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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.02.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-02-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187902120
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18790212
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18790212
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1879
- Monat1879-02
- Tag1879-02-12
- Monat1879-02
- Jahr1879
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.02.1879
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«rfchrkt täglich früh 6'/, Uhr. Scheck«,» ,at «eve»M«» Johannisgafle SS. Machst»»»«« der strsackt»,: Vormittags IO—L Uhr. Nachmittags 4—6 Uhr. 2 m Uückiad« ewgetandlrr waaa- r»u «ach! stch die Redocttoo »>ch< »rroindltch. »mr der für die nächst er Nummer bestimmten a« Wochentagen dis Nachmittags, an Lonu- ,en früh dis'/.V Uhr. I z, st, Fittatr» für Zns. Aoaahmr: Ht» Stemm. Unwrrsttätsstr 22, V»is Lösche. Sachannrnstr. 18, p. nur dis V.8 Uhr. MMr „Tagrblatl Anzeiger. OrM für Politik, Locrlgeschichte, Handels- und Geschästsverke^. «-Il»,k lLLS». ^d,»««»e»t»»rck» viertelt. 4»/, ML, «kL Brmarrlohn b ML. durch dir Post dezogrn K Mk. Jede einzelne Nummer 25 Pf. Belegexemplar 16 Pf Gebühren für Extrabeilagen ohne PostbefVrderung 36 PL mit Postbeförderung 4L LL Zaserate bgesp Petrtzeile 26 Pf Größer« schritten laut unserem Preisverzeichmß. — TabeÜanscher Satz nach höherem Lanf. LecMmca »ater de« tUdarN»o»Srtch die Äpaltzeil« 46 Pf. Inserate stad stets an d. ^pedttto» zu senden. — dtabatt wird n,cht gegeben. Zahlung praeonmonmüo oder durch Postvorschutz. F 43. Mittwoch den 12. Februar 1879. 73. Jahrgang. Bekanntmachung, tzte «umeltzo»- fchulpfltchttser »iutzer betreffend. Nach tz. 4 d«S Gesetze- vom 86. April 1873 hat jedes Kind die Volksschule seine- Aufenthaltsortes acht Jadn lang, do« »olentzete« sechsten dis znm vollendeten vterrehntea Lebensjahre, ununterbrochen besuchen. ES find daher diejenigen Kinder, welche dt» zu« L. April tz. I. das sechste Lebensjahr „>r»»en, zu Ostern diese- JahreS der Schul« zuzufübren und do« 1ü. dt» zum IS Februar d. I. SnnittagS 10 bi- 18 Uhr und Nachmittag- 3 bi» 4 Uhr bei dem Direktor der Bürger» oder Bezirksschule, ml-e die Kinder besuchen sollen, anzumelden. Dabei ist für jede» anzumrldende Kind ein Tauf- oder -eburtSzeugniß, sowie ein Impfschein und von Seiten der keiner ReligionSgrsrllschaft angehörenden Disfi» baten eine schriftliche Erklärung darüber vorzulegen, in welcher ReltgionSlehre die Kinder unterrichtet raden sollen. Wer für sein Kind die Befreiung vom Besuche einer städtischen Volksschule in Anspruch nehmen und dasselbe einer höheren UnterrichtSanstalt, einer concessiomrten Privatschule überweisen oder von einem Mästen Privatlebrer unterrichten lasten will, hat solches dem EchulauSschuste anzuzeigen. Sollen gebrechliche, kränkliche oder geistig unreife Kinder vom Besuche der Schule über daS gesetzliche »intiitt-alter hinaus zurückgehalten werden, so ist die Genehmigung dazu bei dem EchulauSschuste unter Anbringung ärztlichen Zeugnisse- schriftlich nachzusuchen. Wer diesen Borschristen zuwider handelt, hat stch der gesetzlichen Maßnahmen zu gewärtigen. Leipzig, am 1. Februar 1879. Der GchulauSschutz »er «tadt Leipzig. vr. Panitz. Lebnert. Holzauktion. konuerStag, den IS. Februar ». o. sollen im Forstreviere Rosenthal im sogenannten Gohltser VurrHolje, I. von Vormittags 9 Uhr an gegen die übliche Anzahlung ca. 33 eichene, 3 buchene, 18 rüsterne, 9 eschene, 8 ahorne, 1 lindener und 8 ellerne Nutzklotze (meistens Stellmacherholz) und II. von Vormittags 10 Uhr an gegen sofortige Bezahlung ca. 50 «braumhausen und 100 Langhausen, Mta den an Ort und Stelle au-gehangenen Bedingungen an den Meistbietenden verkauft werden. Zusammenkunft: auf der Parcelle an der Eisenbahn und der Fluthrinne. Leipzig, am 6. Februar 1879. Des «aths Forfttzeputatton. Die Inhaber der als verloren, vernichtet oder sonst als abhanden gekommen angezeigten Pfandscheine Lit. L. Nr. 87838. 84341. 77374. 80988. 80970. 97888. »8888. Lit. L. Nr. 1019. 4180. 4580. 4581. 4582. 4583.10905. 80874. L48I5. 31488. 88883. 39771.40148. 40375. 40895. 40898. 41848. 48495. 43881. 48688. 4888'.'. 48989. 43839. 46950. 47318. 47940. 48751. 48753. 48758. 48758. 49439. werden hierdurch aufgefordert, stch damit unverzüglich und längsten» di» zum Ablauf von 30 Tagen nach der aus jedem der Scheine bemerkten Berfallzeit bei Unterzeichneter Anstalt zu melden, um ihr Recht daran zu beweisen oder dieselben gegen Belohnung zurückzugeben, widrigenfalls der LeihhauS-Ordnung gemäß den Anzeigern die Pfänder auSgeltrfert und die Inhaber der Scheine ihre etwaigen Ansprüche daraus verlustig gehen werden. Leipzig, den 10. Februar 1879. Die Verwaltung des Leihhauses und der «parcaste. Da der als verloren angezeigte Pfandschein Lit. kl. Nr. «5.384 bis dato nicht eingeliefert worden ist so wird derselbe nach 8. 31 der Leipziger LeihbauSordnung hiermit für ungültig erklärt. Leipzig, den 10. Februar 1879. Die Verwaltung des Leihhauses «ud der «parcaste. Nachdem der alS verloren angezeigte JnterimSschein der Filiale U. über daS Eparcafsenbuch Serie II. Nr. 11593 biS dato nicht eingeliefert worden ist, so wird derselbe hiermit nach 8- 10 der Leipziger Epar- castenordnung für ungültig erklärt. Leipzig, den 10. Februar 1879. Die Verwaltung des Leihhauses und der Sparkasse. Katholische Schule. Ostern d. I. find der Schule diejenigen Kinder zuzuführen, welche biS dahin das sech-te Lebensjahr erfüllen: auch werden, auf Wunsch der Eltern oder Erzieher, solche Kinder ausgenommen, die biS zum 30. Juni d. I. daS sechste Lebensjahr vollenden. Die Anmeldung der betreffenden Kinder hat den 84., 35., 37. und 28. Februar, Nachmittag zwischen 8 und 4 Uhr in der Expedition deS Unterzeichneten, Rudolphstr. 7, UI., unter Vorlegung des Tauf- oder GeburtSzrugniffeS und deS JmpfjcheineS zu «folgen. Leipzig, den 18. Februar 1879. Joseph Löbmaun, Direktor. Oeiientlieke ÜLUi6el8letnan8latt. l>»8 neue 8ckl»I)»br beginnt in 6er köderen ^dtkeilung, 6«ren keileiengniige rum Lioiibrig Freiwilligen klienrte dereektigen, sm 18. äpni 6. 6. — Anmeldungen erbittet »ick der Unterreicbnete in den IVocbentsgeo von 10 — 13V, Ukr. dV»>trniia, Olreetor. Vsr der Eröffnung des Reichstages. Am heutigen Tage wird Seme Majestät der Kaiser den Reich-tag eröffnen. Inmitten einer so seltsamen Lage, wie dieSmal. ist die deutsche Volksvertretung nie zuvor zusammen getreten. Dem Reichstage ist m der Kinanzreform zum Nutzen de- Reiches und der Einzelstaaten eine Auf- ^stellt, deren Lösung die Mehrheit oeflelben unzweifelhaft als eine Rot-wendigkeit anerkennt,— eine Austastung, die ebenso unzweifelhaft von der Mehrheit der Nation getheilt wird. Und dennoch wogt im Lande bi- in die untersten Schichten der Bevölkerung hinnn ein Kampf der Geister, der von der Einigkeit im Ziele wahrlich Nicht- verspüren liißt. Sonst Pflegte die Meinungsverschiedenheit über die Mittel zur Erreichung de- Zwecke recht eigentlich nur in den parlamentarischen Debatten zum Ausdruck zu kommen; im Volke beruhigte man sich, wenn nur der Zweck fest im Auge behalten wurde. Heute ist von dem Zwecke, der Vermehrung der eigenen Einnahmen de» Reich», kaum die Rede; der lär mend« Streit dreht sich ausschließlich um die Mittel; aber eS ist ein Streit, der alle vorange- «rogenen politi chen Principienkämvfe an Heftig keit zu Übertreffen droht. Die seltsame Erschel- «ung begreift sich nur zu leicht. Hat doch da» kcmzlrrschreiben vom 15. Deccmber die Theorie ausgestellt, die Vermehrung der eigenen Einnahmen des Reichs könne zugleich die Heilung der wirth» schastlichen Schäden der Zeit bringen, könne der AuSgaiigSpunct eine- neuen, großartigen Auf schwung» der nationalen Production werden, wenn »ur die richtigen Mittel gewählt würden. Wer kouute noch zweifeln, daß damit da» ganze Heer der unbefriedigten Interessen entfesselt werben würde? Bisher war au- den Kreisen der industriellen uud lwdwirthschaftlichen Producenten heran» der Ruf nach Staat-Hülse nur mit einer gewissen Schüchternheit laut geworden; jetzt hat man da- Zeugniß de- einflußreichsten, de- verehrlesten Staatsmannes im dentfchen Reiche für sich, daß brr „nationalen Arbeit" dnrch die Gesetzgebung «Holsen werden kann und geholfen werden muß. äst e» da nicht selbstverständlich, daß man e- dem Reichstage nur als böseu Willen auSlegen wird, wenn er jene Hülfe versagt? Wenn früher der Vorwurf «hoben ward, der Reichstag habe kein Herz für bie „nationale Arbeit", so mochte man sich in d«m Bewnßtsem, da- Gesammtwohl nach besten Kräften gefördert zn haben, darüber hinwegsetzen; ein Andere- aber »st e», wenn dieser Borwurf in Zuknust die Bescheinigung de- Fürsten BiSmarck wägt. So. siebt sich der Reichstag bei seinem diesmaligen Zusammentritt in der Thal mit einer mviffen Gewaltsamkeit vor da- wunderliche Problem gestellt, einerseits die Tasten de- Reich- uud der Einzelstaaten und andererseits zugleich die lasche» de- Volke- zu Men. ES ist schwer, an- psichtS einer solchen Lage nicht bitter zu werden. Ju der Thal, di« Verwirrung de- öffentlichen Geiste- in -Deutschland hat einen erstannlichen Grad erreicht. Nm so größer ist daS Verdienst, welche» sich der Reichstag um da- Vaterland mverben kann. Behält er mit der erforderlichen Nüchternheit und Festigkeit anSschließltch da» all ««eine Beste im Auge, gelingt e» ihm vor Allem, die Kraae der Steuerreform von derjenigen der Zolllar,srevifion z« trennen, dann mag er die schlimmsten Folgen de» Kampfe» der Sknzelintereflen noch beschwören. Ob er dieser Erwartung ent sprechen wird, daS freilich ist eine Frage, die auch der genaueste Kenner von Personen und Parteien heute noch nicht zu beantworten wagen kann. «*» Berlin, 10. Februar. Die Osficiösen haben heute Ordre erhallen, die in Abge- ordnetenkre.jfen und in der Presse cur» streadeu Nachrichten über eingetretene Dissonanzen »m Bundeirath und preußischen StaatS- ministerium zu demeutiren. Indessen dürfte eS vergeblich sein, verschiedene, von einzelnen Ministern oder BundeSräthen neuerdings gefallene mißvergnügte Aeußerungen in Abrede stellen zu wollen. An» der letzten Sitzung de- BundeSrath», in welcher über daS Strafgesetz wider die ReichS- tagSabgeordneten verhandelt und beschlosten wurde, sowie auS dem Ministerath, welcher am Frei tag unter dem Vorsitz de- Reichskanzler« ab- gehalten wnrde, verlautet namentlich, daß sich tief gehende Meinungsverschiedenheiten über die schwebenden wirthschastlichen und politischen Fragen gebildet haben. Wir haben keine Anhaltspunkte dafür, daß die im Ministerrath festgestellte Thron rede zu irgend welchen Dissonanzen geführt habe, und bestätigt e- sich, daß dieselbe in präciser Form gehalten und die anzukündigenden Vorlagen in ge schäftsmäßigem Tone behandelt werden, so dürste wenig Anlaß vorhanden gewesen sein, jene- Mißver gnügen unter den Ministern zu Tage treten zu lasten, über da» in Abgeordnetenkreisen in letzter Zeit wieder holt Aenßerunge» gemacht worden sind. Begreiflich wäre e- allerdings, wenn den Ministern wegen der heißen Budgetdebatten im Abgeorduetenhause die Luft schwül geworden ist und sie den SuccurS deS Reichskanzler- herbeigewünscht haben. Aber diesem wird au» der oppositionellen Stimmung de- Landtag» bi» zur Evidenz klar geworden sein, daß sich ohnehin im ReichSlage da» eigentliche Gewitter entladen werde und daß er für diese parlamentarische Arena feine ganze Kraft aufzu sparen habe. Äm RegiernugS-Lager glaubt man jedoch, daß der eminente Staatsmann die Dinge im Reichs tage »icht auf die Spitze treiben w»rd, »veil bei Hofe eine der eventnellen Auflösung deS Reichstage» nicht günstige Stimmung herrscht. Man sagt von dieser Seit«: Wenn sich alle» Da» bestätigte, wa- über die Debatte im Bunde-rath und Staat-ministerium unter den Abgeordneten circnltrt, so werde« dal Gesetz über die Straf- aewalt de- Reichstage» und die Finanzpläue de» Reichskanzlers einen Widerstand gesunden haben, der eine Kanzler- oder Minister krisi« unvermeidlich znr Folge haben müßte. Diese» on äst hinter der Eonliste wird selbstverständlich durch die Gegner de» Reiche- auSgebeutet. Sie bezeich nen den Verlauf gewisser Unterredungen im Palai- de» Reichskanzler» al» charakteristisch für unsere Zustände. Die Herren citiren sogar mit einer gewissen moralischen Entrüstung die AuS- sprüche hoher Personen über diese- oder jene- Bor- kommniß in der Wilhelmstraße. Sie bemerken, daß da» „Strafgesetz" nicht die vom Ausschuß be antragte Fassung erhalten hätte, wenn nicht der Reichskanzler mit seiner ganzen Autorität für die Vorlage eingetreten wäre. Indessen hören wir gerade an* der Mitte der AuSichlag gebenden Par- leien, daß die Vorlage, wie sie au» dem Bunde-« rathe hervorgegangru, nicht auf die Zustimmung de» Reichstages rechnen könne. Politische Ilebersicht. Leipzig, 11. Februar. In der am vergangenen Sonnabend stattgehab- ten Sitzung deS BunrcSrathS, welcher der Reichs kanzler beiwohnte, soll eS sehr ^stürmisch" hcrge- g. ngen sein. ES wird nachträglich noch Folgende- bekannt: Die Sitzung währt, gegen drei Stunden und die «eitanS größte Zeit, nämlich mehr alS zwei Stunden, nahm da» Gesetz gegen die R^e- freiheit deS Reichstag- in Anspruch. Fürst Bl», marck führte dabei nicht nur den Vorsitz, sondern betheiligte sich auch lebhaft an den Debatten. Am entschiedensten eiferte Wüttemberg gegen da- Gesetz und suchte auch die EommisstonSsassung dnrch vielfache Amendement- abzumildern, wa» jedoch nicht gelang. Schließlich wurden, wie bereit- ge meldet, die Ausschußanträge angenommen. Gegen da- Ganze stimmten Bayern, Württemberg, Ol denburg, Reuß ä. L. uno Bremen. In seiner jetzt festgestrllten Fassung wird der Entwurf jedenfalls eine der ersten Vorlagen de» Reichstage- bilden. Der amtliche Bericht hat folgenden Wortlaut: Der BundeSrath hielt am Sonnabend, den 8. Februar e.,eine Plenarsitzung. Den Vorsitz führte der Reichskanzler, später der königlich bayersche Gesandte, v. Rudhart, und als auch dieser zum Verlassen der Sitzung genöthigt war, der Präsident deS Reichskanzleramtes, SlaatSmmister Hofmann. Nach Feststellung deS Protokolls der vorletzten Sitzung wurde mündlicher Ausschußbericht erstattet über den Entwurf eine- Gesetze- wegen der Straf- gewalt des Reichstags über seine Mitglieder. Der Gesetzentwurf wurde in der vom Ausschuß vorge schlagenen Fassung mit einigen ilenderungen ange nommen. Der Bericht der Eisen Enquett-Eommisfion wurde der ZolltarifrevifionS-Eommtfion überwiesen. Mündliche Ausschubberichte wurden erstattet über ») den Etat der ReichSschuld, d) den Entwurf eine» Gesetze» wegen Erwerbung rc. eine» Grundstück» für da» GesunddeitSamt, e) den Entwurf eine» Gesetze» wegen Feststellung de» ReichShauShalts Etat- für 1879/80, d) dm Entwurf eine» Gesetze- wegen Aufnahme einer Anleihe rc. Der Etat, sowie die Gesetzentwürfe wurden nach den Ausschußanträaen aenehnrigt. Auf mündlichen Bericht de» Ausschuss«» für Rechnungswesen wurde ferner der Inhalt der vor- gelegten Nachweisung über die verfügbaren Bestände bei den übertragung-fähigen Titeln de» SteichShauS- haltS-Etat» für durch die Beschlüsse zum Reich»- hauShaltk-Etat für 1879.80 erledigt erklärt. Eine Eingabe der Handelskammer zu Errfeld, betreffend die Abänderung de» WechselstMnpelfteuergesetze» wnrde dem bezüglichen Ausschust«. Eingaben d«S LereinS zur Hebung bergbaulich« Interessen in Magdeburg, betreffend Etngang-zoll süi Braunkohle, der Handels- und Gewerbe Schwaben und Neuburg zu AugSburg, die Verzollung von Teigwaaren-Fadr unterfränklschen Weinbau Vereins zu Würzburg betreffend den Weinzoll, der HandelStankwer « Frankfurt a. M., betreffend die Remfion de» Zoll tarifs. wurdm der Zolltarif-RevistenSeommtsfion überwiesen. . Bor Kurzem war der BundeSrath aufgesordert worden, sich mit der Besetzung de» ReichSgerichtS zu beschäftigen und dem Kaiser Vorschläge für die Ernennungen zu machen, deren Publication mög lichst vor dem 1. April erfolgen sollte. Der Iustiz- auSscbuß hat nun, mit der Vorbereitung für diese Angelegenheit betraut, folgenden Antrag bei dem BundeSrath eingebracht: „Der Bunde-rath wolle stch damit einverstanden erklären, daß bei der bevorstehenden ersten Besetzung de» Reichsgericht- entfallen sollen auf: 1) Preußen: der Präsident, 3 SenatSvräsidenten, der Ober-Reichs anwast, 1 ReichSanwalt, 36 Räche: 3) Bayern: 4 Räche; 8) Königreich Sachsen: 4 Räche; 4) Würt temberg: 3 Räche; 5) Baden: 8 Räche; 6) Hessen: 3 Räche; 7) vraunschweia: 1 Rath: 8) das Gebiet deS OberlandeSgerichtS Rostock: 1 Nach; 9) oaS Gebiet d«S OberiandesgerichtS O'denbmg: 1 Rath; 10) daS Gebiet de- OberlandeSgerichtS Jena: 3 Räche; 11) da» Gebiet de- OberlandeSgerichtS Hamburg: 3 Räche; 13) Elsaß-Lothringen: 3 Räche. Von d°n Stellen der SenatSprLsidenten würden, unter der VorauSsetzuna, daß die beiden Bicepräsidertten deS RetckSoberhandelSgerichtS als SenatSprästdeuten an da» Reichsgericht übergehen, noch zwei zu vertheilen sein. Ebenso würden noch Vorschläge über zwei ReichSanwaltSstellen zu machen sein. Der Justiz- auSschxch behält stch seine Vorschläge, auf welche BuntziMaaten dies« vier Stellen entfallen sollen, bis dahtn der, daß er zugleich die Vorschläge über die Personen wird machen können." DaS Parteiaelriebe in BreSlau liefert ein Abbild heillosester Zerfahrenheit. Jetzt sind in Folae de- in der Generalversammlung des frei- conservativen „Neuen Wahlverein»" v»m 8. d. gefaßten Beschlusses, wonach Wahlenthaltung bei der Stichwahl proclamirt wird, 7 oder 8 Mitglieder de- Vorstandes, welche die Stimmabgabe für Iustizratb R. Freund befürwortet halten. auS dem Vorstände und zugleich aus dem „Neuen Wahlverein" auSgeschieten. Vor Karzem ist ein von außerhalb in Berlin angekommene«Packet socialistifcher Schriften sehr aufreizenden Inhalt- mit Beschlag belegt worden. Da» Packet enthielt auch eine längere Liste von Personen, denen die Schriften übermittelt werden sollten. Die Person, die da- Packet in Empfang nehmen wollte, wurde sistirt. — lieber den Vorfall selbst schwirren außerdem so ver schiedene Versionen in der Luft, daß wir un» nur aus Wiedergabe de» Gerüchte- selbst beschränken und weitere Aufklärung der Sache abwarten wollen. » * » Der Geh. Medicinalrath Professor vr. Hirsch ist am Sonnabend von Berlin mit den thn be gleitenden Aerzten nach Warschau abgereist, wo die Herren ihre österreichischen Collegen zu treffen beabsichtigen, um mit denselben gemeinsam Astrachan »nd die von der Pest iufieirten Länder striche »u besuchen. Die deutschen Mitglieder der Eommrssion werden in der zweiten Miirzwochc zurückerwartet. Da die Commission nicht nur Zustimmung, sondern sogar ans den Wunsch and- ihre Prüfung-reif« angetreten hat, so hofft man, daß die russisch« Regierung und ihre Beamten Alle- ausbieten werden, um e- der Com mission möglich zu machen, ihre Ausgaben im Interesse der Wissenschaft nnd zum Nutzen der Menschheit zu löse». Uebersehen darf man freilich» dabei mcht, daß die deutschen Aerzte eben nrr. Da- sehen und erfahren werden, wa« ihnen auf Ver anlassung der russischen Regierung gezeigt werden wird. Die letzten Nachrichten au- Makedonien lauten sehr beunruhigend. Die Verlegenheit der türkischen Regierung geht so »seit, die Sache schlankweg abzuleugnen. E« heißt, e» sei „amtlich" constatirt worden, daß die im Dorfe Samirowa oder Schckowa (Distrikt kanthi) auSaebrochene Krankheit, der „Typhus' ist. Seit 3 Monaten sind dort von 700 Emwob- nern 250 „am Typhus" gestorben, 100 sind noch l krank. Die Seuche muß dort schrecklich grassiren.
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