02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 23.12.1909
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1909-12-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19091223020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1909122302
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1909122302
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1909
- Monat1909-12
- Tag1909-12-23
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de« gegenüber geäußert. daß er'» .laust« satt* habe nnl lieber bet der Infanterie bienen möchte. ba tbm das «ui. steige« aus« Pserd «roh« Schwieriakeite» verursache. Fm letzten A<uoenvlitl« erklärt der al« Zeuge anwesende Bruder den Angeklagten sür erblich betastet. Der Vater habe durch Selbstmord geendet, ein Bruder al« Schützen-Unterossiztel sich durch «inen Wasserichuß in den Mund ««tütet, ein anderer Verwandter sich die Beine abfahren lasten. Da« Gericht beschliebt daraus, den Angeklagten aus seinen Geistes. Zustand untersuchen zu lasten. — Wogen schweren Rückfall- dlebsirchls hat sich der Gesretle der 1. Eskadron des 17. UlanenZiegiments in Oschotz. Johann Ernst Guhde, zu verantworten. Am 4. November wurde mittel« eine« falschen Schlüssels der Schrank eine« Soldaten geöffnet und daraus 80 Zehnpfennig^Marken und 15 Zigarren ent- wendet. An demselben Tage versuchte der Angeklagte in der Kantine eine Anzahl Zchnpsennig-Marken gegen Var- gelb umzuwechleln und brachte auch tatsächlich für 1 Mark unter. Da dadurch der Verdacht aus den Gefreiten sivl, durchsuchte man ihn und fand noch 18 Zehnpsennig-Marlen in seinem Besitz. Aus Befragen erklärte Guhde, das, er dt« Marken in einem Paket von seiner Mutter erhalten habe. Die Mutter vermag diese Angabe» nicht zu wider, logen: sie weist aber nicht, ob sie ihrer letzten Sendung vom SS. Oktober Briefmarken beigesüat hat. gibt aber die Mög- lichkeit zu. Merkwürdigerweise sind seitens der Eskadron «ar kein« Nachforschungen nach den Zigarren und dem Aufenthalt des Angeklagten am Morgen des 1. November angestellt worden. Dadurch wäre der Sachverhalt jeden- »all« geklärt worden. Auf ein Telegramm des Regiments htn hat der Gemetndenorstgnd dt« Eltern des Angeklagten weg«n der Briefmarken befragt und die Antwort erhalten, daß sie der letzten Send»»« keine Briefmarken beigefügt hätten. Trotz des erheblichen Verdachts spricht daS Gericht den Angeklagten mangels positiver Beweise iret. Für die Täterschaft spreche auch der Briefwechsel mit seinen Eltern. Der öffentliche Ankläger hatte 1 Jahr GesängutS und Ber- setzung tn die 2. Klaffe beantragt. — Amtsgericht. Der 25 Jahre alte Stallichweizer Earl Alfred Müller erschien am 2. Oktober mit einem Beruis- ge»offen bet einem Gutsbesitzer in Nickern, wohin beide vom Stcllenvermittler behufs Antritts einer Stelle geschickt worden waren. Müller und tein Begleiter wurden aber nicht angenommen, evsterer verlangte deshalb eine Ent schädigung. da er behauptete, von dem Stcllenvermittler engagiert worden zu sein. Die Entschädigung wurde ihm in Hjtbe von 8 Mark von dem Gutsbesitzer gewährt. Diesen Anspruch fand der an der AuSetiiandersetzung teil nehmende Oberichwetzer des GureS zu hvch, woraus sich Müller, als er die geforderten 8 Mark bereits in sei,rer Tasch« hatte, an den Oberschwetzcr mit der Drohung wandte, dost er ihn. wenn er nicht ruhig sein würde, ichla- gen werde. »Last er tn keinen Sarg paffe*. Dabei hielt Müller einen Schlagring in der Hand. Der Oberichwetzer. der auch von Müller beleidigt worden u>ar. stellte Straf antrag. Eine Acitlang konnte Müller nicht ermittelt wer- den. btS es am 1. Dezember gelang, ihn in Untersuchungs- Hast zu nehmen. Das Urteil lautet auf 2 Wochen Gesäng- ntS. die Strafe gilt als verbüstt. — Gegen de» Elcktrotech- nlkcr Adolf Max Maier war eine Strafverfügung über 25 Mark Geldstrafe ergangen, weil er an einer Schlägcre: beteiligt gewesen sein sollte. Ter Genannte erhob gegen seine Bestrafung Einspruch und machte «reitend, in Notwehr gehandelt zu haben. Er war selbst geschlagen worden und hatte 0 Wunden am Kops« erlitten. Bei diesem Tatbestand wird der Petent sreigeiprochcn. Ans den amtllibrn Brknnntmachnnaen Ter 1. Termin der La n d r c n t e u und Landes- knlturrenten auf das »fahr Usilfl ist längstens am 01. Dezember im Stadtsteueramte F zu entrichrcn. TaS aeordnete Beitoeibungsversahren beginnt am 8. Januar I Ast. Handelsregister. Eingetragen wurde: die Firvra Hugo Grüble tu Dresden und als Inhaber der Fabrikant Franz Hngr, Grüble in Dresden. «tüterrechtsregtster. Eingetrage» wurde, das, der .«ausman» Louis Hermann U b l c tn Dresden. Vlisrnstrasie 7», und dessen Ebelrau Johanne Mart« Üble vcrw. acw. Fränzcl ged. Heppe Gütertrennung vereinbart baden: — dast der .gausmann Paul Hugo Ioftanncd Kühne. hier. Humbvldtstraste 2, und dcssea Sbeirau llriula Lühnc geh. Bruckmeicr die Verwaltung und Nutz- ntestu-na des Mannes ausgeschlossen haben. Kontors«, Zablnugsetnstellnngea usw. Im Treddurr AmlsgcrichtSoezirk: Tos Äanlursverfahveu über das Vermögen des Zigarrenbändlecd Ferdinand Mehlt« in Dres den. Freiüerger Strabe 85. ist auiacboben, ua«bdem der angenom mene ZwangSoergletib bestätigt wovden ist. Nachlastoerwaltnun. DaS ÄmtSaericht bat die Verwaltung de» Nachlaffc« der am 1«. November 1000 in Dresden. Sanalgals« 5, verstorbene» Paultue Emilie vcrehcl. .4 t r st e n oerw. gew. Haupt ged. Hoffmann angeordnct und zum Nmkgastverwalrer Herrn Bureaumorliand Llsreü stleimnun tn Dresden. Waisenbausstrobe Nr. «2. bestellt. Zwangsversteigerungeu. Im Dresdner Amtsgericht», beztrl soll zwangSwetle versteigert werden: da- ü» Grundbuch« tstr Äadiy Vlatt 2.58 aut den Namen der Sächsischen Grund, und -Hypothekenbank in Dresden eingetragene Grundstück am 15. Februar, vormittag» '/stlä Uhr. Da» Grund stück ist nach dem Fliirlnichc SS Ar grast uud aus Ist 500 M. ge. ichäpt. Ls besteh! au» einer baureiscn Lckbausiclle in offener Bau- weis« nub einfacher Wobnunq-laqc o» dauplanmästi-g auSgcboutcr Suostk und liegt in Drcsden-N., Ecke Ranke «raste und Waldemars« raste, an der Ostseilc der Waldemorstraste, neben dem Grundstück« Ronkeftrosic 12. csgergercbichle. Dentsch-cugllsche Waffenbrüderschaft. Die „Westmlustcr Gazette" verüfsentlicht ein« Reihe non Meldungen über bas Gefecht, das die deutsch-eng lische Grenzkummission während ihrer Tätigkeit in Südntgeria mit den Eingeborenen zu bestehen hatte. Besonders hervorgehoben wirk die Tapferkeit des Oberleutnants v. Stephani, dessen schneller Hilfe üte Expedition viel verdanke. Für Oberleutirant von Stephani, der schwor verwunde» wurde, wird vom Gouver. neur ein« anacmeffen« Auszeichnung befürwortet. Das Blatt veröffentlicht auch den Gefechtsbericht, den von Stephanl dem englischen Befehlshaber übermittelte und in dem er die Haltung des Feldwebels Buchholz und des Sergeanten Schultzc lobend erwähnt. Renoloerattcntat ans de« rumänischen Ministerpräsidenten. Wie einem Teile unserer Leser bereits mitgeteilt ist, gab tn Bukarest ein Arbeiter au' den Mrnfsterprästden- ten Grasen Nratiano drei Schüsse in dem Augenblick ob, alS der Ministerpräsident den Wagen verliest, um sein Haus zu betreten. Der Täter wurde verhaftet. Die Aorztc stellten fest, das, Gras Bratiano von zwei Kugeln ge troffen wurde. Die eine verursachte eine Wunde am lin ken Schulterblatt und am Rücken, die andere drang auf den rechten rückwärtigen Teil des Brustkorbes ein. Beide Wunden sind ungefährlich. Abends war das Befin den des Ministerpräsidenten befriedigend. Rußland und Finnland. Gestern sand die Schlußsitzung der r u ss ts ch - s i n n - ländischen Kommission statt. Die russischen Mit- gltodcr bemerkten zu dem finnländischen Projekt der ReichS- und finnländischen Gesetzgebung, nur in einem Bundes staate könnten partikulare Rechte nicht ohne Genehmigung deS beteiligten Landesgebiets abgelchnsst werden, die Rechte souveräner Staaten gegenüber den ihnen untergebenen Gebieten würden nur durch die Reickwversaffung begrenzt, nicht durch lokale Gesetze. Falls das russische Projekt der russtsch-stnnländischcn legislativen Abgrenzung rechtskräf tig werde. Io werde Finnland nichts von dem verlieren, «al e« von Rechtswege» besitze. Die innere Gesetzgebung bleib« den Finnländern, sie erhalten außerdem Anteil an >er Reichsge'etzgebung. Rußland wolle Finnland kein» Fesseln anlegcn und nicht mit Prüfungen das kleine Voll helwiuchen. Rußlands Ziele seien seiner Grobuiachtsdel- ung angepaßt und bedeuteten den Fortschritt in Kultur und Wohlstand aller ihm untergebenen Völker. Dieses Ziel sei in Finnland glänzend erreicht, doch bürsten die Finnländer nicht verlange», dost eine große Weltmacht ihre eigenen Lebenstnteressen zugnnsten einer einzigen Provinz opfere. Falls da» Projekt geletzkräsng werde, dann würden die Worte des Atanifesics Alexanders l. in Erfüllung gehen: „Urtter den vielen, dem russischen Zepter unter- gebenen und ein einziges Reich bildenden Bollern haben nun die Finnländer auf immer ihr- » Platz erhalten." Der Vorsitzende der Kommission trat der Meinung der russi schen Delegierten bet und erklärte, e werde angesichts der hervortretenden grundsätzlichen Meinungsverschiedenheiten oer russischen und sinnländlschen Mitglieder die Sitzun- gen der Kommission schließen und eine gemäß den An sichten der Majorität ausgearbcitete Gesctzcsvorlage dem Mtnisterratc vorlegen. Tie Meinung der Minorität könne, falls sie es wünsche, dein Protokolle betgesügl werden. X Oesterreich. Das Abgeordnetenhaus beendete die erste Lesung des handelspolitischen ErmächtigungS- gcsetzes sowie die Vorlage über die Vtchverwcr - tungS zentrale, woraus beide Vorlagen Ausschüßen überwiesen wurden. X England. In einer Rede, die Premierminister Asquitb in Liverpool hielt, sagte er, der Himmel sei voll guter Vorzeichen sür die Liberalen. Tie Sprache der Peers und ihrer Parteigänger ließe ihm die Weisheit ihrer Taktik fraglich erscheinen. Mit ihren Legenden über die Flotte verfolgten sie vergeblich das Ziel, die Aufmerksam keit von der Budgetsrage und der Oberhaussrage abzulen ken. Nach gewissenhaftester Prüfung erkläre er ein sür allemal, daß die Flotte gegenwärtig und noch für Fahre hinaus in der Lage sei, die englische Oberherrschaft zur Sec aufrecht zu erhalten und di« Integrität der Küsten, des Handel- und deS Reiches zu wahren. X Rußland. Tie Landcsvcrteldt<iungskommiisioi, der Reichsduma hat beschlossen, eine .Herabsetzung des Ausgabebudgets deS Martneministeriums um 20,8 Millionen Rubel vorzuschlaaen. Dabei wird bean. tragt, die zum Vau neuer Kriegs'chil'.. angcsetztcn 12,1 Mil lionen zu streichen, da die für dteien Zweck sür 1008 be willigten Summen noch nicht verausgabt worden seien X Gestern wurde vom Minister des Aeustcrcn und dem bulgarische» Bevollmächtigten eine Ucbcreintunst ittlterzeichnet. durch die die Geldverpflichtungen bc- stimmt werden, die Bulgarien Rußland gegenüber infolge der Unabhängtgkettscrklärung Bulgariens eingeht. Gleichzeitig wurde vom Minister des Aeußercn und dem eigens dazu ermächtigten türkischen Botichaster in Petersburg eine Erklärung unterzeichnet, in der daS Protokoll vom 20. April 1000 bestätigt wird. X Nicaragua. Die Eiirwvhneriämit von Granada, einschließlich der amerikanischen, richtete an den amerlka- ntschcn Konsul in Managua die Bitte, er möge Marine- ol baten entsenden, »m die gefährdeten Interessen der Fremden daselbst zu schützen. »vermischtes. ** Das untergeschobene Kind. Von geschätzter Seite gehen der „Deutsclien Tagesztg." folgende Darlegungen zu: Die Gräfin Kmilccka. die beschworen hatte, der unter dem 'Namen eines Grafen Joseph Äwilecki lebende Junge sei ihr leiblicher Sohn, hat einem höheren Richter Rechenick-ast Uber ihren Eid abzulegcn. Das Oberlandcsgcricht tn Posen hat durch sein Urteil, wodurch der junge Graf zum schlichten Joseph Meyer gemacht wird, die Gräfin als Meineidige hingcstellt und damit Mglcich das Scknvur- gcrlchtsurtcil erschüttert, das sie von der KlnüeSunter- schiebung und Fälschung des Personciistand-Rcgisters sret- ipiach. Ob der Staatsanwalt im Wiederausnahmever- sahrcn auch die schwurgertchtltche Entscheiduna ansechteu wird, bleibe dahingestellt. Es lebt noch Gras Jbigniew Kwilecki, es leben noch drei andere Personen, die damals mit der polnischen Aristokratin als Fretgefprochcne das Gerichtsgvüauüe in Moabit verließen. Die Anklage, die Vcrhgndl'ung wirkte tn unserer nüchternen Zelt wie ein Stück Roman. Tie Täuschung war mit einem Raffinement durchgeführt, die manchen erstndungsreichen Romanschrift, steller in den Schatten stellte. Aerzte waren hinter daS Licht geführt worden, eine aristokratische Gegenpartei, die um ein Majorat geprellt werden sollte, geriet in den Ver dacht unlauterer Arachenkchasten, Geheimagenten traten aus dem Dunkel hervor, kurz, es war eine Räubergeichichte mit allen nötigen Reautsiten. Schon damals spitzte sich bet allen, die über daS romantische Beiwerk hinwegsahen. das Interesse aus Len eigentlichen Streitgegenstand zu. aus den kleinen Joseph. Wie der Prozeß auch auSgeben mochte, sür eine Kinderseelc müssen jene Tage furchtbar gewesen sein. Für einen Knaben von damals sechseinhalb Jahren, dem es nicht an Intelligenz fehlte, konnten die Folgen einer Verurteilung seiner qrMichen Eltern nicht verborgen sein. Cr wäre, ein schuldloses Opfer, auS dem Glanz eines Schlosses in die Aermlichkett eines Babnwärterbäuschens zurückgestürzt, aus Armen, die ihn zärtlich wie einen Augapfel behütet hatten, in dt« rauhe Zucht eines Prole tariers geraten. Ein Traum von Reichtum und Glück wäre unwiederbringlich zerflossen gewesen. Die Gefahr ging vcrübcr. Aber die Masoratsanwärter der anderen Linie ruhten nicht. Ein langsamer, sicherer Zivllprozeß begann: es bröckelte leise hier und da. der Sckwur der Gräfin vermochte den Gang der Ereignisse nicht aufzn halten. Fünf Paar kalte Rtchteraugen sehen tn solchen verwickelten Verhältnissen schärfer als Geschworene, die unbewußt Gemütsregungcn unterliogen. Das soll kein Vorwurf sein, aber es ist nicht von der Hand zu weifen, daß bei dem damaligen Freispruch das Schicksal des um- stritten«» KtndcS manchem der Laienrichter vor die Seele getreten ist. Dieser AuSbltck wär sicherlich nicht kür das Verdikt entscheidend, aber wer weiter sab. und das taten doch wohl viele, warf die Frage auf, wie sich ein unter geschobenes, seinen wahren Eltern zurjickgcgehenes Kind zu diesen wohl Hellen soll. Die Frage, wie weit Mutter liebe bet Frau Cäcilie Meyer mttgespiolt hat. mag außer Ansatz bleiben, aber so viel ist doch wohl klar: was wird dem verwöhnten Pscudogräslcin die Liebe einer Balm- wärtersrau bedeuten! Wird tbre HandlttNgSweiie nicht ein ewiger Angriffspunkt für den Jungen sein? Wird er nicht beständig, bis an sein Lebensende, das Einsi mit dem Jetzt vergleichen? Sicherlich. Er wtrb fein Schicksal an- klagen, das ihn so hart angefaßt und z.um S«i-"'ll ver brecherischer Würriche erkoren hat. Wie soll sich der Junge in seine neue Umgebung finden? Seine Altersgenossen werben ihn verspotten, necken und ihn. den früher Be- neideten, fühlen lassen, wohin er geraten isi. Es ist wahr lich lmrt für den Aermstrn, es ist eine Kindertragödte im eigentlichen Sinne, die cruf da- unerbittliche »k'iat .juiäitia, pervat munckus" htnausläust. Ein Stoff für Scelrnsorscher und Dichter, ein erschütternder Fall. Nur bars dabei nicht außer Acht gelassen werden, daß die Inter essen der Majorat-Anwärter auch kein Pappenstiel sind. Niemand läßt sich gern verkürzen, niemand um sein« be rechtigten Ansprüche bringen, und mit dem billigen Hin. weis, es seien reiche Leute, sie hätten auch ohne da« Majorat genug zum Leben, ist es nicht getan. Durch Senttmrntall- täten, so menschlich begreiflich sie sind, dark dt« Recht«, ordnu,^, nicht erschüttert werden. Da» Volk, tü naiv: e- ichmäht den Reichen und wünscht selber reich zu werden: es gönnt dem weiland Joseph von LwUecki den Grafen- tttel und da« Majorat und bedenkt nicht, daß -er so mit Glück Begnadete dadurch aus den Reihen des Bottes anS-- cheiüet. Die BolkSpsyche ist wunderlich und imderivriichs- vvll. Wie schließlich das Reichsgericht entscheidcn wird — eS wird sicherlich anaerusen werden —. ist tür unsere Betrachtungen belangtos. Viel Hofsuuna bleibt «ngosichls zer tatsächlichen Feststellung des Oberlandesgerichts nicht für den Beklagten Übrig — Uebrigens wird der Knabe, auch wen» ihm sein bisheriger Stand atigciprvchen wird, nicht mittellos dastchen: denn Gras MicziSlaw Äw > leckt tühlte sich schon früher, ehe er dem Prozesse der Frau Meyer als Nebenkläger bettrat. veranlaßt, die Murei ,» einer auten Erzicbuna des Knaben beretlzuttellcn. Dieser erhält bis zu ieinem vollendeten 18. Lebensiahrc eine jährliche Rente von 1500 Marl und von da bis um vollendeten 25. Lebensjahre eine solche vv» 1800 Mari ** Raubausall in Berti» Als dt« sAiährrgc Ligen t ü m e r i n Witwe Petit in Treptow bei Berlin abends von Einkäufen heimkehrie, wurde sie von einem eniv 25jährigcn jungen Manne mit einem Schlagringe ,»s Gesicht und ans de» Hinteriopi geschlagen. Zugleich w»rd< ihr eine kleine Ledcrurichc entrissen. Aus der Flucht Verla der Dieb die gestohlene Takche, in der sich eine Summe von 12 Mk. beiand. Bei der Witwe wurde eine Gehirncrichntte rung und eine etwa 5 Zentimeter lange, ziemlich >i > Wunde am Auge sesigesielli. ** Verunglückte Luitschiiscr. Ter Ä » iartI < r Gra , Jacques Lesscps, ein Svh» des Luczkangl-ErbgnerS. der vorgestern in Elampcs aussiieg. um in der Richtung go, Orleans einen Ueberlandflug auszuiühren. mußte sich. 0 Kilometer hinter Luzette. zur Landung entschließe», weit ictn Ntotor ausietzte. Ter Eindecker verfing sich tn ein Ge sträuch und stürzte aus den Bo Xu. Graf Lesieps wurde <rb- geschlcudert, siel ans das Gesicht uird trug l c > ch t e V c r lctzunaen an der Nase davon Ein anderer Unfall er eignete sich aus dem Lagcrlclde von Chalons. wo der bollln düche Aviatiker Kuller während eines Fluges aus SO Meter Höhe al-stürzte. Ter Apparat zerbrach zum Teil. Kuller kam ohne Verletzungen davon. Tchiffsi'cwcn»nqc»r. A o c rru g n n - L i » i c. Thekla Bohlen ain Ausreise 21. Dez. Maastlirls pass. Arnold Amstnct und Lome aut .HeimrcNe 20. De:-, non Äas Palmas abgeg. Ltti Woermann aus AusieNc 21. Dcz. Dover pass. -H a m b >l r g - A m « r i ko - L i n i c. Angelommen: BaiidaUa. von Newyorl. 2Ü. Dcz. in Nolohama. Belarav>a, von Lstaste», 21. Der. i» Suez. S.lhonia. ausachent», 2l. Dcz. in No'oham.- Eger 18. Dez. in Havanna. Anionina. »ach Mexiko. 20. Dcz. in Havanna. SictHa. heimlehrend. 20. Dez. in Evlornbo. Lilesia, bcimkchrcnd, 30. Dez. ln Siugarorc. Granada, ausgehend. 20. Dcz. in Montevideo. Dania, nach Mexiko. 20. Dez. in Antwerpen. Sevilla, nach dem La Plala, 20. Dez. in Aliiwerpeu. Segovia. nach L»asten, 21. Dez. >» Port Said. Auierita. von Newyorl, SI. Dez. aut der Elve. — Abgegangen: Barcelona 21. Dez. vo» Philadelphia nach Nvrioll. Scncganrliia 20. Dez. von diobe nach Moji. lsherus kia 2V. Dez. von Port Sudan, .ztronprinzcistn Leeilie. noch -Ha' vanna und Mcxilo. 20. Dcz. von Lanlander. La Plaia. nach Weil- Indien. 20. Dcz. von Pvnla Telgada. Navarra, »ach Mittclbral, lieir, 20. Dcz. von Blisstngcn. Saxonia, nach Osrofien, 21. Dcz. vo» Ll'rbaven nach Rotterdam, — Paisteri: Albans, von Galveston., 20. Dez. Scilly. Lydia, von der Malabarküstc. 20. Dcz. Duellant. Pallanza, nach Baltimore und Philadelphia, 20. Dcz. St. Lat-Hcri- »cd Polnt. Wetter läge in Europa am 22. Dezember 8 Ukr vorm. NichtuttF und Ltnrle deü Windes Detter T». I Liaiuni«- diame Jtichtrmg u,rd Stärke des Wmdeü Wetter 7 is? 's'.ordern 'chw. bedectt -l- 8 Praq t leicht Ncbe! - 8 n >' lcikdt wc>'.kenl -!7 Wien KU' s lerch: bedeckt - < 0 Iciclil wölken! - fl o Tneci LtiU wolkig A porenhas,. lcdr ,!cdel ! Boikmn 50 stark vedechi — 2 tt ^ > l,uv scorckt — L n .fleirum 060 schwach bedeckt — » N ^0 makru Rcgc» 4 2 .Hamburg mäsnq bedeckt >- 7. Cherbourg thVtz' «n,ch bedeckt st-12 12 Lwmem. leicht bedeckt - 2 l> Parts ü schwach deoeclt b Neusayrw. leicht Tunst - -- 0 ^larriv 8 stark dedecki >20 N Meine! rv x zz mich 4 1 12 «> sekr ieichf bedeckt 4 » 1 Hannover Berlin 80 leicht bedeckt - > '1 .tünch l<sens IV sehr reicht Nedci 0 n biO »eicht wolkenl — 4 fl >'Ui> Ician drbectt 4 « 2 rre»de» O schwach wollen! - 4 0 "ngano 80 , stich. 7-cdeckr 4 ^ f, BreSlau iiOicbr,eicht bcitcr - s n Florenz 80 ieichl bedeckt 4 2 2 ^a:.ks. M. K0 ickwach :>!egen 6 1 x'woi-no o schwarv bedeckt 16 MrllnDeii O sttns bedeckt -17 »iom Brindisi K schwach Nebc! u Leydross. I4land Od'O leicht Schnee -st *) Niederschlag m Millimetern oder L'.tern vro lUm deucht sich au» die letzten 24 Stunden Der Liisidruck ist über Nach! sebr stark gestiegen, iovah sich dis heute morgen ein zentrales Hoch > »t,v ckeli hat. Gegenwärtig rst aber dteieS Hoch bereu - wieder »n Zurücktrcte» nach Osten begriffen. Ls ist dies die Folge des Vordringens eines TiciS von Westen dez. Südwenen her. Der B«r,iit> de» levteien erftrcckt sich bereu« dis W-sidtiMchlond. io daß tm La -se der Boil>er>ag>frisi auch der Westen Sachsens unter di« Wirkung ve« Tiess gelangt. Drüoe«, wä mere* Weller mit Niederschlägen steht, im Westen Sachsens beginnend, in A Ssicht, Weitere Wetterberichte von, 21. Dezember (morgens 7 lldü Lranoi, ! Trrw 0. War» Station T«up. 0. Weira Montreu; . . -! 4k Regen 2n,ern ... 4- r Regen Zermatt. . . Oioschcnen . l) Schnee. Bern .... -! 4> Arge» Ragaz .... T ' bedeckt Lbun ... - -0 r Regen Lchür .... 4-» Schm». .Inrerlaken . -st« Regen Davo4 . . . Aa'tt .... 0 Regen Li. Man-. 4- : Lchm» Witterung« verlauf in f Lachsen am 21. Dezember. Ltatron Temo. 0. Wind Tenv. 6. ^ Z ß Station ^ »tn» ß > kcerden 4-r» -2 4 0 sehr lerch» on Lchneeder, _l - »eivstq st-1.2 -2.8 8VV s. leicht List« - l - Bautzen TNtenbera >4 fl -g n rz'!i«'izcht .<2 8><i-»dr-x ^ ? 2 -2 1 w sticht Reiyeichatn a -,4 fl! 8 schwach fl.l Zittau - 7 2 -i 7 ^>VV'.lchi. .lchtetveri -Il.o, »>'»' l-ich, 4§st -4 2 ^'^>Vs.Icht flauen -! - zrntxeg o.o -I.3 8>V schwach I 2 6 Lnnabcrg - Der 2t. Dezember verlies in ganz Sachten beiter und trocken- Die Temperatur war wieder zurückrcgaage -, looasi die Mtnimalwerte allein Halden »»ter dem Rulipunkic lagen. Die Winde wehten ans Süden vre- Südwesteir. Der Lustvrack war stark üdcrnormal. — Meldung vom Pöblberg: Starke Schneedecke, bis Annaderg sester, guter Weg. glänzender Sonnenuntergang. Htmmelssitrbmig gelb. — Meldung vom Fimtelberg Berg nedelicei, 'Nebel in den Täiern, gut« Schlittenbah« vis in die Tät r burad, starker, andallrnder Ress, glänzender Sonnca- unlcr- und Ausgang, Abend- und Morgenrot. Prognose kür Donnerstag de« 2S. Dezember 1VV1». Leddaste südwestliche Wind«: wolkig: bedeckt: «ärmer I zeitweise Niederschlag. WaNerttand der 1»1vr „nd Molda«. BudwetS Prag Pardubitz Melntk Leitmeritz Aussig Dresden 21 De,bk. — 12 4- ISO - <0 Z 20 — 1 4- 10 — 1 SV 2». Dezdr. — 4- 12« — za — ,8 4- 1 4- 1« — 1«! k^aucsil- G LigsMen Dvssdnev Aach*ichteir. Donnerstag. 28. Dezember Ittttv »» Rr. 85S
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