipaiionsarmee hesanden, trage der Generalissimus die Verantwortung für ihre Aufbewahrung. Im weiteren Ver lause der Sitzung beendete die Kammer die erste Lesung des Gesetzentwurfs betreffend die Revision der Ossi- z i e r s ch a r g c ii deS alten Regimes, wobei der Bericht erstatter der Militärkvnittiissivn die Erbitterung des Ofs! zierkvrvs gegen die ungerechten Beförderungen unter dem alten Regime betonte. In der Nähe vvn Saloniki hat ein Z u s a m m e n st o ß zwischen einer ans nenn Mann bestehenden griechischen Bande und Gendarmen stattgefnnden, wobei 3 Griechen gelistet und ein Gendarm verwundet wurde. Rumänien. Zu Ehren des Erzherzogs Franz Ferdinand fand auf Schloß Pelesch ein Galadiner statt, bei dem der König einen Trinkspruch ausbrachte, in dem er anssührte, er erblicke in der Anwesenheit des Gastes einen neuen Beweis der Sympathie und des stetigen Interesses, das Kaiser Franz Joseph ihm und seinem Lande entgegenbringe. Er jder Königs lege hoben Wert ans die seit langen Jahren bestehenden freundschaft liche n B e z i c h u n g e n mit der mächtigen Nachbar- mvnarchie, sür deren Wohlfahrt er die wärmsten Wünsche hege. Der König schloß mir warmen Wünschen für das Glück und das Wohlergehen des Kaisers Franz Joseph und des Gastes. Erzherzog F ranz Ferdinand erwiderte mit einem Trinkspruch, in dem er seinen Dank ausdrückte für den glänzenden und sreundschastlichen Empfang. Mit der größten Freude unterziehe er sich dem ehrenvollen Auf träge des Kaisers, dem Prinzen Ferdinand, seinem sehr teuren Freund, die Insignien des Goldenen Vließes zu überreichen. Er werde glücklich sein, bei seiner Rückkehr dem Kaiser die Worte innigster Freundschaft und warmer Sympathie zu übermitteln, welche der König ihm auSgc- drückt habe, Worte, die ein neues, wertvolles Unterpfand der ausgezeichneten Beziehungen seien, die glücklicherweise zwischen Rumänien und Oesterreich-Ungarn beständen. Persien. Eine Abteilung von etwa 1200 Monn Ne gier ungstru pp cn mit Geschützen griss Sonntag srüh die Nationalisten, 1ö Meilen westlich von Teheran, a». Es gelang jedoch nicht, die letzteren aus ihrer Siel- lung, die zwei Stunden laug heilig beschossen wurde, zu verdrängen. Die Verlnstzifsern sind noch unbekannt. Argentinien. Die Regierung hat die Negierung von Bolivien um Erklärungen wegen des Angriffes aus die argentinische Gesandtschaft in La Paz er sucht. Ter Gesandte in La Paz berichtet von einem neuen Versuche, die Gesandtschaft anzugreisen, der aber scheiterte. Der argentinische Vizekonsul in Tapia teilte mit, daß Schmährnsc gegen die Republik Argentinien von einer Volksmenge ausgestoßcn. das Konsulat mit Steinen be--- Worten und der Flaggenstvck des Hauses zertrümmert worden seien. Nach einer weiteren Meldung ans La Paz dauern die Unruhen fort. Tic Gesandtschaften von Peru und Argentinien sind vvn neuem angegriffen worden. Die Bewegung breitet sich in ganz Bolivien ans. Der Präsident teilte dem diplomatischen Korps mit, daß er die Unruhen energisch unterdrücken werde. s Der Dichte, »,d Schriftsteller H««S Hoff«««». Sekretär der Deutschen Schtllersttftung. itt gestern mittag ganz plötzlich au den Folge« einer Lungenentzündung kur» vor seinem «1. Geburtstage tu Weimar gestorben. 4 «entzernna in dem Pachtverdiiltnt« de» Leipziger Stadt, ttzeater». Die Stadtveröidnelenveriammluna in Leipzig wird sich in ihrer nächsten Sitzung mit den Verhältnissen des Leipziger StadtldeotcrS beschäftigen. Der Rat hat dazu eine Vorlage em- aebrachi, die eine Aeilverung de< mit dem Direktor Bvlkner tm Jahre 1V06 abgeschlossenen und noch dis 1Sl4 laufenden Pachtver» trage- bezweckt. Die Stadtverordneten sollen darnach ihre Zu stimmung dazu erteilen, daß die Stadt den gesamten Tbeaterfunbu« zum Prelle von 300 000M. übernimmt, dem gegenwärtigen Direktor dir Thratrrvacht um 2k>800M. erläßt und weiter die Theaterpreise um 2b Pfennig bet mittleren und um SO Pfennig bei bevorzugten Plätze» erhöht, um so dem Pächter eine wesentliche Besserstellung zu verschaffen. Die Arnderung im Pachtverträge ist um so drinaen- oer, als Direktor Volkner während seiner Pachtzett nicht weniger als dretviertcl Millionen Mark aus eigenen Mitteln sür dag Theater hat zuschiebe» müssen. 4 Für das Erste Deutsche BratzmS-Fest <10. bis 14. Sep tember im Kgl. Odeon in M ünche »). welches cnifcnigs bekanntlich auf lokalen Widtrsland fließ, sind heute — zwei Monate vor dem Fest — sämtliche Platze sür alle Veranstaltungen tm Abonnement verkauft. Bo» auswärtigen Persönlichkeiten werden an dem Feile teiliiehme»: Prinz Friedrich Wilhelm von Preußen. Prinzessin vvn P re » ßen. Prinz Er»st und Prinzessin Marie von Sachsen-Meiningen, Prinzessin Friedrich Karl vvn Hessen, Prinz von H e s s e », E rd v ri n z cj sin von Anhalt, Littst Heinrich XXlV. Reuß -Köstrrtz und viele andere. Die Generalproben der Orchester- und Choraus- südrungen werden öffentlich adgehcilten werden. Auskünste erteilt die Geschäftsstelle: Kviizertdurca» Ennl Gnlnian», München. s Dramatiker nnd -Verleger. Ein sür Schriftsteller. Verleger und Juristen interessanter Prozeß ist vom Ber liner Lundgericht IIl anhängig gemacht worden. Der schon mit einigen belletristische» Werken an die OesfentUch- keit aetretene Schriftsteller Wende» »at dem Bnchverlag Vita nnd dem Verleger Wvlsrath, Inhaber der mit dem Verlag Vita verbundenen „Agentur sür Vertrieb und Auffüh rungsrecht dramatischer Werke" ein Lustspiel zum Druck nnd Vertrieb übergeben. Das Lustspiel wurde vvn dem Verlag denn auch gedruckt, aber vvn der Vertriebsabtrilnng nicht vertrieben. In Inristenkreiscii wurde nun Wenden, als er beschloß, zu klggen, bedeutet, daß der Prozeß einer nicht subslanziierten Enlschüdignngsforderung wohl aus sichtslos sei. Dennoch strengte W. durch seinen Rechts anwalt eine Schadenersatzklage auf 10000 Mark an. Und insofern ist der Schritt schon jetzt kein erfolgloser, als in der eben stcfttgesnndene» Verhandlung das Landgericht III beschloß. Beweis zu erheben und Äichvcrständige vorzu- laden. 4 Am Ende des 1K. Iahrh. war in London die Zahl der Theater sehr groß, sie konnten jedoch nicht prosperieren, da der Puritanismus der Regierenden ihrer Entwicklung hinderlich im Wege stand, Robert Mallct-Stevens erzählt in der „Revue de la Renaissance", daß man im Jahre löOO gegen die Londvner Bühnen mit solcher Strenge vor- ging. daß fast alle ihre Pforten schließen mußte». Im Jahre lliOO gestattete man nur dem von den Komödianten des Lord-Admirals geleiteten Fortune-Theater und dem vvn de» Schauspielern des Lord-Kanzlers gepachteten Globc-Tbeater zu spielen. Die Thcatergesellschafte» durf ten jedoch nur zweimal in der Woche Aufführungen ver anstalten.' an Festtagen mußte das Theater geschlossen bleiben. Die Heiden Theater dienten allen Unzufriedenen der Tudor-Partei als Zufluchtsort: eS kam hier nicht sel ten zu großen politischen Kundgebungen gegen die puri tanische Zensur Das Theater verwandelte sich in eine Art Klub, wo alles, was gesprochen wurde, eine» verborgenen Sinn hatte und sich ans politische Verhältnisse anwendcn ließ. Es war die Zeit, in welcher Gras Essex den Dichter und Schauspieler Shakespeare aufsorderte, seinen „Richard Ik." z»r Aufführung z» bringen: man erblickte in dieser Anssordernna eine politische Anspielung, und Esser wurde wegen Hochverrats verhaftet und enthauptet. Man kann schon äaraus ersehen, welche Bedeutung die 'Behörden jener Zeit einer Tragödie beilegen konnten. Als Elisabeth starb und die Krone vvn England non den TudorS ans die Stuarts überging, begann eine neue Aera für das Theater. Jakob 1. schwärmte sür die Vübnenkimst. und iedcs Mitglied der königlichen Familie wollte seine eigene Theatergcsellsthnft haben. Seit dem 10. Mai 1003 leiteten Shakespeare und Fletcher gemeinsam die Theatergcsell- schast des Lord-Kanzlers, die im Sommer im Globe-Thcatcr spielte. Hier wurde znm erstenmal der „Kaufmann von Venedig" ansgeftthrt, und das Drama erzielte einen bei spiellosen Erfolg- Von der Einrichtung der englischen Theater jener Zeit kann man sich einen Begriff machen, wenn man das in der Universitätsbibliothek zu Utrecht be findliche Bild des Twan-Theaters betrachtet. Der fast anadratisch angelegte Saal hatte kein Dach: auf drei Selten des Saales befanden sich die Galerien für das Publikum; die vierte Seite nahm die Bühne ein. die durch ein von Säulen gestütztes Dach geschützt war. Im Hintergrund befand sich ein Vorhang, den die Schauspieler beiseite schie ben mußten, wenn sie die Büline betreten wollten. Die Dekoration war einfach »nd bestand znm größten Teil aus Holz. Was die Geschäftsführung betrisst, so weiß man. daß der Tlieaternnternchmer und die Schauspieler eine Art Genossenschaft bildeten. Der Reingewinn wurde in vier zig Teile geteilt: 17, Teile sielen dem Tlicaterunkcrnehwer zu, die übrigen Teile bekamen die Schauspieler. Der Dichter erhielt ein für allemal eine bestimmte Summe, die niemals erhöht und niemals herabgesetzt wurde. In die sem Milieu schrieb der größte Dramatiker der modernen Zeit seine unsterblichen Meisterwerke. Wahrend des Druckes ein^egangene Neueste Drahtmeldungen. IWK unä lvftrrnrclM. 4 Rcfidenzthcater. Heute „Alt-Heidelberg". 4 Ecntral-Thcater. .Heute „Gr eichen". 4 Vclvcdere-Orchester. Im heutigen Konzert kommen zum Vortrag: 1. IubtlhvchzcitsPoivnäse von Trcnkler. 2. Ouver türe ..Die Hebriden" von Mendelssohn. 3. Mvrihenblüten-Walzer von Straub. 1. Tanz der Lehrbuben and „Die Meistersinger" von Wagner. 5. Ouvertüre „ssarncval romain" von Berlin», ä. Un garische Rhapsodie sür Cello von Popper. 7. Serenade von Iam- bor. ü. Ouvertüre „Sizilianischc Vesper" von Verdi. 9 Troika- Walzer von Tscha'kowctty. I». Prelude aus „HerodiaS" von Masscnet. ll. tzhromatischer Galopp von Liszt. 4 Eine Komödie in sächsischer Mundart, betitelt „Ae armer Schlucker", hat der sächsische Dialektdichter Georg Zimmerma n n soeben vollendet. Tie Komödie wird ein Bild aus dem sächsöchen Volksleben entrollen nnd vermutlich zuerst in Dresden zur Ausführung gelangen. Metz. Wenn besseres Wetter eintritt, soll das R c i ch s l u f t sch i f f „Z. I" voraussichtlich am Dienstag oder Mittwoch anfsteigcn. .Heilte abend kommt der General- inspcktor der Verkchrstrnppen. Er bleibt zwei Tage hier und will sich das Neichülustschifs vorführcn lassen. — In folge starken Regens ist -Hochwasser eingetreten. Tic Mosel trat über die User und richtete bedeutenden Schaden an. Tie Heuernte ist gänzlich vernichtet. Flensburg. Bei der Station Norüschleswigsche Weiche fand nachmittags gegen 5 Uhr in dem Kohlen- schuppcn der Königlichen S t a a t s b a h n eine Explosion statt, bei der der ganze Schuppen in Flammen ausging. Ter Luftdruck war so stark, daß sämtliche Fenster der Bahnhofswirtschaft und des Bahn hossgebäudes zertrümmert wurden. Einige Personen wurden schwer verbrannt. Holz und Eiscntrile wurden 300 Meter weit geschleudert. Unter den Passagieren des Sonderbnrger Zuges, der gerade die Weiche passierte, brach eine Panik aus. Tctschcn. Die Bereinigten österreichischen Buch- Holz m ö b e l sa b r i k c n beschlossen die Reduzierung ihrer 13 Fabriken aus 10. W i e n. Nachmittags 4 Uhr brach im Palais des Herzogs Ernst August von Eumberland Feuer aus, das in kürzester Zeit nahezu den ganzen Tachstuhl des weitläufigen Gebäudes einäschcrte. Erst nach zwei stündiger Arbeit »vor der Brand gelöscht. Aus dem Boden des Gebäudes befanden sich noch mehrere Möbelstücke von großem Liebhaberwert, die nur zum Teil gerettet werden konnten.
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