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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.12.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-12-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188012155
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18801215
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18801215
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1880
- Monat1880-12
- Tag1880-12-15
- Monat1880-12
- Jahr1880
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.12.1880
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Erscheint täglich früh«'/, Uhr. r»«d«1t«» »ad «wrdttto, JohamnSgaffr SS. A»«chß»»r« der »rdattt,, Vormittags !0—12 Uhr. Nachmittags 4—5 Uhr. Am »«« «am»« »crt»u »acht stch dt« «rdacttoa nicht »«rdtndltch. »«atme der für die nächst- ?»1aen»e Nummer bestimmt« Amrntte an Wochentagen bis 8 Uhr Nachmittags, au Sonn- »«» -estta»« früh bis '/,9 Uhr. O» »e»Fvi»1t, fir Z,s. zaaah««: Ltt» Klemm. UniversttätSstr. 22, L»«l< Ltzsche.Katharinrnstr. 18.P. nur dis V,8 Uhr. .^? 375. UtiWM.Tagclilall Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- and Geschäftsverkehr. Mittwoch den 15. December 1880. Auflage 16,400. Ld-««r»e»t>Pret§ viertelt. 4*/.ML, inel. Bringerlohn L Ms. durch die Post bezog« « ML Jede einzelne Nummer 2t Ps. Belegexemplar 10 Pf. Gebühren für Extrabeilagen ohne Postbesbrdenlng »S ML mit Postbrfvrderung 48 ML Z»ser,te Sgesp. Petitzeile 20 Pf. Größere Schrift« laut nuferem PreiSverzeichniß. — Tabellarischer Satz nach höherem Tarif. Lrrlame» »ater dem »rdarttonchtrtch die Spaltzeile 40 Pf. Inserate find stets an d. «rjudttt», zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung prasoumeranSo oder durch Postvorschnß. 74. Jahrgang. Bekanntmachung. Mit Bezugnahme auf unsere Bikanntmachung vom 30. April e. machen wir hierdurch die hiesigen Herren Aerzte darauf aufmerksam, daß sie über di« im laufenden Jahre auSgeführten Impfungen für jeden Ort, in welchem sie solche Impfungen vorgenommen haben, eine besondere Liste nach den Formularen V, VI und VII, und zwar in allen Rubriken vollständig auSgefüllt. aufzustellen, sowie dieselben bis zum 7. Jan. 1881 ohne jede weitere Aufforderung an unser« Jmpferpedttion — Obstmarkt Nr. 3 parterre links, Zimmer Nr. 83 — einzureichen haben, widrigenfalls nach Ablauf dieses TaaeS unnachsichtlich gegen Säunnge mit der in 8- 15 deS Gesetzes angedrohten, nach Befinden bis zu 100 Mark ansteigend«n Geldstrafe vorgr gangen werden wird. Leipzig, am 4 December 1880. Ter Ruth der Stadt Letbztg. ^ vr. Georgi Ublmann. AnctionS- Bekanntmachung. Bom Unterzeichneten Rathe sollen den 16 December 1886, von BormittagS 9—12 und Nachmittag- 9—8 Uhr, rn der Pfandniederlage, Slerberstratze Nr. 16, Hof I. «tage, 8 Schreib- und 2 Kleidersecretaire, 1 Kleiderschrank, 2 SophaS, Tische, Stühle, Kommoden, Spiegel und sonstige WirthschaftSqegenftände, 1 Partie Taschen- und Wanduhren, 1 größere Anzahl Kleidungsstücke, sowie Koffer rc. r--. an den Meistbietenden gegen sofortige Baarzahlung öffentlich versteigert werden u-tpzrg, am 29. November 1880. »er »attz »er Stadt veipzi, vr Georgi. Nüster. Bekanntmachung. Nach 8- 6 der ortSftatutarischen Bestimmungen über den SchulauSschuh der Stadt Leipzig baden in letzteren alljährlich 4 ständige Schulmänner, unter deneu mtndefteus S Direktoren fet« müfien, neu einzutreten und eS sind diese 4 Mitglieder von den Direktoren und sämmtllchen ständigen Lehrern und Lehrerinnen der hiesigen städtischen Volksschulen zu erwählen. Indem wir hiermit die Wahl für daS Jahr 1881 auf Mittwoch» »e« 15. d M, Nachmittags von S bis 5 Uhr anberaumen, ersuchen wir die Herren Direktoren und ständigen Lehrer und Lehrerinnen der hiesigen städti schen Volksschulen, die Stimmzettel in der genannten Zeit tm Parterresaale »er I. Bürgerschule per- s-nltch abzugeben. Leipzig, am 8. December 1880. Der SchulauSschutz »er Stadt Leipzig. vr. Panttz. Üebnttt. Niwlaigymnasium. Aamelduugen für da- neue Schuljahr nimmt der Unterzeichnete am 15.. 16. uv» 17. December von 12—L Uhr in seinem Dienstzimmer lSchmgebäude, parterre link») entgegen. Leipzig, den 7. December 1880. ve. Th. Bogek, Rector. Bekanntmachung, die Wahl der Beisitzer für das GewerdefchiedSgericht betreffend. Behuf- der laut OrtSftatut für oaS Gewerbeschiedsgericht zu Leipzig alljährlich vorzunehmenden Neu wahl von 60 Beisitzern, welche je zur Hälfte Arbeitgeber, zur anderen Hälfte Arbeitnehmer sein müssen und von denen die erster« auSscbließltch von Arbeitgebern, die letzteren ausschließlich von Arbeitnehmern zu wählen sind, werden hierdurch alle Stimmberechtigten, und zwar ohne Unterschied de- Geschlecht-, s) in der Abtbeilung der Arbeitaeber alle diejenigen Kaufleute, Fabrikanten und selbstständigen Gewerbetreibenden, welche volljährig find und in Leipzig nach 8- 14 der Gewerbeordnung thr Gewerbe angemeldet haben, b) in der Abtbeilung der Arbeitnehmer alle Diejenigen von ihnen, welche volljährig und in einem hiesigen Gewerb etabliffement zur Zeit der Wahl beschäftigt sind, geladen, zur Ausübung ihre- Wahlrecht» und bei Verlust desselben für diese Wahl Donnerstag, »en S6. December 1886, in der Zeit von 12 Uhr Mittag- bi- 6 Ubr Abend» im Wahllokal, Obftmarkt Nr 8 pari., Zimmer Nr. KS, in Person sich einzufinden und ihren auf 30 wählbare Personen der betreffenden Abtheilung lautenden Stimmzettel abzugeben. Die an der Wahl sich vetheiliaenden haben sich vor dem Wahlausschuss«, insoweit diesem nicht die Wahlberechtigung bekannt ist, auf Erfordern über ihre Wahlberechtigung auSzuweisen, und zwar die Arbeit geber durch Zeugnisse de- RatheS alS der Sewerbepolizeibehörde, die Arbeitnehmer durch Zeugnisse ihrer Arbeitgeber, resp. deS Polizeiamts, durch welche bestätigt wird, daß der Arbeitnehmer wirklich hier in Arbeit steht. Formulare für diese letzteren Zeugnisse werden ebenso, wie die erster« Zeugnisse selbst, Obstmarkt Nr. 3 vart., Zimmer Nr. 62. schon von jetzt an unentgeltich verabfolgt. Wählbar sind unter den oben «ud a und b aufgeführten Stimmberechtigten nur Männer, welche sich im Besitze der bürgerlichen Ehrenrechte befinden, daS 25. Lebensjahr erfüllt haben und in Leipzig wohn haft find. Leipzig, am 14. December 1880. Etadtrath Ltetel, Vorsitzender deS Gewerbeschiedsgerichts und Wahlvorsteher. Bekanntmachung. Donnerstag, »en 16. ». M. un» folgen»« Tage, je »o« vormittags 11 »ts Nachmittag» 4 U-r, sollen verschiedene zum Nachlaß der Frau >»» Juliane Lontfe »erehel. Rittmeister LorVeS ge». Merseburger in vöhltltz «tzrenberg gehörige Mobiliargegenftände, u. L. 3 Garnituren feine MeubleS (l schwarze, 1 Nußbaum- und 1 Plüschgarnitur), 1 großer Buffetschrank mit Marmorplatte, 1 Wiener Concertflügel (Bösendöxfer), 1 Regulator und 4 andere Uhren, ferner Betten und Matratzen, Kleidungsstücke, HauS- und Leibwäsche, 1 Garnitur Pelz kleider, eine Anzahl Bücher, Bilder, Kunstwerke und Not«, 1 Feuerspritze, 1 Leiter- und 1 Hand wagen, 1 Partie Porzellan-, Steingut- und Glasgeschirr, diverse andere Zimmer-, HauS-, Hof- und Stallgeräthe und eine Partie Topfgewächse, Pflanzen und Blumen an Ort un» Ste»e tu »cm znm Nachlatz gehört,« Grundstücke Nr. 29 »»» V-Htttz-Gtzrender, gegen sofortige Baarzahlung öffentlich meiftvretend versteigert werden. Leipzig, 7. December 1880. Königliche» «uttSgertcht «bth. V. Gert. I». MannSfeld. Die Unterdrückung des deutschen Schulwesens in Siebenbürgen. Ein Schrei der Entrüstung geht durch da» Sachsenvolk in Siebenbürgen, denn die unga- rtsch« Regierung ist unaufhaltsam bestrebt, ba de» Ische Schulwesen deS LanvrS zu beseitigen mr» Jahrhunderte hindurch gepflegte Institutionen durch die magyarische „Cullur" zu ersetz«. Der EultuS« und Unterricht-minister Trefort rühmt sich dieser traurigen Thatsache; Seine Excellenz gab bei der Verhandlung seine- Budget», die am 27. November im ungarischen Abgeordnetenhause stattfand, die Erklärung ab, daß er während seiner achtjährig« Amt-Wirksamkeit mehr für die magyarische Cultur und Wissenschaft geleistet habe, al» irgend einer seiner Vorgänger. Verbriefte Rechte sind in Siebenbürgen geradezu mit FUß« getreten Word«, denn historisch sind die neben einander wohnmben BolkSstämme de- Lande» gleichberechtigt. Zu dieser Pflege ver pflichtet Herrn Trefort da- positive Gesetz, nämlich da» Gesetz über die Nationalitäten, und nicht minder der historische Geist Ungarn-, der seit König Stephan dem Heilig« die ungarische Staats- dilduug beherrscht und dessen Verletzung sich noch stet» durch schwere Erschütterungen de- Lande» ge rächt hat. Der amtliche Bericht über da» BolkSschulwesen de» Jahre» 1879 und die mittler« und höher« Lehranstalt« de- Jahre» 1880 wurde von dem Unterricht-minister Trefort vor der erwähnt« E - klärung dem Reichstage unterbreitet. Wa« sagt mm dieser Bericht über das BolkSschulwesen, da» Faudameul de» ganzen Bildung-Wesen» ? In den 12.882 Gemeinden Siebenbürgen- gab e» im Jahre 1879 im Ganzen 15,715 Volksschule», um 40 mehr al» t» Vorjahre. In 2201 Ge meind« fehlt e» »och au Schul«; doch können di« Schulpflichtig« von 1899 dieser Gemeind« die Schulen der nah« Nachbargcmeind« besuch«, so daß eigentlich nur die Kinder von 302 Ge meinden überhaupt nicht in der Lage find, eine Schul« besuchen zu können. Bon dies« 15,715 Volksschulen waren 25t Staat»-. 1538 Gemeinde-, 1L.S88 covfrsflonelle und 238 Privatschuleu; 379 Winkelfchuleu sii.d in dies« Daten nicht ausge nommen. Dce Gesammtzahl der schulpflichtigen Kinder betrug 2.114.864. d. h. da die Einwohnerzahl de» garzen Lande» 13,566.199 au«machte, 15 5 Proc. der Gesammtbevölkernng. Bon dies« Schulpflich tig« besuchten 1 644,803, d h. 78 05 Proc. tat sächlich die Schule, während 470,06l (2l.95 Proc.) keine Schule besuchten. Im Vergleich zum Vor jahre hat die Zahl der schulbesucheuden Schul pflichtigen um 16,884 zugevomm«. Bon d« 1,644,803 Bolk-schülern waren der Nationalität nach: 794,915 Magyar«. 27l,5l3 Deutsche, 205 374 Rumäum, 263,624 Slovaken, 36,716 Serben, 27,076 Kroaten, 45.591 Ruthen«. Au- diesen Daten geht hervor, daß die Deutschen in Ungarn und Siebenbürgen, ob wohl sie de» Rumän« und Slovak« an Volks zahl nachstehm, diese bezüglich de- Schulbesuche» übertrcffen und ihre« schnlfreundlich« Sinn noch bewahrt habe». In den 15,715 Volksschulen war die Unterrichts sprache: magyarisch in 7179, deutsch bloS in 953, rumänisch in 2848, slovakisch in 1837, ser- blsch in 260, kroatisch in 66, rhutenisch in 471, mehrsprachig in 2083 Schul«. Diese letzteren Daten find für keine andere Nationalität so traurig, al- für die deutsche. Die 271,513 deutschen Schulkinder Hab« dreimal weniger nationale Schul«, als die Rumän«, obwohl diese Letzteren 66,-00 Kinder weniger in die Schule schicken, und kaum di« Hälfte so viel, als die Slovaken, welche ebenfalls 8000 Kinder weniger unterrichten lassen. Eine deutsche Volks schule entfällt daher erst auf 300 deutsche Schüler, dagegen eine slovakische auf 150, eine serbische auf 140, eine magyrrische aus 110 und eine rumänische aus 80. ES geht hieraus hervor, daß die Zahl der deutschen Volksschulen in keinem Verhältnisse zu derjenigen der übrigen Nationali täten steht, daß diese Zahl viel zu gering ist und daß daher ein großer Theil der deutschen Schul kinder nicht deutsche, sondern die Volksschulen anderer Nationalität« aussuchen muß. Die unverhältnißmäßig geringe, weit hinter dem Bedürfnisse zurllckbteibende Anzahl der Schulkinder deutscher Nationalität steht offenbar tm Wider- 'pruch mit dem schulsreundUchen Sinne der Deutschen, der sich in der hohen Z ffer der scbul- d, suchenden Kinder auSdrückt. Die Amtsberichte de« ungarisch« Unterricht-minister» au- früheren Jahr« klär« dies« Widersp-uch auf. Sie zeig« nämlich, im Vergleiche mit dem lctzten Jahres berichte, eine stetige Verminderung der Volks schulen mit deutscher Unterrichtssprache. Düse Volksschulen gehen nicht etwa ein, sondern werden au» deutschen in mehrsprachige — die erste Stufe der Magy-risirung — oder m magyarische umgewandrlt. Dabei darf an da von dem Abgeordneten und srüh»rrn Gohler Vice- peipan Bela Grünwald wohl mit Bezug auf die Mittelschulen und die Slovaken gesagte, aber — matutis mutulläi» — auch für die Bolk»schul« und die Deutsche» geltende Worte erinnert «erden: „Die Mittelschule ist wie ein« große Maschine, an deren einem Ende die slovakisch« Jünglinge zu Hundert« hineirgrworfm werden und an der« anderem Lude ste al» Magyar« herau-kommen." Der Rückgang der deutschen Volksschulen ist ein stetiger, wir können sag« ein planmäßiger. Die früheren Jahresberichte de- Unterricht-minist«' - selbst gebm hierüber Aufschluß. Denselben zufolge ab e- im Jahre 1872 in Ungarn und S«eber>- ürg« 18l0 Volksschulen mit deutscher UnterrichiS- sprach«; binnm fünf Jahr« hatte sich diese Zahl um mehr als 600 vermtr.dert, indem der Amt- bericht de» Unterrichtsminister- im Jahre 1877 blo- 1141 deutsche Volksschulen zählt, und m zwei Jahr« bi- 1879 ist diese Zahl wieder um beinahe 200, nämlich auf 953 gesunken. Die eingehenden deutschen Volksschulen werden ent weder unmittelbar durch magyarische oder mittel bar durch mehrsprachige, au- welch« sich dann im weitern Eatwlcklung-procrfle die einsprachige magyarische Schule entpuppt, ersetzt. E» ist kein Act der ungarischen Unterricht-Ver waltung bekannt, durch welch« dieser Proceß de» Rückgänge» und der Magyarisiruug der deut schen Schulen gehemmt worden wäre. E» ist auch nicht einmal ein Versuch in dieser Richtung ge macht Word«; im Äegeutheil wird dieser Proceß mit allen Mitteln gefördert. Der Unter richt-minister hat nirgends dafür Sorge ge tragen, daß die Schulkinder deutscher Nationa lität den Unterricht in ihrer Muttersprache erhalt«; er hat, wozu ihn da» Nationalität«, gesetz verpflichtet, nicht verhindert, daß die Pflege der Muttersprache den deutschen Staatsbürgern diese» Lande- verkümmert werde. Er hat für die 300.000 Deutschen, die in Ofenpest und der Um gebung keine einzige deutsche Elementar schule besitz«, auch nicht eine einzigeElemmtarschule au» Staatsmitteln errichten lasten. Dagegm hat er in Hermannstadt, obwohl hier kaum ein Be- düi sniß darnach Vorhand« ist, eine Staatselementar« schule mit magyarischer Unterrichtssprache in» Leb« gerufen und erhält sie mit dm Steuergeldern aller Nationalitäten. Im votk-schulwesen der ander« nicht magya risch« Nationalität« — Rumän«, Slovak«, Serben, Croaten, Ruthmen — zeigt sich dieser Rückgang kemeswege» in demselden Maße wie bei den Deutschen. Daran» erhellt, daß der Deutsche am meisten unter all« nichtmagyarischen Nationalität« Ungarn» durch die Magyarisiruug betroffen wird. ES mag Die» erklärt werden ein mal au- dem geringer entwickelt« Nationalgefühl de» Deutsch« in Ungarn nnd dann au» dem Um stande, daß der meisten» in d« Stävtea wohnende Deutsche mehr dem Ein stufte der Behörden und dem gesellschaftlichen Terrormm» der ungarisch« Ehauvtrustm auSgesetzt ist. Wir geben diese Date» aus Grund von zuver lässigen Mitthetlung«, die un- au» Sieben bürgen zugeh«, indem wir unserer Entrüstung über die planmäßig auch nach dieser Richtung hin betriebenrDeutschmhetzetnUngarnAu-druck verleihen. Politische Ilebrrstcht. Keitzzig, 14. December. Bor einig« Tag« erstattete der Reichs lagSab- oeordnete für Aaiser-Iautern, der Geheime Rath vr. Zinn, seinen pfälzischen Wählern einen par- lamenlarischen R»chrr schastSbericht, zur Bekämpfung aller etwa angeregt« Trmnunps- und Se- cession-gelüste. Der verdienstvolle Abgeord nete war durch andauernde und schwere Krankheit bisher verhindert gewesen, mit seinen Wählern neuerdings in persönlichen Gedankenaustausch zu tret«; jetzt aber, da er entschlossen war, sein Mandat gesundheitshalber niede^ulegm, empfand er da- Bedürfniß, zum Abschied seinen Wählern ein« letzten Rechenschaftsbericht zu erstatt« «ud den Bemühungen der mißvergnügten radikalen Elemmte, in der« Sinne der Reichstagsabgeord nete vr. Sonne mann im Wahlkreise Kaisers- lautern-Kirchheimboland« aufreizcude Red« ge halten hatte, mtgegenzuwirke». ES thue noth, meinte er. daß alle freisinnig« Reich-freunde überall Zusammenhalten. Die Vorwürfe gegen die Nationalliberalen, daß sie die Freiheit-rechte der Nation einer reactionären Regierung preisgegeben und ferner preißzugeben bereit seien, sind vollständig aus der Lust gegriffen, und wenn jene auch keineswegs in unfruchtbarer Opposition da- Heil sehen, so find sie doch noch immer bereit, fest zusammenzustehen gegen alle reactionären Bestrebungen, ob sie nun im Reiche oder im engeren HeimathSstaate Baiern sich hervorwagen. Die- suchte der Redner durch ein« kurz« Rück blick auf die hauptsächlichsten gesetzgeberischen Früchte der beiden jüngsten Session« zu belegen, und er erntete dabei dm lauten, bald mehr, bald minder einmüthigen Beifall der Versammlung. Die Versammlung nahm al-dann folgende Resolution an: „Bei der gegenwärtigen Lage unsere- Vater landes, bei dm zur Zeit herrschend« Partei- Verhältnissen kann nur festes Zusammenhalten aller liberalen und nationalgesinnten Männer erfolg reich« Schutz gegen die hervortretenden rückschritt lich« und reich-feindlichen Bestrebungen nnd aus reichende Sicherheit für ruhige, freiheitliche Fort entwickelung unserer Verhältnisse auf Grnnd der Reich-Verfassung gewähr«." Die „Kölnische Zeitung" knüpft daran die folgende Bemerkung: Diese Resolution dünkt un» nach all« Seiten wohl begründet. UnsereStheils Hab« wir nie aufgehört zu wünschen, daß die von der nationalliberalen Fraktion abgesprengten Grupp«, sowohl die fre,händlerische um Vamberger-Rickert wie die schütz,öllnerische um völk, sich der alten Fraction im Reichstage wieder anschließ.n mögen, um an den gemeinsamen ve- ralbun^en „zum Schutz gegen die hervo, treten den rückschrittlichen und reich-feindlichen Bestrebungen" wieoer thrüiunehm«, wobei ihn« ja unverwehrt bl'ibt, bezüglich der für die Fraction „offen«" Volk-- wirlbschaftlichen Fragen mit den engeren Gesinnungs genossen auch engeren Ratb zu halten Wir verdenken »S den Sccesstonist« nicht, wenn sie im «an»« entschiedene Gegner der gesummten Wirth- schaflSpolitik d«S Reichskanzler- sind; allein e» darf der Einfluß dieser Fragen auf da» politische Leben nicht übertrieben werden; e» giebt noch wichtigere und fundamentalere Anliegen in unserem von mächtigen zersetzenden Bestrebungen noch immer bedrohten jung« Reiche! Heute Morg« tritt im Reich-tag-gebäude die mehrfach erwähnt-, zum Theil au« officiell«, zum Theil au» Mitgliedern freier industrieller und w'rthschafllicher Vereine zusammengesetzte Tom- I miision zur neuerlichen Berathung de- Gesetz-
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