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Dresdner Nachrichten : 11.01.1910
- Erscheinungsdatum
- 1910-01-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-191001118
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19100111
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19100111
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1910
- Monat1910-01
- Tag1910-01-11
- Monat1910-01
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- Dresdner Nachrichten : 11.01.1910
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St. Juhrgmig. Z-1«. Diknstag, 11. Januar 1S10. vkiugSgcbübr pieneljährl. für Dre», den bet toqltch m^ligerAutraaungian und Morttage,, „ur einmal, 2.50 Mk.. durch auZivanige Avm» i.,tli,onäre 3.50 Mk. .!ei einmaliger 'rcuung durch vie Pott .^.(ohnePesteUgew). Di« den Leiern von Dresden u. Umgebun- au-. Tage vorher zu« gtitelUen ^be,id^!ltti.> aaven erhallen dieau:,^ raacrigen Bezieher mit der Morgen ,„iaiiimen zuaeitellt. Mchbrvcknu» mtt deut licher Quellenangabe ,..I»rSd. Nachr.'^ zu. I-ilsig. — Unverlangte Mnnuikrtple werden ,ncht ouidrwahrt. Telegrannn-Adrcsse: Nachricht«! Dresden. Fernsprecher: 1t » 2081» » 3Ü0t. Keg^Lrr^SeL 18LV Druck und Verlag von Liepsch L Reichardt in Dresden. livbeok L Vo. Loktwkormiten 8r. dll-z. 6. Lönixs v. Saebsorr. Kttvd-Vdoooloäej No. 600. Xmrelrortcaul I>cv»N"i!. KtwrrUL. d «»leigen-Lar«' einlpollig'e Äruiüien- < a. 8 Lilben z - . «Vamilien iachlin,« «uv Lreedcn 20 L' ^ 14eichaii4-.Vii>,krg-Ai der tlrivati^tt^ .-Hi 30 Pf.. du. ^'kijpalti ^.eile a ?«, ki'ik-'60 L .I1 Hummiun NO'-I So«N U »>ki<rtagk'n einivolligs'. ^,le. 30Pf an: feite. -10 Hs , »roimlili - Nachrichteu a. '7. i c§r' > dieLrundteileÄ^i -- Llusivarti^e Dluitroa" > nur gegen Aorai.^bc tegdlali kostet 1«) Hauptgefchästörtelle: Marienstraße:i> 1<>. Wer »«in Heim nseti l<lin»tl«ri»eti. 6riinil,ä1r«i> Inäiviiluelt su»»1attsn nüll, reenckv »lob sn öle ksumkunsl Drsscisn-/t., VictoriastrsiOs 5 "7. tinriokliungon für 8ob>08^or, Viilsn, Ssnsforivn. ttdlolr,, ^iotstvobnungon vte. öraufauLnlatlungvn v. 2500 sn. '.lputheker Peterl» aromatischer Livr Ledsrlrall »»t kiSlii'tsIreü. aus frischen Eiern und Meyersch.',,, MedistnaUrair,os)>N'.schlechtt'tt2ranflcschmaS. Knochen u. Gewebe bildend. 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Mutmaßliche Witterung: Warm. Regen. Hm Ministcrchotel fand gestern abend auf Einladung des Herrn Ministers Er äsen Vitzthum v. Eckst adt in An wesenheit des König!. Hofes eine große Soiree statt. Lei der Einweisung der neugewohlten Stadtverordneten hielt Ooerbiirgermeister Lentlcr eine programmatische Rede, welche Zurückhaltung und Sparsamkeit zur Grund lage hat. Der Vorstand des Kollegiums (Stöckel, Zogest Unrasch) wurde wiedcrgewählt. Zum erstenmal zieht durch die Wahl des Stadtverordneten Braune zum Schrift führer ein Sozialdemokrat in das Direktorium ein. In Leipzig demonstrierten gestern Arbeitslose vor dem Rathause. Dem dritten Sohn des Kaiserpaares, dem Prinzen Adalbert, werden von schwedischen Blättern Verlo bung s a b s i ch t e n auf die Prinzessin Victoria Patricia von Connnught am schwedischen Königshofe zugeschriebcn. Die Thronrede zur Eröffnung des preußischen Landtags wird die Verbesserungen des Wahlrechts erwähnen, die im wesentliche» in der direkten Wahl und einer Verbindung des Drciklassen- und Pluralwahlsystems bestehen. Angela Neu mann in Prag wurde als künstlerischer steiler der in Berlin zu schaffenden Großen Oper gewonnen. Geh. Kommerzienrat P i n t s ch - Berlin erhielt wegen seiner Verdienste um die Gasbeleuchtung der Eisenbahnwagen min der Techinschen Hochschule Berlin die Würde eines Dr. ing. b. <-. In Berlin wurde gestern die erste Armcn - Ver st e, h e r > n verpflichtet. Der Kaiser hat de» Wiederaufbau der alten Schwane nb nrg zugesichert. V i e r N e v o l n e r s ch i e ß e r e i e n haben sich inBcrlin in der Nacht zum Ätontag abgespielt. „Parseval IN" ist nunmehr endgültig vom Kriegs- miinfterium abgenonunen worden. Aus dem zwischen Arad und Pisoi in Ungarn verkehrenden Postwagen wurden 8V 000 Kronen geraubt. ver steichrlag, der heute seine Tätigkeit wieder aufnimmt. tritt seht erst in das eigentliche Arbcitsstadinm ein. da er in dem Alb- ichnitt vor Weihnachten außer dem Handelsabkommen mit England und Portugal und dem Nachtraqsetat für 1000 üch lediglich mit der ersten Lesung des Etats für 1010 und oerjchicdeiien Znlerpellationen beschäftigt hat. Was bisher zum Etat geredet wurde, bezog sich aus den Wege ui! and übcr- imnpt nicht, sondern war noch allgemeiner gehalten, als man es sonst gewohnt ist, und gipfelte in parteipolitische» Auseinandersetzungen über den Streit um die Rcichsfinanz. rcsorm. Wirkliche Budgcbsrage» werden erst jetzt zur Er örterung gelangen, und dabei dürste dann wohl Herr Wermuth nicht so glimpflich wcgkomme», wie bisher. Es gebt da allerlei am Zeuge zu flicken, namentlich beim Militär- und Postetat: insbesondere wird der Reichstag auch beim Kolonialetat Gelegenheit nohme». die Bc- 'chwerden dkr südwcstafritanischen Ansiedler aegcn die Tern- burgsche Diamanipolitit gehörig zu beleuchte», »m nach ollen Seiten hin ohne Ansehen der Person zilarhcit dar über zu ich.,sicn. inwieweit die vorgebrachteu Anschuldigun gen wegen einer Begünstigung der Gesellschaften aus »osten tcr Kolonie begründet sind oder nicht. Betanntlich hat Her Staatssekretär der Kolonien ausführliche Erläuterun gen zu diesem Kapitel im Bndgetansschnß in Ans»,hi ge stellt-, er wird dodnrch aber sicher nicht der Notwendigkeit stbcrhvben werden, auch im Plenum den wißbegierigen Rcichsboten Rede und Antwort gu stehen. Als wichtige Gksetzcnlwürse, die dem Reichslage bereits vvrliegen, sind außer d«m Etat zu nennen die Vorlagen über die Strgf- prozeßvrdnnng, über die Haftung des Reiches sstr seine Beamte» und über die Neuregelung der Zernsprech gebühre». Hierzu wird sich noch eine Reihe weiterer Gc- 'ctzkntmnnc gcsrLcn. deren Einbringung in nächster e^cit oevorstehi. Dazu gehören die nmiangreichc und nicl- nmitrittenc Reichsversichern ngöordnung. das Arbeits. lammergesetz. eine Novelle zur Gcivcrbeordnuna. die Hcim- arbeik'orlage, der Entwurf über die Stellenvermittlung, der das allgemeine Verbot von schwarzen Listen und der gleichen die wirtschaftliche Z-reiheit der Aübcitcr schädigende Maßnahmen enthalten soll, und endlich eine Vorlage über die Ausbildung non Kolonialbcamten. wie sie sich durch die wachsende nationale Bedeutung unserer gesamten kolo nialen Betätigung als notwendig her-ausgestellt hat. Aus bandelspolitijchem Gebiete hangt das Damollcsschwert der Neuordnung unserer kommerziellen Beziehungen zu de» Vereinigten Staaten von Amerika über unserer nächsten wirtschaftlichen Zukunft. Dafür zu sorgen, daß es nicht plötzlich herabjaust und unä einseitig schädigt, wird Lache eines verständnisvollen Einvernehmens zwischen Regie rung und Volksvertretung sein, die beide die teste Ent schlossenheit bekunden müssen, ihre Haltung ans jeden Zall so einznrichtcn, daß auch Amerika bei nnnachgiebigew Ver halten die deut'chen Nepressipmaßregeln mit genügender Schärfe zu spüren bekommt, um in möglichst kurzer Frist zu der Ertcnntnis von den Vorteilen eines beiderseitigen Einvernehmens gebracht zu werden. Schon die bisherigen handelspolitischen Erörterungen im Reichstage haben eine erfreuliche Einmütigkeit der Vertreter unserer wirtschaft lichen Interessen in den verschiedenen parteipolitischen Lagern nach der Richtung gezeigt, daß angesichts der ge samten Lage auf dem Weltmärkte eine zielbewußte Ent schiedenheit unserer Regiernna unbedingt vonnöten ist und daß mit der Methode der fortwährenden Nachgiebigkeit gegen handelspolitische Forderungen der fremden Staaten ohne ausgiebige und wirksame Gegenleistungen gründlich gebrochen werden muß. ES ist also ein ganz stattlicher Berg sachlicher Arbeit, durch den sich der Reichstag bis zum Schlüsse seiner Tagung hindnrchzuarbeiten hat. Je mehr aber der Zwang zu posi tivem Schassen leine Herrscha-it zur Geltung zu bringen bestrebt ist, desto scharfer tritt auch für die nationalen Parteien die Notwendigkeit hervor, sich aller unnötigen polemischen Erörterungen zu cntlialten und des grausamen Spiels mnt den durch die Reichsfinanzreform und ihren Begleit erscheinungen geschossenen Reibungen endlich genug sein zu lassen. Vom nationalen Standpunkte aus, dessen ko-n- scgnente Verfechter bereits die vorweihnachtlichen Ge plänkel dieser Art im Reichstage mit Sorge beobachteten, muß es rund 'heraus gesagt werden, daß es geradezu eine Versündigung an der allgemeinen vaterländischen Wohl fahrt wäre, wollten die beiden großen führenden Parteien in unserem öffentlichen Leben nochmals die Ltreitart schärfen, um gegeneinander Schlag aus Schlag zu führen, statt vergangene Tinge begraben sein zu lassen und sich zu neuer friedlicher gemeinsamer Arbeit zniammeiizuscharen. Es gibt der nationalen Errungenschaften, die in treuem Zu- sammenstehen von rechts und links verteidigt werden müssen, so viele, daß die Gefahren, die unserer vatcvländi. scheu Entwicklung von einer weiteren dauernden Entfrem dung zwischen Konservativen und Nationalliberalcn drohen würden, kaum zu übersehen sind. Ta ist in erster Linie die Sozialdemokratie, die sich bei einem solchen Zwiste als der sich freuende Dritte gebärdet und mit höhnischem Beklagen im Hintergründe lauert, um jede Schwäche der staatscrhaltenden Parteien rücksichtslos im revolutionären Zntcressc auszubcntcn. In diesem Punkte Muß auch dic nationalliberale Partei sich ganz dem konservativen Vorgehen anschließen und ohne jede Zwei deutigkeit bei allen praktischen Proben ans das Excmpcl ausschließlich nach der von der Leitung des gvthailchen NationallibcralismuS ansgegebenen Lonnig handeln: „Lieber im harten Kampf, aber mit Ehren, zugrunde gehen, als -mit der Sozialdemokratie paktieren!" Da hervorragend Organe des gemäßigten Liberalismus neuerdings wieder holt die gleiche Aiifsasiiing vertreten haben und da -nich aus eine portciossiziclle Zerstreuung der an die Kölner- Rede des Abgeordneten Basiermann getiinpiten Befürch tungen Bedacht genommen worden ist, so scheint die Hoff nung begründet, daß wenigstens nach dieser Richtung die Periode parteipolitischer Entgleisungen in nationalliberalen Kreisen ihrem Abichlnsse eiitgegcngeht. wenn auch die Ent- ichiedenheit der Stellungnahme gegenüber dem Linlslibc raliSmiiö immer noch recht viel zu wünschen übrig läßt. Aus der anderen Seile dürfen auch die NatioliaUiberalen den Koniervativcn volles Vertrauen i» der I-r„gc eines zielbewussten Schubes unserer Ostmari entgegenbriugeii. Während der Rcjchssina»zresorm-Kriie ivurde -mehrsach der Beiürchtnttg Ausdruck gegeben, daß die Annäherung der Konservativen an das Zentrum deren Versager; bei der Abwehr der polnischen Gefahr zur Folge lnrbcn -könnte. Es bedarf keiner besonderen Betonung, daß eS das nationale Mark im konservativen Organismus zerstören hieße, woll ten seine Träger in einer iolchen vaterländischen Lebens frage nicht mit aller Energie dic dentichc Fahne voran- tragen. Wenn selbst der Freisinn in dem linlsliberalcn Einignngsprogramm das allgemeine gleiche Wahlrecht stir dic Gemeinden abgelehnt inst, weil dadurch die Städte in der Ostmark polnischen Mehrheiten ausgelieiert würden, so kann und darf kein Einsichtiger an der bedingungslosen Bereitwilligkeit der Konservativen ziveiictu, tu allen An gelegeuheiten, dic dieses sstr die Einheit und Sichersten des Reiches so überaus empfindliche Gebiet berühren, ihre volle und urrgeschmäl orte Schuldigkeit zu tun. ohne-Rück sicht daraus, daß damit zugleich i-m Entscheidungsfalle eine nachdrückliche Fr Umstellung gegen das polenfreund lichc Zentrum vollzogen werden muß. Auch abgeichen vvn der Ostmarlensrage drängen die Ereignisse so wie so durch ihr eigenes Schwergewicht aut eine immer noch schärfere Scheidung der Konieroanu-n vom Zentrum hin Der rcichslündische Bischvssstrcit insbesondere dürste das Seinigc dazu beitragen, um diesen Scheidungsprozeß zu beschleunigen. Tie Auflehnung gegen die staatliche Ober- Hoheit, deren sich die Vertreter der „streitbaren Kirche", dic Bischöse Tr. Fritzen »nd Benzler, sti ihrem Konlltkt mit der katholischen Lehrerschaft aus Anlaß von deren Beitritt zum Allgemeinen Deutschen Lehrerverein schuldig gemacht haben, ist auch der „Kreuz-Ztg." derartig an» die Nerven gefallen, daß das Hauptvrgan der preußischen Konservativen sich zu der nnnnnvnndencn Erklärung genötigt sieht, daß „wir Evangelischen bei Konflikten der katholischen .Kirchen gewalt mit der staatlichen Gewalt unbedingt auf Seiten der letzteren stehen". Nimmt man hierzu noch die einigende Kraft, dic in dem gemeinsamen Bekenntnis zu nn-screr Schutzzollpolitik enthalten in und dic bei den letzten Verhandlungen des Reichstags über den portugiesischen Handelsvertrag in sebr erfreulicher Weise in die Erschei nung trat, so erscheint mit alledem ein fruchtbarer Boden für eine gesunde nationale. Gemeiniamlcits- politil gegeben, den Konservative und Nativnallibera!.- nur mit beiderseitigem guten Willen mit einer entsprechen den Anssaar zu bestreuen brauchen, nur einer ersprießlichen Ernte zum Heile des großen Ganzen sicher zu sein. Es ist ein hvssnnngcriveckcndcs Zeichen für die Ver wirklichung der konservativ-liberalen Annäherung, daß das bereits genannte suhlende Organ des preußischen Konser vativismus den Zusammentritt des Reichstags mit eincr erncuten Kundgebung seiner Versöhnlichkeit begrüßt, in dem cs erklärt: „Im allgemei n c n F nteresic läge cs. daß die nativnalliberale Partei als starke, einflußreiche Mittel pari ei bestehen bliebe. Das sagen wir heute wie immer, obwohl wir »ns selbstverständlich stets alle Mühe geben werden, die konservativc» Tendenzen auch gegen si' zum Stege zu füh ren, wie wir uns ja auch stets ihrer offenen Gegnerschaft zu erfreuen haben werden: jede Partei hat eben für sich selber zu svrgen." Das ist ein offenes, ehrliches Wort, das die Lage treffend kennzeichnet. Gewiß denkt kein Vernüni tiger daran, beide Parteien völlig unter einen Hut zu bringen: der grundsätzliche Weltanschauungsgegensatz zwischen konservativ und liberal besteht nun einmal und wird immer bestehen bleiben. In dem Kern ihres natio nalcn und staatserhaltendc» Wesens aber sind sich beidr Parteien so gesiiliiiingsverivandt. daß cs geradezu llnnatnr wärc. wollten sic sich ans diesen Gebieten trotz aller sonstigen Meinungsverschiedenheiten nicht zu gemeinschaftlicher, fruchtbarer Arbeit wieder zusammensii den. Man darf ge irost behaupten, daß die Verständigung zwischen rechts und links ans solcher Grundlage Hinte genau ebenso zu einer nnabiveislichen, nationalen Nolwcndi,steit geworden ist, wie seinerzeit die Reform der Finanzen. Es wurde daher ein Aufatmen der Erleichterung durch alle patriotischen Kreise im Reiche gehen, wenn dic weitere Gestaltung der Partei politischen Verhältnisse im Reichs,age den Beweis er brächte, daß die schlimme Periode dcr erbitterten Feind schait zwischen .Konservativen und Nationalliberalcn nornbcr wäre und der Uhrzeiger unserer innervolitischc» Entwicklung wieder ans eine günsiigcre Stnn-dc in den Beziehungen der beiden großen nationalen Parteien zu einander wiese. Neuerte vrahtmeiaungen vom 10 Januar Zur preußischen Wahlrechtsreform B c r I i »i. tPriv.-Tel.) Die morgige Thronrede zur Eröffnung des preußisch e n Landtage s wir- her „Tägl. Rundschau" zufolge die von der Regierung angebotc-. nen B c r b c i i c r-» n g c u des W ab I rechts -darlegen Diese Z»gestäiidnisie sind mit der Einführung der direkten Wahl und einer bedingten Verbindung von -Dreiklassen und Pluralwahlsnstrm im wesentlichen erschöpft. Nach dem Wunsche des preußischen Ministerpräsidenten wird die Ein bringung der Vorlage selbst io weit beschleunigt werden, daß sie noch in den ersten vier Wochen der neuen Session an den Landtag gelangt. > . lillttU MÜÜW o MMM AMMZS I> «MM!'! Piff »L » «SM» 1 »
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