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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 16.12.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-12-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188012167
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18801216
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18801216
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1880
- Monat1880-12
- Tag1880-12-16
- Monat1880-12
- Jahr1880
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 16.12.1880
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Erscheint täglich früh 6'/, Uhr. ><»«11»» »»» Lr,rtlli»» Johaomogaff« »S. ltzeechßmidt» der »«»«11», Bvrmittag« 10—12 Uhr. Nachmittags 4—L Uhr. DRr dte NLckzade nngriandtrr Min«. srri»t« «ach« sich d,r «rdacttaa »ich« »rritiitUch. »e der für die nächst- Nummer deftimmien au Sachentagen dts Nachmittag«, an Tonn- «nd Festtagen früp bis V.d Uhr. H, dea/Utalr, fik r,s.T>«ch»e: Ott» Klemm. Umverfitätsstr. 22. L«»Üs Läfchc.Katharmeupr. 1S.P. nur dis »/H Uhr 'tiWgkr.Tagrblaü Anzeiger. Organ für Politik, Loralgeschichte, Handel»- nnd GeschjfMrrkrhr. »uflagt ««.««». Ldo»»n»e,t«»rei< vtettrlj.«E/,ML» incl. Bnngerlohn L VN., durch die Post bezog« « ML Jede einzeln« Nummer 2» Pf. Belegexemplar 10 Pf. Gebühren für Extrabeilagen »hne Postbesvrderung »9 ML Mit Postbesvrderung «g ML Jaferatr Sgesp. Petitzeil« 80 Pf. GrSßerr Schriften laut nufere» Preisverzeichmß. —Tabellarisch» Satz nach höherem Tarif. «rklmm, «,rr dr» »edaestoachttch die Spaltzeile 4ü Pf. Juferate find stet« au d. «e»rdtti-, za send«. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung pr»«aaM«r»as» oder durch PostvorfchuA. 378. Donnerstag den 16. December 1886. 74. Jahrgang. Bekanntmachung. Bei der am st, 3 und 4. December ». c ftattgefundenen Etadtverordn L. tu der Elaste der «»gesessenen: Wckgner, Earl Ludwig, Zimmermeifter, ««t>. Otto. vr. jm., Fischer, E. tz. vernh., vr. j,r, Finanzassessor, Methner. Otto. Kaufmann, rrietfchler, Friedrich August, Schänkwitth. Grüner, Earl Robert, Kaufmann, SwtderSktz, O Philipp, Maschinenfabrikant, Seemann, E. H., Buchhändler, rspelman«, Theodor, Kaufmann, Gri««, Bruno Leopold, »rchitect, Thteme, E. Alfred, Kaufmann, L. in der Elaste der Unansäsfigen: «eckerlei«. Carl Gustav, «rchitect Reichert, Carl Heinrich, Epiegelrahmenfabrikant arl Heinrich Friedrich Wilhelm, Ktetnschmtdt, Earl Heinrich Friedrich Wilhelm, Kaufmann, Vrocktzoff, Carl Adolf Albrecbt, Kaufmann, Taudenhet«, Carl Emil, Kaufmann, Hager. Gustav Adolf, Kaufmann, visier, Wilhelm Johann Peter. Buchbindermeister, Natzrtg, Heinrich Carl, Kaufmann, Töpfer, Georg Heinrich Emil Christian, Tischlermeister, Jerusalem, Traugott Rudolf, vr. jur. und Bankdirector gu Stadtverordneten erwählt worden. Wir bringen diese« Ergebniß gemäß 8- 63 der Revidirten Städte-Ordnung m Kenntniß, daß gemäß 8- 68 de« citirten Gesetze« Einwendungen gegen da« Wahlverfahren binnen 3 Wochen nach der Stimmenauszählung, also, da dieselbe am 8. December ». c. erfolgt ist, bi« mit 88. December e. bei Verlust derselben hier anzubringen find. Leipzig» den 13. December 1868. Der Rath der Stadt Leipzig. vr Georg», vr. Mesferschmidt. tenwahl find mit 3864 Stimmen, 8160 3131 . 314« - 3067 « 3840 - 8887 3884 « 8388 . 2881 2204 . 3806 - 3755 3154 8153 3181 8226 . 2885 - 2283 . 8281 ' 8812 . t dem Bemerken zur öffentlichen Bekanntmachung. Da« Diaconat zu Taucha mit Pfarramt zu Portitz kommt demnächst zur Erledigung. Mit dem Bemerken, daß da« Einkommen der Stelle neben freier Wohnung 2754 55 beträgt, fordern wir Diejenigen, welche gesonnen sind, um diese« Amt sich zu bewerben, auf, Gesuche nebst Zeugnissen bi« zum ÄS. Deeemder d. I. bei un« einzureichen. Leipzig, den 29. November 1880. Der «ath »er Stapt Letpzia. vr. Georgi. vr. Mefferfchmidt. Bekanntmachung. Mit Bezugnahme auf unsere Bekanntmachung vom 30. April c. machen wir hierdurch die hiesigen Herren Aerzte darauf aufmerksam, daß sie über die im lausenden Jahre auSgeführten Impfungen für jeden Ort, in welchem sie solche Impfungen vorgenommen haben, eine besondere Liste nach den Formularen V, VI und VH, und zwar in allen Rubriken vollständig ausgefüllt, aufzuftellen, sowie dieselben bi« zum 7. Jan. 1881 ohne jede weitere Aufforderung an unsere Jmpferpedttion — Obstmarkt Nr. 3 parterre link«, Zimmer Nr. 63 — einzureichen haben, widrigenfalls nach Ablauf diese« Tages unnachsichtlicb gegen Säumige mit der in 8- 16 de« Gesetze« angedrohten, nach Befinden bi« zu 100 Mark ansteigenden Geldstrafe vorgegangen werden wird. Leidig, am 4. December 1860. Der «ath Per «tapt Leipzig. vr. Georgi. Uhlmann. Bekanntmachung. Bei der am heutigen Tage erfolgten planmäßigen «u»loosung Leipziger «taptfchnlpschetne finp ge zogen worden: »o« Per «»leihe pe« Jahres 185« je SV« Mark Nr. 838 510 938 1308 1509 1871 1904 80»« 3083 8084 8317 8851 8410 8419 3910 8187 3194 3500 3535 8549 3870 8910 4003 4054 4323 4678 5190 5316 6100 «186 8877 8346 8584 8586 8551 6926 8940 7040 7118 7837 7438 7813 7707 6339 8308 8447 865 9 8698 8864 8895 9000 9959 9971 10041 10178 10583 11349 11930 11963 18833 18871 18445 18154: von per «nleihe Pe» Jahres 1864 je 1500 Mark Nr. 85 306 463 474. le S«0 Mark Nr. 13890 18948 13141 13305 13214 13458 13593 18645 13677 13691 14004 14084 14094 14113 14406 14485 14841 14740 1 4981 14937 14980 14989 15080 15394 15598 15894 16138 18871 16376 18448 16489 18767 16818 16910 16930 17301 17841 17444 17538 17731 17761 17857 17897 17988 18805 18278 18338 18343 18893 18949 19007 19018 19159 19367 19273 19635 19845 19783 19980 30114 20164 20165 20204 20220 20330 20535 20643 20796 20799 20831 20902 21280 21482 31866 21884 21987 22279 22371 22461 22480; p»n Per «nleihe pes Jahres 1865 (Theateranleihe) je 30« Mark Nr. 524 564 784 918 1283 1299 1414 1580 1584 1690 1773 1898 8050 8389 8469 8686 8668 3675 8682 8745 3776 3949 8983 3078 3173 3234 3313 3315 3585 8893 3875 3945 4070; von Per «nleihe Pes Jahre» 1868 je 1500 Mark Nr. 111 277, ,e SO« Mark Nr. 84 290 403 405 1310 1313 1487 1649 1876 8174 8365 3925 4337 4927 4988 5184 5719 5817 5829 5899 6055 6435 6480 6686 6816 6 833 7156 7310 7368 7738 7870. Der Nominalbetrag dieser Schuldscheine gelangt gegen Rückgabe derselben nebst den dazu gehörenden Talon« und Coupon« vom SO. Juni 1881 ab, mit welchem Tage die Verzinsung der Capitalien aufhört, bei unserer Stadtcaffc zur Auszahlung. Hiernächst werden die Inhaber der bereit« früher auSgeloosten Schuldscheine Per «nleihe PeS Jahres 1850 je 300 Mark Ser. 75 Nr. 1183 1184 1185, ie 150 Mark Ser. 35 Nr. 687, Ser. 55 Nr. 1082 1091 1094. Ser. 75 Nr. 1494 1495, der «nleihe PeS Jahres 1856 je 300 Mark Nr. 119 514 683 1830 1559 1829 2132 2961 3350 4577 506 » 5075 5818 8038 8848 6421 7575 7601 7945 8247 6288 8977 9001 9009 10351 10499 10824 10840 10864 11083 11431 18485, per «nleihe PeS Jahres 1864 je 1500 Mark Nr. 38 807 348, le soo Mark Nr. 12698 13046 13300 13843 13383 13413 13491 13588 18663 14887 14645 14936 14958 15803 15491 15908 15933 15935 15995 18034 16370 16845 16846 16974 17088 17189 17868 17887 17954 18282 18577 18604 19398 19552 19832 80539 81807 81698 81806 23078 83134. Per «nleihe Pes Jahre» 1865 (Theateranleihe) je SOO Mark Nr. 945 1408 1638 1912 2293 2602 2703 3133 3249 3514 3711 3859, per «nleihe PeS Jahres 1868 je 300 Mark Nr 776 1734 2049 2289 2392 3411 4005 5393 5770 6317 6533 7070 7096 7179 wiederholt aufgefordett, den Betrag dieser seit ihre« NückzahluugStermtne von Per Verzinsung ans- , geschloffenen Schuldscheine zu erheben Wegen der Leipziger Stadtschuldscheine der Anleihe vom 1. Juli 1856 Nr. 6492 und der Anleihe vom 9. April 1864 Nr. 14034 14035 und 1582« über je 300 ist da« «ufgepoisversahren zum Zwecke der KraftloSerklärung derselben beim königl. Amtsgericht Leipzig anhängig. Leipzig, am 7. December 1880. Der «ath per Stapt Leipzig. vr. Georgi. Seidemann, Stadtcasfirer. Aas LivMan-sgeseh. Nicht nur die in verschiedenen Theilen Deutsch. landS immer lebhafter hervortretenden Agitationen gegen da« Reichsgesetz über die Beurkundung de« Personenstände«, sondern auch einige parla mentarische Vorgänge der letzten Zeit legen die Frage nahe: wie stellt sich Preußen, der leitende Bundesstaat, zu diesem Gesetze? Durch da« Stöcker'sche Intermezzo in der Freitagsfitznng de« Abgeordnetenhauses ist eine Angelegenheit, welche zur Zeit von doppelte» Interesse sein sollte, fast unbeachtet geblieben. Wir meinen die vom Abgeordneten Gringmuth gemachte Bemerkung wegen de« Ersätze« für die Stolgebilhren in der evangelischen Kirche, tz. 54 de« preußischen Civilehegesetze« stellt ein besondere« Gesetz in Aussicht, welche« die Vorbedingungen, die Quelle und da« Maß der Entschädigung der- ^ jenigen Geistlichen »nd Kirchendiener bestimmt, die nachweislich infolge jene- Gesetze» einen Ausfall in ihrem Einkommen erleiden. In den ersten Monaten des Jahre» 1877 wurde von dem Aba. von Hammerfiein an die preußische Regierung die Fraae gerichtet, ob sich da« verhei ßene Gesetz in Vorbereitung befinde, event. ob die Regierung den Zeitpunkt bestimmen könne, -i« zu welchem die Vorlegung desselben erfolg« werde. Die Antwort der ReKeruna lautete: „Da» i« 54 de» Gesetze» vom 9. März 1874 in AuS- t gestellte Gesetz befindet sich nicht in Vorberei tung, auch kann der Zeitpunct, wann eine bezüg lich« Vorlage an den Landtag gelangen wird, noch nicht bestimmt werden, vis letzt fehlt ein genü gender Anhalt fiir de» Einfluß des Civilstands- gesetzes aus die kirchlichen Handln»gen, einen sol chen können nur mehrjährige Erfahrungen unter Zugrundelegung der statistischen Ermittelungen an dre Hand geben. Hierzu kommt, daß inzwischen «in« «ene Organisation der evangelischen Kirche in den meisten preußischen Landestpellen in Angriff genommen und theilweise beretts zum Abschluß gebracht worden ist, und daß das in Fache stehende Gesetz ohne Mitwirkung der neuen kirch. tichen O^aoe nicht wird erlassen werden köuueu." Diese Antwort war, da damals das Eivilstands« aesetz erst wenig über zwei Jahre in Wirksamkeit stand, ohne Zweifel ganz correct. JnzwischM » aber Vier wsttiG Jahre verflossen und amh die „necke Organisation der evangelischen Kirche" in Preußen ist längst vollendet. Da muß es denn doch einigermaßen auffallea, daß der Vertreter der Regterungßdie Sringmuth'sche Erinnerung an die versprochene gesetzliche Regelung der Stolgebühren- frage lediglich mit der Bitte um da- Vertrauen zu erwidern wußte, daß die Regierung die Sache unverrückt im Auge behalten und so bald al« möglich eine entsprechende Vorlage machen werde. I« klare- und unumwundene- Deutsch übersetzt heißt Die- einfach, daß seiten» der preußischen Re gierung an die Ausarbeitung de- in Rede stehen den Gesetze- einstweilen gar nicht gedacht wird. ES mag daran erinnert werden, daß bereit» im letzt« Sommer, als irgendwo in der Presse die Nach richt aufgetaucht war, dem Abgeordnetenhause werde in der diesmaligen Session da« Stolge- bührengesetz vorgelegt werden, dieselbe von den Officiösen mit einer fast befremdenden Eile und Schärfe dementirt wurde. Sehr bemerkcnSwerth ist auch, daß man auf conservativer Seite, wo man doch semerzeit für den §. 54 mit besonderer Wärme eingetreten und von wo auch die er wähnte Anfrage im Jahre 1877 ausgeaangen ist. an dem Erlaß diese- EntschädigungS-esetzes kein Jntereffe mehr zu haben scheint. Sollte man etwa zu der preußischen Regierung das Vertrauen hegen, sie werde m Bälde eine Aendcrung des Ctvilstanosgefetzes herbeisühren, welche eine solche Entschädigung mmöthig mache? Die Antwort auf die Gringmuth'sche Anregung scheint in der That nicht ungeeignet, derartige Bermuthungen zu bestärken. Um so wünschenswerlher ist eS, daß die Stellung der gegenwärtigen preußischen Regie rung zum Eivilstands gesetz auf irgend eine Weise klargolegt werde. Pilitische llrbersicht. Ketpzt«, 15. December. Zur auswärtigen Lage wird uns aus Berlin geschrieen: „Man wird gut thn«, die Ausstreuungen sogen, „iuspirirter" Personen mit Borficht auszuuehmeu, welche abermals das Gespenst eines «sfisch - französischen Bündnisses berausbe- schwöre». Ju hiesige« diplomatischen Regionen begegnet Pie Comvmatiou einer solchen Allianz aus Anlaß einer vorläufig noch nicht in Sicht stehend« Dhrouantsaguug des russischen Kaisers und des Bieg** Gambetta's bei den nächsten französischen Wahlen starken Zweifeln. Jedenfalls wird der Behauptung lebhaft widersprochen, daß der Nachfolger des Zaren trotz seiner vielbe sprochenen Abneigung gegen Deutschland bei dem > notorisch traurigen Zustande der russischen Finan zen und feines Heeres und seiner inneren Con- I vulsionen eine kriegerische Politik gegen Deutsch. land und Oesterreich zu iaaugariren im Stande wäre. Ebenso hält man das Frieden«- bedürsniß Frankreichs und den Kampf Gambetta's gegen den Radicali-muS für so mächtige Factoren gegen jeden chauvinistischen AuSbruch der dortigen leitenden Kreise, daß die Speculatiim Derjenigen, welche da» europäische Friedensconcert stören möch ten, jeder Grundlage entbehrt, von Derselben informirten Seite wird auch der Gedanke zurück- gewiesen, daß Fürst BiSmarck vor den Reichstag»- wählen die äußere Politik zur Jnicenirung patrio tischer Beklemmungen benutzen wird." So weit unser Bericht. Auch von anderer Seite werden die letzten Petersburger Nrchrichten in Frage gestellt. So wird der Wiener „N. Fr. Pr." geschrieben: Die ReaierungSmüdigkeit ist für einen Zar, der sich selbst eine providentielle Rolle vindicirt, kein ausreichender Grund, um da« Ecepter au« der Hand zu geben, und die freiwillige Abdankung wäre etwa« Unerhörte« in den Annalen der Familie Romanow. Für Alexander ll. ist überdies noch ein besonderer Anlaß vorhanden, die Krone feüzuhalten. Er weiß, daß sein Nachfolger Bahnen einschlagen wird, die er selbst scheu vermied, und daß der Zarewitsch vor allen Dingen die Fäden nicht fortzuspmnen gedenkt, welche den Ezar mit dem verwandten deutschen Kaiserhaus« verknüpfen. Wie soll e« ihm also er wünscht sein, ohne zwingende Ursache in den Taqen seine- Greisenalter« es erleben zu müssen, daß Alle-, was er als Herrscher angestrebt, wofür er gesorgt und gesonnen, von anderen Händen beseitigt und abgetra gen wird? Wo gäbe es ein Lequivalent für den ungeheuren Entschluß zu solchem verzichte, der gleich bedeutend wäre mit dem Bekenntnisse, umsonst gelebt und regiert zu haben? « * « Man schreibt uns aus Berlin: „Die amt lichen Berichte, welche aus den Provinzialhaupt- stützt,n über den Stand der Organisation und Agitation der socialdemokratische» Partei hither gelangt find, haben z» der Annahme geführt, daß der kleine Belagerungszustand auch aus ei» weitere Reih« von Städten verhängt w«rdeu svE. Wie wir hören, ist in dieser Richtuna seitens tzor competeuten Behörden kein neuer Beschluß gefaßt worden, womit auch die Nachricht widerlegt ist, daß für Frankfurt a. M. die Anwendung des Aus. nahmegesetzes devorfieht. Es bleibt tndrssea nicht ausgeschlossen, daß vor den kommeude» Reichstags- Wahlen ähnliche Maßregeln gewisse Städte und Jadustriedistricte treffen werden." Ans conservativeu -reisen wird der „Nordd. Allg. Z." geschrieben: m den Wucher auch positiv bekämpfen zu können, haben namhafte Persönlichkeiten der konservativen Partei sich dahin verständigt, im Relch-tage eine Revision de« Genossenschaftsgesetzes zu beantragen, dahin gehend, daß neben der Solidarhaft auch die T beilhaft zulässig sei. Die schlimmen Er fahrungen. weiche man mit der Solidarhaft gemacht hat, schrecke die Besitzenden vor dem Eintritt in die Genossenschaften ab und beraubten diese sowohl der Mittel zur Befriedigung de- legitimen Creditbedürf- niffe«, als auch der geeignetsten BerwaltungSelement«. Nur mittelst der Theilyaft könnten die besitzenden Elasten den schwer durch den Wucher bedränaten BolkSkreisen hülfreiche Hand leisten, ohne zugleich befürchten zu müssen, selbst Alles zu verlieren. Der conservative Reichslagsabgeordnete Freiherr v.Mirdach arbeitet gegenwärtig nn einem solchen Gesetzentwurf, um ihn gleich zu Anfang der Session einbnngen zu können Wie auS Berlin gemeldet wird, hat die Ein beziehung de« Direktor« der Sternwarte, Prof, vr. Förster, in die Gründeraeschichten de- Abg. v. Ludwig nach Mitlheilungen, die von Grünberg an Abgeordnete gelangt sind, in den dortige« Kreisen gerade so große Entrüstung her- voraerusrn wie »n Berlin. Der Abg. v. Ludwig erhielt sein Beschuldigung-material von einem ge wissen Hermann Schwarzrock, der inzwischen in Wiesbaden au« Lebensüberdruß und wegen Man gels an Subsistenz mittel», wie er selbst in einem hinterlassenen Schreiben eiogestauden, «ft einer Schuldenlast von über 30,000 Mk. sich entleibt hat. Was es mit den Beschuldigungen gegm den gerade so berühmten Werner St euren- auf sich hat, ist von Rickerl bereit- klargelegt Word«. Dieser Mann gilt im Ausland« wie im Vater land« als die erste Autorität in seiner Wissen, schaft. Auf die von dem Aba. v Ludwig aus den Lisch des Abgeordnetenhauses niedergelegten Schrift stücke veröffentlicht Herr Kieschke als Antwort Folgendes: »er Abg. v. Ludwig hat heute aus den Tisch des Wtzaoordnetenhauses einen Auszug aus dem Handels- «A« niedergelegt. wonach ich i« Jahre 1878 bi» 1A7» mehrere Monate lang für di« Berliner Hotel- 'ostschafl Kaiserhof als Vorstand eingetragen war. M »emerke ich Folgendes: Ich bin in das Hau- gister eingetragen worden. Daraus folgt, daß «ine Zeit lang zur Ausführung von Geschäften die Gesellschaft leäitimirt war. Ich habe im Haus« erklärt, ich hätte allerdings anfänglich verschiedene Ge schäfte, namentlich bei Grundstück«erwerbungen, und zwar für di« Interessenten aulgeführt. Dies setzt natürlich eine Legitimation voraus und dies« Legiti mation wiro bei Handelsgesellschaften durch da» DMdelsregister geführt. In Wahrheit ist es also M Streit um Watte. Die Thatsach«, daß mein« Geschäftsführung eine völlig unentgeltlich« war und
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