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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 12.08.1909
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1909-08-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19090812022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1909081202
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1909081202
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1909
- Monat1909-08
- Tag1909-08-12
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vez«,«ge»»tzr ftir d«» d«1 r»,ltch M»,< »altgkr Autr»»u»i <«» Sonn, un» Ä»niä«a »ur «In»«» » K0 UI . durch »ulworrt»« Kom- mililontn ».« wk Bei »Inmiligrr Ileüun» »urch d>» Pol» SM.iFn»S»k«Ug«Id>. Li» den kelrrn vo» lrXd«» u Unigrdung on, Lag» vorher zu. g«ll«llten Ndend-ilu«. gaben erhalte» bte au». n-aritoen Bezieher mit der Morgen »Uutaah» ,»lammen zuaesieht. Nachdruck nur mit deut licher Quellenangabe i.Drebd. Naihr.-I ,u- Mlllg — U»»«r>an,i» Ranullriple werden nicht ausdewahrt. D^escine^ kank ^KIlSNltLpilal UN(j KS8VI-VSN 23l'/r ^!iü. «mptisstlt ihre Oroscksa-^., LÜM8 -kohaou-Ltrasss 3 „ „ krnzsr Strass« 39 Vrssckvn-Ik., LautLQor Strass« 3 VIsisssll uuck Lötssoksllbroä». Dsreirtla^eQ, ^naatimv ruir Vtzruimuiv^. Lcdectc-Verteekr, Lrösinun^ von 8«twcIckor>t«;n Wertpapiere, Kn- unck Voriraut, Leleitiuox. OoupOQS, Linlüsun-; und Voiwsrtun^ Depots, ^utbo^vatirunA ollvner n. vorsollliossbsrtzr Xreciitkrieke ank a»« Hanptplntr!« ck«r ^Volt, erNge Losev. Das Königliche Hoflager wird am 21. d. M. von Moritzburg nach Pillnitz verlegt. Der General der Kavallerie von Einem ist auf seinen Wunsch von seiner Stellung als preußischer Kriegsmini st er entbunden worden. Die nächsten Bayreuthcr Festspiele finden erst lllll statt. Aus den Strecken Lauban-Görlitz. Görlitz—Kohlsurt, Kohlsurt—Lauban und Lauban—Marklissa wird ab 1. Mai 4910 der elektrische Bahnbetrieb eingejührt. Der Zar wird bestimmt Messina und Reggio besuchen. Bei einem Sturm an der japanischen Küste sind 4ö0 Ko rallenfischer unrs Leben gekommen. Neuerte vradtmeläungen vom ll. August. Zur Kreta-Fräste. Berlin. tPriv.-Tel.j Tic Tchntzmächtc Kretas sind zu militärischen Maßnahme» gegen die Be völkerung der Insel e n t s ch l a s sen . falls bei der Niedcr- holung der griechischen Flaggen Schwierigkeiten eulüehen sollten. Paris. Ter „Matin" bezeichnet cs als nicht unbe dingt zutreffend, daß die Initiative zur Einladung Deutschlands und Oesterreich-Ungarns zur Mitwirkung bei der Lösung der K r e t a s r a g c von Frank reich ausgegaugcn sei. Aber das Blatt findet es als äußerst glücklich, daß diese beiden Machte »sfiziell mit in Reih und Glied getreten sind, uin den vier Schntzmächlcn die Unter stützung ihrer gemeinsame» Rat'chlage z» leihe», die sic in Athen und .Konstantinopel znm Ausdruck gebracht haben. Bezüglich der Hisinng der griechische» Flagge ans der Zita delle von Kanea erklärte der griechische Bvtichajter: Tie Tatsache, daß die Kreter ans verschiedenen Gebäuden i» Konen die griechische Flagge gehißt habe», leugnet nie mand. Ueberrascht iß nur die Türkei, die anscheincud darüber Aufregung zeigt. Deutschlands und Oesterreichs Haltung. Berlin. (Priv. Tel.) Deutschlands und Oesterreichs Haltung i» der Kreta-Frage wird in einer halbamtlichen Ber liner Zuschrift der „Süddeutschen Reichskorrespon- denz" wie folgt dargcstellt: Deutschland und Oesterreich-Ungarn haben in Konstantinopel und Athen freundlich für die Erhal tung des Friedens gesprochen. Aus der Reserve, die die als in der Kreta-Frage erst in zweiter Reihe interessierten Großmächte sreiwilliß beobachten, sind sie mit diesem in einem kritischen Augenblick erteilten Rat zur Mäßigung nickt herausgctreten,- aber sie habe» dadurch jeden Zweifel über ihre Stellung, der bei Gefahr im Verzug schon aus einem ausfälligen Stillschweigen entstehen konnte, beseitigt und haben die Voraussetzungen ge klärt, unter denen die Arbeit der vier Schutzmächtc sich geltend zu machen hat. An die Schutzmächte will Griechcnlano die Türkei verweisen. Mit ihren Beschwerden und Forderungen in stiinrt untl MrreitrclM. s"* Die staatswiffcnschastliche Fakultät München hat die -Lemc.ster.zghl für ihre Prvnnüionszeit -von sechs aus acht erhöht, ivas b-ei dem Mangel an Usbcrgangsbcstimmun- gcu unter den auf sechs Semester Studium vorbereiteten Studenten große Mißstimmung erregt. r* Ein Klinger sür Kopenhagen. Als erstes Werk deut scher Plastik in Kop>enl>agen wurde für das dortige Ny- Harlsbierg-Museum eine Plastik Mar Klingers angekanst. Es ist die lauernde Diana in weißem Marmor. s* Die posthumen Aterkc Detlev o. Lilicncrons. Dr. Richard Dehme', der bekannte Lvriker, der mit der Redß gierung der hintcrlasscnen Werke Detlev v. Lilicnerons betraut wurde, wird diese Arbeit, die er auf seinem Besitz in Blankenese bei Hamburg burchi-ührte. wie er der „Ins." aus Anfrage mittcilt, in den nächsten Tagen voll endet haben, so daß das Buch bereits Ende September im Buchhandel erscheinen wird. Lilicncrons Rachlaß be sieht aus einem Stande Lyrik und einer Reihe kleinerer Novellen nnd Essans. Dr. Dehmel beabsichtigt nicht, eine Vorrede vor de» Rachlaßband zu setzen. -s* Das Fritz Rcntcr-Denkmal in Stavcuhagcn wurde vom geschästSsührciidci, Ausschuß dem Professur -Wa nd - sch ncider i» Eliarlottenburg zur Ausführung übertragen. Das Denkmal wird anö gestocktem Granit ausgeführt. Aus dem Sockel -sitzt die Figur Reuters in einem bequemen mecklcnburgiiclren Bcuiernstuhl, das rechte Bein über das linke geschlagen. Die linke Hand stützt das sinnende svaupt. Sockel und Figur werden ungefähr 6 bis » Meter hoch. s» Keine neue GoU>mark»Opcr. DaS (Gerücht, daß Goidinart und Staron Doezi Madachs „Tragödie des Men schen" gemeinsam zu einer Oper bearbeiten werden, wird von beiden Beteiligten als aus der Lust gegriffen be zeichnet. Der Berliner Rosengarten. Leit einiger Zeit hat Berlin nun auch seinen „Rosen- aartcn". Lo ziemlich in der Mitte des Tiergartens in der Nähe des „Großen Sterns" waren vor einigen Wochen zahlreiche Menschenhände in geheimnisvoller Arbeit beschäs. Sachen Kretas an die Schutzmächtc wird sich auch Griechenland selbst zu wenden haben, wenn es zur Beilegung des zwischen Konstantinopel und Athen entstandenen Streits das Eintreten anderer Stauten wünscht. Die Schutzmächtc wisse», daß Deutsch land und Oesterreich-Ungarn keiner Losung rm Wege stehen werde», die Europa vor dem Krieg bewahrt und zwischen tür kischen und griechischen Interessen einen billigen Ausgleich an- bahnt. Kriegsministcr von Einem zuriickgetrcten. B e r l i ii. Der General der Kavallerie v. E i n e n> iß aus seinen Wunsch von seiner Stellung als preiißiichcr Kricgsinini st er entbunden und mit der Ver tretung des beurlaubten kommandierenden Generals des 7. Armeekorps beanslragt worden. Einführung des elektrischen Bahnbetriebes. Breslau. iPriv.-Tcl.» Das Eiscnbahnininistcriuin hat die Haiiptwerksiatt in Lanban davon verständigt, daß vom I. Mai >919 an auf den Strecken Lauban- Görlitz. Görlitz—Kohlsurt, .Kohlsurt—Lauban und Lanban—Mark lissa der elektrische Bahnbetrieb eingesührt wird. Der Strom wird aus den der Provinz Schlesien gehörigen Kraftwerken aus Marklissa entnommen. Aus allen Linien sollen 74 Wagen sür je l:ro Personen verkehren. Zum Generalstreik in Schweden. London. tPriv.-Tel.j Das englische Handels-! a m t war n t die englischen Arbeite r davor, sich! sür S t r c i! h r c ch e r d i c n st e nach Schweden an-! werben zu lasten, da sie sich dadurch in Gefahr begeben würden. Es erinnert daran, daß im Juli vorigen Jahres i Streikende in Malmö eine Bombe in ein Schiss warseuZ das 80 englische Streikbrecher an Bord führte. Damals wurde ein Arbeiter getötet und viele schwer verwundet. Aus Melitta. M adri d. Eine Drahtnachricht aus Al-hucc in a s besagt, daß der geschützte Kreuze r „E strcmad u r a" mit Lebensmitteln und Waffen dort angckvmmen sei. Die Landung des Materials vollzog sich schwierig unter feind lichem -Feuer. Die Spanier erlitten keine Verluste. Der „Estremadura" kehrte bei An-bruch der Nacht nach Melitta zurück. Zi» Gefechte bei Pcnion bedienten sich die Mauren auch einer Kanone, doch gingen die Geschosse über die Stadt hinweg. Während der Nacht hatten die Kabylen an der ganzen .Küste hohe Signalscucr angezttiidet. Paris. tPriv.-Tel.j Die spanischen Behörden in Melilla habe» die H a s e n a r b e i t c r. die einen Streik beginnen wollten, ausgewiese n. Spcltcrinis F!«a über die Alpen. Paris. lPriv.-Tcl.) Die Landung d «. s Spel te r i n i-Ba l l o n s „SiriuS" erfolgte ohne jeden Zwi schenfall. Der Ballon hat von der Abfahrt bis zum Lan dungsplätze eine Strecke von 140 .Kilometern zurückgelegt. Die höchste Höhe, die der Ballon erreichte, waren 5,700 Meter. - W i I h c l m s h ö h e. Das Kaiscrpaar unternahm heute morgen einen Spazierritt. Später hörte der Kaiser den Bortrag des Ehefs des Zivilkabinetts und besichtigte' tigt. Bäume zu fällen innd auszurodc», einen Teich zu graben, einen Drahtzaun zu ziehen und zu pflanzen, und im Hintergründe sah man ein riesengroßes Gerüst rätscl- hast in die Lust ragen. Niemand wußte so recht, was aus alledem eigentlich werden sollte. Allmählich jedoch lüftete sich der Schleier des Geheimnisses: Anö der alten Anlage, dem Philosvphcinveg, den noch Friedrich Wilhelm 411. an gelegt hatte mit einem beivndercn Baum sür jeden Tag des Jahres, einer Anlage, die infolge mangelhafter Pflege etwas verwildert und von Unterholz überwuchert war, sollte der neue Rosengarten entstehen. Der Name „Rosen garten" gaukelte einem das Bild aus der alten deutschen Sage von König Laurins' herrlichem Rosengarten vor. in dem die prächtigsten aller Blumen, die Rosen, in ungeahn ter Pracht und Ucppigkcit wucherten und dufteten. Was aber jetzt, nachdem cs fertig geworden ist, den stolzenNamen „Rosengarten" trügt, hat nichts Märchenhaftes an sich, nicht einmal etwas Romantisches. Es ist unsäglich nüchtern und schematisch, etwa wie die Anlage von Rosenhecken bei einem Handclögärtner, der die ganze Anlage ja auch nicht nach ästhetischen Gesichtspunkten bestellt sondern zu Han delszwecken, irnd dem cs dabei nicht ans die Gesamtwirkung ankommt, sondern daraus, daß sich die einzelne Rvsenpslanze besonders prächtig entwickelt und als Bcrkaussobjckte einen mügltckyt hohen Wert darsicllt. Wie störend wirkte cs zum Beispiel, daß an jedem Rosenstannn, an jedem kleinen Pslän.zchcn, LaS noch gar keine Blüten getrieben hat, weit hin sichtbar, sorgsam mit Draht befestigt, ein Holztäselchcn hängt, das -ein staunenden Beschauer in hochtrabenden Worten Nam' und Art der einzelnen Rose künden soll, lieber tausend Roscnarten sollen auf dem Platze, der sich Rosengarten nennt, vereinigt sein, und ebenso viele plumpe Holztaseln verunzieren die Anlage. Der Beschauer, der nach dem Rosengarten wandert, geht doch nur hin, mü sich an dem Aüblick und dem Dust der Königin der Blumen zu weiden: ob die Rose, die ihn erfreut, den Namen oder einen anderen trägt, ist ihm aber gleichgültig Die Holz- taseln, deren Inschrist er meistens doch nicht lesen kann, da sic zu weit entfernt sind oder mit der Schrift nach unten gedreht sind, wirken auf ihn nur störend. Un- der wirk liche Fachmann kennt sich auch ohne Etikette auS. König Laurin umzäunte seinen Rosengarten mit einem dünnen Goldfaden, und durch Tarnkappen unsichtbar gemachte Zwerge hielten getreulich Wacht über die dufti- sodann das Neue Theater in Kastei. Als Vertreter des Auswärtigen Amtes ist der Gesandte Freiherr v. Ieuii-H hier cingetrosten. Zum Frühstücke beim Kaiserpaare ist die Stiftsdnmc Fräulein v. Heeriugeu geladen. B anrcnt h. lPriu.-Tel.t Die nächsten B a n r e n l h c i F estsviclc sindeii erst I !t l 1 statt. „Parsisal", „Ring des Nibelungen" und „Meistersinger" werden in Szene gehen. >W i e n. tPriv.-Tel.» Die G e in ahlin des B u d a p e st e r argentini s che n G e n e r a l t v n s n l s Gaya», der sich seit mehreren Wochen mit seiner Fra» und seine-, drei Kindern zum Kurgevraiich in Eirkociiiea beiind.-. machte gestern einen Spaziergang am Mccresiiser. P!öh lich -warf sie s ich mit ihren drei K indcrn in s Meer. Die beiden kleineren Kinder fanden den Tod, wäh rend die Mutter nnd ein Kind gerettet werden tonnten. Man nimmt an, daß Frau Gayan die Tat in einem Wahn- sinnsanfall begangen hat. Paris. Gelegentlich der Lchicßv ersuche hei Toulon gegen den alten Kreuzer „Jena", denen der neue Mariiicminister beiwohnte, hat dieser eingehend alb Marincrcstvrtö in Toulon inspiziert und, wie die Btäuer melden, die Notwendigkeit einschneidender Acndcriingen erkannt. Die Reformen des M i n i st e r s werden sich in folgender Richtung bewegen: Volle Ausnutzung der Be satzungen und Schisse, vollständige Ergänzung der Muni tion aus jedem Schiffe und Verbesserung der Arsenale, vor allem derjenigen von Toulon und Brest. Die erforderlichen Kredite wird der Marincministcr im nächstjährigen Bridge: fordern. Paris. Die Blätter melden aus Bouvais: Eine Eisenbahn-Katastrophe wurde gestern auf dem Bahnhöfe Mitty snr Therain durch die Geistesgegenwart eines Lokomotivführers verhütet. Ein in aroßcr Schnelligkeit cinsahrcnder Schnellzug wäre unvermeidlich mit einem rangierenden Güterzuge zusammengestoßcn, wenp nicht der Führer des erstcren den Zug im letzten Augenblicke noch znm Stelsvtt ge-racht-litte. Die Maschine des Schnellzuges erlitt bei dem leichten Anpralle des Güterzuges nur geringe Beschädigungen. Personen wur den nicht verletzt. Ter sür den Fehler verantwortliche Beamte wollte Selbstmord begehen. Paris. Die Mvrgenblätter melden aus Rom: Bon offiziöser Seite wird bestätigt, daß der Zar Messina » ndNeggio besuchen wird, wo ihm und der russischen Flotte ein begeisterter Empfang bereitet werden soll. Ec hot sich ein Komitee gebildet zum Zwecke der Ucbcr- reichnng einer Adresse an de» Zaren und von Medaillen an die russischen Marincsoldaten. G c n f. Der Khedivc ist gestern aus Paris hier ein- getros-sen. Es heißt, er sei von der Pforte ansgesorderi worden, möglichst -bald zu Kviiscrenzen nach Konstantinope! zu kommen. London. Wie dem Reuterschcn Bureau aus Pescha war gemeldet wird, entfalten die Priester unter den Mvhmands eine lebhafte Tätigkeit, indem sic die Stämme aiisfordcrn, ihre Streitigkeiten untereinander zu begraben und einig gegen den fremden Feind zu sein, da die Zeit zum Handel,, nicht mehr fern sei. Die allgemeine Bewaffnung der Stämme von Kabul aus wird eifrig sort- gcsetzt. Ottawa. Ter Bericht des Ackerbau-Departements sür Ende Juli schätzt den diesjährigen W c i z c n c r t r a g gen Schätze. Bei dem Berliner Rosengarten ist an Stelle des Goldfadens ein widerstandsfähiger, ühcrmaniishoher Zaun aus Draht und Eisen getreten, so etwa von der Arb mit der man in Zoologischen Gürten wilde Tiere cin- gattcrt. Und statt der unsichtbaren Zwerge sind hock gewachsene, handfeste Schutzleute mit Pickelhaube und Säbet zu Hütern des Rosengartens bestellt. Und sie nehmen ihr Amt sehr ernst, mit 'Argusauge» wachen sic über die ihnen anvcrtraiitcn Schätze, als müßten sie über jedes Blüten blatt, das zur Erde fällt, Rechenschaft ablcpcn Und wehe dem Unbedachten, der in selbstvergessener Tränmörci etwa sich unterfängt, den Dust einer besonders schönen Rvien- blüte aus nächster Nähe einatmeii zn wollen. Des unermüd lich patrouillierenden Schutzmanns rauhe Stimme rust ihn nur zu schnell in die Wirklichkeit zurück. Für Dichter und Träumer ist der Rosengarten nichts. Da ist fein säuberlich alles registriert und reglementiert, und alle Abweichungen ahndet der unerbittlich strenge Schutzmann. Was küw inert die iburcaukratischc Registricrwut Aesthctil und Poesie. Schon die blitzende Pickelhaube des Schutzmanns und der hochgewachscne Rvscnstamm, der seine düftereiche iKrone leise im Winde wiegt, sind ein unüberbrückbarer Wider spruch. Aber auch vlnic den Schutzmann, der ja sckUicß lich nichts dafür kann, daß man ihn in eine Umgebung ge stellt hat, in die er nicht hineinpastt, ist der Rosengarten eine Enttäuschung. Er ist so sehr englisch, so sehr künstlich und so wenig Natur. Die einzelnen Roienstämmc sind nicht zu malerischen Gruppen zusammengestelli, sondern in Reih' und Glied in die Beete gepflanzt, nnd wo man Grup pen gebildet hat, wußte mau mit den Rosen nichts anzn- sangcn, sondern nahm Palmen und Blattpflanzen, die an und für sich und auch als Gruppe recht hübsch sind, von denen man aber nur nicht reckt weiß, ums sic in einem Rosengarten zu suchen haben. Welch wunderbare Wirkun gen sich auch allein mit Rosen erzielen lassen, konnte man aus der Großen Etartenbau-Aiisstelliing sehen, die vor einiger Zeit in Berlin veranstaltet worden war, und die ihre Pforten erst vor wenigen Monaten geschlossen hat. In der Mitte des Rosengartens hat man einen Teich auSgchoben und seine Ränder mit Fliesen eingefaßt. Er soll die verschiedenen Arten von Seerosen anfnchmen. Einst weilen aber liegt er noch kahl da. Bon den Seerosen ist noch nichts zu sehen. Deshalb macht der Teich einstweilen noch den Eindruck einer unausgcfüllten Lücke, später viel. 1 n s.z
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