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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.01.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-01-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187901173
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18790117
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18790117
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1879
- Monat1879-01
- Tag1879-01-17
- Monat1879-01
- Jahr1879
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.01.1879
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Erichcml lässlich fvsth «V, llkr. »c»«5ti»» »»» Gerrlüiw Jvbamnsgc^e SÄ. , -ßmcke» wr R«S«U»»: V«r«Ma-S 16—12 ftbr. N-chmUmg« 4-6 Uhr. Wüi »x «Lck^»r rrn«<>«!M^r «: i-..- »>uchl ft» Lj- Uidecn»» vrrdtnbttch. «muwmr der kür die nüchfi- »»t-eud« Nummer bestimmten stuleratt an Machenlins» dis 8 Uhr Eachmtnu-S. »u Soun- mu> Keitta,» srühdis V.9 Uhr. W»c»RU«te,Derus..L»«ch»u: vtt« »ieunu. UuwerßtLwftr. rr, ßwst-tr-sche.»«tlurrt«»str 18,p. «er dis '/^ Uhr. TaaMM Anzeiger. ^M> m Politik, LecalMichtc, H»ndcls- und Geslkaiikvcrkcdr, «»«««c iL.LO«. Ad«„nan>t«prrt» vierlelj. 4'/,Mü. mcl. BrinqeNedn 5 Mt., durch di« Post bezogen « Mt. Jede einzel« Nummer 25 Ps. Betegexemplar l„ Pf Kedübren für Extrabeilagen ohne Pofidcfvrderung 3« Mt. mit Postdeiördcrung 45 Rt. Zokrratr 5gesp Pesitzeil« 20 P' ÄrdHere Lchristen laut uusern.i PreiSverzeickniß - Tabellarischer Latz nach bebcrcm Tarif. Leciamr« ,»ter »cm ttrdacN»«»-rt,fi die Lpaltzcile 4ü Pt. Inserate find ficts an d. Lr-eStiisn zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung pea.«um>r»ul6» oder durch Postvorschuß. ^ n. Freitag den 17. Januar 1879. 73. Jahrgang Wiesenverpachtung. Dje von «n< am Id. b«r. Mb». zur Verpachtung versteigerten Wiesen (bez. Feld und Lehde) m der WWdtM»r haßen wir den Höchstbietern ru«esch>a«en, dahmgegen ist von den am 41. vor. Mou zur -«Pachtung versteigerten Wiesen in den Fluren Couuewitz. vindcnau. deutsch und varneck nur bezüglich »oi-ender in Lonnewiher Flur: Pleitzeusturdrtnne «btheilungen «. 0. , Plettzenvorfluthbette «dtdetluns k. em Höchstbiereru der Laschlas rrtheilt, derselbe aber bezüglich der aus die üdriseu Wiesen gethanen -achlgebote ud,eletz»t worden und wird wegen deren Verpachtung demnächst anderweiter Versteigerung»- «min anberaumt werden. Leipzu,. den IS. Januar 1878. Der »tath der Etabt Letpzi,. ^ Or Georai. Lerutn. Gcwölbe-Bermiethnng. DaS im Erdgeschosse de- v-rsengebändes auf der StockhauLseite befindliche zwette Gewölbe vom Salzgäßchen auS nebst «iederl«,S,»um unter der Terrasse soll »v« 1. «pril d. I an auf drei Jahre L»«nerStan. den:iv. d Mou. varmittags II «hr ÜN Rarhsstelle au de» Meistbietenden anderweit vermiethet werden. Dte VrrmiethungS - und LerftergerungSbcdingungen liegen schon vor dem Termine auf dem RathbauS- iaale I. Etage zur Einsichtnahme aus. Leipzig, den 14. Januar 1878. Der «ath der Stadt LetOftA sir. Georgi. Slöß. Vatikanische Lirchenpolilik. . n ^ ü. '.b.I/1 7' t.P.l 17' 2 l>-1 I 7t >. 0. (vi.i.L;. i' 1>> 'i r S. lw.Vors 1.1.1 75 ^ Rom, 14. Januar. Wie man zu wissen glaubt, haben verschiedene Regierungen, darunter auch die französische, den Papst zu seiner letzten Encyklika gegen den SocialiSmus bankend beglückwünscht. Leo XIII. hat daS Aktenstück vo» Anfang bis zu Ende selbst verfaßt. Ja seiner Umgebung hofft man, daß piefe Emanation die Annäherung zwischen dem Vatikan und der deutschen Rerchsregierung erleichtern werde. Jndeß scheint eine solche doch noch immer nicht so nahe zu sem. In seine« Schreiben an den Erzbischof von Köln er klärt der Heilige Vater, daß Gott allein wisse, ob der Wunsch des Vatikans nach Wiederherstellung mwS gute» Einvernehmens mit der deutschen «eich»re,ieruug sich w«de verwirkliche» lochen, »ü> da er die deutschen Gläubigen zur Unterwerfung unter die bürgerliche Gcwalt in Alle» ermahnt, was nicht den Kircdengesetzen und ven Pstustten des Katholiken zuwiderläuft, so ist e- wohl gestattet, au» dieser Sprache zu scblußen, vaß in den Augen Sr Heiligkeit dieMai - Ges« tze noch immer da» Haupthindernis für die Wiederher stellung de- gulevEinvernchmenS sind. Bei der geringen Wahrscheinlichkeit, daß die deutsche ReichSregierung «mul- de» RwchAtage d»e Aushebung dieser Ge setz« Vorschläge» «erde, ist Leo XIII. nicht der Rann, sich irgend welche Illusion zu machen. Er betrachtet die Unterhandlungen mit Deutsch, land wohl nicht als abgebrochen, dafür aber al- für unbestimmte Zeit unterbrochen. Nicht- ,desto weniger werden in den Kirchen und Klöstern vou Rom die seinerzeit angeordnelen Gebete für de» Erfolg dieser Verhandlungen fortgesetzt. Ebenso problematisch wie die Aussichten aus eine Verständigung mit Deutschland sind auch jene auf eine solche mit Rußland. Der Heilige Stuhl hat niemals selbst auch nur mittelbare Beziehungen u dem osficiöseu Agenten der russischen Regierung, fürsten Urussoff, anknüpfen gewollt. Man glaubt B wissen, daß er zu dem als Nachfolger deS letzten ^ irten Herrn Buten esf nicht früher in Ziehungen treten werde, als bis er eine Genug tuung für da- Benehmen diese- Letzteren in dn Ilngelegeuhcü deS Memorandum- erhalten haben ard, welches Cardinal Simeoni nach St. Petersburg zu übermitteln ihn seinerzeit ersucht at. Bi- jetzt scheint da- russische Gouverne- »rut weuig geneigt zu sein, diese Genugthuung zu »ähren. Papst Leo, iu vezug aus sein Verhalten dem dämlich italienischen Hofe gegenüber streng wjeuige seine- Vorgänger- emhaltenv, hat unter- w», daß bei der sür den 15. b. M. bevorstehen ton,.476ü 2 Drauerseierlichbeit sür König Victor Ema ,el au der Autzeuseite der Pantheon-Kirche « Inschrift „Köuig »oa Italien" angebracht 'r-S lWl' fverde- Daffelbe Verbot erging auch hinsichtlich >r Kirche von San Sudario, welche der l-aigllcheu Familie gehört, »ud der Kirche Santa Karl» äegli »agvli. In erfierer Kirche wird m 14., m trtzterer gegen de» 2V. von der Muni gwütät ein TrauergotteSdienst sür den verewigten Lnig veranstaltet. Iu wesentlicher Hebereinfiimmung mit den AuS- hrnnge» de< Herrn Correspondenten wird auch r ,^-b». Atg." a»S Rom gemeldet: De- Pudels eru liegt » eine» Puuct«. wo sich in einer Weise, e allerviugs etwa» unerwartet kommt, die An- auuugm »er Eurie ganz mit der HandlungS- ase »ud der Taktik der CentrumSfraction , preußische» Landtage begegnen. Die rrie will, um die Sach« in ihrer Redeweise t« lcoerzugeben. einen Ausgangspunkt haben. a duvou zu weitere» Verhandlungen auSgehen — d surtschreiteu zu köuue», und al- solchen AuS- »gSpunrt betrachtet sie die Wiederherstcl- r.-a.1wg »86 lung der Art. 15, 16 und 18 der preußi schen Verfassung. Sind einmal diese Grund lagen deS seit 185« im Staate Friedrich'- des Großen errichteten Kirchenstaate- wieder gegeben, so lasten sich, meint die Curie, die organischen Gesetze von l873, natürlich mit einigen kleinen Aenderungen, hinnehmen und von den Strafge setzen daS Eine abhandeln, das fiebrige durch passiven Gehorsam und gegenseitige Fügsamkeit bracblegen. Nun sind freilich die Gesetze von 1873 laut ausdrücklicher Erklärung der Regierung erlassen worden, um durch den unvermeidlichen Kampf zum Frieden zu gelangen. Die Agitation, zu der da- Bestehen der betreffenden, obschon etwas adgeänderten BerfastungS-Artikel, wie der UltramontaniSmu» sie z» seinen Zwecken deutete, bis zum Jahr- 1875 Aulaß gab, würbe sich durch tte Wledereinfügung der selben in unsere preußische» Grundrechte wieder von Neuem entfachen, und zum Ueberpuß wissen wir auS Falk'- Mund«, daß die Regierung von solchem faulen Frieden, wie ihn StaatSsccretair Nina plant, Nicht» wissen will. Somit mühte also jetzt logischer Weise alle Hoffnung abgeschnittcn fein. Aber man scheint hier auf höhere Einflüsse i» bauen, und darauf mag eine Tyatsache Hinweise», die hier genügend verbürgt wird, aber zu jener eigenthümlichen Kategorie von Dingen, einer Errungenschaft der Neuzeit, gehört, die „zwar gemacht, aber dementirt werden müsse". Und Das ist rer erneuerte Briefwechsel zwischen Papst und Kaiser bei der Rückkehr Sr Majestät zu den RegierungS- gcschasten, der guten Gewährsmännern zufolge wir klick, (trotz der kategorischen Dementi« der Ber liner Ossiciösen- D. R. d. L. T ) stattgesunden und sich reglement-mäßig in Ansprache und Ant wort abgespielt bat." P«lMscht «edersicht. Leipzig, 1«. Januar. Die Commission sür die Wilhelmfpende hat daS Statut definitiv angenommen. Das selbe enthält 35 Paragraphen. Danach steht die Stiftung unter dem Protrctorate de- Kron prinzen, hat die Rechte einer juristischen Person und in der Stadt Berlin ihren Sitz und Gericht-stand. Sie führt den Namen Kaiser- Wilhelmspende, allgemeine deutsche Stiftung für AlterS-, Renten- und Capitalversicherung. Die Anstalt hat den Zweck, den geringbemittelten Classen deS deutschen Volke-, insbesondere den, Arbeiterstaude, Gelegenheit zu geben, für sich und ihre Angehörigen sür die Zeit ihres Alter- Renten oder Capital zu versichern und genossenschaftliche AlterversorgungS-Austalten sür einzelne Beruf-kreise durch Beschaffung der noth- wenvigen statistischen und Rechnungsgrundlagen, sowie durch Beirath bei Redaction der Statuten und bei der sonstigen Einrichtung ihrer Verwaltung zu unterstützen. Der GarantiesondS der Anstalt besteht aus dem derselben überwiesenen Ertrage der Kaiser-Wilhelmfpcnde, dessen Zinsen zunächst zur Bestreitung der Berwaltuna-kosten dienen. Die Jahresüberschüsse können zur Verstär kung des Garantiefonds. zurGewährung von Dividen den an die Versicherten, zur Unterstützung Versicherter, welche vorzeitig invalide geworden sind, verwandt werden. Jede Einlage zur Versicherung vou Rente oder Capital beträgt 5 Mark; gleichzeitig oder zu verschiedenen Zeiten können mehrere Einlagen für dieselbe Person gemacht werden. Durch jede Ein lage von 5 Mark wird eine Versicherung von Rente oder Capital begründet, deren Höhe von dem Lebensalter de- Mitgliedes bei Einzahlung icder einzelnen Einlage, von dem Lebensalter de« Mit glied«- bei Zahlung der ersten Rente oder de- Ca pital-, ferner von dem Umstande abhängt, ob die Einlagt mit oder ohne Vorbehalt der Rückgewähr gemacht ist. Der Gcsammtbclraq der aus daS Leben s ei n er Person zu schließenden Versickerungen Vars nichl s eine Jadresrenle von 1006 Mark oder da- derselben entsprechende Capital übersteigen. Wenn «4 gelingt, aus diesem Wege der Altersversicherung der Arbeiter einen kräftigen Aufschwung zu geben, so wäre damit in der Tdat ein Werk gcthan, da» wohl berechtigt ist, sich an eine solche allgemeine Sammlung und an den ehrwürdigen Namen an zuschließen, den sie an ihrer Spitze trägt. Die Ausgestaltung de- Plane» ist eine Ausgabe, die vor Allem den Arbeitgebern Deutschlands an da« Herz gelegt werden muß. DaS Capital, daS von Viesen in der Versickerung ihrer Arbeiter an gelegt wird, muß in der Verbesierung der Situation ber Arbeiter und der Beziehungen zwischen Arbeit gebern und Arbeitnehmern seine morallscken, aber »n Folge davon sicher auch seine materiellen Früchte dringen. » » « Die Rücksicht auf die schlechte finanzielle Lage de» Reiche- wird sich — so wird der „A. Z." au» Berlin geschrieben — wie man hört, demnächst auch bei der Feststellung deS Etats sür da» Reichsgericht geltend macken Nack dem Etat für da» Reich» - Oberhandelsgerich t beträgt der Gehalt de» Präsidenten 2l,<>00 Mark, der der beiden Vicepräsidenten (künftig Senats- Präsidenten) 13.500 Mark, der der 24 Rathe 9000 Mark. Diese Gehaltssätze sollen auch bei dem ReichSgericht deibehalten werven. Ursprünglich war eS der Wunsch vcs Reichs-JustizamteS. die Gehaltssätze sür die Rathe de- Reichsgerichts Kl aus 12000 M zu erhöhen und dieselben somit über die Gehaltssätze aller particularen Richter- stellen hinauSzurücken, zugleich iu der Hoffnung, dadurch die Heranziehung der vorzüglichsten Kräfte an da- ReichSgericht sicherzusteüev. Nachträglich aber hat «an sich geu-Shigt gesehen, den stuau- ziellen Bedenken Rechnung zu trcwea. Bezüglich der Zahl der Mitglieder de- Reich-gerwdt» sollen demnächst den« Bunde-rathe Vorschläge gemacht werde«. Anstatt der 100 Mitglieder, welche ursprünglich für nothwendig erachtet wurden, ist jetzt nur noch von 60 die Rede. DaS Reich-- Oderhandel-gericht zählt deren jetzt bereit- 27. Bon den 33 neuzuernennenden beansprucht Preußen, wie e- heißt, allein 25. während die übrigen Staaten zusammengenommen noch 8 Mit glieder inIBorfchlaa zu bringen hätten. Die Wadi derselben steht nach dem GcrichtSversassimg-gesetze dem BundeSrathe -u, der seine Noth haben wird, die Ansprüche der Einzelstaaten unter Einen Hut zu bringen. Da» Kriegsgericht in Sachen deS „Großer Kurfürst" soll demnächst stattfinden. Die Abhaltung desselben ist nach der „Kreuzzeitung" dem Commando de- Gardecorp» übertragen. Zum Vorsitzenden desselben ist der General-Jnspecteur de« Militair-Erziehung-- und BilvungSwesenk, Genera! der Cavallerie Baron v. Rheinbaben, zu Beisitzern zwei GenerallieutenantS der Infan terie beziehentlich der Artillerie ernannt worden. DaS übrige Personal ist au- der Marine berufen. Die Untersuchung wird nicht der EorpS-Auditeur des 3. Armeccorps, Justizrath SolmS, sondern der Auditeur der Mariuestatwn der Ostsee, Justizrath Loos, führen, und Letzterer auch Referent im Kriegsgericht sein. » « » Die auf Grund de» Gesetze- wider dte ge meingefährlichen vestrebungender Social demokratie eingesetzte RecurScommission hat bisher ihre Entscheidungen der Ocffentlichkeit nur in vereinzelten Fällen übergeben. Wie unS von zuverlässiger Seite au- Berlin mitgetheilt wird, hat man jetzt den Entschluß gefaßt, besonder- wich tige Erkenntnisse mit den Gründen amtlich zu ver öffentlichen. — Die Socialdemokrateu schei nen sich sogar zu Berlin selbst im Polizei- Präsidium festgesetzt zu haben. ES geht nämlich Berliner Blättern die Überraschende Mit theilung zu, daß bei der genannten Behörde eine Unteriuckuna wegen eine- schweren Amtsverbrechens eingeleitet ist, welche zunächst aus die Ermittelung de- oder der betreffenden Beamten sich richtet. ES handelt sich um einen au» den UntersuchungS- acten eines MajestätsbeleidigungS-Processe- ver schwundenen Brief, welcher an Social demokrateu auSgehändlgt worden ist. Dadurch, daß in focialdemokratischen Kreisen dieses Schrift stück prahlerisch vorgezeigt worden ist, soll das Verbrechen an den Tag gekommen sein und die Einleitung der Untersuchung zur Folge gehabt haben. Der verschwundene Brief trug da- Datum vom 16. Juni 1878 und war an da» königliche Polizei-Präsidium zu Händen des Criminal-Com- misiarS Horn gerichtet. Man steht aber, welche» Mittel fick die Crfime dieser Partei bedient, um den Zukunft-stcrat in» Werk zu setzen. ES wirk das Resultat einiger Ersatzwahlen zum preußischen Abgeordnetenhaus« ge meldet. Zu Glog au waren von S87 Wad', männern anwesend 334, absolute Majorität: 168 Gutsbesitzer Maaser aus Denkwitz (national liberal) 203, Domainenpächler v Jordan in Obisch (conservativ) l3l. Erfierer gewählt. Ferner Frankfurt a M.: Nach officieller Ermittelung Fabrikant vr. Eugen Lucius (nationallid mit 207 von 257 abgegebenen Stimmen gewählt Die demagogisch-volk-parteiliche „Frankfurter Zeitung" begleitet — c,n Muster politischen ZeitultgSstilrS — da» Resultat mit folgender N»lc. deren „honoriger" Ton natürlich über alleS Lob ist: Die heutige Wahl zum Abgeordnetenhause nahm den erwarteten Verlauf. Die demokratische Partei enthielt fick der Betbciligung, da sie keinen Grund hatte, sich in den Zwist zu mischen, der die nationalliberal-fortschrittliche Com Pro mi hebe vom Oktober 1876 bcimgesucht hat, wohl aber dem hülsesuchendeu Fortschritt mit Fug und Recht sagen konnte: Wer den LaSker geehrt, ist de» LuciuS werth! Zum Wablact erschienen waren von 436 Wahlmännern 276; 18 Walrl- männerwahlen wurden cassirl, die Zahl der Wahlberechtigten bctrug also 418. Mit En: schuldigung fehlten lü, ohne Entschuldigung 147. darunter drei Verstorbene. ES stimmten LK7 ab. zwei Wahlmänner enthielten sich der Stimme. Herr Oe. LuciuS erhielt L07, Herr GötzRigaud 50 Stim men. Der somit zum Abgeordneten gewählte Herr l»e. LuciuS. der als Wahlmann anwesend war, er klärte zu Protokoll, daß er daS Mandat annehme. Wäre Herr Sonnemann der Erwählte d«r .-Zweihundertsieben", dann, ja dann würde die Bot schaft freilich ander- lauten Die Trauben sir? eben sauer * » * Man mmmt allgemein iu Konstant i«»pei an. daß d,e letzte Conserenz zwischen den türkischer, und russischen Bevollmächtigten über den Ab fthluß de« definitiven Frieden-Verträge Wae Nachfolge habe» dürste. Die Pforte betracht.: die vnterzeicknuug de- Vertrage- al» so nahe b< vorstehend, daß bereit- Selami Pascha zum Commandanten der türkischen Truppen, welche 14 Tage nach der Unterzeichnung de» Vertrages Adrianopel besetzen sollen, ernannt worden ist In der inneren Krise Ci-leithaniene scheint eine plötzliche Wendung eingetreten zu sen, Auersperg weigert sich neuerding- entschiede, daS Präsidium dcS Ministerium» wieder zu übernehmen. ES gilt al- sicher, daß di- Mehrzahl der jetzigen Minister dann ldenfall- »»rücktreten wird. Jedenfalls dürste daS jetzig Ministerium binnen vierzehn Tagen endgültig enl lassen sein. lieber die Mitglieder de» Nachfolger den CabinetS erfährt man — wie auS Wien hc richtet wird — nur undeglaudigte Gerückt«. Biel sachwirdimmernochalSPräsivent Graf Eoronin genannt. Der Handelsvertrag mit Italic: wurde behufs dringlicher Beralhung oem Budget ausstckusse überwiesen. Der Piäsidcnt de» Ab geordnetenhauses theilte sodann mit, da, zahlreiche Telegramme und Zuschriften einge gangen seien, welche sich gegen die jüngsten Aeuße rungen Scho euerer'- aussprechen Die Abga Nenwirth und Ruß richteten eine Interpellation an die Regierung, betreffend den Zollkrieg mit Frankreich Hierauf wurde die Bcrathung des Berliner Vertrages begonnen Gegen den selben haben sich 28 Redner, für denselben 12 gemeldet Die Ernennung deS Generals Gre-ley zum französischen KriegSmlnister wird in republi kanischcn Kreisen nur mit gemischter Besriediguns ausgenommen. Man hält ihn vielfach für nick: entschieden genug Republikaner. General GreSIen war Generalstab-ches des Kriegsminitter» Cabiuet vom l6. Mai. Der Mimfterrath einigt sich erst nach langer Debatte über seine Er nennung. General Faidherbe war der vor. Gambetta unterstützte Canvidat. — Da» Todtenamt zum Andenken de» Kaiser- Napoleon, welches am DienStag in der Kirche St. Augustin abgehalten wurde, ging unter überraschend großer Betheiligung vor sich, doch kamen keinerlei Manifestationen vor Edenko verlies Alle- ruhig auf dem Westbahnhof, bei der Abfahrt der parlamentarischen Züge Reactionaire Blätter hatten Demonstrationen zu Gunsten der Amnestie vorhergesagt. Einen Artikel über die französischen Senatswahlen schließt die Berliner halbamtliche „Provinzial-Corre spenden»" mit folgenden Worten: Der Kampf um das Dasein der Republik einstweilen fi greich beendigt und die Bahn für die weitere Entwickelung derselben ist frei gemacht. Um so mehr wird die Frage in den Vordergrund treten, in welcher Nichlung diese Entwickelung gc schehen soll, ob nach dem Sinne der alten eigentlichen Republikaner in entschieden demo kratischer Richtung oder nach dem Sinne der Mehrzahl der neu gewonnenen Republikaner, welche mit dem verstorbenen Thier» die Republü
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