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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.02.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-02-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187902056
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18790205
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18790205
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1879
- Monat1879-02
- Tag1879-02-05
- Monat1879-02
- Jahr1879
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.02.1879
- Autor
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Erscheint täglich früh 6»/, Uhr. Nedactt», »«> Lrptdill«» JohanniSgassr SÄ. L,rrch-u,»r, dn Vrdactt«,: Bormittags 10—12 Uhr. Nachmittags 4—6 Uhr. die StLckgad« rlNAkjanbxr Manu- «achr ftq d»e Nrd«tton nicht v-rbtndltch. >zmr der für die nächst- Nummrr besttmmicn ite an Wochentagen bis hr Nachmittags, an 2onn- «ch Festtagen früh bis '/,» Uhr. Z, tzr« Vlialra fir Zns.-^nnahmr . Otto »lemm. Uuivrrsitätsstr. 22. LouiS Löfche.jkatharinenstr. Iv.p. nur vis V,3 Uhr. Auflage 15,500. Ad»»«kmn>t«»rr<» viertelt. 4^/,ML, incl. vringertohn L Mt. burck die Post bezogen K Mk. Jede einzelne Nummer 2ü Pf. Belegexemplar 10 Pf. Gebühren für Extrabeilagen ohne Postbrfvrderung SS Mt. Mit Posidesörderung 4L Ml. Zaserair Lgesp. Prtitzeile 20 Pf Größere Schriften laut unsere» Preisverzeichniß. — Tabellarischer Sah nach höherem Tarif. Lectauiru unter de» Urdatttoußrtch die Spaltzrile 40 Pf. Inserate sind stets an d. Lepedttl», zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung praaauluaramla oder durch Postoorfchuß. ^ 36. Mittwoch den 5. Februar 1879. 73. Zabrgang. Vermiethung in der Fleischhalle am Hospitalplatze. von dm am S8. Decemöer v. I. zur vermtethun, versteigerte« «dtheilungen «r 8. SS, SS. 24 der obig« Fleischhalle ist «bttzeilun, SS dem Höchstbieter zugeschlagen, bezüglich der andere« »d- 1tzrU»«ge« aber der Zuschlag adgelehnt worden und entlassen w»r daher in Gemäßheit der Bersteige- rungsbedrngungen hiermü die übrigen Bieter ihrer Gebote, indem wir zur vermiethung der obigen nicht zugrschlagenen, sofort dejtetzbareu «tttzetluugeu Nr. 8. SS. S4 einen andrrweiten BersteigerungStermin au RathSstelle auf «onoabend, de« 8. Februar d. A. vormittags 11 vhr. aaberaumm und Mietbluftige hierdurch auffordern, in demselben sich einzustnden und ihre Miethgebote auf die zu venniethenden Hallenabtheiluna« zu thun. Die Bersteigerungs- und Bermietyungsbedingungen können schon vor dem Termine auf dem RathhauS- saale, l. Stage, eingesehen werden. Leidig. den 81. Jarmar 187». Der «attz der Stadt Leipzi, vr. Georgi. Serutti. Bekanntmachung. DaS 8. und 8. Stück deS diesjähriam ReichS-TesetzblatteS sind bei «nS eingegangen und werden dt» z«» Hl. diese» Mo«at» auf dem RathhauSsaale öffentlich aushängen. Dieselben enthalten: Nr. 1878. Verordnung, betreffend Beschränkungen der Einsuhr auS Rußland, vom Lv. Januar I87S. - 187». Verordnung, betreffend die Verrichtungen der Standesbeamten in Bezug auf solche Mtlitair- personen, welche ihr Standquartier nach eingetretener Mobilmachung verlassen haben. Vom Lv. Januar 187». Leipzig, dm 3. Februar 187». Der «attz der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Serutti. Feld-Verpachtung. Ein unterhalb de- alte« Ereretrplatze» bei Gohli» hinter den dortigen Pachtgärten gelegene», 78 m«. ---- 14.4 Ar enthaltende» Feldstück von der Parcelle Nr. L694 der Stadtflur, welche» zeicher al- Grabeland benutzt worden ist, soll vom lausende« Jahre an aus neun Fahre anderweit verpacht-» werden und liegen di« LerpachtungSbedingungen sowie ein Situation»plan in unserer Oekonomi--^- im altm JohannishoSpitale zur Einsichtnahme au». Pachtgebote find mündlich oder schriftlich bei un» zu thun. Der am 1. Februar Bekanntmachung. d. I. füllige erste Termin der «rmtdsteuer ist in Gemäßheit de» Gesetze» n Verbindung mit der durch da» Gesetz vom 3. Juli 1878 getroffenen Lende- vom 8. September 1843 m rung nach zwei Pfennig« »o« jeder Steuereinheit zu entrichten, und werden die hiesigen Steuerpflichtigen hierdurch aufgefordert. ihre Steuerbetrug« diese« Tage ab bi» spatesten» 14 Tage nach demselben an die Stadt-Steuer-Einnahme allhier — Brühl dl, Blauer Hämisch 3. Stock — zu bezahlen, da nach Ablauf dieser Frist die gesetzlichen Maßregeln gegen die Säumigen eintreten müssen. Leipzig, den 30. Januar 187». Der «attz der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Taube Holzauktion. Donnerstag, den 4. Februar ». e« sollen von vormittag» S llhr an im Forstreviere Burgau auf dem Kahlschlage in Abtb. 14 an der Leutzsch-Wahrener Brücke ca. 4 Raumcubikmeter eichene «ntzschette, ca. 180 Rmtr. eichene, 11 Rmtr. buchene, 5 Rintr. rüfterne, 8 Rmtr. ellerne und 30 Rmtr. linden« vrennschette unter den an Ott und Stelle öffentlich auSgehangenen Bedingungen und der üblichen Anzahlung an den Meistbietenden verkauft werden. Zusammenkunft: auf dem Kahlschlag« Abth. 14 an der Leutzsch-Wahrener Brücke. Leipzig, am LL. Januar 187». De» «attz» Forstdeputatto». Holzauktion. Leipzig, den 3. Februar 187». Der «i L tad< t' 0«. Kso* »rutt. Montag, den 1« Februar ». v. sollen von Vormittag» 8 Uhr an im Forstrevier« Burgau auf dem Kahlitblage in Abtheilung 14 an der Leutzsch-Wahrener Brücke ca. ILO Abraum- und 18k Langtzanse« ,. n l..r an Ott und Stelle öffentlich auSgehangenen Bedingungen und der üblichen Anzahlung an den - - nden versteigert werden. .»ufammenkunst: auf dem Kahlschlage in Abtheilung 14 an der Leutzsch-Wahrener Brücke. > Leipzig, am LL. Januar 187». De» «attz» Korstdepntatto». s)r-. Fri-derrtl,«,« Der Äbgecronet. LaSkcr !b .7er I LL.u,ab'ur vo' ' seiueo geaea em." der .... Utch. tigfim und frersinnigstm pre»v^,cyca Luurster, Zerr» vr. FrtebealhMl, d« nationalltbmvl« Parte» eine» schlechten Dienst erwiesen. E» was nicht -elmWwt »ich«, hast »stzoenb der tzchten Jahr». »«» et dem Herr« Abgeordneten gelang, seinen vorwiegend nach Unk» -«strebenden Idem praktische Gestalt in geben, indem er die gesammte »attonalliderale Parte» für seine Ansicht gewann, die Position der Part« keineswegs gebessert worden ist. Herr vr. Lasker, dessen Verdienste jeder liberale aufrichtige Vaterland-freund zu würdigen weiß, versteht e» nicht immer, seine staatsmünnifche Einsicht so weit zu vertiefen, daß er bei dem Kampfe u« da» augenblicklich Erreichbare vollauf mit den gegebenen Verhältnissen rechn^e. E» hieße dem preußischen Volke eine« schlechten Dienst erweisen, jetzt, iu dieser schwankend« politischen und speciell wirthschastlichen Lage im Namen der national- liberalen Partei einen Mann von der Bedeutung und Charakterfestigkeit vr. Friedenthal'S zu be seitigen, ohne Ersatz für diesen bewährten Fach mau« zu Hab«. Wir frenen «u», daß ein ange sehene» nationalliberale- Blatt, die „Magde burger Zeitung", die gleiche Ansicht entwickelt und vr. LaSker dm Borwurf, einen politischen Fehler gemacht zu haben, nicht erspart. Da» ge nannte Blatt schreibt: „Die Niederlage, welche da» Abgeordneten Han» in der Sonnabend - Morgensitzung dem LanbwirthfchaftS-Minifter bereitet hat, war eine Folge unglücklicher Umstände. In der aationalliberalen Fraktion hatte sich da» Schwer gewicht dadurch etwa» verschoben, daß der Ab geordnete Miquel verreist war «nd der Ab geordnete Lasker sich mit einem Führer der Fortschrittspartei Über BerbefferungSanträge rumWafseraenossenschaftsgesetz vereinigt batte, die dem Verhalten seiner Parteigenossen in der Commission zuwiderliefen, Uber die auch mit dem Münster keine Verständigung vorab hatte statt finden können. Der Abgeordnete LaSker sah darin, daß man die Bestätigung de» Statut» öffentlicher Genossenschaften dem Oberpräsi denten ließe, statt sie für dm Provinzial, rath in Anspruch zu nehmen, ein unbegründetes Zurücktreten von eioem schon gesichert« Fort schritt iu d« Eutwickttnug der Selbstverwaltung. Äu der Commission hatte mau der Sache diese politische Tragweite kaum von irgmd einer Seit« her ernstlich beigeleat, und Minister Kriedeuthal war im Rechte, weun er darauf hinwie», daß es sich selbst von Herrn vr. Lasker'» Staudpunct gar nicht um Auf« geben eines Anspruchs oder einer Macht, fände« höchst«» «m Nichterlangung eine» weiter« Bor- thetl» handelt«. Selbst Die» aber galt nur für dm Augmblick, da e» de» Minister» wiederholt kundgegebm« Absicht ist, da» streitige Recht von dem Oberpräfidmt« auf die zukünftig«, Domä n« nnd Korst« mitumfaffmd« Laudeßculturbehörd« zu übertragen, dm« Vertreter von Landwirthschafts- verein« oder anderswie erkorene unabhüngige Sachverständige und Vertrauensmänner beigegev« werden soll«. E» war nicht ganz gerecht .» Lasker, gegen " - L ' .u und Pläne eine» aner- l-n : erfolgreichen, ernst strebenden a/tinister» den Borwurf der Ideen- Uebe,p,»d»etio» und Projekten- «acherei zu schlendern, der sich sonst h«»t HT^Tage ja leider oft genug in a»tzare»Hinsicht in die Seele und über dle kippen dräuaeu mag. Freilich wäre es auch van de« Wmtster besonnener gewesen, «in« so wmtg haftend« Borwurf mtt einer einzigen Nein« Appellation an da» Hau» abzufchütteln, anstatt mtt aehänst« Verheue rung« de» GegmHetl». Er ließ sich über- hanpt zu sehr reiM. Die Nichtannahme de» Gesetze» mußte er We den von ihm bekämpft« Fall iu «u,sicht ßMas. damit da» Hantz über die Folg« sein« WUmmnvg i« Ala»u fei, ab« mit seine» Rücktritt hätte er auch ganz eventuell nicht drohen sollen. Hätte die mtzcheheit an die Möglichkeit einer solch« Wirkung geglaubt, so würde sie sicher ander» gestimmt Hab«. D« Minister Frieden- Lhal wünschen nicht einmal Centrnm und Förttchritt-partei zu stürz«, geschweige denn die Nattonalliberaleu. Kr dm Reihen der Letzter« wird denn auch der Gang, dm die Verhandlung über da» von ihm vorgelegte gemeinnützige Gesetz am Sonnabend in der Tagessitzung genommen hat. von nicht Wenig« bedauert, die sonst keiue»ivegS für Anhänger de» herrschend« Regiernng-system» gellen, und man hofft in der dritten Berathung einen Lv »gl eich herdeigeführt zu feh«." Unser« Bericht der betreffend« Sitzung des preußischen Abgeordnetenhauses vervollstäu digmd, geben wir nachstehend ausführlicher die Aeußerungen vr. Lasker'», welche sich gegen vr. Drsedenthal richten. Lbg. Lasker: Ich werde dem Minister nicht folgen, sondern über den 8- ök und d« 8> A) ge sondert sprechen, denn der Minister hat nach einem klugen Plan« beide Paragraphen vermischt, um die Selbstverwaltung m diesem Gesetze zu Falle zu bringen. Er hat i« Beginn seiner Red« mir sym pathische Accorde anaeschlaaen und wenn wir e» nicht»»» den Ideen «me» einzelnen Ministers über die Einrichtung seines Ressorts, sondern mtt einem GHvmntplan de» Staat»-Ministerium» über eine generelle Verwaltung»-Reform zu thun «habt hätten, dann könnte man ja doch darauf eingehen. G» ist doch nicht unsere Schuld, daß UN» auch in diesem Jahre von dem Ministe rium kein solcher Gefammtplan vorgelegl ist, nach dem derselbe schon im vorig« Jahre von einem beredten Mitglied« diese» Ministerium» un entwickelt worden ist. Wir können doch nicht bei jedem einzelnen Gesetz und in j.-dem Ressort ein be sondere» Verwaltunassyftem einführen, wir haben erst neulich ein solche» Verfahren bei dem projec- titt« llnterttchtsrath de» Lultusministerium» zu- rückaewiesen. Jetzt ist mir ein Sperling in der Hand lieb« al» eine Taube auf dem Dach. Wir können auf schön au» gemalt« Zukunft-Pläne hin nicht unser bestehende» System der Selbstverwaltung durch brechen. Unser Antrag hat auch nicht d« Sinn, daß er nicht dem Vesser« weichen werde, welche» un» ein« etwaige veh-rdeuorganisation bringen wird. Wir wollen aber kein neue» Provisorium, dorpi da» Land kauft au Provisorien. Schöne Ideen ohne Ausführung können un» Nicht» helfen. Der Minister stellt eventuell die Ablehnung beider Gesetze in Au-stchl und versetzt mich dadurch in die Lage jener Mutter, welche vor die Alter native gestellt war, dasselbe tödtm zu lassen oder auf daffelbr zu verzichten. Wa» hat der Mi nister thatsächlrch g«aen unser« Antrag? An seinen schlechten Erfahrungen, die er mtt de« Httstcultur- aesetz gemacht hat, stutz nicht di« B«h»reonorgani> sationen schuld, sonder» «» wurde vom dielen Mit gliedern de» Hause» von von« herein kür ein tobt- geborene» Kins gehalten. Und wenn Hese Sultur- gesetze auch lediglich öffentliche Jnteres« und nicht zugleich Pnvatinterrffen zu fördern im Stande sind, so werden sie ebenso wemgzurvlüthe gelangen, und wenn sie noch so buroaukatisch auSgefühtt werden. Ich glaubte, wir hätte« doch da» voruttheil über wunden, daß nur die vureaukrati» vortrefflich ver waltet. In 8.58 soll statt des OberpläDentrn der Pro- VüGatralh dre Entscheidung treffen. MG dadurch di« Emtur erdrückt? Wird sie erdrückt, weil in 8. 80 statt des Oberpräsidenten der Prvvinziairath die Sta tuten festsetzen soll? Sind auch diese Bestimmung« dem Minister unannehmbar? Den schroffsten Wider spruch hat der Minister gegen den PafsuS unserer Anträge gerichtet, welcher die BerwaltungSgerichtS- barkeit in diese» Gesetz einfühtt, indem «» nach dem generellen Princip die RevifionSklaae wegen Ver letzung der Gesetze gegen die Beschlüsse oer Ver waltungsbehörden giebt. Ich beantrage eine geson derte Abstimmung über diesen Paffu», nicht, weil ich glaube, daß unser Staat-organi-mu» dies« Klage «cht vertrüge — vor zwei Jahren waren unsere Nerven noch nicht so empfindlich -, sondern weil von dessen Ablehnung der übrige Inhalt unserer Anträge gar nicht tangirt wird und ich conftatiren will, ob der Minister auch gegen diesen ist. Wird die Selbstverwaltung auSaeschloflen, bann habe ich zu der Zukunft dieser Sulturbehörden kein Ver trau«. Wir hätten vielleicht auf den Vorschlag de» Minister» versuch-weise eingehen können, aber nachdem sich der Minister so unbedingt hier gegen da» System der Selbstverwaltung auS-esprochen hat, muß ich Sie bitten, unsere Anträge anzu nehmen Der Minister hat mein« Frage nicht beantwortet; er hat vom Provinzialrath und vom verwaltungS- strettverfahren im 8 80 gesprochen und dann allgemein gesagt, wenn diese Bestimmungen auf genommen würden, sei da» Gesetz unannehmbar. Äst da» Gesetz unannehmbar, wem» wir dem Provinzialrath die Bestätigung de» Statute» übertragen? Diese Frage möchte ich beant wortet haben. Der Minister bat dann viel von Schablone gesprochen, da» wird im „Staat»an zeig er' ganz Ält Ningen (Oho! recht»); ja, Da ch doch da» Wenigste, wa» ich gegen de« Minister sag« kann. Wenn meine und sei« Rode neben einander gedruckt würd«, so wünscht« ich ihnen die weitest« Verbreitung. An der Schablone hat doch di« Regierung mttgearbettet, st« bat selbst daran geschnitzt. Da» Verdienst de» Ministe,» um die Selbstverwaltung, so lange er noch nicht Mi nister war (Heiterkeit), muß ich anerkennen; aber e» ist doch etwa- Andere», wenn man eine pla tonische Liebe für eine solch« Institution bat, und wenn man sie in Lhätigkett setzen soll. Ist denn der Provinzialrath eine so schlechte Behörde, daß er keine neuen Geschäfte erhallen darf? Der Herr Minister wie» die Angriffe de» Herrn Abgeordneten wie folgt zurück. vr. Friedenthal: Meine Herr«! Ich werde eine Anzahl von den Fragen, di« der Herr Vor redner an mich gestellt kat, nicht beantworte« eu» de« Grunde, wett heute nicht die paffende Gelegen heit sich darbietet, bei welcher ich «ich mit demselben über unsere verschiedenen Ansicht«, betreffend Bureaukratie und Selbstverwaltung, auseinander- setzen kann. Das Land wird darüber entscheiden, ob von bureaukratischen GestchtSpuncien meine poli tisch« und amtlich« Thätigkett auSgeht, oder nicht, und ob die Behauptung, drr der Herr Abg. LaSker m dieser veziehunq ausgesprochen hat, indem er sich, wie Da» ja manchmal so gebt, im Laufe seiner Rede erhitzt und immer mehr in ein« au« Vorliebe für sein« Anträge hervorgegangenen Eifer gerieth. Da» Land mag darüber entscheiden, ob diese Behauptung« und Vorwürfe richtig find. Ich aber werde mich auf eine derartige Auseinandersetzung nicht ein- lassen. Durchaus falsch ist, wa» der Herr Abge ordnete gesagt hat, daß ich mich gegen die Verwal tung der Selbstverwaltung erklärt hätte, daß üb die Selbstverwaltung von dm LandeScultur-Anqe legenheiten auSgeschloffen wissen will, so falsch, daß zeder Zug meiner amtlichen Thätigkeit da» Gegentheil davon beweist, und ich begreife nicht, wie man derartige Behauptungen aufst llen kann, lediglich au» dialektischen Gründen, ledig lich zu dem Zwecke, mich al- einen Gegner von Institutionen zu kennzeichnen, die dem Hause lieb und werth sind, und auf diese Weise da» Hau» M einem Beschluß zu beweg«, der dem Wunsch de» Herrn Abgeordneten entspricht. Wa» den Vergleich mit den beiden Kindern anbetrifft, so ist der Herr Abgeordnete dabei von seinem Gedächtniß gänzlich im Stich gelassen worden. Er hat uns eme Ge schichte erzählt, die wenigsten» mir noch nicht vor gekommen ist. Nach meinem Dafürhalten verhält eSsich damit folgendermaßen: S« handelt sich darum, daß «ine falsche Mutter lieber den Tod eine» Kmde» wollte, als sich von ihrer einmaligen Behauptung de» Mutterrecht» lo-zusagen, also um jeden Preis Recht behalten, und daß dir wirkliche, die zärtliche Mutter im Interesse de» Gedeihen» ihre- Kinde» lieber auf jene» Recht verzichtet und da- Kind leben läßt. So lautet diese Geschichte. (Große Heiter keit.) Da» Letztere ist mein Standpunkt, nicht Da» jenige, welche» der Herr Abgeordnete entwickelt bat. Nun war ein Hauptvorwurf de» Herrn Abgeordneten der, daß er sagte, er wolle kein neue» Pro visorium haben, welche- dm bisherigen Grund sätzen unserer Selbstverwaltung widerspritht. Nun. m. H., wer will denn ein neue» Provisorium? Die Herren Antragsteller, nicht ich: ich will den gegenwärtigen Zustand auf Grund de» Amendement» Benda so lange erhalten, bi- wir im Stand« sind, die Angelegenheit organisch zu ordnen. Ferner be hauptet der Herr Abgeordnete, die Regierung schaffe eine neue bureaukratrsche Behörde. Wo, frage ich, geschieht Die»? WeShalb find gerade seine Vor schläge unannehmbar? Weil sie schablonenmäßig ohne nähere» Eingehen auf den Zweck der Einrichtung nach dem System de- Lompetenzgesetzr» verfahr«, indem ste zugleich Neue» bringen, wa» gerade, weil e» für die Verhältnisse nicht paßt, geeignet ist, da» Mißfallen und die Unzufriedenheit de» Lande» mit der Selbstverwaltung zu erregen. Al» Freund der Selbstverwaltung will ich nicht auf Wegen weiter aehen, auf welch« der Selbstverwaltung mebr ge schadet worden ist, al» alle Büreaukraten Die» zu thun vermögen. Wäre e» ausführbar, ich wollte, daß lieber heute al» morgen Ihnen die Reorgani- sation der Staal-behördm vorgeleqt würde: e» liegt aber auf der Hand, daß die» ein große» Werk ist, welch«» nicht so leicht zu Stande gebracht werde« kann, und seit dem vorigen Frühjahr auch mit dem besten Will« nicht vorlegung-fähig ge macht werden konnte, vergegenwärtigen Sie sich, wa» seit dem Frühjahr vorigen Jahre» in unserem Staatsleben vorgegangen ist und in welcher Weise durch außerordentliche Ereignisse die Thätigkeit der Etaatsregierung in Anspruch genommen war. wo ein Funke von viüiakeitSqesuhl sich findet, muH man zugeben, daß bei Aufopferung aller Kräfte der Minister «nd ihrer Räch« «» absolut unmöglich
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