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Dresdner Nachrichten : 01.02.1910
- Erscheinungsdatum
- 1910-02-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-191002017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19100201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19100201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1910
- Monat1910-02
- Tag1910-02-01
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- Dresdner Nachrichten : 01.02.1910
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S4. Jahrgang, 31. Dienstag, 1. Februar 1MV. vklugSgrbtthr «>«t»l>lldrl Illr Lres- tin d»t üizli» ,wN- n>»U«»rZulro»>,n,ia» sonn« und Moniunen „ur «joma» L.dv Mt., durch »u«>«trli,»»»,n- mlttldNürr 8.U, Mt. Bn t»>maUg«r gu- Niilun» durch dt« Polt «Mz»b»e«»»»U,»Id>. It« »en Lrlrrn oo» 4 ir-vru u. Umqebung «m Log« vortzrr ,u. ^<ti«tllrn Abcnd.ilu»- ,ot>»n»rhatle»duou«^ w«rl>»«n Prji-drr mlt dr, Morgrn.-uduod« lulommr« »ua«si«llt. Stuchdriut nur mit deut licher Quellenangat« >.rr«»d. S»ochr.»> zu- luffig. — U>w«rlangle Uuuullrwt« lurrde» nicht LUldruxchn. Telegramm-Adresse: Nachrichten Dresden. Fernsprecher: 11 » 2666 * 3601. chsgvü»,öet 18S« Druck und Verlag von Liepsch Sc Reichardt in Dresden. Lodeok L vo. LoklielerLNisu 8r. Aas. ä. Xonigs v 8-tcbsen. vLrols-Vdovolsae. LwrvlverltLuk: Vtesäkll, IltmurlN.! Au;eige»-Tarif Nnualune voi» LnLün- d..itti»t;eu liitz nachtu. lr Uh:. Heuma^ nur Meucnsuabc :t8 von N bi. ' ,1 lU»r. D>e eiiupalii.n i^runbzeite ,.a. »1 Ltlbt-.i, i!j.. 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Im «Yericht-saale unternahm gestern nach seiner Verurteilung durch dad Dresdner Landgericht der Geschüfts- geyilse Walter Lcheel einen S e l b st m v r d v c r s n ch. Bei der R c i ch S t a g s - E r s a v w a h l in Eisenach wurde der S o z i a l d e m o k r a t Leber gewählt. In den g r v ß e n S t ä d t c n E l s a ß - L o t h r i n g c n S und anderen Orten fanden am Sonntag WahlrechtS- d e m v n st r a t i v n e n statt. Gestern kam es in Wien beim Leichenbegängnis des Schwagers deö Oberleutnants Hofrichter zu großen >t » ndgeb » ngen sü. rHofrichtc r. Die Boruntersnchung in dem M onsterprvzcß gegen die neapolitanische Camorra ist soeben beendet worden. Der Prozeß wird ein Jahr dauern. Die Seine ist in Paris bis jetzt M Zentimeter ge iallen, die Lage bessert sich. Im neuen englischen Parlament werben sich Konservative und Liberale die Wage halten: bis gestern ergab sich eine Regierungsmehrheit von gegen 400 000 Wählerstimmen. ver Ztunn lm Reichstag. Ter Reichstag war am Sonnabend der Schauplatz wil der Sturmszcncn, wie sie in der Gesthichtc unscres Parla ments immerhin nicht allzu häufig uorgctvmmen sind. Die Würde des Reichstags, so heißt cs in den demokratischen und sozialdemokratischen ParlamcntSberichten, ist von dem Abgeordneten von O l d e n b n r g - Iannschau in uner hörter Weise verletzt worden, Staatsstreich, BersassnngS- bruch, Hochverrat, so klingt eS in wilde» Rufen durchein ander, man meint wirklich, das Reich in Gefahr zu sehen, und mitten aus dem Toben der Parteien tönt daS Hohn- und Siegesgclächtcr der Gläubigen um Singer. Schon ichmingt der „Vorwärts" triumphiere.".- die blutrote Jahne, und heute will die Berliner Sozialdemokratie den Sturm laus beginnen gegen bas verhaßte Preußentum, ihren Tod- icind. Warum das Geschrei? Weil der konservative Heiß sporn von Oldenburg, gereizt durch die gehässigen Angriffe der Abgeordneten Sachse und Müller Meiningen, in einer seiner temperamentvollen Reden als Beispiel höchster Dis ziplin den Satz anfstellte: „Der König von Preußen muß jede Minute imstande sein, jedem Leutnant zu sagen: Neh men Sie zehn Mann und schließen Sic den Reichstag." Es ist gar nicht zu leugnen, daß diese Worte» aus dem Zusammenhang herauSgerisscn, geradezu verblüffend wir ken. Wenn man aber die Rede von Oldenburgs ausführlich liest, die in ihrer kernigen, vielleicht allzu kernigen Weise direkt erfrischend wirkt als das BclenntniS eines preu ßischen Offiziers, dann wird man auch die stürmische Heiterkeit verstehen, die im Reichstage diesen Worten zunächst folgte. Herrn von Oldenburgs Ausführungen galten in erster Linie der Stellung unseres Lsfszierkorps zur Politik. Mit aller Schärfe verfocht er den Satz, der unbedingt auch von allen einsichtigen Liberalen verteidigt werden wird: Ter Offizier hat sich um Politik nicht zu kümmern, er kennt nur seinen dem König geleisteten Treu eid. An diesem Satze soll und darf nicht gerüttelt werden, sonst gehen wir Zuständen entgegen, die, wie in Griechen land, zum völligen ChaoS führen. Diesen Satz steigerte der etwas heißblütige Redner im Lause seiner Ausführun gen, schwer gereizt durch Zwischenrufe der Linken, bis z» der obenerwähnten Behauptung, die. wie Herr von Olden burg nachher selber betonte, nur das extreme Beispiel militärischer Disziplin sein sollte. Sc l>at der Reichstag auch die Worte zunächst ausgesaßt, denn es ist doch nicht denkbar, daß die Vertreter des deutschen Volkes eine Auf forderung zum Bcrsassungöbruch mit stürmischer Heiterkeit beantwortet hätten. Ta dämmerte in den Bänken der Sozialdemokratie die Erkenntnis, daß hier eine herrliche Gelegenheit sei. gegen die verhaßten Konservativen und den ebenso verhaßten Vizepräsidenten Erbprinzen von Hohenlohe mobil zu machen. Au der Erregung von Sturmszencn sind die Herren Ledcövur und Zubeil sttts Meister gewesen, und so hallte dee Reichstag Vald wider von VntrüstnngSrusen und Kampfgeschrci. Ein Ordnungs ruf, den der Abgeordnete Ledcbour erhielt, gab den Sozial demokraten erwünschte Gelegenheit, Protest zu erheben und eine Präsidcntcnkrisis zu provozieren, ES liegt fein Grund vor, anS den Worten deS Herrn von Oldenburg etwas anderes herauslescn zu mühen, als den von ihm selber ausdrücklich betonten Sinn und Inhalt. Auch seine schärfsten Gegner werden zngeben müssen, daß er seinen Standpunkt stets osten und ehrlich vertreten hat. Daher ist auch der Vorwurf der „Knciferei", den ausge rechnet der Abgeordnete Singer ihm machte, sehr wenig angebracht. Das alles ändert aber nichts an der Tatsache, daß die Worte des Herrn von Oldenbura sehr zu bedauern sind. Der Vertreter einer großen nationalen Partei, deren stolze Traditionen sie in erster Linie zum -Schutz der kon stitutionellen Monarchie berufen hak, muß so viel Herr seiner selbst sein, daß er sich nicht in der Hitze des Gefechts zu Aciißeninqen hinreißen läßt, di« seinen Gegnern und denen seiner Partei Waisen in die Hand geben- Herr von Oldenburg, der schneidige preußische Reitervssizierk sollte niemals vergessen, daß er in seiner Stellung als deutscher RcichstagSabgeordneter ebenfalls als Offizier, als Itthrer des Volkes vor dem Feinde, steht, daß er sich und seiner guten Sache keine Blöße geben darf, aus die seine Feinde ihre Masten richten können. ES lag in der Tat keine Ver anlassung vor, mit einer derartigen Aeußerung den Teufel an die Wand zu malen, und gerade «in Vertreter der kon servativen Partei sollte in der Wahl seiner Worte sehr, sehr vorsichtig sein. Mag Herr von Oldenburg noch so feierlich betonen, daß Ler Sinn ieiner Ausführungen ent stellt worden ist, seine Gegner werden immer wie am Sonn abend !m Reichstag mit Hohngelächter antworten, und im Wahlkampf werden diese Sätze von allen Gegnern der Kon- 'ervativen bis zum Ucberdruß mißbraucht werden. Darum wäre es auch angebracht gewesen, wenn die Herren von Bieberstein und Krcth, die ihren Fraktionskollcgen in wirk samer Weste verteidigten, im Nomen ihrer. Partei die bündige Erklärung abgegeben hätten, daß die Konser vativen durch und durch aus dem Boden der Rcichsverfassung ständen und für einen Gewaltstreich nie und nimmer zu haben wären. ES ist ja geradezu absurd, den Konservativen absolutistische Neigungen unterzuschieben. Aber ebenso sicher wie diese Tatsache ist cs, daß man im Lande mit Herrn von Oldenburgs Acußcrungcn krebsen gehen wird. Wohl möglich, daß den Konservativen der Gedanke gar nicht gekommen ist, man könnte aus den Ausführungen ihres Fraktionskollcgen derartige Folgerungen ziehen, so daß sie nach ihrer Meinung gar keine Veranlassung hatten zu einer solchen Erklärung. Die Szenen im Reichstag werden ihnen aber gezeigt haben, mit welchen Mitteln man aus gegnerischer Seite arbeitet. Möchten sie doch auch Herrn von Oldenburg eine Lehre sein, künftighin in der Wahl seiner Worte und Vergleiche etwas diplomatischer zu ver fahren. Herrschte also wirklich im Reichstag die Meinung vor, in Herrn von Oldenburgs Worten läge eine Beleidigung des deutschen ReichSparlamentcs — eine Meinung, die, wie betont, anfangs niemand teilte —, dann hätte die kurze .Erklärung des Abgeordneten Bassermann genügt, in der er sein Bedauern über die gefallenen Worte aussprach, Ebenso hätte di« Erklärung des Erbprinzen von Hohen lohe genügen können, daß er aus den Ausführungen voü Oldenburgs nicht .das herausgehört hätte, was die Linke annähme. Andernfalls würde er diese Worte aus daS schärfste gerügt haben. Damit gab sich die Linke aber nicht zufrieden, und es ist eine Kampfesweise, für die uns jede Charakterisierung abgeht, wenn der Abgeordnete Müller- Meiningen noch daS va r t i k n la r i st is ch c M 0 m c n t in die Kainpfcsstimmuiig hineintrng. indem er Hörrn «. Olden burg unfreundliche Gesinnung gegen Bauern vorwars. Die bündige Erklärung des bayrischen BundeSratSbovollmäch- tigtcn von Gebsattcl, daß er eine Beleidigung der bayrischen Armee in den Worten Oldenburgs nicht finden könnte, machte dieser Gehässigkeit allcrdinaS ein schnelles Ende. Immerhin ist dirse Tatsache bezeichnend für dir Art und Weise der Linken, mißliebige Gegner zur Streck», zu bringen. Noch bezeichnender ist es, daß die bürger liche Linke sich bei «dieser Gelegenheit von der Sozialdemo kratie als Sturmbock gegen den Vizepräsidenten benutzen ließ. Es entbehrt schon an und für sich nicht einer gewissen Komik, die Sozialdemokraten als Wächter und Hüter der Verfassung zu sehen. Diese international« Umsturzpartei, die je eher je lieber die bestehende Verfassung umstoßcn möchte, um ihr Zukunftsideal zu verwirklichen, die sich nicht einen Augenblick besinnen würde, falls sic die Macht dazu hätte, die Reichsvcrfasiung und Gesellschaftsordnung tn Strömen von Blut zu ertränke», gertert sich als die Hüterin der Rechte des Reichstages. Wte oft. wie unzählige totale hat die Sozialdemvkraiie die Würde und das Ansehe» des Reichstages und des Reiches mit Schmutz beworfen, und heute gefallen sich Herr Ledcbour und Genoiien in der Rolle als Hüter des guten Tones usid des Prestiges des Reichstages. Schon dieser Umstand hätte die Vertreter der bürgerlichen Parteien stutzig machen sollen. Statt dcsicn hat es den Anschein, als wollte die Linke im Bunde mit den Sozialdemokraten die Gelegenheit benutzen, den Erb prinzen von Hv-ienlohe vom Prändcntensiuhle zu dränge». Damit würden die Genossen allerdings einen Sieg er rungen haben, der alle» national denkenden Männern die Augen östnen sollte. Was kümmert die Sozialdemokratie die Würde des Reichstages! Das Pathos sittlicher Ent rüstung aus solchem Munde klingt wie Ironie. Hier ist alles nur Mittel zum Zweck, und die büracrliche Linke sekundiert getreulich den Reichs und Ltaatsieindcii. DaS ist ein sehr betrübender Anblick. Wie verlautet, wollen weder die Rationalliberalcn, noch daS Zentrum die Sozial demokraten in ihrem Vorgehen gegen den Vizepräsidenten unterstützen. Bewahrheitet sich diese Nachricht, io würden die sozialistischen und demokratischen Angriffe allerdings fruchtlos bleiben. Ter heutige Tag im Reichstag. In dem über den Protest Ledebours gegen Len ihm zuteil gewordenen Ordnungsruf abgcstimmt wird, wird also eine Macht- und Kraftprobe der Sozialdemokratie zeigen. Tas werden alle national denkenden Parteien sich vergegenwärtigen müssen, wenn der Erbprinz von Hohenlohe von einer Vertrauenskund gebung sein Bleiben auf dem Vizcpräsidentenvostcn ab hängig machen sollte. Diese Erkenntnis herrscht auch er freulicherweise in weiten nativnallibcralen Kreisen. Tie Worte des Herrn von Oldenburg sind ohne Frage sehr zu bedauern, nicht weil in ihnen eine Anssordernna zum Vcr- fassungöbruch enthalten wäre, — bei ruhiger Ucberlegung werden sich dies die einsichtigen Liberalen selber sagen müssen, — nein, weil sic geeignet sind, den Frieden unter den nationalen Parteien zu stören. Aus den unüberlegten Worten eines temperamentvollen Mannes aber eine Haupt- und Staatsaktion zu machen, das ist nicht lonal. und diese KampfeSwcisc sollte man im nationalen Laaer doch ruhig der Sozialdemokratie überlassen. Neueste vrahtmelüungen vom 31 Januar. Deutscher Reichstag. Berlin. lPriv.-Tel.) Aus der Tagesordnung steht zunächst die dritte Beratung der kolouiale« Rachtrags- ctats. Abg. Erzbergcr iZentr.j: Wir werden auch in der dritten Lesung für den Nachkragsctat stimmen, aber mit einem Vorbehalt, der sich gegen den Vertrag mit der Deut schen Kolonialgcsellschast für Südwcstasrika richtet. Außer ordentlich interessant ist, daß auf Grund der Erklärung des Staatssekretärs, er werde den Vertrag «nicht abschließcn, die Aktien der Gesellschaft an einem Tage an der Berliner Börlc nm 100 Prozent gefallen sind. Die ganzen Verträge mit der Gesellschaft sind offenbar sehr unklar avgcfatzt- Wir glauben jedenfalls, daß ein Bergbau- und Eigentumsrecht für die Kvlonialgcsellschast seit dem Vertrage vom 17. Fe bruar 1008 nicht mehr besteht. — Abg. A r n i u g snatl.t: Auch mir ist die Ausfa.siiing, daß die Kolonialgcsellschaft das Vergbaurecht noch besitze, ganz überraschend gekommen. Ich habe den Vertrag vom «Februar 1008 nicht anders aus gefaßt, als daß die Gesellschaft jenes Recht vorbehaltlos ab tritt. -- Abg. Arendt tRcichsp.i erklärt ebenfalls, dem Abg. Erzberger zustimmen zu müsse». Der Rezeß von 1008 habe klares Recht geschasse». Die «ganze Entwicklung in Südwest «schwebe ganz in der Lust, wenn die Kolonial --esellick-asi jetzt ans einmal diesen Vertrag nickt wolle gelten lassen, weil er ihr nicht genug Vorteile schasse. Der Reichstag müsse unbedingt an dem Vertrag von 1008 fest- kialte» und dürfe sich nicht bluffen lassen. lBeisall.j Der Kolvnialsekretär müsse den Standpunkt des Reiches mir der Energie, die wir an ihm kennen, wahren. — Staats sekretär Der« bürg: Ich erkläre nur kurz, haß ich mich in meinem «Standpunkt in keiner Wciic von den eben ge hörten Ausführungen entferne. lBcifall.j Unsere Juristen sind auch durchaus derselben Ansicht und die Regierung wird auch im Biindesrat an diesem Standpunkte lestkialten. — Ab«. Görüe inatl.j: Wir sind mit dem Staatssekretär auch der Meinung, daß die Sache ganz in Ordnuuq ist und wir werden deshalb auch den Nachtragsekat annehmeu. — Abg v. Nicht Hofen ikvns.s sieht die Zeitungsartikel, di: sich über die Tragweite des Vertrags vom Februar 1008 in entgegengesetztem Sinne, im Sinne der Kolonialgesellschait, geäußert liabcn, lediglich a!S Schach und Winkelzüge an. alö Bcrsiickie einer Pression. Auch seine Freunde stimmten der Auffassung der anderen Redner und des Staatssekretärs bei und würden dcmaemäst dem Nachtragsekat zustimmen. Abg. Erzbergcr lZrnir.j ist dem Ariikclschreiber in der „Köln. Ztg." dafür dankbar, daß er den Artikel noch vor eOQNKC IVI2UX0W «Itck -I, riilra «Itu. II kl iM«1t „iS Ii utliiiciM INIriM'IlLii« NkrrU»
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