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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.01.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-01-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187901044
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18790104
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18790104
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1879
- Monat1879-01
- Tag1879-01-04
- Monat1879-01
- Jahr1879
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.01.1879
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s. ISS, Absatz I und 8 des Gesetzes vorgefchritbene schriftlich« Anzeige erstattet hat. In diesen Anzeigen find die vor gedachten beiden Staffen jugendlicher Arbeiter (Sinder und jung« Leut«) getrennt von einander p» halten. Da» nach Art I 8. ISS, Absatz S de» Gesetze» in den Aabriten autzuhängend« verzeichniß der daselbst beschäftigten jugendlichen Arbeiter hat dem der ' ' ' mulare unter c., die in den Fabri kr Lumen ai »u entsprechen. Beide müffen so an, l,ch geschrieben sein, daß sie gut qese ist t» erneuern, so oft der Wechsel > srcke» in den Fabrik, ELI» Ausführungsverordnung auaefügten For- . , . . dem dort angefügten Aormular« unter v. anaebracht untz erngerichtet, namyNlich auch so deuUich gedruckt, beziehend khen und ackse» werden ksynev Da» Berzeichntß nach Formular 6. Zechst! rn de« Arbeiterpersonal oder Veränderungen in den Arbeit»stunden, namentlich beim Wechsel der Jahreszeiten, erheblichere Abänderungen in den Einträgen erforderlich machen. Der Bedarf an den gedachten Formularen c. und 0. kann gegen Bezahlung von der Schröer'schen Buch- druckerei in Dresden bezogen werden. In Gemäßheit dieser Vorschriften haben nun nach dem I. Januar 1878 nicht nur dieienigen Arbeiter, welche hier in rin neue» ArbettSverhältniß einzutreten beabsichtigen, sondern auch diejenigen schon vor dem I. Januar 1879 hier in Beschäftigung gekommenen Arbeiter, welche zur Führung eine» Arbeit-buch» ver pflichtet find, also alle au» der Volksschule entlassenen gewerblichen Arbeiter beiderlei Geschlecht» im Alter unter 81 Jahren, wobei e» keinen Unterschied macht, ob die Arbeiter ausdrücklich als Gesellen, Oehülfen, Lehrlinge oder Fabrikarbeiter angenommen sind, oder nur thatsächlich als solch« beschäftigt werden, ob sie von Handwerkern oder von Inhabern größerer gewerblicher Unternehmungen angenommen sind, ob sie in deren Behausung in Werkstuben. Werkstätten. Fabriken, im Freien, insbesondere auch auf Bauplätzen und Bauten arbeiten, die Ausstellung eines Arbeitsbuch» bei uns »u beantragen und daher di« Erster«!» i«d«Smal vor dem Eintritt in daS ArbeitSverhältniß und ohne deshalb an einen bestimmten Tag gebunden zu sein. Mit beginnt, am 2. Januar 1879, - 8 s - ». - 1879, » 0 . , 4. , 1879, , t) § - 7. - 1879, s k « r 8. - 1879, - p » , 9. » 1879, » !0. . 1879, s » - « 11. , 187», s > - s 13. » 1879, . tz - « 14. 187». . l. s » 15. 1879. - « , s >«. , 1879. r > s 17. s 1879, - 0 r r 18. - 1879, - ? oder y s r 20. r 1879, - 8 , s 21. - 187». , 8 , - 22. oder 23. , 187». . I s s 24. , 187», , v , - 25. . 1879, - v oder , - 27. , 1879, - X. V od. 2 - - 28. - 1879, und zwar entweder Vormittag- von 8 bi» 11 oder Nachmittag» von 2 bi» 5 Uhr, im l. Stock de» RathhauseS, Zimmer Nr. 4 »n Person und entweder in Begleitung de» Vater» oder Vormunde» oder doch mit dessen schriftlicher ZuftimmungSerklärung versehen zu erscheinen, auch eine Polizei- amtliche Bescheinigung über ihre dauernd« AufenthaltSnahme am hiesigen Orte und ihren Eonfirma- tionSschein, soweit sie nicht schon mit den bisher üblich gewesenen Arberttbüchern für jugendliche Fabrik arbeiter, welche in der Regel schon allein oder doch in Verbindung mit dem EonsirmationSscheine genügende Auskunft geben werden, versehen sind, mitzubringen und die zur Ausstellung eine» Arbeitsbuches erforderlichen Angaben zu machen, woraus ihnen dann wegen der Empfangnahme der Bücher weitere Weisung zugehen wird. Ebenso sind die nach dem 1. Januar 1879 in Fabriken oder denselben gleichftehenden BetriebSstätten -lntretenden Kinder im Alter zwischen zwölf und vierzehn Jahren jedeSmal vor deren Eintritt, die zu dieser Zeit schon in dergleichen beschäftigten Schulkinder aber ie nach den Anfangsbuchstaben ihrer Namen eben falls zu den oben angegebenen Tagen und Stunden durch ihre Väter und Vormünder oder wenigsten» mit Beibringung von deren schriftlicher Einwilligung, sowie jedenfalls unter Beibringung eine» den Ort, da- Jahr und den Tag der Geburt de» Kinde- mitenthaltenden Schulzeugnisse-, soweit sie nicht ihnen m-her schon ertheilte Arbeitsbücher für jugendliche Fabrikarbeiter, au» denen alle» Nöthige zu ersehen ist, zu produciren vermögen, bei unS im Zimmer Nr. 4 anzumelden, worauf dann den Vätern oder Vor mündern, respective Arbeitgebern ebenfalls wegen der Empfangnahme der Arbeitskarte» weitere Weisung zugehen wird. Deutschland und der /rüde. Die Signatur der Lage ist eine entschieden friedliche. Erfreulich ist e». Kundgebungen in dieser Richtung vermerken und in Zusammenhang und Uebereinstimmung bringen zu können. Einen sehr präcisen AuSdruck der Lage enthält die letzte Berliner „Provinzial-Correfpondenz", da mit halbamtlichem Charakter auSgestattete Blatt der preußischen Regierung Unter der Ueberschrift: Da« friedliche Vermächtniß de- Jahre» 1878 bringt da« Organ de» Grafen Euleuburg au der Spitze der Nummer die nachstehende Be trachtung: E« wäre ein schweres Unrecht der geschichtlichen Wahrheit gegenüber, ein Unrecht nicht minder in der Beurtheiiung unserer Zustände. Aussichten und Hoffnungen, wenn wir von dem Jahre 1878 bloS mit der Erinnerung an die schweren inneren Prü fungen, die dasselbe un« gebracht hat. scheiden wollten: die Sorgen, die un- in dieser Beziehung unablässig in Anspruch nahmen, hatten einen freien und unbefangenen Ausblick auch »n Bezug auf die auswärtigen Dinge nicht aufkommen lasten, — und doch wird da« Jahr 1878 in der allgemeinen Geschichte vornehmlich durch eine große Thatsache bezeichnet sein, welche al« ein bedeutsamer Erfolg und Fortschritt der gemeinsamen Friedenspolitik ber europäischen Staaten gelten und aus welche namentlich auch die deutsche Politik mit Freude und Genugthuung zurückbl cken darf. Beim Schluß de« Jahre« 1877, inmitten de« Kriege« zwischen Rußland und der Türkei, wurde daraus hingewiesen, wie e« jener Politik, welche ihren gewichtigsten AuSdruck in der Drei Kaiser« jtereinigung gesunden habe, zu danken sei, daß die orientalische Frage, von deren Anregung man früher stet» den Beginn eine- Weltkriege« er wartete, zunächst aus den Kampf der unmittelbar betheiligten Mächte beschränkt gebt,eben war, und wie die Hoffnung berechtigt erscheine, daß dieselbe einer Lösung ohne weitere kriegerische Berwicke- lnngen in Europa werde entgegengesührt werden können Der deutschen Politik sei dabei vermöge der unbefangenen Stellung Deutschland« zu den o irntalischen Angelegenheiten vielfach die ebenso schwierige wie bedeutungsvolle Aufgabe vertrau licher Vermittelung zwischen den ihn» befreundeten Mächten zugesallen. Die damalige Hoffnung ist im Rarste de« Jahre« 1878 ungeachtet der drohenden Wendung, welche die Ereignisse unmittelbar vor der Entscheidung genommen hatten, zur Erfüllung gelangt, und der deutschen Politik war es vergönnt, dre Ausgabe vertrauensvoller Vermittelung, welche sie sich von vorn herein gestellt hatte, schließlich im Kreise der zum FriedenSwerke in Berlin vereinigten Ver treter aller Mächte mit glücklichem Erfolge zn Üben. Die hochersreuliche Thatsache, rn welcher die neu errungene Stellung Deutschland« unter den europäischen Staaten zur vollen Bethätigung und Geltung gelangte, konnte rn der Stimmung de« deutschen Volke« nicht alsbald nach ihrer wahren Bedeutung in« Gewicht fallen, weil die nnmittel- bare« und überwältigende» Eindrücke der rnneren Vorgänge und die mächtige politische Bewegung, welche sich an dieselbe knüpfte, alle« Andere in den Hintergrund drängten. War doch die Eröffnung de- Berliner Congresse« in die ersten Wochen nach dem erschütternden zweiten Mordversuch gegen den Kaiser gefallen und der Abschluß de» Berliner Frieden« m die Zeit de« heftigsten Kampfe- der Parteien um die Wahlen. Wenn sich die öffentliche Aufmerksamkeit später wieder der auswärtigen Lage zuwandte, so geschah es zunächst um der neuen Unsicherheit willen, welche sich an die Schwierigkeiten der Durchführung des Berliner FriedenSvcrtrage« knüpfte; eine Zeit lang konnte e« erscheinen, al« sei der Bestand de« mühsam erreichten Werke« von Neuem in Frage gestellt. Je mehr aber diese Gefahr her vortrat, desto entschiedener gelangten aufs Neue diejenigen Slimmunge» und Bestrebungen der Großmächte zur Wirkfamkeit, au« welchen die ur sprüngliche Verständigung heivoraegangen war, und immer bewährte sich die Zuverstcbl, daß da« Ber liner FriedenSwerk, so wenig dasselbe eine durch greifende Lösung der Orientsragc zur Aufgabe und zum Ergebnisse haben konnte, doch einen festen Boden für weitere friedliche Entwickelungen und Lösungen und damit eine neue Bürgschaft dc« Frieden« überhaupt geschaffen hat. In den letzten Wochen de« abgelausenen Jahre« sind von allen betheiligten Mächten Kundgebungen der bestimmtesten Art und theilweise positive Schritte erfolgt, welche den gemeinsamen Willen und zugleich die allseitige Zuversicht in Bezug aus die weitere vollständige Durchführung de« Berliner Vertrages bethätigten. So ist denn beim Beginn de« neuen Jahre« der auswärtige Horizont rein« und klarer, als e« seit langer Zeit der Fall gewesen ist, und soweit da« Wiederaufleben de« öffentlichen Vertrauen« von den Beziehungen der Mächte abhängt, können wir mit lange entbehrter Zuversicht den weiter« u Ent wickelungen entgegensehen. * * * Diese Ausführungen de- RegierungSorgaa« fin den ihre Bestätigung durch einige Telegramme, welche wir im Zusammenhänge h»er wiedergeben: Rom, S. Januar. Betreff« der Mission de« Grafen Eort» nach Wren verlautet, derselbe werde erklären, Italien wolle die ftrenge Durchführung de« Berliner Vertrag« und beabsichtige kciner- lei Annexion, zumal insolange im Mittelmeer der <z»o verbleibe. Wien, 9. Januar. Meldungen der „Pol. Eorresp." Nu« Konstanttnoprl von beute: Der Sultan bat mittel» eine« besonderen Jrad« die Pforte zu Verhandlungen über den definitiven Frieden»- vertrag nnt Rußland ermächtigt. Die Pforte wird in einer an die Albanesen gerichteten Proklama tion dieselben auffordern, der Abtretung von Pod- goritza und Epuz nicht hindernd entgegenzutreten, widrigenfalls mit Anwendung von Waffengewalt gegen sie vorgegangen werden würde. Die türkisch- griechische GrenzregulirungScommisston wird in Athen zusammentrelen. Konfiantinopel, I. Januar. „Gestern stattete der Minister de« AuswLrtigen Karatheodory Pascha einen längeren Besuch denn russischen Bot- schafter Fürsten Lobanofs ab und tbeilie chm den Beschluß de« MtrnsterratheS «it, die Verhandlungen Endlich haben dre hiesigen Fabnkrnhader und die chnen gletchtzrhenden Arbeitgeber, welch« rügend sich« Arbeiter beschäftigen, nach dem 1. Januar 187» weg,» aller bei ihnen neu «»»tretenden Arbeiter duffer An noch vor dem Beginn der Beschäftigung, und wegen der schon vor dem I. Januar 187» in Beschäftigung genommenen jugendlichen Arbeiter bi» längsten» tze» Ist Januar 1879 die im tz. 138 de» Gesetze» vorgeschriebe», Anzeige, und Ovar für Kinder im Alter »wischen zwstf und vierzehn Jahren einesthetls und für jung« Leute nn Alter Mischen vierzehn und fünfzehn Jahren andern- theil» aetrennt von einander, anher zu erstatten, auch da» Berzeichmß der bei ihnen beschäftigten jugend- sichen Arbeit«, »die die den vorgeschriebenen Lu-zua au» den Bestimmungen über di« Beschäftigung jugend licher Arbeiter enthaftend« las« an ein« in dt« Augen fallenden Stelle ihrer Fabrikräum« bi» längsten- den 15. Januar 1879 au»»uhLng«n und für die Folgezeit vorfchrift»mSßig in Stand zu halten. Leipzig, am 28. December 1878. Der «ath »er «ta»t Lrftui». vr. Georg,. Kretzschmer. Vermiethung in der Landfleischerhalle. Die für den 15. Mär, 1879 gekündigte Atttzetlung «r. Sv der Laudfleischertzalle a« Planea'ftdev Platze soll von da ab anderweü gegen einmonatlich« Kündigung an den Meistbietenden »ermtrttzet werden und wird hierzu ein BerfteigerungStermin an RathSftelle auf Snaüatze«». de« 11. Januar 187». v»r«tttaO» 11 Uhr anberaumt. Die BermiethungS- und VersteigerungSbedingungen können schon vor dem Termin bei un» eingesehen werden. Leipzig, den 14. December 1878. Der Math der Stadt Letpzt» vr. Georgi. Stoß. Brennholz-Auction. Sonnabend, den 4. Januar 1879, sollen von vormittag» 9 Uhr an im Forstreviere Varia» aus dem Mittelwaldschlage in der so»ea«u«ten Gott«, in Abtheuung 28, an der Lindenauer Grenz« ca. 1»« «branmtzaafeu, 9» Lan«haufen und 150» «ebuad Dorne« unter den an Ort und Stelle öffentlich auSgehangenen Bedingungen und dn üblichen Lnzahluug an den Meistbietenden »«kauft werden. Jusammenkunst: Auf dem Mittelwaldschlage in Abtheilung 28». Leipzig, den 28. December 1878. De» «ath» Korstdetzatati»«. Bekanntmachung. Die ExpedittonSzeit bei der städtischen Sparcaffe ist für den Monat Januar 1879 auf di« TageSzeit von 8 Uhr Morgen» bi- 2 Uhr Nachmittag» beschränkt. Leipzig, den 30. Decemb« 1878. Des «aths Deputation für Leihhaus und Sparcaffe. Bekanntmachung. Unter Bezugnahme aus unsere Bekanntmachungen vom 12. März und 28. Mai vor. I., lne Water- <tloset->«Ia«en betr., bringen wir hierdurch zur allgemeinen Kenntnib, daß wir beschlossen haben, außer den Svftemen „Eüvern", „Max Friedrich" und „Robert Kutscher" auch da» durch den OrlSverein selbst ständiger Klempn« für Leipzig und Umgegend unS vorgelegte ,,Wilhel«tz-ruch'sche" Svsiem einer DeSinfectionS- und Kläranlage für ClosetS und Gruben bi» auf Werteres zuzulaffcn. Leipzig, den 2. Januar 1879. ?rr «ath der «tadt Leipzig vr. Georai. Wilttcb. Aff. Bekanntmachung. Jeder ankommende Fremde, welcher hier übernachtet, ist am Tage seiner Ankunft nn-, wenn diese «ft tu beu «beubftundeu erfolgt, am anderen Tage vormittags von keinem Wirthe bet unsere« Kremdeuburea« anzumelden. Vernachlässigungen dieser Vorschriften werden »nt einer »elbbutze von 15 Mark oder verhältnttzmLtztger Haftftrase geahndet. Letpzt«. am 81. December 1878. La» Pottzeiamt ber Stad» Leipzig. vr. Rüder. Daegner. Leer mit Rußland, den Abschluß eine» definitiven Frieden-Verträge- betreffend, zu Ende zu führen, Karatheodory versicherte, daß er diesem Beschlüsse mit aufrichtigem guten Willen Nachkommen wolle, worauf der russische Botschafter erwiderte, daß de» ihm die Pforte die besten, versöhnlichsten Dispositio nen finden werde. Al» Beweis dafür erklärte Fürst Lobanoff, daß der Czar die im Vertrage von San Stefano ftipulirt« Kriegsentschädigung in Papier rubeln annehmen werde, wa» der facttschen Redu- »irung derselben um vierzig Procent gleich kommen würde." Die Luudgebung des Papstes. 8ic transit gloria muuäi! Die französische Eigenthümlichkeit, am NeujahrStage der Welt durch orakelarftge Offenbarungen ein Rätbsel aufzu geben, ist seit dem Sturze Napoleon'» NI. an der Mode gekommen Statt dessen zerbricht man sich die-mal den Kops üb« die neueste Kund gebung deS Papste«. In d« Thal haben Diejenigen nicht Unrecht, welche nicht recht zu wissen erklären, was sie mit dem Briefe Leo'« XIII. an den ehemaligen Kölner Erzbischof ansangen sollen. Vielleicht kommt man aber über die Schwierigkeiten am ersten hinweg, wenn man sich die Frage vorlegt, ob denn überhaupt „etwa« da mit angesangen werden" muß. Mit der Versiche rung, daß oer Papst den kirchlichen Frieden in Deutschland wiederhergestellt zu sehen wünscht, «fahren wir nicht« Neue«. Auch auf den Ausdruck, daß de» Papste« Seele nicht eher Ruhe finden werde, al« bi« die- Ziel erreicht sei, ist kein besondere« Gewicht zu legen , denn e« ist längst außer Zweifel, daß Papst Leo, im Gegen sätze zu seinem verblendeten Vorgänger, die verderb lichen Wirkungen de« deutschen „Culturkampse«" für die Kirche vollauf «kennt, Wirkungen, welchen so rasch wie möglich Einhalt zu thun « al«Oberhaupt d« Kirche alle Ursache hat. DaSjeviae, worauf e« bei dem gegenwärtigen Stande d« Dinge vor Allem ankommt, eine klare Bezeichnung de- Wege«, auf welchem die Wiederherstellung de« Frieden« «reicht wnden soll, läßt da« Schriftstück ganz »«wissen; der Papst »«meidet sogar jede Meinungsäußerung üb« die Aussichten der eingeleitetrn Verhandlungen. CultuSminist« Falk hat noch vor ganz kurz« Zeit zu «kennen gegeben, daß man aus preußi scher Seite erst bestimmte Garantien für die Möglichkeit de- Frieden« «wartet. E« ist Nicht- bekannt geworden, wa« darauf schließen ließe, daß diese Garantien inzwischen gegeben seien. Wohl ab« versichert der Papst, „alles Mögliche" ge- than zu haben, um einen dauerhaften Frieden her beizuführen. W»Ü mau an« Alledem überhaupt etwa« schließen, so kann es nur da« Eine sein, daß die Verhandlungen noch nicht vom Fleck gekom men stnd. Ein Andere«, wa« dem päpstlichen Schreiben eine große Bedeutung hätte geben können, nämlich ein offener AuSspruch Üb« die den KriedenSschluß hintertreibende Haltung der Centrumßpartei, suchen wir ebenfalls vergeben«. E« ist allndiug« von der Mäßigung (moclvatia) und dem Gehorsam gegen die Gesetze die Rede, wodurch die Gläubigen sich de» Frieden« würdig erweisen sollen, gerade dies« Satz ab« ist in Bezug aus dre kircbenpolillschcr Ges« tze überau» zweideutig gefaßt. Nnt« diesen Umständen ist denn auch nicht viel daraus zu geben, daß die deutschen Bischöfe ausgesordert »»«den, die Gläubigen zu solch« Haltung zu ermahn«,. Aus fallend aber ,st jedenfalls, daß der Pavst diesen Auftrag durch Vermittelung eine« staatlich abge setzten Bischof- ertheilt. Die darin liegende Nichtachtung eine« nach den Gesetzen unanfecht baren UrthcilS stimmt schlecht zu den schwebenden Bnhandluugen. Nach allem Gesagten glaube« wir nicht, in dem päpstlichen Schreiben ein für die FriedenSfragc epochemachende« neue« Moment «blicken zu dürfen. Immerhin ab« ist die Kundgebung doch viel zu interessant, al« daß ein vollständige« Jgno- riren derselben gerechtfertigt wäre. Wenn trotz dem stimmtliche, d« ReichSregierung nahestehende Blätter noch keine Silbe darüber verlieren, so muß die Sache einen Haken haben. Seltsam genug war e« schon, daß der am DienStag Nachmittag auSgegebeue dürftige AuSzug des „Wolffffchen Telegraphenbureau" sich „verspätet" hatte, wäh rend die „Kölnische Zeitung" gleichzeitig das Schreiben fast in seinem ganzen Wortlaute unter Beidruckung de- lateinischen Texte« veröffentlichte Noch seltsamer ab« wäre e«, wenn die preußische Regierung inzwischen nicht in den Besitz de« authentischen Texte- gelangt wäre. Da« voll ständige .Schweigen der Officiöseo läßt sich also wohl nur dahin deuten, daß auch die Regierung diese Kundgebung des Papste« nicht gerade als eine Förderung de« FriedenSwerke« auffaßt. lür LUnIiLiiker. Echte «ummt^rnmaft.rischpecke». empfehlen-werth für den Hausgebrauch, Gartenwrrlb schäften und Restaurationen. Echwedische Lellnlose-recke« al« Untersetzer für Schüsseln, Lampen, Biergläser :c. China-Matten geeignet unt« Gartentische. AleiutgeS »spät LrtvLv L Wlvxvtt» 8. Kattzartnenftratze 8 «e,enüber v»»r«»»n. 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